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Zwischen den Welten - eine Theorie

 
 
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Paula
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 59
Wohnort: Mond


Beitrag27.03.2007 19:49
Zwischen den Welten - eine Theorie
von Paula
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es gibt auf dieser Welt verschiedene, kleine Welten.
Möglich, dass es etwas absurd klingt ? wahr ist es dennoch. Man wird in die  Kinderwelt hineingeboren. Ich gebe zu, es hat funktioniert! Die Welt der Kinder ist voll von kleinen Wundern, voll von Phantasie, voll von Fragen. Ich habe mich in dieser Welt so wohl gefühlt, denn ich konnte all das ausleben, was für mich von Interesse war: Wunder erleben, Phantasie benutzen, Fragen stellen.
Dann gibt es die Welt der Teenager. Ich habe sie nie verstanden. Zu viel Sinnlosigkeit, zu viel Gedankenlosigkeit, zu wenig Verantwortungsbewusstsein. Ich hatte immer dieses unbestimmte Gefühl, dass die Menschen in der Welt der Teenager zu wenig nachdenken. Natürlich weiß ich nicht, ob das wirklich so ist. Es kam mir nur eben so vor und hat mich dazu veranlasst, diese Welt zu verlassen und nie wieder zu betreten.
Die Welt, die ich mir von Anbeginn der Zeit zum Ziel gemacht hatte, die mich wirklich reizte, ist die wunderbare Welt der Erwachsenen. Für mich bedeutete diese Welt immer unbegrenzte Möglichkeiten. Ich war überzeugt davon, dass man nur in dieser Welt wirklich das leben kann, was man sich wünscht. Freiheit, nenne ich es. Die Freiheit, sich selbst zu entfalten, die Freiheit, sich selbst auszuleben.
Jedoch gilt in jeder Welt dieses Universums ein und das selbe Gesetz: Aufgenommen wird nur, wer akzeptiert wird. Ich verstehe die Erwachsenenwelt. Ich denke, fühle, lebe genau wie die Bewohner dieser Welt. Doch sie sehen es nicht. Sie verstehen es nicht. Oder wollen sie es nicht verstehen? Warum grenzen sie mich aus? Sie lassen mich zwischen den Welten hängen. Ich schwebe in Trance durch die Gegend, finde keinen Halt, keine Ruhe. Ich finde niemanden, der mich akzeptiert und mir die Pforte öffnet.

Dachte ich. Enttäuschung ist alles, was mir das Leben in der Erwachsenenwelt brachte. Enttäuschung, Hass, Unverständnis. Wie können Menschen nur so derart böse sein? Die wunderbare Welt der Erwachsenen? Nein. Sie ist nicht wunderbar. Sie steckt voller Erwartungen, die an einen gestellt werden. Erwartungen, die einen erdrücken.
Ich habe mich geirrt.
Seit ich vor vielen Jahren die Welt der Kinder verlies, habe ich keine Welt mehr gefunden, die zu mir passt. Immer wieder stoße ich auf eine Welt, die mir vielleicht gut stehen würde. Doch dann öffnet sie mir ihre Tore, zeigt mit ihr wahres Gesicht. Die Wolle kratzt, sobald man es trägt, die Ärmel sind viel zu eng.

Lasst mich in Ruhe mit euren Welten. Geht und nehmt sie mit. Sie sind nicht das, was ich will ? und offensichtlich bin auch ich nicht, was ihr sucht!



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Torben Celeste Stern
Gänsefüßchen


Beiträge: 36
Wohnort: Basel


Beitrag27.03.2007 20:32

von Torben Celeste Stern
Antworten mit Zitat

Na das ist ja mal Klasse! Ich brauche aber noch eine Weile um darüber nachzudenken. Dann schreibe ich dir zurück.

Eines vorweg: Ich sehe es ähnlich. Freiheit? Unbebrenzte Möglichkeiten? Ja, das habe ich als Teenager auch gedacht. Pustekuchen! Haben nicht alle Eltern gesagt: "Geniesse die Kindheit. Es ist die schönste Zeit." So oder so ähnlich jedenfalls.

Werde ich es meinen Kindern (wenn irgendwann mal vorhanden) auch mal sagen? Jawoll!

Wohl dem, der das Kind in sich ein Leben lang bewart!!!!!!!
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nantik
Gast






Beitrag27.03.2007 23:57

von nantik
Antworten mit Zitat

Leider bin ich zu müde, um jetzt den ganzen Text gewissenhaft zu lesen. Aber hängengeblieben bin ich dennoch - und habe auch schon gleich die erste Frage.

Wenn Du Kinder und Teenager unterscheidest, warum machst Du das nicht auch mit Neugeborenen/Babys und Kindern? Den Schritt finde ich eigentlich noch viel wichtiger, denn als Neugeborenes bist Du eine "tabula rasa". Ein unbeschriebenes Blatt, das nur die Gene als Altlast hat. Du hast noch nie etwas richtig gemacht und noch nie etwas falsch - Du existierst aus einem angeborenen Reflex. Du atmest und dein Herz schlägt. Und dann kommt die Umwelt dazu. Von der lernst du. Sie formt deine Gedanken und Gefühle. Und die bringst du dann als Kind zusammen und testest damit Grenzen aus. Meiner Meinung nach ist das ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt. Wir alle haben ihn zwar aus unserem Bewusstsein verdrängt, aber wenn wir uns erinnern, wie wir als Kinder waren, dann können wir uns mit ein wenig Phantasie vorstellen, warum wir so geworden sind.

Aber das ist, wie gesagt, nur eine erste Assoziationskette gewesen. Ich lese mir den Text morgen in Ruhe durch. Nach der ganzen Packerei gehöre ich jetzt ins Bett.
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nantik
Gast






Beitrag28.03.2007 10:57

von nantik
Antworten mit Zitat

So, ich habe dann mal gelesen.

Also erstmal: Ich mag Deinen Stil. Dieses Schlichte und Wiederholungslastige gefällt mir. Du musst dabei aber nur aufpassen, dass Du Deine Gedanken nicht zu oft wiederholst (das wird beim Lesen langweilig) und dass Du nicht zu viele Allgemeinplätze äußerst:

Zitat:
Ich verstehe die Erwachsenenwelt. Ich denke, fühle, lebe genau wie die Bewohner dieser Welt. Doch sie sehen es nicht. Sie verstehen es nicht. Oder wollen sie es nicht verstehen? Warum grenzen sie mich aus? Sie lassen mich zwischen den Welten hängen. Ich schwebe in Trance durch die Gegend, finde keinen Halt, keine Ruhe. Ich finde niemanden, der mich akzeptiert und mir die Pforte öffnet.

Was sind denn die Regeln der Erwachsenenwelt? Warum genau unterscheidest Du Dich von ihnen? Und was sind genau die Konsequenzen. Wie wirkt es sich zum Beispiel aus, dass Du keine Ruhe oder gar Halt findest? Wenn Du schon so einen intimen Text schreibst, dann darfst Du die Tür zu Deinen Gefühlen nicht nur angelehnt lassen.

Zitat:
Dachte ich.

Bezieht sich das auf den vorherigen Abschnitt oder auf den Neuen?

Zitat:
Immer wieder stoße ich auf eine Welt, die mir vielleicht gut stehen würde. Doch dann öffnet sie mir ihre Tore, zeigt mit ihr wahres Gesicht. Die Wolle kratzt, sobald man es trägt, die Ärmel sind viel zu eng.

Deine Metapher mit den verschiedenen Welten ist sehr gut. Du solltest aber aufpassen, dass Du nicht mehr als eine Metapher in einem so kurzen Text verwendest, denn ansonsten baut man sich schnell gedankliche Luftschlösser, die nicht am Boden verankert sind. Also zieh die Welt aus und häng sie wieder in den Schrank. Es reicht, dass Du in den verschiedenen Welten lebst. Da brauchst Du keine kratzigen Pullover zusätzlich.

Zitat:
Seit ich vor vielen Jahren die Welt der Kinder verließ, habe ich keine Welt mehr gefunden, die zu mir passt.

Was ist mit den Vor- und Nachteilen einer jeden Welt? Ein wenig Fairness und duales Denken wäre wünschenswert, da Du ansonsten nur Klischees bedienst. Bei denen nickt man höchstens höflich mit dem Kopf und geht weiter, aber Du willst doch, dass man über Deine Worte nachdenkt, oder?

Zitat:
Lasst mich in Ruhe mit euren Welten. Geht und nehmt sie mit. Sie sind nicht das, was ich will ? und offensichtlich bin auch ich nicht, was ihr sucht!

Was hat das letztlich für Konsequenzen? Für Dich und für die verschiedenen Welten? Was mich dann zu folgender Frage bringt: Kann ein Mensch überhaupt autark leben?

Dein Text hat hohe philosophische Ansätze. Geh da nicht einfach belanglos drüber, sondern arbeite sie sorgsam aus. Dann kannst Du nicht nur Deine Sicht der Dinge verbreiten, sondern hast einen dichten Text, mit dem Du zum Nachdenken anregen kannst. Und das ist doch besser als ein warmer (und sehr angenehmer) Lufthauch, oder?
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nantik
Gast






Beitrag28.03.2007 10:58

von nantik
Antworten mit Zitat

*würg* Das kommt davon, wenn man sich den Text vorm Abschicken nicht nochmal in der Vorschau anguckt.

Also: Das, was als Zitat ausgezeichnet ist, ist meine Meinung. Das dadrüber ist das Zitat. *Kopf auf Tastatur hämmer* Sorry.
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MosesBob
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Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

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Beitrag28.03.2007 11:31

von MosesBob
Antworten mit Zitat

@ nantik

Ich glaube, jetzt stimmt es, oder?


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nantik
Gast






Beitrag28.03.2007 11:48

von nantik
Antworten mit Zitat

Mosesbob, Du bist ein Schatz! Weißt Du was? Ich stell schnell eine Kerze für Dich auf und fackel sie ab! Das hast Du Dir jetzt redlich verdient!!!  smile extra
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MosesBob
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Beitrag28.03.2007 12:04

von MosesBob
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Ich lass alles mit mir machen, solange du nur aufhörst, deinen Kopf auf die Tastatur zu hämmern! Das Malträtieren eines Schreibwerkzeugs, gleich welcher Art, gilt hier, im Schriftsteller-Forum, gemeinhin als Blasphemie, als Sakrileg, als Hochverrat und Meineid. Wer zuwider dieses ungeschriebenen Gesetzes handelt, wird mit 3 Stunden Hörbuch am Stück bestraft - wohlgemerkt, wir sprechen hier von Naddels "Ungelogen"! Aber in deinem Fall bin ich bereit, Gnade vor Recht walten zu lassen. smile

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nantik
Gast






Beitrag28.03.2007 12:11

von nantik
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Meine Tastatur ist leider etwas masochistisch veranlagt. ich wollte es eigentlich geheimhalten, aber nach kurzer Absprache darf ich es öffentlich machen. Wenn ich meine Tastatur schlage, dann geschieht das also nur aus hingebungsvoller Liebe!

Ich gehe dennoch auf Deinen Handel ein, MosesBob, denn drei Stunden Hörbuch - nein danke! Und vor allem nicht so eins. Jetzt habe ich Angst. Ich gehe mal kurz mit meinem Monitor schmusen, denn der ist ein hoffnungsloser Romantiker.
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Paula
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 59
Wohnort: Mond


Beitrag28.03.2007 12:25

von Paula
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Danke @nantik, hast mir echt geholfen.
Das mit der Welt der Babys und Neugeborenen und so muss ich mir wirklich mal durch den Kopf gehen lassen. Ich denke, ich habe es nicht erwähnt, weil man sich da nur so schlecht dran erinnern kann. Aber ich glaub, ich kann das einbauen.
Ansonsten muss ich wirklich mal die Fassung überarbeiten, is ja auch erst ein Entwurf. Sobald ich Zeit habe, setz ich mich mal dran Smile
Danke, Paula


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