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Charlie


 
 
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Nightflyer
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Alter: 41
Beiträge: 128



N
Beitrag27.06.2012 13:13
Charlie
von Nightflyer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier mal ein anderer Versuch von mir, hoffe er gefällt smile


Charlie

Genüsslich nippte Charlie an seinem Scotch. Ohne Eis, natürlich. Der Direktor sah es nicht gerne wenn er trank, das wusste er.  Aber der Direktor wusste auch dass er seine Grenzen kannte und vor der Vorstellung nie zu viel trank. In seinem Metier war Alkohol sogar nötig – seiner Meinung nach zumindest. Wenn er leicht beduselt war, hatte er immer die besten Ideen.  Einmal war er  während des Trainings bei einem Schritt rückwärts gestolpert und fiel hin. Mit dem Kopf durchschlug er ein dünne Holzplatte und brach diese entzwei. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre sprang der Wassereimer, der auf dem Brett gestanden hatte,  auch noch hoch und entleerte sich direkt auf über seinem  Gesicht.  Eine Verkettung unglücklicher Zufälle – und äusserst lustig. Die Wenigen welche zuschauten hatten sich gekringelt. Eine etwas weniger schmerzhafte Version hatte er dann auch gleich in seine Nummer eingebaut.

Mit der Hand schob er den Vorhang etwas beiseite und lugte hervor.  Die Artisten waren mitten in ihrer Vorführung.  Die Junge Bella war besonders hinreissend. Wie sie flog, so elegant! In einem kräftigen Zug leerte er den Scotch und verzog sich wieder hinter die Manege. Gleich war es soweit.  Noch ein letztes Mal prüfte er sein Äusseres im grossen Barock-Spiegel:  Ein schwarzer Zylinder mit einem kleinen weissen Veilchen, eine schwarze Clownsnase und einen Smoking. Schwarz/Weiss wie Charlie Chaplin, sein grosses Vorbild. Bis auf den leicht zerlaufenen schwarzen Lippenstift war alles perfekt. Er korrigierte diesen Makel.  

Und schon erklang seine Melodie und der  Direktor verkündete seinen Auftritt.  Vor ihm lüftete sich der Vorhang und unter tosendem Applaus wankte er stolz in die Mitte der Manege, wo er theatralisch auf einer  offensichtlich platzierten Bananenschale ausrutschte.  Das Publikum gröhlte! Weiter folgten Slap-Stick-Klassiker wie das Treten auf einen Rechen, dessen Stiel ihn mitten ins Gesicht traf. Für das Publikum lagen die Dinge, über welche er stolperte und wankte nur zufällig auf dem Boden, tatsächlich waren sie aber alle exakt plaziert. Jedes Ding hatte seinen Platz und seine Geschichte. Und als sich auch noch der wassergefüllte Eimer über seinem Gesicht ergoss, waren die Zuschauer nicht mehr zu halten. Aber heute war dies nicht mehr seine letzte Nummer.

Pantomimisch machte er seinem Publikum klar dass er Durst habe.  Scheinbar verzweifelt suchte sein Blick die gesamte Manege ab. Die Kinder zeigten dann auch sogleich auf die Weinflasche auf einem kleinen Tischchen. Charlie bedanke sich bei ihnen mit einer tiefen Verbeugung. Dann wankte er zu der Flasche, hob sie an und trank in vollen Zügen. Natürlich war in der Flasche kein Wein, sondern Mineralwasser mit einem essbaren  Zusatz der Seifenblasen zu produzieren vermochte. Der seifige Geschmack des Wassers war trotzdem eklig, aber das war es wert. Als er die halbvolle Flasche zurück auf den Tischt stellt, rülpste er ungeniert ins Publikum und produzierte dabei einen Schwall schillerner Seifenblasen.  Die staunenden Gesichter der Kindern bedurften keiner Worte.

Noch einmal setzte er die Flasche an und trank den Rest  der Flüssigkeit. Doch beim letzten Zug bemerkte er einen Fremdkörper in seinem Hals festsetzen.  Erstaunt setzte er die Flasche ab und hustete. Wundervolle Seifenblasen schwebten bis in die Zuschauer.  Er bekam kaum noch Luft. Verzweifelt suchten Seine Augen nach Hilfe, doch er tat so als wäre alles in Ordnung.  So weit kam es noch dass seine neue Nummer bereits beim Debüt scheiterte! Schnell schritt er zu dem Wassereimer und versuchte den noch verbliebenen Schluck Wasser zu trinken. Noch während er den Eimer angestützt hatte wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel auf den Rücken.  Beim Aufprall ins Sägmehl stoben noch einmal ein paar Seifenblasen aus seinen Nasenlöchern. Das Publikum applaudierte begeistert. Allmählich erstarb der Applaus und machte einer bedrückenden Stille platz.



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Jeder Tag verwelkt dahin wie die Blüte einer ausgedörrten Blume - doch der Wandel der Zeit ist der Sinn des Lebens.
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Philip
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Alter: 40
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Wohnort: Gießen


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Beitrag27.06.2012 13:30

von Philip
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Hallo Nightflyer,

ich finde deinen Text wirklich sehr angenehm zu lesen und das Ende macht Lust auf mehr.

Ich habe allerdings direkt im ersten Absatz zwei Punkte entdeckt, die du noch überarbeiten solltest (wie ich finde):
Zitat:
[...] auch noch hoch und entleerte sich direkt auf über seinem Gesicht.


Müsste es hier nicht heißen "Direkt über seinem Gesicht"?

Zitat:
Die Wenigen welche zuschauten hatten sich gekringelt. Eine etwas weniger schmerzhafte Version hatte er dann auch gleich in seine Nummer eingebaut.


Die Wenigen was? Die Wenigen Menschen, Tiere, Zuschauer? wink Ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus möchte smile

Ich hoffe, du nimmst mir, aufgrund der Tatsache, dass ich erst seit heute dabei bin, das ganze nicht übel smile

Grüße, Philipp
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Nightflyer
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Alter: 41
Beiträge: 128



N
Beitrag27.06.2012 13:41

von Nightflyer
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Überhaupt nicht smile Der erste Fehler ist von einer Überarbeitung übrig geblieben. Hatte das offenbar noch mangelhaft korrigiert :p

Zum zweiten: Weiss selber nicht wer da alles zuschaute, werde das noch überarbeiten. Danke!

Zitat:

und das Ende macht Lust auf mehr.

Sry, das war das Ende :/


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Philip
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Beiträge: 21
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Beitrag27.06.2012 13:52

von Philip
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Hallo,

schade, dann bleibt einem wohl verwehrt, um was für einen Fremdkörper es sich handelt smile

Um nochmal auf die zweite Sache zu kommen: Die Aktion mit dem Wassereimer geschah beim Training, Ich bezweifle, dass bei so was Zuschauer zugelassen werden, weshalb ich eher davon ausgehen würde, dass es sich um weitere Artisten oder ähnliches handeln könnte.
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Nightflyer
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Alter: 41
Beiträge: 128



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Beitrag27.06.2012 14:01

von Nightflyer
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Philip hat Folgendes geschrieben:

schade, dann bleibt einem wohl verwehrt, um was für einen Fremdkörper es sich handelt smile

Ich hatte am Anfang die Idee das er tatsächlich Seifenwasser trank und sich eben an einem Stück unaufgelöster Seife erstickte - fand Seifenwasser trinken dann aber doch zu abwegig. Daher hab ich das offen gelassen, was sich da in seine Flasche schlich.
Zitat:

Um nochmal auf die zweite Sache zu kommen: Die Aktion mit dem Wassereimer geschah beim Training, Ich bezweifle, dass bei so was Zuschauer zugelassen werden, weshalb ich eher davon ausgehen würde, dass es sich um weitere Artisten oder ähnliches handeln könnte.

Genau so hatte ich mir das gedacht, wollte aber auf eine Aufzählung verzichten.


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MSchneider
Geschlecht:männlichWortedrechsler

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Beiträge: 71



Beitrag27.06.2012 19:32

von MSchneider
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Hi, Nightflyer. (:

Die Geschichte ist nicht wirklich schlecht, aber es ist sehr schade, dass es dir nicht gelungen ist, das Ganze zu einem befriedigenden Ende zu führen. Im Gegenteil: Es ist schlicht eine Geschichte von einem Mann, der ein paar Faxen macht und dann durch einen dummen Fehler in der Vorbereitung seiner Kunststücke den Tod erleidet. Der Tod in Kurzgeschichten ist natürlich ein beliebtes, gleichzeitig aber auch zum Teil ausgelutschtes Thema. Die Person Charlie ist mir unbekannt, ich weiß nur um seine Liebe zum Scotch - ein Faktor, der in dieser Geschichte allerdings nur nebensächlichen Charakter genießt - und dass er im Hier und Jetzt das Publikum unterhält - und dann stirbt er. Die Geschichte gibt mir nichts. Weder besitzt sie eine bestimmte Botschaft noch ist ihr Ende etwas Besonderes, sondern eher ein ausgelutschtes Thema, deren Basis nicht in einem ausreichenden Maße gebaut wurde. Bedeutet: Es wäre doch sehr viel interessanter gewesen, wenn es sich bei dem Kunststück, das er vollführt hätte, um etwas mit Risiko gehandelt hätte. Das hätte dann zumindest ein bisschen Spannung erzeugt und die Geschichte auch in eine bestimmte Richtung gelenkt. Alternativ hättest du auch den Charakter Charlie stärker zeichnen können - das hätte dann natürlich einer längeren Geschichte bedurft -, was eine nähere Bindung zwischen Leser und Charlie bewirkt und seinen Tod auch dramatischer gemacht hätte. So wirkt sein Tod schlicht willkürlich und absolut hinnehmbar - und das sollte es natürlich nicht sein.

Gruß,

MSchneider
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Makita
Erklärbär
M


Beiträge: 4



M
Beitrag28.06.2012 00:34

von Makita
Antworten mit Zitat

Guten Abend!

Den Innovationspreis kannst Du für diese Handlung nicht erwarten, aber grundsätzlich ist gegen Tragödienklassiker wie den kaputten Clown ja nichts einzuwenden.

Was mir auffiel, war die schlampige Umsetzung. Mich hat die Fehlerdichte beim Lesen am meisten gestört, daher hab ich Dir hier rausgeschrieben, was mir aufgefallen ist.

Zitat:
Genüsslich nippte Charlie an seinem Scotch. Ohne Eis, natürlich. Der Direktor sah es nicht gerne Komma wenn er trank, das wusste er. Aber der Direktor wusste auch Komma dass er seine Grenzen kannte und vor der Vorstellung nie zu viel trank. In seinem Metier war Alkohol sogar nötig – seiner Meinung nach zumindest. Wenn er leicht beduselt war, hatte er immer die besten Ideen. Einmal war er während des Trainings bei einem Schritt rückwärts gestolpert und hingefallen. Mit dem Kopf durchschlug er eine dünne Holzplatte und brach diese entzwei. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre Komma sprang der Wassereimer, der auf dem Brett gestanden hatte, auch noch hoch und entleerte sich direkt (auf)über seinem Gesicht. Eine Verkettung unglücklicher Zufälle – und äußerst lustig. Die Wenigen Komma welche zuschauten Komma hatten sich gekringelt. Eine etwas weniger schmerzhafte Version hatte er dann auch gleich in seine Nummer eingebaut.

Mit der Hand schob er den Vorhang etwas beiseite und lugte hervor. Die Artisten waren mitten in ihrer Vorführung. Die junge Bella war besonders hinreißend. Wie sie flog, so elegant! In einem kräftigen Zug leerte er den Scotch und verzog sich wieder hinter die Manege. Gleich war es soweit. Noch ein letztes Mal prüfte er sein Äußeres im großen Barock-Spiegel schöner: Barockspiegel: Ein schwarzer Zylinder mit einem kleinen weißen Veilchen, eine schwarze Clownsnase und ein Smoking. Schwarz-Weiß wie Charlie Chaplin, sein großes Vorbild. Bis auf den leicht zerlaufenen schwarzen Lippenstift war alles perfekt. Er korrigierte diesen Makel.

Und schon erklang seine Melodie Komma (wahlfrei, aber schön für die Gliederung) und der Direktor verkündete seinen Auftritt. Vor ihm lüftete sich der Vorhang Komma (wahlfrei, aber schön für die Gliederung) und unter tosendem Applaus wankte er stolz in die Mitte der Manege, wo er theatralisch auf einer (offensichtlich platzierten) Bananenschale ausrutschte. Das Publikum grölte! Weiter folgten Slapstick-Klassiker wie das Treten auf einen Rechen, (dessen Stiel ihn mitten ins Gesicht traf). Für das Publikum lagen die Dinge, über welche er stolperte und wankte Komma nur zufällig auf dem Boden, tatsächlich waren sie aber alle exakt platziert. Jedes Ding hatte seinen Platz und seine Geschichte. Und als sich auch noch der wassergefüllte Eimer über sein Gesicht ergoss (eher übrigens das Wasser), waren die Zuschauer nicht mehr zu halten. Aber heute war dies nicht (mehr) seine letzte Nummer.

Pantomimisch machte er seinem Publikum klar Komma dass er Durst habe. Scheinbar verzweifelt suchte sein Blick die gesamte Manege ab. Die Kinder zeigten dann auch sogleich auf die Weinflasche auf einem kleinen Tischchen. Charlie bedanke sich bei ihnen mit einer tiefen Verbeugung. Dann wankte er zu der Flasche, hob sie an und trank in vollen Zügen. Natürlich war in der Flasche kein Wein, sondern Mineralwasser mit einem essbaren Zusatz Komma der Seifenblasen zu produzieren vermochte. Der seifige Geschmack des Wassers war trotzdem eklig, aber das war es wert. Als er die halbvolle Flasche zurück auf den Tischt stellte, rülpste er ungeniert ins Publikum und produzierte dabei einen Schwall schillernder Seifenblasen. Die staunenden Gesichter der Kinder bedurften keiner Worte.

Noch einmal setzte er die Flasche an und trank den Rest der Flüssigkeit. Doch beim letzten Zug bemerkte er einen Fremdkörper (in seinem Hals festsetzen), der sich in seinem Hals festsetzte. Erstaunt setzte er die Flasche ab und hustete. Wundervolle Seifenblasen schwebten bis (in die Zuschauer) zu den Zuschauern/in den Zuschauerraum. Er bekam kaum noch Luft. Verzweifelt suchten (Seine) seine Augen nach Hilfe, doch er tat so Komma als sei alles in Ordnung. So weit kam es noch Komma dass seine neue Nummer bereits beim Debüt scheiterte! Schnell schritt er zu dem Wassereimer und versuchte Komma den noch verbliebenen Schluck Wasser zu trinken. Noch während er den Eimer angestützt (was ist denn das?) hatteKommawurde ihm schwarz vor Augen Komma (wahlfrei, aber schön für die Gliederung) und er fiel auf den Rücken. Beim Aufprall ins Sägemehl stoben noch einmal ein paar Seifenblasen aus seinen Nasenlöchern. Das Publikum applaudierte begeistert. Allmählich erstarb der Applaus und machte einer bedrückenden Stille Platz.


Die Kommaregeln gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, wir alle sind verpflichtet, sie zu schützen und zu erhalten. smile

Freundlichen Gruß,
Makita.
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Nightflyer
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Alter: 41
Beiträge: 128



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Beitrag28.06.2012 07:16

von Nightflyer
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Der Kommafehler bin ich mir bewusst. Habe da einfach noch zu wenig Übung und sehe sie nicht, selbst wenn sie vor mir stehen.

Das "ß" habe ich bewusst aussen vor gelassen. Das Zeichen ist überflüssig und hat noch nicht mal nen richtigen Namen. Auf meiner Tastatur existiert es nicht und ich werde es sicher nicht jedes mal von irgendwoher kopieren.


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Hitchhiker
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Beitrag28.06.2012 08:05

von Hitchhiker
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Hallo Nightflyer,

ich sehe das leider ähnlich wie Mschneider und frage mich auch, was mir die Geschichte sagen möchte. Ein trinkender Clown stirbt bei einem Kunststück an einem undefinierten Fremdkörper, der sich in seine Flasche geschlichen hat. So weit, so gut, aber ich sehe das Problem einfach in der Tatsache, dass deine Geschichte keinen wirklichen Plot hat, sich im Zuge dessen beinahe (bis auf den ersten Abschnitt) wie eine bloße Aneinanderreihung von Handlungen liest und der Leser keine Chance hat, überhaupt eine Beziehung zu der Figur aufzubauen, die dem Text ja immerhin ihren Namen leiht. Und in der Beziehung bringe ich die Gegenthese vor, dass es sehrwohl möglich ist, einer Figur auch in einem sehr kurzen Text Tiefe zu verleihen, es ist nur etwas schwieriger und Bedarf mehr Fingerspitzengefühl, als wenn man dafür einen langen Text zur Verfügung hat
Gerade dieser Text würde sich ja anbieten, dem Clown mehr charakterliche Facetten zu geben und den Leser stärker in seine Innensicht eintauchen zu lassen. Das klappt anfangs noch ganz gut, aber wenn Charlie auf der Bühne steht, bekommt der Leser fast nichts mehr von seinen Emotionen und Gedanken mit und so hat mich das Ende auch relativ kalt gelassen, weil ich von vorne herein zwar mitfühlen wollte, es aber aufgrund der Umsetzung aber gar nicht konnte.
Ich hoffe, das konnte dir etwas helfen, aber vielleicht sehen das andere Leser auch wieder ganz anders. wink

Liebe Grüße,
Hitchhiker


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Makita
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Beitrag28.06.2012 14:49

von Makita
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das "ß" habe ich bewusst aussen vor gelassen. Das Zeichen ist überflüssig und hat noch nicht mal nen richtigen Namen. Auf meiner Tastatur existiert es nicht und ich werde es sicher nicht jedes mal von irgendwoher kopieren.

Uff! Diesem hübschen, scharfen Sonderzeichen so in den Kühlergrill zu niesen ... Naja, vielleicht bist Du Schweizer. smile

Um die seltsame Situation, Dir etwas bewusst zu sein, es aber nicht zu sehen, wenn es vor Dir steht, zu beenden, empfehle ich, die Kommasetzung nicht nur mit Regelwerken, sondern vor allem mit den Ohren anzugehen. Lies Dir laut vor, was Du schreibst, dann erkennst Du wahrscheinlich schon einiges mehr. Die kleinen Zäsuren sind zwar Modetrends unterworfen, folgen aber keiner aufgepfropften Kunstlogik, sondern lassen sich mit dem Gehör begreifen. Geschulte Ohren nützen jedem Autor, die Sprache wird besser damit.
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Das_Krimisyndikat
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Beitrag29.06.2012 10:06

von Das_Krimisyndikat
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Ich finde, es kommt drauf an was man damit anstellen möchte. Für den Anfang eines Krimis ist das gar nicht schlecht. Ich würde den Clown entsprechend "nett" darstellen, sodass der Leser sich über den Mord oder Anschlag oder was auch immer, ärgert und mitfühlt. Und schon ist man Emotional in einem guten Krimi.
Wenn das allerdings eine eigenständige Kurzgeschichte werden sollte, dann schließe ich mich an. Dafür ist zu vieles ungeklärt. Ich hätte ein paar Zeilen mehr spendiert und den Clown "schärfer gezeichnet". Bei einer eigenständigen Geschichte, sollte man die Dinge, die man (vielleicht aus Spannungstechnischen Gründen) offen gelassen hat, am Ende klären.

Allerdings bin ich nur Anfänger! Das sollte ich dazu sagen!  Smile


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Gruß
Das_Krimisyndikat


"Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit." (Karl Barth, Schweizer Theologe, 1886-1986)
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