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Blutrausch 2.Szene - Leseprobe


 
 
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schlumpfine113
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 48
Beiträge: 63
Wohnort: Schweiz


Beitrag24.05.2009 10:53
Blutrausch 2.Szene - Leseprobe
von schlumpfine113
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben!

Bitte tobt Euch an diesem Text aus - die erste Szene war deutlich einfacher zu schreiben, weil allein die Ausseinandersetzung mit den Emotionen des Täters schon Stoff genug waren....

Hier nun, spielt sich eine völlig normale Szene, ganz am Anfang des Buches ab. Ich bin gespannt, auf Euer Urteil. Würdet Ihr das Buch an dieser Stelle noch weiterlesen oder quält man sich schon durch uninteressante Details?
Bin ganz ohr!  Wink

Blutrausch, 2.Szene (Fund des ersten Opfers)

Betroffen blickte Kommissar Max Roth auf das Bild, das sich ihm in den frühen Morgenstunden bot. Das Mädchen lag in einem alten Fischerboot hinter dem verlassenen Schuppen am Waldrand. Sie war vielleicht gerade mal 16 Jahre alt; genau wie seine Lilly.
Lilly war seine Tochter aus erster Ehe und sein ganzer Stolz. Eigentlich lebte sie bei seiner Exfrau Nicole; da sie jedoch in der selben Strasse wohnten, kam sie oft einfach so kurz mal vorbei um ihrem Paps hallo zu sagen.
Nicole und er hatten vor 8 Jahren beschlossen, dass es keine gemeinsame Zukunft geben könne. Sie hatten sich im Laufe der Jahre einfach auseinandergelebt. Da war der strenge Arztalltag von Nicole; sie arbeitete als Notfallärztin im städtischen Krankenhaus. Dazu kam sein nervenaufreibender Job und die unregelmäßigen Arbeitszeiten.
Am Ende war einfach nicht mehr genug Zeit und Energie da für ein gemeinsames Leben. Beide hatten sie sich von Anfang an redlich darum bemüht, dass Lilly nicht unter der Trennung zu leiden hatte.
Und er war überzeugt, dass ihnen das sehr wohl gelungen sei.
Schnell schob er den Gedanken an seine Tochter beiseite und widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem schrecklich zugerichteten Mädchen zu seinen Füssen. Bei ihrem Anblick lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.  
Mit weit aufgerissenen Augen lag sie auf dem morschen Holzboden des Bootes und bot ein schreckliches Bild. „Wer hat sie gefunden?“ „ der alte Mann da drüben.“ Max’ Kollege Andreas Martin zeigte auf eine Stelle neben dem Schuppen. Ein alter, bärtiger Mann in Wanderkleidung saß auf einer Bank und wirkte aufgeregt.
„Er war gerade am Anfang seiner geplanten Tagesroute, ist wohl ein passionierter Wanderer. Möchtest du mit ihm reden?“ „Später vielleicht, erst mal möchte ich mehr über das Mädchen wissen.“ „Ihr Name ist Samantha Lion. Bisher ging noch keine Vermisstenanzeige ein. Hier, dieses Täschchen lag neben ihr.“ „Was Interessantes dabei?“ „Nichts, was für uns wichtig wäre. Typischer Teenagerkram eben. Eine kleine Geldbörse mit wenig Geld. Ein Schülerausweis, ein Lipp Gloss sowie ein Handy.“ Max runzelte die Stirn. „Nicht gerade viel. Erneut blickte er auf das misshandelte Mädchen.
„Gütiger Himmel, welches perverse Schwein war denn hier am Werk?!“
Die Hände waren ihr über dem Kopf zusammengebunden worden; mit dem Gürtel ihres Kleides. Die roten Haare fielen ihr wirr ins Gesicht. Sachte zog Max den Knebel aus ihrem Mund und musste leer schlucken. „dieses Schwein hat sie mit ihrem eigenen Slip zum schweigen gebracht!“ Sein Blick wanderte weiter den leblosen Körper abwärts. Er hatte in seinem Beruf schon so einiges gesehen; aber der Anblick dieses Mädchens setzte ihm schwer zu. Wie sie so da lag, konnte man nur mutmaßen, was sie in den letzten Minuten, wenn nicht sogar Stunden ihres Lebens durchgemacht hatte. Das Kleid war total zerschlissen und war ihr vollends hochgezogen worden, so, dass sie nun ganz nackt dalag. Am ganzen Körper waren blaue Flecken und Kratzer auszumachen. Die Beine hatte sie unnatürlich verrenkt und eine dünne Blutspur rann ihr den Oberschenkel hinunter. Die Füße waren nackt und wiesen blutige Schleifspuren an den Fersen auf.
Max wandte sich an die Pathologin, die gerade dabei war, sich Notizen in ihre Unterlagen zu machen. „Guten Morgen, Paula.. Kannst du mir schon ungefähr sagen, wann das Mädchen getötet wurde?“ „Hi Max, alles klar? Ich denke, dass der Tod so vor etwa 3 Stunden eingetreten ist. Leider kann ich dir noch nicht genau sagen, woran das Mädchen genau gestorben ist.
Sicher ist, dass hier eine massive Gewaltanwendung über wahrscheinlich mehrere Stunden stattgefunden hat. Ob es vor dem Tod zum Geschlechtsverkehr gekommen ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, aber einige Verletzungen im äußeren Genitalbereich lassen darauf schließen, die Laborergebnisse werden uns Aufschluss geben. Wie geht es Lilly?“ „Lilly geht es gut, danke. Du meldest Dich, sobald Du mehr weißt?“ „Auf jeden Fall!“ ….

Liebe Grüsse
Schlumpfine

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Hard2drive
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Wohnort: Köln


Beitrag24.05.2009 11:05

von Hard2drive
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Hallo Schlumpfine,

Mich erinnert der Text sehr an die Krimiserie "Derrick" oder an die amerikanischen Krimis mit den Kommissaren, die schon so viel Schreckliches im Leben gesehen und mitgemacht haben ("Polizisten rauchen Milde Sorte, denn das Leben ist schon hart genug ...").
Was ich damit sagen will: Das Ganze ist alles andere, nur nicht originell. Lass mich raten: im weiteren Verlauf geht es um einen "Serienkiller". Hab ich Recht?
Wenn ich in der Buchhandlung die Neuerscheinungen durchblättere und lese dann einen Textpassage wie oben ...- ich schlage das Buch wieder zu und lege es zurück auf den Stapel.
Das mag aber auch daran liegen, dass ich kein Krimi-Fan bin.

LG

hard2drive


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schlumpfine113
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Beiträge: 63
Wohnort: Schweiz


Beitrag24.05.2009 11:54

von schlumpfine113
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Hallo Hard2drive

Danke für Deinen Kommentar

Ich gebe zu, dass es sich hier um eine nicht gerade spektakuläre Szene handelt. Hmmm. der Vergleich mit Derrick gefällt mir gar nicht und bringt mich schon zum Nachdenken.  Embarassed

Hast Du meinen ersten Teil von Blutrausch gelesen? Würdest Du DAS auch weglegen - das war ja der Anfang des Buches.

Was würdest Du denn genau anders machen - könntest Du Deine Aussage noch etwas präzisieren damit sie mich wirklich weiterbringt?

Mit dem Serienkiller hast Du recht - obwohl ja nicht jede Geschichte, die von einem solchen Mörder handelt automatisch schlecht sein muss. Und dahinter steckt auch eine verworrene, wie ich meine spannende Story - das kommt in diesem Abschnitt nicht wirklich zur Geltung.

Bin trotzdem neugierig auf weitere Kommentare - vielleicht auch von Leuten, die schon den ersten Teil gelesen haben  Wink
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Telani
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Beiträge: 174



Beitrag24.05.2009 12:26

von Telani
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So Schlumpfine,
dann wollen wir mal, ich hoffe ich kann dir helfen.

Also eins mal vorweg, auch wenn sich eine Geschichte oder ein Handlungsstrang wiederholt und schon mal vorgekommen ist, ist es kein Grund die Finger davon zu lassen. Es kommt dann eben ganz und gar auf die Ausarbeitung des Themas an! Und dein Zugang vorallem mit dem ersten Teil der Geschichte klang da sehr vielversprechend.

Ich muss sagen, dass mir der erste Teil deiner Geschichte sprachlich sehr viel besser gefallen hat. Er klang flüssiger und du hast weniger Fakten und mehr an Bildern gebracht. Das geht mir hier ein bisschen ab.

Wenn du direkte Reden bringst, schreib sie in einem neuen Absatz, das wird dann viel übersichtlicher! Mach auch nach den Reden einen neuen Absatz! Der Text erschließt sich so dem Leser viel besser.

Jetzt zum Inhalt:
glaubst du ein professioneller Polizist sagt "Schwein" zu einem Killer? Ich weiß nicht, ist nur meine persönliche Meinung aber ich denke das passt hier nicht so ganz. Gut wenn er es sich denkt, aber laut aussprechen...ich denke Polizisten bemühen sich zumindest äußerlich dazu Distanz zu solchen Gräueltaten zu bekommen.

Dann die Schilderung der Geschichte von Lily und dem Komissar: ich weiß nicht es klang so aufzählerisch: sie ist seine Tochter erster Ehe, sie haben sich geeinigt sie nicht unter der Scheidung leiden zu lassen, sie besucht ihn. Es erzeugt sehr wenig in mir wenn ich es lese, ich schwappe da ganz gern drüber. Ich weiß nicht,...versuch doch nicht allein das Alter des Opfers die Verknüpfung zu seiner Tochter herzustellen. Keine Ahnung, da fällt dir bestimmt was besseres ein: vlt. das Kleid, welches das Opfer trägt, oder ein besonderer Schmuck der jetzt "in" ist und den auch Lily trägt, oder den der Komissar vlt. Lily sogar geschenkt hat.
Also das sind jetzt nur meine Vorschläge, du kannst da natürlich ganz was anderes zaubern...aber versuch es etwas zugänglicher für den Leser zu machen.

Die Anknüpfung an den ersten Teil der Geschichte: ich habe so meine logischen Probleme. Der Student bringt sie um weil sie ihn in der Disko nicht beachtet hat. Da fühlt er diese Tat als etwas schandhaftes, macht es mehr oder weniger im Affekt. Er kommt ehrlich gesagt nicht wie so ein grausamer Killer und Vergewaltiger rüber! Überleg dir genau ob du das so durchziehen willst. Wenn du uns die Geschichte eines Serienkillers erzählen willst, also die Entwicklung eines frustrierten Studenten zu einem gewissenlosen Vergewaltiger dann finde ich es genial. Dann musst du das aber auch wirklich durchziehen. Sonst hat man als Leser so den Eindruck das Tat a) mit Tatort b) gar nichts zu tun hat.

So ich glaub das war jetzt alles! Also wie gesagt, ein bisschen mehr Farbe in den Text, so wie du es im ersten Teil auch schon gemacht hast und dann finde ich deine Geschichte sehr gelungen. Ich bin zwar kein versierter Krimifan,...aber wenn du irgendwie uns das Wesen des Killers näher bringen möchtest, hättest du mich als Leser auf jeden Fall gewonnen. Teil 1 mit Teil 2 zusammen macht Spannung auf mehr. Teil 2 allein, da muss ich hard2drive zustimmen wäre ALLEINE (was er ja nicht ist) etwas zu blass.
Aber du machst das *thumbsup*

LG Telani!


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schlumpfine113
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 48
Beiträge: 63
Wohnort: Schweiz


Beitrag24.05.2009 13:39

von schlumpfine113
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Hallo Telani

Erst mal vielen Dank für Deine konstruktive Kritik - Du hilfst mir wesentlich weiter!

Vom Thema Serienkiller werde ich bestimmt nicht abkommen; das interessiert mich viel zu sehr!  Wink  Anders als andere Bücher, die dieses Thema behandeln, möchte ich aber tatsächlich auf die "Verwandlung" des Psychologensohnes zum Killer beschreiben, oder vielmehr die damit verbundenen Emotionen.

Hier einen kleinen Blog dazu: (wenn das hier erlaubt ist?)

Ein bisher ganz normaler, unauffälliger junger Mann wird urplötzlich zum Mörder. Er wird gepackt von einem starken Drang, quält und missbraucht ein junges Mädchen stundenlang und tötet es schliesslich auf brutale Art und Weise. Am Anfang des Buches kann der Leser hautnah mitbekommen, wie elend und verzweifelt sich der junge Mann nach der begangenen Tat fühlt.

An diesem Punkt der Geschichte sollte die psychologische Verfassung des Mörders so eindrücklich beschrieben sein, dass der Leser sich hin und her gerissen fühlt zwischen Abscheu und Mitleid. Dieses Gefühl soll den Leser immer wieder während der Geschichte durchschütteln.

Der beschriebene junge Mann ist der Sohn einer anerkannten Gerichtspsychologin. Tagsüber arbeitet sie eng mit der Polizei zusammen, erstellt Gerichtsgutachten, berät die Polizei bei ihren Ermittlungen und erstellt Täterprofile. Abends / nachts berät sie verzweifelte Menschen in einer eigenen Radiosendung.
Gegen aussen führt sie das perfekte Leben. Glückliche Ehe, 2 wohlgeratene Kinder, finanziell unabhängig und beruflich erfolgreich. In Wirklichkeit ist ihre Ehe ein einziger Scheiterhaufen, die Kinder haben sich daran gewöhnt, dass die erfolgreiche Mutter wenig Zeit hat und so weiss sie wenig über sie. Doch nicht mal das weiss sie.

In seinen lichten Momenten wird dem jungen Mann klar, wie krank er ist; er verabscheut sich, bereut seine Taten, ist verzweifelt und sucht sich Hilfe. In seiner Verzweiflung wendet er sich anonym an seine Mutter – mittels Radiosendung. Er ruft regelmässig an und hinterlässt Botschaften und Hinweise. Die Psychologin arbeitet auch in diesem Fall eng mit der Polizei zusammen. Sie versucht, den Täter richtig einzuschätzen, erstellt ein Täterprofil und liegt mit allen Infos richtig – einzig eines weiss sie nicht – dass es sich um ihren eigenen Sohn handelt.

Im Gegenzug erzählt die Geschichte von einem erfahrenen Kriminalbeamten. Er ist bekannt für seine Präzision in der Lösung seiner Fälle. Sein Privatleben steht auf dem Kopf. Zwischen dem Ermittler und der Psychologin brennt schon lange ein kleines aber beständiges Feuer. Es passiert nichts – aber es knistert. Immer wieder soll es zu Situationen kommen, in denen das Kopfkino des Lesers die Liebesgeschichte weiterspinnt.

Bevor es jedoch wirklich zu einer Annäherung zwischen den beiden kommt, passiert etwas Gravierendes. Die Tochter des Polizeiermittlers verschwindet während ihrer Geburtstagsparty. Sie passt genau ins Opferprofil des Serienmörders. (Es handelt sich dabei immer um junge Mädchen, dunkelhaarig, ca. 13 Jahre alt und aus vermeintlich perfekten Elternhäusern – heile Welten.

Nun beginnt der Sohn der Psychologin ein Katz und Maus Spiel mit der Polizei. Immer wieder hinterlässt er Hinweise über die Radiosendung seiner Mutter. Er signalisiert deutlich, dass er eigentlich endlich gefasst und somit erlöst werden will. Als Köder benutzt er die noch lebende Tochter des Polizeiermittlers.

Schluss noch offen.


Ich glaube jedoch mittlerweilen auch, dass mir der 2. Teil nicht wirklich gut gelungen ist...ich werde ihn nochmals bearbeiten und versuchen, mehr zu zeigen als zu erzählen.

Ich werde auch versuchen, Tochter Lilly anders in die Geschichte miteinzubrinen; wie Du siehst, spielt sie später noch eine wichtige Rolle.

Danke auf jeden Fall - ich bin schon wieder einen kleinen Schritt weiter!  Very Happy

Liebe Grüsse
Schlumpfine
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Hard2drive
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Beitrag24.05.2009 14:37

von Hard2drive
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Hallo Schlumpfine,

werde den ersten Teil bald auch noch lesen. Vielleicht kann ich mir dann ein besseres Bild von der Story machen.

LG

hard2drive


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Gast







Beitrag25.05.2009 11:05

von Gast
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Hallo Schlumpfine,

Krimis locken den Bobbi magisch an. Im Großen und Ganzen bist du schon recht gut dabei. Den Mord kann man nun mal nicht neu erfinden.

Ich würde die Platzierung noch mal überdenken. Max kommt zum Tatort und betrachtet die Leiche. Da ist es legitim, wenn er an die gleichaltrige Tochter denkt. Aber es sollte beim kurzen Aufleben bleiben. Der angehängte Absatz über seine prvaten Lebensverhältnisse hätte nicht unglücklicher platziert werden können. Er verhindert, dass der Leser ein Bild vom Tatort aufbauen kann. Du selbst hast sogar den Faden verloren. Das zeigt sich in der Wiederholung des Auffindeortes. Das Boot.

Taktische Auffälligkeiten:
Das Blut kann ihr nach drei Stunden nicht mehr am Bein runter laufen. Es wäre geronnen.

Das Kleid sollte zerrissen, nicht verschlissen sein, wenn es die Folge des Kampfes war.

Ist das Kleid hoch geschoben, ist die Leiche nicht komplett nackt.

Die Gerichtsmedizinerein:
Die würde ich nicht mit Fakten beginnen lassen, die sie NICHT sagen kann. Sie sollte äußern was sie sagen kann und gern auch das eine oder andere vermuten.
Unklare Punkte sollte sie nur einbringen, wenn Max danach fragt. Es entspräche den Berufsständen eher.

der verlassene Schuppen. Das verlassen regt zu sehr zum Nachdenken an und sollte gestrichen werden. Es ist ein Tatort.

Die Erklärung "Wanderer " ist ebenfalls Füllwerk und könnte falsche Bilder erzeugen. Wanderer latschen gewöhnlich ihre Strecken. Der Tatort lag aber hinter einen Schuppen. Eien Anleger?  Was sollte ein Wanderer dort wollen? Er dürfte eine Sackgasse sein. Besser Spaziergänger.

Es kann nie schaden Plausibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen, so klein sie auch zu sein scheinen.

Über die Kleinigkeiten hinaus, scheinst du mir auf dem rechten Weg.

Grüße

Bobbi
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schlumpfine113
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Beitrag25.05.2009 13:26

von schlumpfine113
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Servus Bobbi

Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, meinen Text genau auseinanderzunehmen und zu analysieren.

Mittlerweilen bin ich selbst der Ansicht, dass es sich nicht gerade um eine Meisterleistung meinerseits handelt - da war der erste Teil schon bedeutend besser; habe ich ja schon beim Schreiben gemerkt.

Ich werde das ganze nochmals komplett neu überdenken und dann eine ganz neue Fassung schreiben. Ich kann das besser!  Wink

LG
Schlumpfine
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schlumpfine113
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Beitrag27.05.2009 22:54

von schlumpfine113
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Hallo Ihr Lieben!

Ich häng grad total durch und komme einfach nicht mehr weiter!  Crying or Very sad
Wer meinen ersten Teil gelesen hat, weiss, dass ich dort vorallem auf die Emotionen meines Mörders eingegangen bin und dass ich das ganze relativ konstant spannend gestalten konnte.

Tja, und nun geht es daran, dass die Leiche ja entdeckt werden soll.
Nach meiner langweiligen, normalen Version von letzter Woche, habe ich mir folgendes überlegt:
Wie wäre es, wenn ich anstatt sofort die Story mit dem Detective zu erzählen, erst noch einen Abschnitt einbaue, in dem erzählt wird, wie ein Postbote die Leiche entdeckt...hmmm schön und gut...jetzt sitze ich seit 2 Tagen an dieser blöden Szene und finde einfach alles, was ich schreibe blöd.

Ich möchte hier trotzdem kurz reinposten, was ich so zusammenschreibe. Bitte gebt mir kurz ein Feedback, ob das überhaupt eine gute Idee ist oder ob ich sofort zur Szene mit den Ermittlern kommen soll.
Und bitte sagt mir, bezüglich der geschriebenen kleinen Szene, wie der Schreibstil ist - ist der sehr langweilig? Ich seh echt nicht mehr durch.

Auszug, 2.Szene - Blutrausch
Ein kalter Wind blies Tom entgegen, als er die Poststelle verliess um seiner Arbeit als Briefträger nachzugehen.
Der leise Nieselregen, der frühmorgens eingesetzt hatte, wurde stündlich stärker und entwickelte sich zu einem richtigen Wolkenbruch.
Tom zog die breite Hutkrempe tiefer ins Gesicht und beschleunigte seinen Gang. Er fröstelte und die Metallgriffe seines Postwagens fühlten sich unangenehm kalt an in seinen Händen.
Allmählich kam Leben in die Strassen. Die Ladeninhaber rüsteten sich für einen langen Samstag in der Hoffnung auf einen guten Umsatz.
Tom eilte durch die Strassen der Altstadt, warf hie und da einen Brief ein und hing seinen Gedanken nach. Beim alten Stadttor überquerte er die stark befahrene Hauptstrasse und gelangte zum kleinen Wäldchen, welches die Altstadt von den erst viel später hinzu gebauten Reihenhäusern trennte.
Der starke Regen hatte den Waldweg vollends aufgeweicht. Tom kam nur mühsam voran mit seinem Postkarren und der nasse Matsch unter seinen Füssen liess ihn mehrmals ausrutschen. Fluchend setzte er seinen Weg fort.    
Niemand, der nicht unbedingt musste, würde an diesem Samstagmorgen das Haus verlassen. Wie schön wäre es jetzt, noch daheim im warmen Bett zu liegen, gemütlich die Zeitung zu lesen und heissen Kaffee zu schlürfen. Ein breites Grinsen zog sich über Toms Gesicht beim Gedanken daran und er stapfte mutig weiter.
Er war froh, als er endlich vor sich den alten verlassen Schuppen ausmachen konnte, welcher ihm das Ende der Waldstrecke verhiess.
Auch das noch! Ein stahlblaues Damenfahrrad lag mitten auf dem Waldweg und versperrte ihm die Durchfahrt.
Ruckartig hob er das Rad auf um es auf die Seite zu räumen, als ihm noch etwas anderes auffiel. Neben dem Rad auf dem Schotterweg, lag ein Fliederfarbener Ballerina Damenschuh. Ein weiterer Schuh folgte einige Schritte weiter und führte ihn direkt hinter den Schuppen. Neugierig geworden folgte Tom der Spur und blieb abrupt stehen.....


Liebe Grüsse
Schlumpfine
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Madame_Lupina
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Wohnort: direkt am Wasser


Beitrag27.05.2009 23:16

von Madame_Lupina
Antworten mit Zitat

schlumpfine113 hat Folgendes geschrieben:



Hier einen kleinen Blog dazu: (wenn das hier erlaubt ist?)

Ein bisher ganz normaler, unauffälliger junger Mann wird urplötzlich zum Mörder. Er wird gepackt von einem starken Drang, quält und missbraucht ein junges Mädchen stundenlang und tötet es schliesslich auf brutale Art und Weise. Am Anfang des Buches kann der Leser hautnah mitbekommen, wie elend und verzweifelt sich der junge Mann nach der begangenen Tat fühlt.

An diesem Punkt der Geschichte sollte die psychologische Verfassung des Mörders so eindrücklich beschrieben sein, dass der Leser sich hin und her gerissen fühlt zwischen Abscheu und Mitleid. Dieses Gefühl soll den Leser immer wieder während der Geschichte durchschütteln.

Der beschriebene junge Mann ist der Sohn einer anerkannten Gerichtspsychologin. Tagsüber arbeitet sie eng mit der Polizei zusammen, erstellt Gerichtsgutachten, berät die Polizei bei ihren Ermittlungen und erstellt Täterprofile. Abends / nachts berät sie verzweifelte Menschen in einer eigenen Radiosendung.
Gegen aussen führt sie das perfekte Leben. Glückliche Ehe, 2 wohlgeratene Kinder, finanziell unabhängig und beruflich erfolgreich. In Wirklichkeit ist ihre Ehe ein einziger Scheiterhaufen, die Kinder haben sich daran gewöhnt, dass die erfolgreiche Mutter wenig Zeit hat und so weiss sie wenig über sie. Doch nicht mal das weiss sie.

In seinen lichten Momenten wird dem jungen Mann klar, wie krank er ist; er verabscheut sich, bereut seine Taten, ist verzweifelt und sucht sich Hilfe. In seiner Verzweiflung wendet er sich anonym an seine Mutter – mittels Radiosendung. Er ruft regelmässig an und hinterlässt Botschaften und Hinweise. Die Psychologin arbeitet auch in diesem Fall eng mit der Polizei zusammen. Sie versucht, den Täter richtig einzuschätzen, erstellt ein Täterprofil und liegt mit allen Infos richtig – einzig eines weiss sie nicht – dass es sich um ihren eigenen Sohn handelt.

Im Gegenzug erzählt die Geschichte von einem erfahrenen Kriminalbeamten. Er ist bekannt für seine Präzision in der Lösung seiner Fälle. Sein Privatleben steht auf dem Kopf. Zwischen dem Ermittler und der Psychologin brennt schon lange ein kleines aber beständiges Feuer. Es passiert nichts – aber es knistert. Immer wieder soll es zu Situationen kommen, in denen das Kopfkino des Lesers die Liebesgeschichte weiterspinnt.

Bevor es jedoch wirklich zu einer Annäherung zwischen den beiden kommt, passiert etwas Gravierendes. Die Tochter des Polizeiermittlers verschwindet während ihrer Geburtstagsparty. Sie passt genau ins Opferprofil des Serienmörders. (Es handelt sich dabei immer um junge Mädchen, dunkelhaarig, ca. 13 Jahre alt und aus vermeintlich perfekten Elternhäusern – heile Welten.

Nun beginnt der Sohn der Psychologin ein Katz und Maus Spiel mit der Polizei. Immer wieder hinterlässt er Hinweise über die Radiosendung seiner Mutter. Er signalisiert deutlich, dass er eigentlich endlich gefasst und somit erlöst werden will. Als Köder benutzt er die noch lebende Tochter des Polizeiermittlers.

Schluss noch offen.




Das erinnert mich gerade ein bisschen an eine Mischung aus "Der Kindersammler" und mein absoluter Lieblingsthriller "Die Geduld der Spinne", nur mit dem Unterschied, dass bei der Spinne rothaarige Frauen getötet werden wink

Klingt interessant, würde ich auf jeden Fall kaufen, wenn das Buch erscheint  Very Happy
Also streng' Dich an *gg*. Wink


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schlumpfine113
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Beitrag27.05.2009 23:19

von schlumpfine113
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Ja, da habe ich eine so grossartige Geschichte im Kopf und hänge bei so kleinen Szenen fest - das kann doch irgendwie nicht sein.

Muss mich vielleicht ein paar Tage davon distanzieren ehe ich weiterschreibe.  Cool
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Madame_Lupina
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Beitrag27.05.2009 23:27

von Madame_Lupina
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schlumpfine113 hat Folgendes geschrieben:
Ja, da habe ich eine so grossartige Geschichte im Kopf und hänge bei so kleinen Szenen fest - das kann doch irgendwie nicht sein.

Muss mich vielleicht ein paar Tage davon distanzieren ehe ich weiterschreibe.  Cool



Ja, das Festhängen ist mir nur all zu gut bekannt *pfeif*

Schreibe doch einfach etwas anderes, das befreit  Rolling Eyes


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Leia
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Beitrag28.05.2009 13:17

von Leia
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Der Stil gefällt mir sehr gut, die Szene wirkt lebendig. Auch Deinen Plot finde ich spannend, gerne mehr!

Briefträger: keine schlechte Idee, erstmal jemanden die Leiche finden zu lassen. Aber was sucht der arme Kerl um Himmels Willen da draußen? Hat er Post für die "einsame Hütte"? Wohnt da jemand? Viel mehr kann am "Ende der Waldstrecke" ja nicht mehr kommen...
Wie weit ist es vom Stadttor zur Hütte?

"...als er die Poststelle verliess um seiner Arbeit als Briefträger nachzugehen."
Den Nebensatz finde ich eher unnötig, der Postwagen lässt den Beruf schon ganz gut erahnen.

Zitat:
Wie schön wäre es jetzt, noch daheim im warmen Bett zu liegen, gemütlich die Zeitung zu lesen und heissen Kaffee zu schlürfen.

Wenn ich im Bett Kaffee schlürfen und gleichzeitig Zeitung lesen würde, wäre das eine Multitasking-Katastrophe, die mit Kaffeeflecken auf Bett und Zeitung enden würde. Wie wärs mit einem "oder" - "im warmen Bett zu liegen, oder gemütlich am Frühstückstisch..."

"Fluchend setzte er seinen Weg fort" - und kurz darauf: "breites Grinsen... stapfte mutig weiter". Gefühlsschwankungen? Oder lieber nur EIN kleiner Fluch (statt Dauergrummeln), bevor der Optimismus zuschlägt? Wink

ok, die Arbeit ruft wieder.
Freu mich schon auf die Fortsetzung!
Leia[/quote]
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