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konkret Wortedrechsler
K Alter: 57 Beiträge: 50
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K 30.05.2009 06:15 Brief an K. von konkret
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Brief an K.
Irrend, manches mal in den Realitäten, wo nur gerade bewegt es sich, das klein gehaltene Wesen,
ist es dieser Raum, die dunkle Kammer, in der die Wände mehr nach Wein riechen denn nach Mauer ?
Jene Stätte, die durchzogen ist mit einer Vielzahl schreiender Gedanken ?
Doch, auch das möge zutreffend sein, kann es auch die Abendterrasse mit dem weiten Blick nach Westen sein,
sorgenvoll umkümmert von des Herren vorgezeigten Dienern.
Könnt ich mich doch selbst operieren , des Handelns fähig, ich würd mehr noch tun, als nur des Westens Weite spüren,
doch mag im Ich sein manches fehlen, weiß ich doch nicht, ob ich es bin, der gerade, fein den Wunsch versprüht Achtung zu erlangen.
Der hohen Herrschaften Kind, welches weiblicher Natur, wurd angekündigt für den neuen Tag,
ich kenne die Dame/Knospe weil jung an Jahren sie noch ist und mit mehr als der Unbekümmertheit
nur Röckchen- tragender behaftet, vorgestellt wurden wir zu Unzeiten, doch davon möcht ich nicht berichten.
Wie kann es sein, dass die Eroberung vonstatten geht , obwohl es mir im Kopf nur rauscht und kein Gedanke, klar von Statur,
dem nächsten fein die Klinge bietet , auf das sie föchten um des klugen Inhalts ?
Mir graust vor der Zusammenkunft, hab ich doch nichts zu bieten mehr, als diese klapprige Gestalt,
unklar im Hirn, doch um so kräftiger im Herzen, welches, auch das sei verziehen,
wohl später mehr als gleich, tentakelt mal nach links und mal nach rechts, den guten Weg zu finden.
Werde das Ausgehfein wohl anziehen, jenes welches mir für solche Tage wohl, aufs Aug gedrückt,
durch Elternschaften, deren Züchtigung dem Heldensterne gerade gut genug wohl wären.
Ob sie, die weiche Flora, gerade glücklich wird, mit solchem, bleibt - und das ist Kern – wohl ab zu warten/ fern.
Text,Musik,Sprecher:
konkret 2008
Weitere Werke von konkret:
_________________ Und ist der Kunst die Welt zu klein, schafft sie sich eine neue. |
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Istvan Horck-Uedo Gänsefüßchen
I Alter: 51 Beiträge: 39 Wohnort: Frankfurt
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I 30.05.2009 20:09
von Istvan Horck-Uedo
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Hat mich an eine Kritik am Bachmannpreis letztes Jahr erinnert, wo es hieß, dass die jungen Schreiber sich vielfach so geschwurbelt ausdrücken, der Fachausdruck hieß nach Robert Musil "Poeseln". Hier ein
Zitat: | Nicht wenige der zumeist sehr mittelmäßigen Autoren liefen in die Falle der metaphorischen Instrumentierung, der ästhetischen Aufladung und Bebilderung, als wäre das entscheidende Merkmal von Literatur eine "gehobene Rede", die unsere Alltagssprache um jeden Preis poetisierend überbieten müsste. Robert Musil nannte das "poeseln". Dann wird es nicht einfach dunkel, sondern "Alexandra beobachtete, wie die Dämmerung in den Tag sickerte" (Jörg Matheis), oder "Dämmerung troff mir in die Stirn" (Christoph W. Bauer). |
Und hier der Link, wer noch mehr dazu lesen will: http://www.zeit.de/2002/28/Poeseln
Also, ich fand's leider grauenvoll. Hab mir auch die gesprochene Fassung angehört, bzw. den Anfang davon, war noch schlimmer als Klagenfurt.
Tut mir leid für den drastischen Verriss, aber soviel gewollte Kunst ruiniert mir nach zwei Zeilen alles Interesse am Inhalt. Man merkt da gar nicht, was ein Autor eigentlich leisten könnte, weil er es selber erdrückt. Tipp: Schreib mal den Inhalt in zwei Zeilen hin und schau, ob der was taugt. Dann so knapp wie möglich bebildern.
Lieben Gruß,
I.
(twitter.com/schriftsteller)
_________________
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konkret Wortedrechsler
K Alter: 57 Beiträge: 50
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K 31.05.2009 09:41
von konkret
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Hallo Istvan,
das mit dem Verriss macht doch nichts, dafür sind wir alle doch in einer Gemeinschaft, die sich auch solche Kritiken gefallen lassen sollte.
Hier mal zum gleichen Text ein paar Kommentare aus anderen Foren:
„das sich-klein-und-klapprig-fühlen, das passt
nach meinem Empfinden gut ins Bild - und
gleichzeitig andere höher schätzen, sich bis
zur Unkenntlichkeit zu Hinterfragen,...
deine Wortfindungen sind auch hier wieder
kleine leuchtende Objekte zwischendrin.“
oder:
„ein sprachlich vertrackter Text, der mit mehrmaligem lesen an Tiefe wesentlich gewinnt.“
wie man sieht gibt es naturgemäß von verschiedenen Lesern, verschiedene Meinungen, auch mit deiner kann ich gut Leben.
Zu Bedenken ist allerdings, dass dieser Text unter Lyrische Prosa/ Kurzprosa von mir eingestellt wurde.
Er bedient sich einer Wortwahl, die nicht technokratisch nüchtern/ reduziert daherkommt, sondern
auf eine andere Zeitachse zielt.
Ausgangspunkt für diesen Text war bei mir: „ LI schreibt dem Herrn Kafka einen Brief, in dem LI ihm die Bedenken über eine Liebschaft zu einer Dame näher bringt, obwohl LI selbst voller Zweifel steckt.“
Das ein solches Thema, mit diesem Entstehungshintergrund, nicht Postmodern geschrieben werden kann, empfinde ich als Selbstverständnis.
Die Sprache stirbt...es lebe die Sprache
mit freundlichen Grüßen und Dank für deine Auffassung
wiesel
_________________ Und ist der Kunst die Welt zu klein, schafft sie sich eine neue. |
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Istvan Horck-Uedo Gänsefüßchen
I Alter: 51 Beiträge: 39 Wohnort: Frankfurt
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I 31.05.2009 16:56
von Istvan Horck-Uedo
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Bin froh, dass Du es mir nicht übel nimmst. Ich meine, sogar ich habe immerhin verstanden, dass ein Mann eine jüngere Frau erwartet, derer er sich nicht ganz würdig fühlt, von daher: Ganz unverständlich war der Text nicht. Und auch das Thema finde ich eigentlich nicht uninteressant. Vielleicht ist Dein Stil einfach nicht mein Geschmack, da hast Du recht.
Bleib dran,
lieben Gruß nochmal,
I.
(twitter.com/schriftsteller)
_________________
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