Wunschbrunnen

[maheda]

Inspiriert vom Thema des FFF, das gestern Abend hier stattfand und wirklich viel Spaß gemacht hat, habe ich gerade noch einen kleinen Text geschrieben. Den Grundgedanken hatte ich gestern schon für den Text des Wettbewerbs, aber habe ihn schnell wieder verworfen. Nur ganz losgelassen hat er mich nicht, weswhalb ich den Text jetzt noch nachträglich geschrieben habe.

Über Kritik würde ich mich freuen.


Wunschbrunnen

Die meiste Zeit war es dunkel. Nur ab und an gab es mal einen kleinen Lichtschein, der jedes Mal zusammen mit einem riesehaften Etwas, das wir uns nicht erklären konnten, auftauchte. Es brachte jedes Mal Veränderung mit sich. Oft nahm das Etwas jemanden von uns mit. Manchmal auch mehrere. Wir wussten nicht, was mit ihnen geschah, aber wir hatten jedes Mal große Angst. Es kam aber auch vor, dass das Etwas uns neues Leben schenkte. Immer wieder ließ es jemanden einfach so vom Himmel fallen. Doch es lohnte sich nicht, zu trauern oder zu feiern, denn zu bald kam wieder die Dunkelheit.

Es passierte wieder. Der Himmel öffnete sich, und das riesige Etwas erschien. Es schien jemand bestimmtes zu suchen und wirbelte uns alle durcheinander. Ich hatte bereits aufgegeben, mich zu fragen, wann ich wohl derjenige bin der mitgenommen wird. Ich hatte Angst davor, doch als das Etwas mich mit seinen Klauen packte, konnte ich mich nicht wehren. Es war einfach zu groß.

Ich stieg in den Himmel auf. Ich bin tot!, dachte ich. Danach ging alles so schnell, dass ich mich kaum erinnern kann, was genau passierte. Das Etwas beschleunigte plötzlich so schnell, dass mir beinahe schlecht wurde. Ich klammerte mich fest, doch ich verlor den Halt und flog in hohem Bogen durch die Luft. Dann fiel ich.

Ich fiel, fiel weiter, fiel in entlose Tiefe. Sah, wie Stein an mir entlang nach oben schoss; sah, wie sich unter mir Wasser ausbreitete, das immer näher kam. Dann tauchte ich ein. Es war nass. Es war kühl. Das hatte ich noch nie zuvor gefühlt. Ich sank langsam zu Boden, wo schon viele andere lagen. Einige sahen mich traurig an, andere freuten sich, ein neues Gesicht zu sehen.

Ich freute mich, dass hier Licht war.

[Sun Wukong]

Hallo maheda, grüße von einem ebenfalls recht neuen User! Vielleicht hat hier noch niemand etwas dazu geschrieben, weil keiner mehr das Wort "Wunschbrunnen" lesen kann...

Zum Text: die Idee und die offen gelassene Skizzierung dieses "Ausgesetzt seins" gefallen mir gut, es liest sich wie ein Traumprotokoll, auch wegen der eher nüchternen Erzählweise. Vielleicht könntest du aber noch mit ein paar zusätzlichen Beschreibungen deine Vorstellungen ein bisschen deutlicher skizzieren. Einmal um das Bild im Kopf des 'ominösen Lesers' bunter zu gestalten, anderseits um deine beabsichtigte Aussage deutlicher zu machen (ohne dabei zu konkret zu werden). Ansonsten, wie gesagt, für mich ein schönes Bild dafür, wie der Mensch dem Zufall ausgeliefert ist.

Grüße, Kealakekua

[maheda]

Hey, Kealakekua.

[avaros]

Es fesselt mich nicht. Vom Gedanken her gut, von der Umsetzung nicht wirklich.

Teilweise abgenutzte Phrasen; auch unter "etwas" kann man sich nichts vorstellen und es ist einem egal.


A

[Sun Wukong]

Hallo nochmal, maheda.