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Anton und die Wolken


 
 
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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag21.06.2009 01:45
Anton und die Wolken
von Taugenichts
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Im Hintergrund hörte man das dröhnende Stampfen und feingliedrige Klicken der Druckmaschinen. Anton saß an seinem Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm vor ihm. Die Buchstaben brannten ihm schon in den Augen und so sah er aus dem Fenster. In dem kleinen Spalt, zwischen dem Zeitungsgebäude und dem Haus daneben, sah er eine einzelne weiße Wolke, die zu ihm herabsah. Der Artikel, über den vor kurzem im peruanischen Dschungel entdeckten Pygmäenstamm, musste spätestens in zwei Tagen fertig sein, aber er kam einfach nicht weiter. Es stand ihm alles noch viel zu deutlich vor Augen. Der Lärm des Lebens im Durcheinander der Pflanzen. All die Insekten, Affen und immerzu das Trommeln. Er konnte es immernoch hören. Babumm, Babumm, Bam, Babumm, Bam.

"Was sagt er?"
"Du sollst deinen Kopf in seine Hände legen- oder mit seiner Mutter schlafen, da bin ich mir nicht ganz sicher." Der Übersetzer lachte Anton gurgelnd entgegen.
Er konnte ihn nicht leiden, aber er war der Einzige, der die Sprache des Stammes ansatzweise verstehen konnte. Und er liess keine Gelegenheit aus, damit zu prahlen. Ausserdem hatte er so eine anzügliche und aufdringliche Art, die Anton ganz verrückt machte.
Langsam legte er seinen Kopf in die auf den Innenseiten rosigen, faltigen Hände des Stammesführers. Ein Geruch von Affenfett, Kakao und einem stechenden, warscheinlich pfanzlichen Duft, machte ihn benommen. Dann trommelten die übrigen in der Hütte befindlichen Männer wieder wie in Extase. Der Anführer murmelte, zitterte und drückte Antons Kopf immer fester gegen die Schläfen. Dann wurde ihm schwindelig. Langsam zogen ihn die knochigen Hände, die um seinen Kopf lagen, nach oben, bis auf Augenhöhe. Dann sagte der Anführer etwas.
"Du sollst deinen Mund aufmachen und tief einatmen."
Anton gehorchte und öffnete zögernd seinen Mund. Der alte, glatzköpfige Mann, mit den vielen Narben auf der Stirn, blies ihm einen schweren, im Rachen brennenden Rauch ins Gesicht, den er aber wie angewiesen einatmete.


Anton erwachte aus seinem Tagtraum. Heute würde er jedenfalls nichts gescheites mehr geschrieben bekommen, also packte er sein Notizbuch wieder ein und zog seinen Mantel an.
Nach ein paar Schritten an der frischen Luft ging es ihm schon besser. Und wie frisch diese Luft war, trotz all' der Abgase und Giftstoffe.
Im Dschungel hatte er sich stets gefühlt, als würde er langsam ersticken. Alles gesättigt, von Hitze und fremdartigen Gerüchen. Luft so dick wie Blut.
Und lieber würde er neben einer Feuerwehrwache wohnen, als noch einmal zwischen Affen und Trommeln zu schlafen. Anton lächelte. Das alles war vorbei, er war wieder in Berlin und einer Sache war er sich ganz sicher. Den Dschungel würde er allerhöchstens wieder im Fernsehen sehen wollen.
Zu Hause schaltete er abwesend durch die Programme, fand aber nichts, was ihm gefiel. Sein weiches Bett schien so viel verlockender als das Wachsein. Nie zuvor hatte er sich so sehr danach gesehnt. Den Kissen, der kühlen Decke und der Stille. Morgen würde er früh zur Arbeit gehen, den Artikel beenden und danach nie wieder an all' das denken müssen. Geschrieben ist geschrieben und vorbei ist vorbei, dachte er und schlief mit einem Lächeln ein.

Anton hustete den Rauch wieder aus und ein Geschrei und Toben vibrierte durch die Trommler um ihn herum. Übelkeit kämpfte in seinem Magen, aber er schluckte und versuchte trotzdem bei Verstand zu bleiben. Wieder sprach der Anführer.
"Wir sollen alle rausgehen, er möchte allein mit dir sein. Tja, Grünschnabel. Showtime."
Dann erhoben sich die Trommler und auch der Übersetzer ging ihnen nach.
Anton war ängstlich. Er hatte es vermeiden wollen zu viel zu fühlen, aber die stechenden Augen, in dem tiefschwarzen Gesicht des Stammesoberhauptes, gingen ihm durch Mark und Bein.
Dieser stand auf, spuckte in eine Holzschale, zerrieb einige Pflanzen darin und goss dann einen zähflüssigen, weissen Saft dazu und verrührte das ganze wieder.
Dann öffnete er den Mund und nickte Anton zu. Du sollst das trinken, das verstand er auch ohne Übersetzung. Zu weit. Zu spät. In zwei Tagen würde er abreisen, das sagte er sich immer wieder. Dann nahm er den Becher entgegen und trank daraus. Seine Zunge wurde fast augenblicklich taub. Sein Mund, sein Rachen, alles fühlte sich fremd an, als wäre sein Körper nicht länger Teil von ihm.
Er musste sich hinlegen. Der Anführer setzte sich neben ihn und streichelte ihm, zärtlich wie ein Vater, über den verschwitzten Kopf. Dann begann er einen kehligen Gesang anzustimmen und mit dem Gesang begann die Hütte zu vibrieren. Die Affenschädel an der Wand tanzten, das schlecht bearbeite Holz der Hütte wurde zu braunen Wellen. Dann wurde der Gesang immer höher und schriller.


Anton schreckte auf. Vier Uhr zwanzig, las er am Wecker ab. Diese verdammten Erinnerungen. Seit er den Dschungel verlassen hatte, verfolgten sie ihn. Genau wie das Gefühl Fliegen auf der Haut zu haben. Es brannte und juckte ihn schon überall vom vielen Duschen, aber er wurde das Kribbeln einfach nicht los.
Du bist zu Hause, sagte er sich. Das alles ist weit, weit weg. Noch über den Ozean hinaus und da wird es auch für immer bleiben. Aber die Erinnerungen konnte er nicht abstreifen, sie hatten sich wie fremde Parasiten unter seiner Haut eingenistet. Hatten mit ihm das Flugzeug bestiegen, waren unbemerkt durch die Passkontrolle gekommen und hatten dann auch vor seiner Wohnungstür nicht halt gemacht.
Anton legte sich wieder aufs Bett, strampelte aber schon nach Sekunden die Decke beiseite, deren Hitze ihn unangenehm an Peru erinnerte.
Dann wurde er langsam wieder müde. Das Brummen des Kühlschranks im Hintergrund, wie die flächige Geräuschkulisse in seinen Albträumen.

Als er erwachte, war der Übersetzer wieder im Zelt.
"Na, gut geschlafen, Grünschnabel?"
Anton war speiübel. Verschwommene Erinnerungen an Fieberträume, in denen Hochhäuser über ihm zusammenbrachen und die Wolken sich auf die Strassen legten, wie dichter, schneeweisser Nebel.
"Der Alte will dir was erzählen, also sieh zu, dass du wieder nüchtern wirst."
Anton setzte sich aufrecht hin, musste aber sofort erbrechen.
Der Übersetzer gackerte fröhlich. Nie hatte er diesen dicken, vollbärtigen Mann mehr gehasst, als jetzt. Aber die ernsten Augen des Häuptlings brachten ihn zurück in das Hier und Jetzt.
Mit zusammengekniffenem Mund saß er im Schneidersitz da und starrte Anton an. Dann begann er mit seiner dunklen und sonoren Stimme zu sprechen. Immer wieder durchbrochen von den lückenhaften Einschüben des Übersetzers.
"Du bist ein Verfolgter."
"Die Übel deiner Zeit. Irgendwas von stummen Steinen."
"Du sollst zurück zu dem, der du müde bist. Nein, tschuldigung, der du wirklich bist."
"Deine Masken blicken nur nach aussen. Klingt komisch oder? Stimmt aber glaub' ich."
"Generationen von Fleisch, aber du bist nur- Ich glaube er hat Kakao oder Traum gesagt."
"Wenn du nicht- Jetzt wirds abgefahren, ich hab' nur: Blut, Salz und wieder werden verstanden."
"Die Wolken werden dich noch essen, weil du so wie Luft bist." Der Übersetzer gackerte kurz.
"Nur wenn du wieder Erde wirst, kannst du Leben lachen. Wobei ich hier wieder sagen muss, dass ich nicht weiss, ob er lachen oder sein meint. Toll oder? In dieser Sprache sind Lachen und Sein ethymologisch fast das Selbe." Er schlägt sich vor Lachen auf den Oberschenkel.
Der Älteste schweigt und sieht mich mahnend an.





Na, was sagt ihr?
Ist natürlich noch nicht fertig, aber ganz werd ichs erst, vielleicht, je nach Reaktionen, später posten.



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Jupiter
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 19



J
Beitrag22.06.2009 07:23

von Jupiter
Antworten mit Zitat

hier und da etwas wacklige formulierungen/metaphern, bzw. kommafehler, insgesamt aber eine spannende geschichte, gut gemacht auch das mit den zwei verschachtelten geschichten, dadurch wird spannung aufgebaut.

manchmal sind die ideen ein bisschen zu nachvollziehbar, die solltest du vielleicht noch mehr individualisieren, dich evtl. naeher mit sprache/riten/kultur dieser 'dschungelmenschen' auseinandersetzen.

garnicht gefaellt mir das folgende: "Du sollst deinen Kopf in seine Hände legen- oder mit seiner Mutter schlafen, da bin ich mir nicht ganz sicher." Der Übersetzer lachte Anton gurgelnd entgegen.

...obwohl die idee von einem uebersetzer mit etwas verschrobenem humor gut ist. der satz soll wahrscheinlich auch doof sein, trotzdem loest er zu viel abneigung in mir aus.

alles gute
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

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Beitrag22.06.2009 10:16

von Maria
Antworten mit Zitat

Moin Fred,

hier ein paar Gedanken.

Zitat:
Der Anführer murmelte, zitterte und drückte Antons Kopf immer fester gegen die Schläfen.
Dann wurde ihm schwindelig Langsam zogen ihn die knochigen Hände, die um seinen Kopf lagen, nach oben, bis auf Augenhöhe. Dann sagte der Anführer etwas.
"Du sollst deinen Mund aufmachen und tief einatmen."
Anton gehorchte und öffnete zögernd seinen Mund. Der alte, glatzköpfige Mann, mit den vielen Narben auf der Stirn, blies ihm einen schweren, im Rachen brennenden Rauch ins Gesicht, den er aber wie angewiesen einatmete.

Die fetten solltest Du überarbeiten. Die fallen in ihrem Aufsatzstil völlig aus dem Rahmen.

Zitat:
Luft so dick wie Blut.

Erzeugt bei mir ein scheußliches Bild. Es ist durchaus negativ belegt, das wolltest du sicherlich. Das mag nur mein geistiges Auge sein, ich hatte das Problem an anderer Stelle im Forum schon mal: Luft in dickflüssig, das funktioniert bei mir nicht. Es wäre wie in einem Martial Art: Luft wird zu Blut und in der nächsten Millisekunde klatscht alles auf den Boden. Oder um uns rum ist alles Blut und wir sind Kiemenatmer. Das aber nur als Bericht, wie das bei mir ankommt, falsch ist das sicherlich nicht wink


Zitat:
Übelkeit kämpfte in seinem Magen, aber er schluckte und versuchte trotzdem bei Verstand zu bleiben.

Kämpft die Übelkeit? Denke eher kämpfst Du mit der Übelkeit.

Zitat:
  Dann öffnete er den Mund und nickte Anton zu. Du sollst das trinken, das verstand er auch ohne Übersetzung. Zu weit. Zu spät.
   
was meinst Du damit, mit zu weit und zu spät?

Zitat:
In zwei Tagen würde er abreisen, das sagte er sich immer wieder.

Hier könntest Du seiner Not etwas mehr Ausdruck verleihen. Ich kann nur aufgrund seiner Gedanken oben (er ist froh über sein Bett, lieber die Feuerwache etc.) festmachen, dass er sich mehr als unwohl fühlt. Reine Interpretation. Dass er Schiss hat – nun gut, das hätte ich auch, könnte mich aber im Grunde dort sehr wohl fühlen.
Zeig vielleicht an der Stelle etwas mehr seines Gefühls/Heimweh/Angst/Unwohlseins:
In zwei Tagen würde er abreisen, in zwei Tagen, sagte er sich immer wieder vor. Wie ein Mantra, das ihn beruhigte und die Muskeln lockerte nahm. Wenigstens für 2 Minuten. In zwei Tagen dürfte er endlich nach Hause abreisen.


Grundsätzlich ist mir aufgefallen: die Träume sind sehr klar, gar nicht verworren oder getrübt. Absicht? So klar zu träumen ist ja eher selten, aber vielleicht ist das ja ein Pflanzen-mit-Spucke Flashback? Und: er schläft mir zu schnell ein. Er ist wach und wieder weg. Als wäre er krank. Vielleicht ist ers und das klärt sich, dann will ich nix gesagt haben wink

Mir gefällts. Manchmal schwappt eine ganz bestimmte Stimmung, ein bissen beklemmend vielleicht. Das find ich cool. Muss nicht gruselig werden, gar nicht. Aber du könntest es natürlich noch auf die Spitze treiben.
Bin gespannt wie es weiter geht!

Ah und noch was, sehe Jupiter hatte das
Zitat:
"Du sollst deinen Kopf in seine Hände legen- oder mit seiner Mutter schlafen, da bin ich mir nicht ganz sicher." Der Übersetzer lachte Anton gurgelnd entgegen.

angemerkt: stehe ja auf Sprücheklopfer, aber da habe ich auch kurz gezuckt. In den folgenden Worten deutest Du ja auch an, dass der Übersetzer ein Idiot ist. Vielleicht stellst Du ihn noch deutlicher auf dieses Podest? Wirklich stören tuts mich nicht, aber mein Zucken wollte ich auch mitteilen.

Gruß, d


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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag22.06.2009 12:03

von Nihil
Antworten mit Zitat

Hallo Taugenichts!
Deine Geschichte gefällt mir sehr gut, ich würde gerne wissen, wie sie weiter-
geht. Ich habe auch kaum etwas daran auszusetzen, Marias Ratschläge machen
aber auch für mich einen Sinn. Was mich nur stört, ist der letzte Absatz, in dem
allein der Übersetzer redet.

Zitat:
"Du bist ein Verfolgter."
"Die Übel deiner Zeit. Irgendwas von stummen Steinen."
"Du sollst zurück zu dem, der du müde bist. Nein, tschuldigung, der du wirklich bist."
"Deine Masken blicken nur nach aussen. Klingt komisch oder? Stimmt aber glaub' ich."
"Generationen von Fleisch, aber du bist nur- Ich glaube er hat Kakao oder Traum gesagt."
"Wenn du nicht- Jetzt wirds abgefahren, ich hab' nur: Blut, Salz und wieder werden verstanden."
"Die Wolken werden dich noch essen, weil du so wie Luft bist." Der Übersetzer gackerte kurz.
"Nur wenn du wieder Erde wirst, kannst du Leben lachen. Wobei ich hier wieder sagen muss, dass ich nicht weiss, ob er lachen oder sein meint. Toll oder? In dieser Sprache sind Lachen und Sein ethymologisch fast das Selbe." Er schlägt sich vor Lachen auf den Oberschenkel.
Der Älteste schweigt und sieht mich mahnend an.


Die Idee, die wörtliche Rede immer wieder ohne einen Zwischensatz neu
zu beginnen, finde ich sehr gut, weil du dir damit gleich bleibende Sätze
wie "Der Älteste murmelte etwas in seiner gutturalen Sprache" usw. sparst.
Zwei, drei Sätze davon hätten gereicht, und da auch nur die besten. (Für
mich die fettgedruckten.) Das Spiel mit Lachen und Sein gefällt mir auch
gut, ich würde den Satz aber ein wenig anders angehen und ihn entschlacken.
An diesem Absatz stört mich einfach, dass er mehr verwirrt als hilft. Wie
gesagt, zwei drei Sätze davon würden die Atmosphäre aufbauen, weil
die Rede, Prophezeiung oder was auch immer des Häuptlings dadurch
noch düsterer und unverstndlicher wird, und man die Position des Protago-
nisten besser nachfühlen kann.

Ansosnten freue ich mich auf mehr! Und wenn die Geschichte länger
werden soll, hätte ich mich am Anfang über ein paar mehr Hintergründe
gefreut. Im Moment schläft der Protagonist, wacht wieder auf, schläft...
Das geht alles ein wenig zu schnell. Für eine Kurzgeschichte aber legitim.

- Nihil
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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag23.06.2009 00:25

von Taugenichts
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke euch drei für die schnellen Kommentare:


@Kurt
Welche Forumlierungen haben dir denn nicht gefallen? Das müsste ich ja wissen, um sie zu überarbeiten!
Hm. Ich weiss was du meinst, die "Kultur" bleibt sehr flach, aber da es nur eine Kurzgeschichte werden soll, habe ich nicht die Muße da großartig für zu recherchieren!
Das mit dem Übersetzer: Das SOLL ein widerliches Arschloch sein. Anton schreibt doch später sogar, dass er ihn richtiggehend HASST!

@"gefühlt: treueste Leserin meiner Texte^^" Maria
Änderungen wurden alle, mit Ausnahme der Blutdickenluft, übernommen. Danke. Fürchte Spannungstechnisch wirds nicht übermäßig wink Aus mit wird kein Thriller Autor mehr.

@Nihil
Danke für das Lob.
Nee wird ne normale Kurzgeschichte noch drei oder vier traum/realit. zyklen, das wars.
Stört dich der Prophezeihungspart wirklich sehr beim lesen? Denn wenn ich den noch mehr kürze, wird es unmöglich die Geschichte zu verstehen, weil das die einzigen Erklärungen sind, die man für das, was noch passiert, als Leser bekommen soll...


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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag23.06.2009 13:37

von Nihil
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Zitat:
Stört dich der Prophezeihungspart wirklich sehr beim lesen? Denn wenn ich den noch mehr kürze, wird es unmöglich die Geschichte zu verstehen, weil das die einzigen Erklärungen sind, die man für das, was noch passiert, als Leser bekommen soll...


So wie es jetzt da steht, finde ich es zu undurchsichtig und zu viel des Guten.
Aber vielleicht sieht das ja schon anders aus, wenn man die Geschichte im
Ganzen lesen kann. Also, nur her mit der Fortsetzung. :)
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag23.06.2009 22:56

von Alogius
Antworten mit Zitat

Zitat:
All die Insekten, Affen und immerzu das Trommeln. Er konnte es immernoch hören. Babumm, Babumm, Bam, Babumm, Bam.


Das Lautmalerische am Ende ist nicht neu, aber trotzdem oder genau deshalb passt es genial zur Überleitung in das Erlebte.

Zitat:
"Du sollst deinen Kopf in seine Hände legen- oder mit seiner Mutter schlafen, da bin ich mir nicht ganz sicher." Der Übersetzer lachte Anton gurgelnd entgegen.


Hier war ich auch nachdenklich. Ich musste wirklich schmunzeln, aber bei anderen Stellen mehr und vielleicht auch 'ehrlicher'. Vielleicht doch streichen oder was anderes als die Mutter einfügen? Nur eine Idee.
Die gesamte Szene hier finde ich aber gelungen. Knapp. Und knapp passt auch, um ganz leicht die doch eigenartige Lage der Figur zu umschreiben. Finde ich gut.

Zitat:
Anton erwachte aus seinem Tagtraum. Heute würde er...


Mhm. Dass es eine Erinnerung war, ist ja klar. Ob der Tagtraum als solcher direkt erwähnt werden muss? Einen anderen Weg sehe ich jetzt auch nicht, aber ich würde es interessant finden, wenn das nicht sofort klar wäre.

Zitat:
Luft so dick wie Blut.


Klasse! Wieder in Knappheit doch so viel gesagt. Ich liebe das! wink

Zitat:
"Wir sollen alle rausgehen, er möchte allein mit dir sein. Tja, Grünschnabel. Showtime."


Der Übersetzer ist toll. Gefällt mir, der Bursche. Kommentiert auch das Groteske der Situation.
Und das
Zitat:
Die Affenschädel an der Wand tanzten, das schlecht bearbeite Holz der Hütte wurde zu braunen Wellen.

ist der beste Satz dieses Abschnitts.

Zitat:
Aber die Erinnerungen konnte er nicht abstreifen, sie hatten sich wie fremde Parasiten unter seiner Haut eingenistet. Hatten mit ihm das Flugzeug bestiegen, waren unbemerkt durch die Passkontrolle gekommen und hatten dann auch vor seiner Wohnungstür nicht halt gemacht.


Dieses Bild gefällt mir sehr. Die buchstäblich lebenden Erinnerungen verfolgen die Figur bis in die eigentlich sichere Umgebung. Das weiß man ja schon, aber dieses Bild macht die Lage noch suboptimaler.

Die dann folgenden Sätze des Übersetzers sind etwas zu viel. Vorschlagen, einige zu entfernen, werde ich aber nicht. Denn Du wirst genau wissen, was es werden soll. Deshalb ein O.K. wink

Wie unschwer zu lesen: Mir gefällt es sehr gut. Nicht nur der Übersetzer, aber der hat es mir angetan. wink
Die Sprache ist angemessen und in den richtigen Moment ausschweifend wie knapp gehalten.
Der Übersetzer, sowie der Kontrast zum "Alltag" (der wie ich denke bald keiner mehr sein wird) verstärken das Groteske dieses Erlebnisses, von dem die Figur hoffentlich, wie ich auch, noch viel haben wird.

Dankesehr,
Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag24.06.2009 00:32

von Taugenichts
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also jetzt werd ich ja fast rot.
Danke!
War eigentlich recht wenig motiviert zur Zeit an der Geschichte weiterzuarbeiten, weil mein ganzes, kreatives Potential von den "weichen schwarzen Löchern" konsumiert wird.
Aber das hat gewirkt.
Wird also wohl bis spätestens nächste Woche vollendet sein.

fred


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