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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.01.2009 23:40 Wir hatten keine Angst von Enfant Terrible
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Wir schüttelten Waagschalen,
als wären sie Windspiele.
Wir hatten keine Angst vor Steinen,
vor dem,
was sie verdeckten.
Wie Tierjungen,
die noch kein Blut geschmeckt,
ließen wir uns hypnotisiieren
von Eisbären, die am Himmel schwebten,
ohne das hohe Gras zu streifen.
"Wer hat euch das Fliegen beigebracht?",
fragten wir sie im Knuffen,
doch die Wolken zogen davon, wissend,
bald fände sich jemand,
um uns
ein anderes Fragen
zu lehren.
Nur noch gelbe, alte Augen
starren aus dieser Zeit,
wenn wir zu ihnen
ins Unterholz zurückkehren
mit der Rechtfertigung
"Wir waren Sterne zählen".
Sie glauben uns nicht.
Weitere Werke von Enfant Terrible:
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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09.05.2009 22:12
von Enfant Terrible
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Nabend.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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10.05.2009 05:55
von Jocelyn
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Hallo Terrorkrümel!
Dein Gedicht gefällt mir!
Die letzte Strophe tut mir aber sehr weh.
Zitat: | Nur noch gelbe, alte Augen
starren aus dieser Zeit,
wenn wir zu ihnen
ins Unterholz zurückkehren
mit der Rechtfertigung
"Wir waren Sterne zählen".
Sie glauben uns nicht. |
Ich weiß auch nicht wirklich, ob ich sie so verstehe, wie du sie meinst.
Zitat: | Sie glauben uns nicht.
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Die Sterne oder die Wolken? Ich tendiere zu Wolken.
Und die gelben, alten Augen, sind das auch die Sterne, halt jetzt nur als solche auszumachen im Gegensatz zu kindlichen Fantasie von früher, die verloren ging?
Und warum Unterholz, wenn's um Sterne geht? Unerholz wie Unterbewusstsein?
Lieben Gruß, Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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10.05.2009 17:33
von Enfant Terrible
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Hallo Caecilia, danke für deine Aufmerksamkeit auf dieses lange unbeantwortete Gedicht! Es lag mich doch am Herzen, deshalb habe ich es nach der langen Zeit hochgeholt, und dein Kommentar hat mich sehr gefreut.
Eine ganz dumme Frage von mir:
Caecilia hat Folgendes geschrieben: | Die letzte Strophe tut mir aber sehr weh. |
Meinst du das inhaltich (die Gedanken dahinter sind so traurig, dass sie weh tun) oder stilistisch (weil in der Strophe deiner Ansicht nach, autsch, viel schief gegangen ist)?
Zu deinem Problem mit Sternen/Augen/Wolken: Die Metaphern sind, obwohl von mir missverständlich () aneinander gereiht, getrennt aufzufassen. Die Wolken sind das Sinnbild für einen Kindertraum, während die gelben Augen für das beobachtende Gewissen stehen. "Sternen zählen" - es klingt poetisch, aber es ist ein Kontrast zu der velorenen Kinderunschuld der Lyrischen Wir. Und das Unterholz als das Verborgene: Die Lyrischen Wir verstecken sich, aber das Gewissen, die Augen, beobachten sie selbst am dunkelsten Ort, und ihre Ausrede zählt nicht- "sie" schenken ihnen keinen Glauben. Ist das halbwegs sinnvoll formuliert?
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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10.05.2009 17:47
von Jocelyn
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben: | Hallo Caecilia, danke für deine Aufmerksamkeit auf dieses lange unbeantwortete Gedicht! Es lag mich doch am Herzen, deshalb habe ich es nach der langen Zeit hochgeholt, und dein Kommentar hat mich sehr gefreut. |
Hätte ich doch auch so einen langen Atem.
Zitat: | Eine ganz dumme Frage von mir:
Caecilia hat Folgendes geschrieben: | Die letzte Strophe tut mir aber sehr weh. |
Meinst du das inhaltich (die Gedanken dahinter sind so traurig, dass sie weh tun) oder stilistisch (weil in der Strophe deiner Ansicht nach, autsch, viel schief gegangen ist)? |
Inhaltich, sonst hätte ich dich nicht mit Schwung bewertet.
Zitat: | "Sternen zählen" - es klingt poetisch, aber es ist ein Kontrast zu der velorenen Kinderunschuld der Lyrischen Wir. |
Das war's, das empfand ich nur als Poesie, Kinderunschuld, aber jetzt kapier ich's.
Bin gerade im Bewusstseinsprozess dieses Spagats zwischen Lyrisch und Sinnvermitteln.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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uffjedn Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 140 Wohnort: Berlin
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10.05.2009 19:34
von uffjedn
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Gut!
_________________ sagt Paul. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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10.05.2009 20:13
von Enfant Terrible
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@ Caecilia: Danke für die nochmalige Rückmeldung!
@ uff: Hehe, ein schöner, knapper Kommentar. Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber mich würde die extended version, falls vorhanden, interessieren ...
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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wallenstein Eselsohr
W Alter: 61 Beiträge: 331 Wohnort: Duisburg
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W 10.05.2009 23:09
von wallenstein
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Hallo Krümel,
mit Lyrik hab ich nichts im Sinn, aber wenn, dann anders.
Nicht, das es schlecht ist, aber es liest sich wie zeilenumbrochene Belletristik, und das finde ich komisch. Unter Lyrik stelle ich mir aber Fragmente vor, die so weit ausgerippt sind, dass sie abstrakt im Denkbaukasten des Lesers wieder zurück zu demselben Bild führen. Daher versuche ich sofort bei Lyrik jedes Wort zu prüfen, ob es weggelassen werden kann oder nicht.
Zitat: |
Wir schüttelten Waagschalen,
als wären sie Windspiele.
Wir hatten keine Angst vor Steinen,
vor dem,
was sie verdeckten.
Wie Tierjungen,
die noch kein Blut geschmeckt,
ließen wir uns hypnotisiieren
von Eisbären, die am Himmel schwebten,
ohne das hohe Gras zu streifen. |
Wie gesagt, ich würde ausrippen wo es geht, etwa so:
Zitat: | Waagschalen, als wären sie Windspiele,
hatten keine Angst vor Steinen.
-- doch wehe, wem sie verdeckte!
Tierjunge, noch kein Blut geschmeckt,
hypnotisiert,
Eisbären am Himmel schwebten,
ohne je Gras zu streifen. |
.... das ist nur so dahingeschrieben! Well, well, well, bin echt nicht vom Fach (aber neugierig)
Picasso hatte einmal eine "Skulptur-in-1-Schuhkarton-Deckel-Anordnung" geschaffen. Seine Schüler sollten in einem Schuhkartondeckel mit sieben Gegenständen aus dem Gebrauchsalltag experimentieren. -- Etwas in dem Schuhkarton komponieren, etwas arrangieren, etwas layout-technisch zustande bringen. Danach wurde einer der Gegenstände weggenommen, danach ein weiterer, bis sie am Ende ein echt großes Problem darstellten: mit zwei oder drei Sachen Dinge zu komponieren!
... und die sich dann noch vor den Augen des Betrachters zu einem Ganzen fügten? -- Puh!
Das war es eigentlich schon, mehr fällt mir nicht ein.
Schöne Grüße,
von wallenstein
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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11.05.2009 06:00
von Enfant Terrible
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Ich danke dir vielmals für deine Rezension und deine interessante Sichtweise, allerdings muss ich leider sagen, dass ich deine Umschreibungen nicht immer sinnvoll finde.
Zu einem entsprechen sie nicht ganz meinem Stil, zum anderen: Ich weiß nicht, inwiefern du mein lyrisches "Schaffen" mitverfolgst, aber Kritiken bei mir haben immer den Grundtenor, dass die Metaphorik etc. unverständlich und abstrakt ist. Wieviel abstoßender für den Leser wird meine Lyrik noch sein, wenn ich auch noch anfange, um des "Lyrischen" willen Worte wegzulassen?
Zumal ich nicht ganz nachvollziehen kann, welches Sinnschema deine Umschreibungen beinhalten. Es wirkt auf mich, als hättest du einfach wichtige Teile der Satzkonstruktion ausgeschnitten, um dem Gedicht einen aufzählenden, zusammenhanglosen Touch zu geben. Aber gestrichen wurden eben jene Konstruktionen, die fürs Verständnis dringend nötig sind. Ohne die Geschichte um das "Wir" wäre es ein Aneinanderreihen unpassender Metaphern ohne Zusammenhang. Ich schreibe gerne abstrakt, aber nicht in dieser Form - gewisse Zusammenhänge sollten erkennbar sein, mir persönlich ist das wichtiger, als "lyrisch" zu schreiben. Da bin ich lieber zu "belletristisch" und erzählend, als dass ich noch mehr Verständlichkeit einbüße.
Tut mir leid, wenn das sich jetzt nach einer groben Abweisung deiner Vorschläge anhört. Ich habe sie mit Interesse reflektiert, kann sie aber leider nicht umsetzen, weil sie meinen Vorstellungen und dem, was ich mit Lyrik erreichen will, im Moment nicht zusammenpassen. Aber vielleicht liegt es nur an mir, dass ich noch nicht genug handwerkliche Kenntnisse habe, um deine Vorschläge zu verstehen und umzusetzen. Auf jeden Fall war deine Kritik sehr hilfreich als Anregung.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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11.05.2009 06:52
von Jocelyn
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Hallo Wallenstein!
Zitat: | Waagschalen, als wären sie Windspiele,
hatten keine Angst vor Steinen.
-- doch wehe, wem sie verdeckte!
Tierjunge, noch kein Blut geschmeckt,
hypnotisiert,
Eisbären am Himmel schwebten,
ohne je Gras zu streifen.
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an die Stelle von Jenem setzen??:
Zitat: | Wir schüttelten Waagschalen,
als wären sie Windspiele.
Wir hatten keine Angst vor Steinen,
vor dem,
was sie verdeckten.
Wie Tierjungen,
die noch kein Blut geschmeckt,
ließen wir uns hypnotisiieren
von Eisbären, die am Himmel schwebten,
ohne das hohe Gras zu streifen. |
Terrorkrümels Text schwingt mit Rhythms, hat dadurch ein Hauch von Lied beim Lesen, der deinige lässt das vermissen, also bitte nicht ändern!
Wenn ändern, dann die Verszeilen (und noch so Kleinigkeiten hier und da):
Wir schüttelten Waagschalen,
als wären sie Windspiele.
Wir hatten keine Angst
vor Steinen.
Vor dem,
was sie verdeckten.
Wie Tierjungen,
die noch kein Blut geschmeckt,
ließen uns hypnotisieren
von Eisbären,
schwebend am Himmel,
ohne das hohe Gras zu streifen.
"Wer hat euch das Fliegen beigebracht?",
fragten wir im Knuffen.
Doch die Wolken zogen davon,
wissend,
bald fände sich jemand,
anderes Fragen zu lehren.
Nur noch gelbe, alte Augen
starren aus dieser Zeit,
aus dem Unterholz.
Wenn wir dort sagen:
"Wir waren Sterne zählen".
Sie glauben uns nicht.
Das sind nur meine kleinen persönlichen Ideen zum schon gelobtem Original.
Caecilia
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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wallenstein Eselsohr
W Alter: 61 Beiträge: 331 Wohnort: Duisburg
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Tom Boy Eselsohr
Alter: 36 Beiträge: 361
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11.05.2009 14:55
von Tom Boy
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Hallo Kruemel,
das ist wirklich, wirklich klasse. Ich mochte deine Lyrik immer schon, hatte aber, wie so viele andere, oft Verstaendnisschwierigkeiten. Die hast du beseitigt und uebrig bleibt: ein toller Text.
Das einzige, was ich vielleicht bemaengeln moechte, ist die sehr gehobene Sprache, die meiner Meinung nach zum Einfachen, Kindlichen der Bilder nicht recht passen will. Pass auf:
Zitat: | Wie Tierjungen,
die noch kein Blut geschmeckt, |
Das Weglassen des "haben" oder "hatten" laesst das Ganze etwas kuenstlich klingen. Vielleicht faellt dir etwas einfacheres und trotzdem treffendes ein? Sowas wie
"Wie Tierjungen,
milchverwoehnte,
die noch kein Blut kennen,"
oder so. Nur ein Vorschlag. Aber ich hoffe du weisst, was ich meine.
Und dann hier:
Zitat: | doch die Wolken zogen davon, wissend,
bald fände sich jemand,
um uns
ein anderes Fragen
zu lehren. |
Das ist natuerlich korrekt, klingt aber etwas hochgestochen. Wie waere es mit
"doch die Wolken zogen davon, wissend:
bald lehrt uns jemand
ein anderes Fragen."
oder etwas aehnlich einfaches.
So meine Liebe, das war's auch schon. Ich bin mir nicht ganz sicher ob diese Kritik wirklich hilfreich war, schliesslich ist das ja eigentlich nur eine Frage des Stils (und der ist Geschmackssache), trotzdem dachte ich, ich koennte dir vielleicht ein paar Anregungen geben. Und wenn nicht, dann nimm einfach nur das Lob mit
Liebe Gruesse
Judith
_________________ I am inhabited by a cry. Nightly it flaps out, looking, with its hooks, for something to love.
Sylvia Plath |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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11.05.2009 20:08
von Enfant Terrible
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Hui, eine schön bunte Palette an Meinungen. Dem einen ist es zu unlyrisch, dem anderen zu lyrisch ... so mag ich es, denn nur durch diese Vielfalt kann ich wirklich die Wirkung meiner "Lyrik" reflektieren.
@ Caecilia: Danke, dass du am Gedicht dranbleibst; deine Umschreibungsvorschläge fand ich sehr schön und passend - manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, ich hätte nicht gedacht, dass es so eine einfache Lösung für das Formulieren des Sternenzähl-Problems geben kann.
@ Tom Boy: Dein Lob freut mich sehr, und ich kann mit deiner Kritik durchaus etwas anfangen. Ich hatte, um ehrlich zu sein, ein bisschen Angst, das Gedicht zu sehr ins Umgangssprachliche abrutschen zu lassen; verbunden mit der ohnehin eher prosaischen Erzählweise würde sich das nicht so schön lesen. Außerdem ist das Gedicht ein Rückblick der "Erwachsenen", die sich dementsprechend nicht mehr so naiv auszudrücken brauchen. Aber du hast Recht, vielleicht habe ich es an manchen Stellen übertrieben, dasselbe Problem hatte ich schon bei mehreren Gedichten. ("Alle haben ihren eigenen Plan" als Extrembeispiel )
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Tom Boy Eselsohr
Alter: 36 Beiträge: 361
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13.05.2009 11:14
von Tom Boy
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Hallo Kruemel,
ich verstehe schon, es ist ja wirklich mehr oder weniger eine Stilfrage. Ich schreibe nun mal selbst eher schlicht und teilweise auch umganssprachlich, denke ich. Aber schoen, dass du trotzdem etwas mit meinem Kommentar anfangen kannst. Und das Gedicht bleibt toll, genau so wie es ist.
Liebe Gruesse
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Sylvia Plath |
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 18.05.2009 06:32
von Michael Lüttke
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Gefällt mir ausgesprochen gut.
Gute Bilder und gewaltiges Sprachbild.
Frieden
Michael
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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19.05.2009 06:09
von Enfant Terrible
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Nochmals danke für das Lob, Tom Boy. Nein, ich hab's nicht übersehen
Peace, Big L. (um mal so richtig unreif zu sein ^^)
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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20.05.2009 05:51
von Enfant Terrible
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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20.05.2009 05:51
von Enfant Terrible
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catch2211 Klammeraffe
C
Beiträge: 735
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C 24.05.2009 07:15 hey terrorkrümel von catch2211
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die unbefangenheit
mit der ein kind steine umdreht
geht dem erwachsenen abhanden
weil er die verantwortung
für seine entdeckung übernimmt
einer deiner schönsten texte
lieben gruss
tini
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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26.05.2009 16:27
von Enfant Terrible
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Als Kind findet man lustige Sachen unter Steinen, als Erwachsener versteckt man welche. Du hast es erfasst. Vielen Dank!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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