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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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06.12.2007 20:35 Geradeaus 1 von Pencake
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Die kleinen Ungenauigkeiten des Lebens sind es, die ganze Welten erschaffen und vor allem zum Einsturz bringen; manchmal wächst auf den Trümmern nicht nur ein Halm, sondern ein neuer Planet, der mit nichts als unendlich vielen Blumen besiedelt ist.
Die Reval brannte ein Loch ins kakaobraune Sitzpolster. Der Ford fing an zu schlingern. Riesen Idee, an meinem 37. Geburtstag endlich mal wieder eine Kippe zu rauchen. Verdammt, die Karre fühlte sich an wie die nachlässig rasierte Mittvierzigerin, die mir gestern böse den Schoß abgehobelt hatte. Ich war nicht auf den Hund gekommen, ich war mitten ins Wolfsrudel geraten - und wurde schon seit Jahren in Stücke gerissen. Als ich daran dachte, presste ich unwillkürlich die Beine zusammen.
Keine gute Entscheidung. Mein linker Fuß rutschte von der Kupplung, ich griff automatisch nach vorn und drehte den Schlüssel.
Den Zündschlüssel?! Der Motor des Kombis war aus. 134 PS, Einspritzer, eins Komma acht Liter. Mitten auf dem Weg nach unten. Stille. Stop. Finito. Über achtzig Stundenkilometer. Abgedunkelte Heck- und Fondscheiben, eins-zweiundvierziger Stahlfelgen, abgebrochene Antenne. Erneut reagierte ich automatisch, drehte den Schlüssel nach rechts ... trat die Bremse nach unten ... nichts. Gott, im Himmel, wenn es dich gibt! Das Lenkradschloss eingerastet, der Ford und ich durchbrachen die Leitplanke.
Vor meinem inneren Auge sah ich den breiten Aufkleber auf dem Kofferraumsims, genau über dem rechten Rücklicht mit dem Sprung, der wie ein Pfeil auf die Worte zeigte. "Wenn du Probleme hast, halte mich an. Ich trete dir in den Arsch."
Ich hörte Fanny, Katjas winzigen Hundewelpen mit den riesigen Schlappohren, hinter mir jaulen. Ganz plötzlich brach es ab, wie Straßenlärm, wenn man ein Fenster zuschlägt.
Ich, Harry S. Finker, bin seit vorgestern 20:45 mitteleuropäischer Zeit querschnittsgelähmt. Das ist der geschätzte Zeitpunkt des Aufpralls. Des Brechens dreier Lendenwirbel. Des Durchtrennens einiger Millionen Nervenfasern. Des Aufsetzens auf der Landebahn.
Ihr wollt wissen, weshalb ich dennoch eine Geschichte erzählen will? Weil das Leben manchmal einem Selbstmord-Attentäter die Zündschnur feucht werden lässt, einfach so, mitten im gleißenden Sonnenlicht.
Vorgestern 20:45 war der Zeitpunkt, an dem mein Leben richtig anfing. Denn gestern erlebte ich einen Tag, der mehr wert ist als meine gesamten abgedroschenen 13.505 Tage in 37 Jahren vorher.
Wie ein Bild, das sich plötzlich auf dem Dachboden findet und dich zum Multimillionär macht. So fand ich gestern den einen Moment. Denjenigen, der dein gesamtes Leben in ein neues Licht taucht. Eins, das sämtliche verlogenen Sonnenuntergänge dieses Planeten in einem gigantischen Feuerball ertrinken lässt.
Weitere Werke von Pencake:
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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06.12.2007 21:16
von Brynhilda
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Ein herausragender Anfang!
Schreib einfach weiter! Noch kann man nicht viel dazu sagen, und nur den Stil und die Energie, mit der die Geschichte einsetzt, bewundern.
Ich freue mich aber sehr auf die Fortsetzung.
Was mir als kleiner Stolperer aber aufgefallen ist:
Pencake hat Folgendes geschrieben: | Vorgestern 20:45 war der Zeitpunkt, wo mein Leben richtig anfing. |
"Wo" ist hier zu umgangssprachlich und grammatikalisch und lexikalisch nicht korrekt.
Besser: "an dem"
Aber das wars auch schon mit der Erbsenzählerei.
Ilka
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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06.12.2007 23:21
von Eireena
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Hallo Pencake,
wirklich ein rasant guter Einstieg in das Geschehen. Schon der erste Satz weckt Neugierde, dann wurde ich sofort von der etwas schnodderigen Erzählweise eingefange, tja und dann das Fiasko - um dann wieder zu erfahren, dass es das Beste war, was passieren konnte... Wirklich genial
Bin sehr gespannt wie es weitergeht.
Gruß
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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07.12.2007 18:55
von Pencake
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Hi.
Danke für eure Kommentare.
Ilka, deine Korrektur habe ich frecherweise
einfach so übernommen.
Herzlich - Niko
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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07.12.2007 20:17
von Brynhilda
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Keine Ursache!
Ich freue mich, daß ich helfen konnte.
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woertchen Leseratte
Beiträge: 137
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08.12.2007 01:13
von woertchen
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Ich schließe mich den anderen an Sehr schöner Anfang, weiter so!
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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15.12.2007 03:42 Re: Geradeaus 1 von MosesBob
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Hallo Nico!
Sowohl von der Erzählweise als auch vom Thema her ist der Einstieg ein absoluter Mitreißer. Was hier angekündigt wird, ist eine Aufforderung zum Weiterlesen. Dein Erzählfluss ist im positivsten Sinne einfach gehalten und klingt in dieser Einfachheit glaubwürdig und waschecht – es ist, als hörte man einem Freund beim Sprechen zu. Und an der Stelle, wo es dann richtig interessant wird, hört die Leseprobe auf. Ich bin gespannt, was folgt.
Das ist so eine Kategorie Text, über die ich, wenn ich sie selbst geschrieben hätte, wahrscheinlich noch ein paar Stunden brüten würde, um daran herumzupfeilen und das Haar in der Suppe zu suchen. Diese Pedanterie lässt du aber schön bleiben. Ich hab den Eindruck, dass du dich mitten im Erzählfluss befindest, und diese Welle gilt es, bis zum (Er-) Brechen zu reiten.
Ich wüsste nicht, was sich noch anmerken sollte. Außer:
Pencake hat Folgendes geschrieben: | 134 PS, Einspritzer, eins Komma acht Liter. Mitten auf dem Weg nach unten. Stille. Stop. Finito. Über achtzig Stundenkilometer. Abgedunkelte Heck- und Fondscheiben, eins-zweiundvierziger Stahlfelgen, |
Bis hierhin handelt es sich bei dem Ford definitiv nicht um deinen roten Polo …
Pencake hat Folgendes geschrieben: | abgebrochene Antenne. |
… hier war ich mir dann plötzlich nicht mehr so sicher.
Lass die Fortsetzung folgen.
Yipa, andale & Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.12.2007 13:57 Re: Geradeaus 1 von Brynhilda
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MosesBob hat Folgendes geschrieben: | Lass die Fortsetzung folgen. |
Dem kann ich mich nur anschließen.
Ich bin auch sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es weiter geht!
Ilka
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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17.12.2007 19:31
von Pencake
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Nabend -
die alte Leier: Ist nichts mit entspannten Weihnachten,
und so richtig zur Forumsbeteiligung komme ich auch
nicht.
Also sehts mir nach, dass ich erstens eure wohlmeinenden
Kommentare ausschließlich glücklich zur Kenntnis
nehme, und zweitens die Story derzeit nicht
weiterschreibe.
Soll aber deshalb keine Leiche werden - empfände ich
selbst als Niederlage. Frischhaltefolie drum und in ein
paar Tagen geht wieder was.
Seid herzlich bedankt soweit,
Niko
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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10.03.2008 20:02
von Nina
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Hi Pencake,
inzwischen ist etwas Zeit vergangen. Wie siehts mit der Fortsetzung aus?
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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15.03.2008 01:41
von Pencake
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Hi, Nina.
Bald. Hoffentlich.
Ich hasse das, wenn sowas so lange
in der Luft hängen bleibt - selbst schuld ...
Dank für dein Interesse, Niko
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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15.03.2008 02:09
von Nina
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Hi Niko,
bald klingt gut! Apropos bald... bald ist Ostern, da hast Du doch bestimmt Zeit zum Schreiben.
Ja, wenn etwas zu lange in der Luft hängen bleibt, dann erhängt es sich mitunter selbst. *g*
Manchmal bedarf es dann eines Anstoßes von außen. (Na wenn das nach meinem zuvor erzeugten Bild
sich mal nicht komisch liest *g*).
LG
Nina
P.S.: Ich guck dann wieder hier rein. Schon bald.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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27.03.2008 23:40
von Nina
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*klopf klopf*
Was macht die Fortsetzung?
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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28.06.2009 13:07
von Pencake
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Ich musste als Kind nicht nur dem Tod zusehen. Auch das Leben zog sich aus, während ich seinem Blick standhielt. Doch es war der Tod, der sich endgültig unter meinen Wimpern eingenistet hatte; von dort war er als dunkles Band in die Adern und Falten meiner Stirn geflossen und wann immer ich aufblickte, war es die Düsternis, die mich umgab wie ein dichter Schwarm Insekten. Was den einen geheimnisvoll erschien, war anderen stets unangenehm und bedrohlich. Ich konnte sie verstehen - eine Braut der Herzlichkeit, nein, die würde ich nicht mehr abgeben.
Mein mieses Karma hatte Katja von Beginn an fasziniert, wie sie mir kurz nach unseren ersten Nächten gestand. Inzwischen verschaffte ihr diese Schwingung eine gewisse Sicherheit, da sie ihrem eigenen sonnigen Gemüt misstraute. Wie soll das gehen, seinem eigenen sonnigen Gemüt misstrauen? Solche oder ähnliche Fragen hätte sie sich früher wohl gestellt, doch ich hatte ihr längst beigebracht, das Schöne an jedem neuen Morgen neu zu hinterfragen.
Meine Philosophie war einfach: sei wie du bist, auch wenn es schlecht ist. Und ich war meist schlecht im moralischen Sinne. Bis heute war mein Leben im Schnellzug an mir vorüber gerauscht: in einem namenlosen Dorf geboren, meine Eltern einsame Totengräber und Leichenwäscher, gesegnet mit halblettischer Melancholie; groß geworden unter irisch-harten Händen und Zeiten, von Billy und Fluff (die erbärmlichsten Mitschüler, die man sich vorstellen konnte) regelmäßig in die Mangel genommen, eine Frau ohne Namen und Slip kennengelernt, ein erster Abgang als Schlappschwanz; dann Betty, die ich auf meine Art einnordete (meine psychopathische Seite wird noch zur Sprache kommen), meine erste Körperverletzung mit Todesfolge, weil ich zu fest zugeschlagen hatte - was hatte der Spinner auch eine Schwäche für Minderjährige -, nach dem Knast meine S-Reihe-mit-Titten: Senta, Sandra, Safina, Sri; der Tod meiner kleinen Schwester und die ersten Tränen. Der Rest wird zwar noch hier und da eine Rolle spielen, ist aber im Grunde so wichtig wie Möwenschiss in einer Sturmflut an der Küste von Connemara.
Außer Katja natürlich. Jekaterina war der Goldrubel unter jeder Menge Schutt, das hatte ich von Beginn an gewusst. Einer, der immer mal wieder blankpoliert werden musste - doch Gold blieb Gold, wie mein schottischer Kumpan, das irre Halbblut Duncan Mackay, zu sagen pflegte.
Das alles mag nicht gerade erhebend klingen. Aber lasst uns ehrlich sein: Nietzsche mochte ein durchgeknallter Hundling gewesen sein, auf den Punkt kam er immer.
"Es gibt so viel Lüsternheit nach Höhe. Es gibt so viele Krämpfe der Ehrgeizigen! ... Ach, es gibt so viele große Gedanken, die tun nicht mehr als ein Blasebalg: sie blasen auf und machen leerer."
Ich hielt es mit den Niederungen, hier fühlte ich mich zu Hause.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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28.06.2009 14:34
von Jocelyn
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Hi Pencake,
bitte nicht sauer sein, aber dass ist das erste Mal, dass mir was von dir so richtig super gut gefällt.
Wobei der erste Teil noch spritziger war. Aber vielleicht hattest du mit der Fortsetzung zu lange gewartet.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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28.06.2009 14:41
von Pencake
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Moin Caecilia,
warum sollte ich sauer sein? Viel eher hocherfreut, dass sich auch für dich was gefunden hat.
Stimmt, der erste Teil hat mehr Geschwindigkeit. Aber so ein Dauertempo ist nicht für alle Erzählvorhaben geeignet - und wird natürlich auch irgendwann langweilig. Deshalb sind solche Wechsel unvermeidbar, denke ich.
Danke und schönen Tag, Niko
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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28.06.2009 16:29
von Nihil
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Hey Pencake!
Auch ich bin absolut begeistert von deinem sprachlichen Stil und dem Inhalt,
die beide den Text genießen lassen. Als ich beide Abschnitte gelesen habe,
dachte ich, da stimmt alles. Und beim zweiten Mal lesen gefällt es mir immer
noch großartig! (Und ich bin normalerweise nicht einfach zu begeistern.)
Gerne mehr.
- Nihil
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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28.06.2009 20:29
von Pencake
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Hi Nihil,
danke für deine Antwort, freut mich.
Der nächste Teil sollte schneller folgen als der zweite.
Schönen Abend, Niko
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catch2211 Klammeraffe
C
Beiträge: 735
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C 29.06.2009 08:09
von catch2211
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hi niko
ja
bin auf deiner spur..weiter
tini
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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30.06.2009 13:27
von MrPink
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Nicht der erste Text, der mir super gefällt, einfach ein weiterer Drink, der runtergeht wie Öl, zäh und schmierig durch den V8 eines Ford-Granata gepumpt. Druchzugsstark und mächtig im Drehmoment.
Los, mach weiter...
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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01.07.2009 01:07
von Taugenichts
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Ohne zu lobhudeln.
Du hast deine Momente, hast deinen Stil, hast Talent, aber mir ist das, um ehrlich zu sein, zu unausgegoren.
Dieser Stil mag in einer Kurzgeschichte funktionieren, aber so wie du schreibst "später mehr", "und dazu auch später mehr", klingt das ja eher nach etwas Längeren und dazu wird das nicht passen.
Schon der dramatische Einstieg: grandios. Aber diese Gweschwindigkeit wirst du auf die lange Distanz nicht halten können und wenn du es doch schaffst, wird es ermüdend wirken. Ich denke hier an Buchdistanz, da geht entwder dir oder dem Leser irgendwann die Puste aus.
Soll es doch kürzer werden, dann erzählst du viel zu viel, was für die Geschichte nicht wichtig ist.
Für etwas Längeres ist mir das wiederum zu unstrukturiert.
Da kommt der Knall, dann musst du mir zumindest auch ein Leckerlie zuwerfen, wie es denn weitergeht.
Aber zuerst kommt der Lebensabriss (wobei mein seine Lebensgeschichte eh nicht so schnell verfeuern sollte, lieber immer mal eingesprengt in den Plot) und dann die Frauen-Lamentei.
Also seis wies sei:
toller Stil. Aber viel zu ungeordnet und wenig strukturiert für wesentlich mehr und zu detailliert für kurz.
lg
fred
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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01.07.2009 08:14
von Pencake
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Moin.
Ich würde die von dir genannten Punkte eher
in Fragen packen:
- kann die Story in vorliegendem Stil für eine längere
Kurzgeschichte funktionieren?
- kann die Geschichte auf dieser Distanz von hier ab noch
etwas bieten, das überraschend ist?
- kann die Geschichte die Dinge einlösen, die sie verspricht?
- kann die Geschichte strukturell so überzeugen, dass ein
Spanungsbogen aufgebaut ud zu einem befriedigenden
Ende geführt wird?
- kann die Geschichte verhindern, dass Pencake die Puste
ausgeht?
Ich schau mal gerade rüber zu Harry. Er blickt mich einen
Moment still an und sagt: Sie kann.
Hoffen wir es.
Niko
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