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Antike - Roman


 
 
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Trebius
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 32
Beiträge: 9



T
Beitrag24.05.2009 01:17
Antike - Roman
von Trebius
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Abend allerseits.

Zuersteinmal: Ich bin neu hier und ich bin neu im Schreiben.
Des weiteren bin ich mir auch nicht sicher ob dies hier das richtige Unterforum ist, dennoch frage ich jetzt mal vor mich hin.


Ich habe eines meiner Probleme bereits diesem Herrn mitgeteilt:
http://www.autorenforum.de/content/view/20/19/
habe jedoch bis heute noch keine Antwort erhalten.

Ich bin sehr in an der Antike interessiert, bevorzugt die Römische Republik, die Punier, Makedonien, Epirus, aber auch andere für damalige Verhältnisse zivilisierte Völker.
Seit längerem spiele ich mit dem Gedanken ein Buch zu schreiben. Ich bin jedoch in jeder Hinsicht Anfänger. Eine Geschichte habe ich noch nie geschrieben und Fachmann in der Antike bin ich mit meinen 18 Jahren sicherlich nicht.
Dennoch hoffe ich hier Hilfe zu finden. Erfolg erwarte ich nicht, ich schreibe in erster Linie für mich, alles weitere ergibt sich.
Ich habe mich bereits in anderen Foren umgesehen, habe jedoch nur Beschränkt Hilfe bekommen.

Zu meiner "Geschichte"
Ich habe ein grobes Konzept für mein Buch. Ein grobes. Ein paar Monate in Büchereien und im Internet habe ich bereits hinter mir und die geschichtlichen Grundlagen sind teils vorhanden. Geplant ist den Roman so realitätsnah und wahrheitsgetreu wie möglich zu schreiben. Perfekt für mich ist der Umstand das aus dieser Zeit wenig Informationen vorhanden sind, das lässt Platz für eigene Fantasien und eigenen Spielraum.

Um euch einen kleinen Überblick zu erschaffen:
Meine Hauptfigur, "Marcus Trebius Celsius" ist frei erfunden. Dennoch kupple ich an geschichtliche Überbleibsel an. Die Geschichte handelt zur Zeit des zweiten Punischen Krieges, also ab 218 v. Chr.
Nun birgt diese Art der Geschichte auch seine Nachteile. Zeit, Orts und Längenangeben müssen relativ berichtet werden, wie etwa "einen Tagesritt". Zu meiner Schande habe ich kein einziges Buch (in Roman-form) über diese Zeit gelesen. Ich bin begeisterter Leser und so manches Buch spielte im Mittelalter, aber nie soweit hinten an unserem Zeitstrahl.
Der Grund warum ich mich scheue ist der Ideenklau. Wenn ich keine Anregung zu etwas habe kann ich auch keine Idee klauen und das Buch hat meinen eigenen "touch".
Zurück zur Hauptperson: Marcus Trebius ist zu Beginn des Buches zwischen 19 und 21 Jahre alt. Alt genug um die Militärausbildung genossen zu haben. Somit kann er direkt in den Krieg eingezogen werden. Dadurch erspare ich mir das Problem der Rekrutenausbildung, über die ich trotz Suche keine relevanten Informationen gefunden habe. Man beachte: Das Römische Reich befand sich in der Republikzeit. Die typische Legionärsausbildung nach der Reform von Gaius Marius gab es noch nicht.
Meine Hauptperson wird im Laufe der Jahre durch "Heldentaten" in den verlorenen Schlachten der ersten Jahre zur persönlichen Leibwache von Publius Cornelius Scipio befördert.
Somit begleitet er den Feldherrn im Krieg ohne in geschichtlicher Weise erwähnt zu werden. Es bleibt also viel Spielraum für mich da ich mich nicht direkt an die antiken Quellen anstützen muss.

Probleme zur Hauptperson:
Marcus Trebius stammt aus einer eher wohlhabenden Familie, in einer eher unbedeutenden Kleinstadt nahe Rom.
Damals waren Sklaven üblich in solchen Familien, ich kann sie mir auch nicht aus meinem Roman wegschreiben.
Nun gibt es drei Möglichkeiten für mich:
1.) Mein Charakter passt sich den damaligen Gedankengängen an. Sicherlich die beste Variante für den Geschichts-leser der auch mehr über die damaligen Verhältnisse erfahren möchte.
2.) Mein Charakter verändert die eigene Ansicht zum Sklavenhandel während des Buches und wird dadurch leserfreundlich, zumal die heutige Gesellschaft in der Regel gegen Sklaven ist. Problem dabei ist der Anfang. Die Person soll für den Leser schmackhaft gemacht werden. Der Leser soll Sympathien für den Charakter entwickeln, sich in ihn hineindenken können.
3.) Mein Charakter ist von Anfang an gegen den Sklavenhandel, passt sich dadurch an die heutigen Gedankengänge an. Das widerum ist geschichlich gesehen eher nicht warscheinlich und wird somit leicht zum "Mainstream" dem auch der Film Gladiator zum Opfer gefallen ist. Ich will die Geschichte nicht verändern, nur um mehr Zustimmung zu erhalten. Beispiel hierzu:
Zitat:
Am Ende, wenn nur noch der Staub in der Arena steht, fragt man sich also, wieso Scott die Actionszenen durch sein Cut-Gehacke zerstört, wieso die Dialoge trotz einiger Skriptdoktoren wie aus der Schablone wirken, wieso die opulenten Dekors, die passabel spannende Story und die überdurchschnittlichen Schauspieler nicht mehr reißen, oder wieso die Blut- und Sensationsgier des römischen Volkes nicht mehr betont wird, die sich von der unsrigen in nichts unterscheidet. Warum, wenn nicht wegen der Kämpfe, sollten die Leute sonst in Filme wie Gladiator rennen?

Die Betonung wird bewusst weggelassen um das Volk für den Kinobesucher "netter" wirken zu lassen.

Probleme zur Zeit:
Da die Kriege der damaligen Zeit die Eigenschaft haben sich über Jahre hinzuziehen, in diesem Fall ganze 17 Jahre, habe ich ein ziemliches Problem.
Zum ersten: 19 + 17 ergeben ganze 36 Jahre. Für damalige verhältnisse ist das für einen Soldaten schon fast Veteranenalter.
Die Sicht eines 19 Jährigen ist anders als die Sicht eines 36 Jahrigen. Wie mache ich diesen Wechsel undeutlich zumal ich selbst noch niemals 36 Jahre alt war, und mich somit nicht hineinversetzen kann, im Gegensatz zu einem 40 Jährigen Autor, der beides schon miterlebt hat.
Ich bin volljährig, aber nicht erwachsen.
Zum anderen: Wie überbrücke ich die Zeit dazwischen? Kann ich einfach so ein paar Jahre weglassen und irgendwo an einer anderen Stelle weitermachen ohne dem Leser das Gefühl zu geben viel verpasst zu haben?

Probleme zur Kultur:
Durch die verlorenen Schlachten der Anfangsjahre hat sich der Pöbel wieder mehr der Religion gewidmet. Kann ich meinen Charakter trotzdem noch als Heiden lassen?
Oder wäre das bereits wieder Verdrehung der Tatsachen, zumal die Ansichten früher einfach anders waren wie heute. Viel religiöser und strenger.

Welche Form benutze ich in meinem Buch?
Bei meinem bisherigen Versuch habe ich die Form aus dem Mittalalter verwendet.
Sie wird zum Ihr oder euch. Die Höflichkeitsform eben.

Und zu guter Letzt:
Ich bin anscheindend zu doof... aber wie bekomme ich diese >> oder << Gesprächszeichen hin? Diese Form: "..." mag ich überhaupt nicht, sie geht zu leicht unter. Vielleicht kann mir da jemand aus der Patsche helfen.



Bitte verzeiht mir die Rechtschreibfehler. Es ist bereits nach Mitternacht und ich bin zu müde den Text noch zu verbessern.
Und der Admin verzeihe mir meine Suchfaulheit, ich bin mir inzwischen beinahe sicher den Thread im falschen Unterforum gesetzt zu haben.
Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen, ich habe sicherlich auch noch andere Probleme die auf mich zukommen.
Genug gequält.


In diesem Sinne,
Grüße aus dem Süden Deutschlands

Trebius.
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Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7748
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag24.05.2009 10:58
Re: Antike - Roman
von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Trebius hat Folgendes geschrieben:
Perfekt für mich ist der Umstand das aus dieser Zeit wenig Informationen vorhanden sind, das lässt Platz für eigene Fantasien und eigenen Spielraum.


Da bist du aber einen Irrtum aufgesessen.
Gerade aus dieser Zeit weiß man so viel. Geschichtlich und kulturgeschichtlich - gerade die Antike zählt zu einer der am besten erforschten Epochen der Geschichte.
Wir wissen, wie die Menschen damals lebten, wie ihre Häuser aussahen, wie sie sich kleideten, was sie aßen, wie sie sich ernährten, wie sie ihre Felder bestellten, wie sie ihre Gesellschaft organisierten, wie sie ihre Kinder ausbildeten, was sie in ihrer Freizeit taten, wie sie kämpften und spielten, wie sie Kriege führten, wie sie handelten, wie und welche Götter sie anbeteten, wie sie liebten, wie sie lachten, wie sie starben, wie sie ihre Kranken heilten, welchen Künsten sie nachgingen, wie sie ihre Tempel bauten.
Wir wissen sogar, wie sie dachten, wie sie die Welt und den Menschen sahen, welche Tugenden und Werte sie vertraten, wie sie sich das Leben nach dem Tod vorstellten.
Wir kennen die Geschichten, die sie einander erzählten.
Wir kennen sogar vollständige Biographien von Menschen aus der damaligen Zeit.

Wenig bekannt?
Das nun wahrlich nicht.

Und es gibt auch schon zahlreiche spannende Romane, die in der Antike spielen:
"Ben Hur"
"Die letzten Tage von Pompeji"
"Der Untergang von Rom"

Und es gibt viele Literatur aus dieser Zeit:
- die Texte der großen antiken Philophen
- die Dramen, Lieder und Gedichte der Griechen und Römer
- Äsop, Aischylos, Euripides, Sappho und wie sie nicht alle heißen
- Catull, Marc Aurel, Seneca, Ennius, Vergil, Ovid
- die Texte von Platon und Aristoteles
- die Sagen und Mythen aus der damaligen Zeit, die nahezu vollständig überliefert sind
- die Odyssee, die Ilias, die Aneis, die Sage von den Argonauten, Herakles, Theseus, Achilles, Perseus
- man weiß so viel über den Glauben der damaligen Zeit

Und du sagst, du habest nichts über die Ausbildung romischer Legionäre gefunden`?
Das glaube ich dir nicht!
Lies mal eine Biographie von Armin dem Cherusker, z.B. von Heinz Ritter-Schaumburg. Der hat nämlich siolch eine Ausbildung genossen, und in diesem Buch wird diese auch beschrieben.
Übrigens hatten es gerade junge Legionäre schwer, den Krieg zu überleben. Hätte es damals schon Kanonen gegeben, hätte man sie als Kanonenfutter bezeichnet.

Glaub mir, man weiß so viel darüber!

Du brauchst nur die richtigen Quellen.

Es gibt da ein Buch, das nennt sich "Lexikon der Antike". Es ist relativ günstig zu haben. Jedenfalls ist es ein sehr guter, überblicksartiger Einstieg in die Materie.

Wenn du Fragen hast - durch eine günstige Fügung des Schicksals hatte ich eine Latein-Lehrerin, die mir und meinen Kommilitonen nicht nur die Sprache, sondern auch die geschichte und das Leben der Römer nahegebracht hat.
Wenn du spezielle Fragen hast, kann ich dir vielleicht helfen.
Ich kenne mich auch sehr gut auf dem Gebiet der antiken Philosophie aus.

Aber ohne konkrete Fragen kann ich dir nicht weiter helfen.

Viel Glück!

Viele Grüße,
Brynhilda
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caesar_andy
Geschlecht:männlichKlammeraffe
C

Alter: 42
Beiträge: 536



C
Beitrag24.05.2009 10:59
Re: Antike - Roman
von caesar_andy
Antworten mit Zitat

Ich kann dir leider nicht bei allen Problemen helfen, aber ich versuche es einfach mal, denn dein Vorhaben klingt für mich interessant.

Zitat:
1.) Mein Charakter passt sich den damaligen Gedankengängen an. Sicherlich die beste Variante für den Geschichts-leser der auch mehr über die damaligen Verhältnisse erfahren möchte.
2.) Mein Charakter verändert die eigene Ansicht zum Sklavenhandel während des Buches und wird dadurch leserfreundlich, zumal die heutige Gesellschaft in der Regel gegen Sklaven ist. Problem dabei ist der Anfang. Die Person soll für den Leser schmackhaft gemacht werden. Der Leser soll Sympathien für den Charakter entwickeln, sich in ihn hineindenken können.
3.) Mein Charakter ist von Anfang an gegen den Sklavenhandel, passt sich dadurch an die heutigen Gedankengänge an. Das widerum ist geschichlich gesehen eher nicht warscheinlich und wird somit leicht zum "Mainstream" dem auch der Film Gladiator zum Opfer gefallen ist. Ich will die Geschichte nicht verändern, nur um mehr Zustimmung zu erhalten. Beispiel hierzu:

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Sklavenhandel zu dieser Zeit allgemein akzeptiert und respektiert war. genau so wenig, wie ich mir vorstellen kann, das alle Römer gerne ins Kolosseum gingen. Es gucken ja auch nicht alle Deutschen gerne Fussball.
Da ich deiner Bücherei-Episode entnehme, das Recherche für dich kein Problem ist - bei einem solchen Vorhaben auch dringend anzuraten - würde ich mich an deiner Stelle an eine Universität oder zumindest ein Gymnasium wenden, und dort Kontakt zu einem Latein-Professor aufnehmen, ob aus der Epoche Schriften und Reden zeitgenössischer Philosophen überliefert sind, die sich gegen die Sklaverei richten. Dann weißt du es zumindest ganz sicher.


Zitat:
Probleme zur Zeit:
Da die Kriege der damaligen Zeit die Eigenschaft haben sich über Jahre hinzuziehen, in diesem Fall ganze 17 Jahre, habe ich ein ziemliches Problem.
Zum ersten: 19 + 17 ergeben ganze 36 Jahre. Für damalige verhältnisse ist das für einen Soldaten schon fast Veteranenalter.
Die Sicht eines 19 Jährigen ist anders als die Sicht eines 36 Jahrigen. Wie mache ich diesen Wechsel undeutlich zumal ich selbst noch niemals 36 Jahre alt war, und mich somit nicht hineinversetzen kann, im Gegensatz zu einem 40 Jährigen Autor, der beides schon miterlebt hat.
Ich bin volljährig, aber nicht erwachsen.

Das sehe ich vollkommen anders. Wenn 36 wirklich Veteranenalter war zu diesem Zeitpunkt, dann hat dein Protagonist sein ganzes Leben, seine ganze Karriere in einm einzigen, großen Krieg gedient.
Er hat sein ganzes Leben lang gelernt, einen Feind zu hassen, und am ende ist dieser Feind, etwas, das sein ganzes Leben lang seinen Weg bestimmt hat, einfach weg und der Krieg zuende. Der SInn seiner Existenz verschwunden.
Das sind Dinge, die kaum ein heute noch lebender Europäher "Nachfühlen" kann, die aber maßgeblich den Charakter prägen.
In Sofern dürftest du also ziemlich freie Hand bei der Charakterentwicklung haben, denn das was dein protagonist durchmacht, kann niemand der das Buch irgendwann ließt, ernsthaft nachempfinden.

Zitat:
Zum anderen: Wie überbrücke ich die Zeit dazwischen? Kann ich einfach so ein paar Jahre weglassen und irgendwo an einer anderen Stelle weitermachen ohne dem Leser das Gefühl zu geben viel verpasst zu haben?

Ich würde an deiner Stelle einen solchen Zeitsprung mit einem Pseudohistorischen Abriss "überbrücken". Wenn du ein paar Jahre auslässt, beschreibst du einfach kurz auf auf einer dazwischenliegenden  Din-A4 Seite die historischen Ereignisse dazwischen, und auch, was dein Protagonist gemacht hat. Dann verpasst der Leser nichts wichtiges, wenn dein Protagonist am anfang des nächsten Kapitels plötzlich verheiratet ist.

Zitat:
Probleme zur Kultur:
Durch die verlorenen Schlachten der Anfangsjahre hat sich der Pöbel wieder mehr der Religion gewidmet. Kann ich meinen Charakter trotzdem noch als Heiden lassen?
Oder wäre das bereits wieder Verdrehung der Tatsachen, zumal die Ansichten früher einfach anders waren wie heute. Viel religiöser und strenger.

Die Römische Religion IST Heidentum. Der Begriff Heidentum hat sich in der Neuzeit bei den monotheistischen Religionsgemeinschaften eingebürgert, um die polytheistischen oder Naturreligionen zu benennen. Was du meinst, sind wohl Atheisten.

Zitat:
Welche Form benutze ich in meinem Buch?
Bei meinem bisherigen Versuch habe ich die Form aus dem Mittalalter verwendet.
Sie wird zum Ihr oder euch. Die Höflichkeitsform eben.

Auch hier dürfte dir ein Lateinprofessor weiterhelfen können.

Zitat:
Und zu guter Letzt:
Ich bin anscheindend zu doof... aber wie bekomme ich diese >> oder << Gesprächszeichen hin? Diese Form: "..." mag ich überhaupt nicht, sie geht zu leicht unter. Vielleicht kann mir da jemand aus der Patsche helfen.

Am besten gar nicht. Dein Lektor würde wahrscheinlich ziemlich dumm gucken, wenn du die in deinem manuskript verwendest. Aber wenn du es unbedingt willst, in OpenOfficeOrg findest du die Dinger unter "Einfügen => Sonderzeichen". Bei Word sollten sie an der selben Stelle sein, genau weiß ich es aber nicht.
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Felix
Geschlecht:männlichEselsohr
F

Alter: 36
Beiträge: 338



F
Beitrag24.05.2009 13:42

von Felix
Antworten mit Zitat

Moin Trebius,

klingt nach nem ziemlich interessanten Projekt, dass du dir da vorgenommen hast. Gerade über die römische Republik gibt es soweit ich weiß extrem wenig Unterhaltungsliteratur, dabei ist es eine der spannendsten Episoden der Geschichte.
Natürlich hast du dir da was ordentliches vorgenommen, aber dir kann ja geholfen werden wink

Zuerst zur Hauptperson:
Auf jeden Fall sollte dein Prota authentisch rüberkommen, alles andere würde vielleicht einer viel zu breiten Masse, aber nicht deinem Roman gerecht werden.
Marcus ist seit seinen Kindertagen in einer Sklavenhaltergesellschaft aufgewachsen, wieso sollte er sie also ablehnen? Gut, er könnte mal mitbekommen haben, wie Elend es manchen Sklaven in den Straßen Roms erging, aber er selbst kommt aus einer wohlhabenden Familie und hatte größtenteils Kontakt mit Haussklaven. Deren Leben in einer reichen Familie war teilweise besser als das eines niedrig geborenen freien Römers und Marcus selbst wird sich wohl Zeit seines Lebens davor gehütet haben (oder wurde davor behütet) in die gesellschaftlichen Abgründe zu blicken, welche man in einer Kleinstadt nun nicht unbedingt zu Gesicht bekommt.
Warum sollte er also die Sklaverei ablehnen?
Deswegen ist er noch lange kein Unmensch. Er muss die Sklaven ja nicht schlagen und von oben herab behandeln. Für ihn sind sie ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft (nebenher wäre es allerdings ganz interessant, wenn du Marcus am Anfang deiner Geschichte eben so unsympathisch darstellst: Ein verwöhnter Sohn einer adligen Familie, der die Sklaven schlecht behandelt und auf ihrem Rücken lebt. Erst der Dienst in der Armee gibt ihm eine andere Sicht auf die Dinge).
Schon allein die Ausbildung könnte ihn brechen. Zu der dürftest du eigentlich wirklich viel Material finden, obwohl es natürlich schon stimmt: Wir reden hier vom Römischen Militär vor den Reformen des Marius. Auf Disziplin dürften sie dennoch bereits gedrillt worden sein, da ist viel Recherche angebracht.

Was dein Zeitproblem angeht, so stimme ich andy voll und ganz zu: Niemand von uns kann wissen, wie es ist 17 Jahre in einem Krieg zu kämpfen und auch noch zu überleben. Nach dieser verdammt langen Zeit kann Marcus eigentlich nur ein menschliches Wrack oder ein abgehärteter Veteran sein, der mindestens ein Körperteil verloren hat (ich glaube damit käme er noch gut davon, die wenigsten Legionäre werden wohl die vollen 17 Kriegsjahre überlebt haben).
Daraus ergäbe sich wieder: Mach deinen Prota dem Leser gar nicht zu sympathisch. Lass ihn einen Wandel durchmachen, aber das muss kein positiver sein. Vielleicht ist er am Anfang ein verwöhntes Bürschchen und am Ende ein vom Hass auf die Punier zerfressener Kriegsveteran, der aber gerade dadurch allzu menschlich ist.
Zu deinem Zeitproblem muss ich mir nochmal Gedanken machen, aber andys Vorschlag ist schon ziemlich gut.

Dadurch kommen wir auch zur Religion:
Seine Erlebnisse im Krieg könnten Marcus zum Atheisten machen, obwohl das eine relativ moderne Sicht wäre. Im römischen Reich gab es hunderte (auch ausländische) Kulte, die zum Teil auch nur bei den Legionären verbreitet waren, weil sie auf ihren Kriegszügen damit in Kontakt kamen. Lass ihn am besten an einen dieser Götter glauben oder natürlich an Mars, irgendetwas womit sich ein Legionär identifizieren kann.

Und zu deiner Form:
Soweit ich weiß, gab es in der Antike nicht die Ihr-Form. Es wurde sich gedutzt, unabhängig von Rang und Stand. vielleicht lags an der vielen Sonne im Mittelmeerraum, aber da waren se lockerer.

So, das wars erstmal. Ansonsten: Du musst wirklich viel recherchieren (oder auch mal hier fragen wink ) aber damit scheinst du ja keine Probleme zu haben.

mfg

Felix


_________________
-Show me a hero and I will write you a tragedy-

F.S. Fitzgerald
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Trebius
Geschlecht:männlichSchneckenpost
T

Alter: 32
Beiträge: 9



T
Beitrag24.05.2009 14:09
Re: Antike - Roman
von Trebius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zuersteinmal danke für deine Antwort, aber ich fürchte du bist dem Irrtum aufgesessen.

Brynhilda hat Folgendes geschrieben:
Trebius hat Folgendes geschrieben:
Perfekt für mich ist der Umstand das aus dieser Zeit wenig Informationen vorhanden sind, das lässt Platz für eigene Fantasien und eigenen Spielraum.


Da bist du aber einen Irrtum aufgesessen.
Gerade aus dieser Zeit weiß man so viel. Geschichtlich und kulturgeschichtlich - gerade die Antike zählt zu einer der am besten erforschten Epochen der Geschichte.
Wir wissen, wie die Menschen damals lebten, wie ihre Häuser aussahen, wie sie sich kleideten, was sie aßen, wie sie sich ernährten, wie sie ihre Felder bestellten, wie sie ihre Gesellschaft organisierten, wie sie ihre Kinder ausbildeten, was sie in ihrer Freizeit taten, wie sie kämpften und spielten, wie sie Kriege führten, wie sie handelten, wie und welche Götter sie anbeteten, wie sie liebten, wie sie lachten, wie sie starben, wie sie ihre Kranken heilten, welchen Künsten sie nachgingen, wie sie ihre Tempel bauten.
Wir wissen sogar, wie sie dachten, wie sie die Welt und den Menschen sahen, welche Tugenden und Werte sie vertraten, wie sie sich das Leben nach dem Tod vorstellten.
Wir kennen die Geschichten, die sie einander erzählten.
Wir kennen sogar vollständige Biographien von Menschen aus der damaligen Zeit.
Das ist richtig, vielleicht habe ich mich falsch Ausgedrückt. Es geht um den Kriegsverlauf. Heute wird sogar aufgezeichnet wenn sich ein Soldat einen Fuß verstaucht.
Quellen der damaligen Zeit... nunja. Sagen wir mal so: Wir können froh sein wenn in 2 Quellen gleichzeitig die Soldatenanzahl einer Armee übereinstimmt. Es geht nicht um das Leben der Römer. Es geht um das Kriegsleben in dieser Zeit. Rom hat 300 Jahre später auch noch existiert. Aber es hat sich sehr verändert!


Wenig bekannt?
Das nun wahrlich nicht.

Und es gibt auch schon zahlreiche spannende Romane, die in der Antike spielen:
"Ben Hur"
"Die letzten Tage von Pompeji"
"Der Untergang von Rom"
Es geht mir wie gesagt speziell um diese Zeit. Im ersten Punischen Krieg war es anders wie im zweiten und anders wie im dritten. Vergleichbar mit dem ersten und dem zweiten Weltrkieg, wenn auch nicht in diesem Ausmaß.
Und es gibt viele Literatur aus dieser Zeit:
- die Texte der großen antiken Philophen
- die Dramen, Lieder und Gedichte der Griechen und Römer
- Äsop, Aischylos, Euripides, Sappho und wie sie nicht alle heißen
- Catull, Marc Aurel, Seneca, Ennius, Vergil, Ovid
- die Texte von Platon und Aristoteles
- die Sagen und Mythen aus der damaligen Zeit, die nahezu vollständig überliefert sind
- die Odyssee, die Ilias, die Aneis, die Sage von den Argonauten, Herakles, Theseus, Achilles, Perseus
- man weiß so viel über den Glauben der damaligen Zeit
Weder Marc Aurel, noch Augustus, noch die Sagen der Griechischen Odyssee helfen mir weiter. Zweifellos sind sie spannend und geben einen gewissen einblick, jedoch sind die Lücken des unwissenden immer noch sehr groß.

Und du sagst, du habest nichts über die Ausbildung romischer Legionäre gefunden`?
Das glaube ich dir nicht!
Lies mal eine Biographie von Armin dem Cherusker, z.B. von Heinz Ritter-Schaumburg. Der hat nämlich siolch eine Ausbildung genossen, und in diesem Buch wird diese auch beschrieben.
Übrigens hatten es gerade junge Legionäre schwer, den Krieg zu überleben. Hätte es damals schon Kanonen gegeben, hätte man sie als Kanonenfutter bezeichnet.
Ich glaube du kennst den Unterschied zwischen der republikanischen Armee und des Heeres nach der Reform von Gaius Marius nicht. wink
Ab dieser Reform finde ich Überlieferungen. Nur davor nicht. Als es noch keine typischen Kastelle gab, die Versorgung anders geregelt wurde, es noch keinen Soldatenstandart gab und sich jeder selbst finanziert hat. Bitte beachte dies.


Glaub mir, man weiß so viel darüber!

Du brauchst nur die richtigen Quellen.
Sag mir wo ich sie finde. Ich habe inzwischen 100 Bücher gewälzt und in jedem steht das selbe nur ein bisschen anders. Aber mit solchen Amateur-informationen kann ich nichts richtig anfangen. Ich brauche Details. Grundlegende Details!

Es gibt da ein Buch, das nennt sich "Lexikon der Antike". Es ist relativ günstig zu haben. Jedenfalls ist es ein sehr guter, überblicksartiger Einstieg in die Materie.

Wenn du Fragen hast - durch eine günstige Fügung des Schicksals hatte ich eine Latein-Lehrerin, die mir und meinen Kommilitonen nicht nur die Sprache, sondern auch die geschichte und das Leben der Römer nahegebracht hat.
Wenn du spezielle Fragen hast, kann ich dir vielleicht helfen.
Ich kenne mich auch sehr gut auf dem Gebiet der antiken Philosophie aus.
Dazu hätte ich in der Tat eine Frage:
Kann ich in einem Buch lateinische Wörter benutzen ohne den Leser arg zu verwirren? Oder macht sich das Buch dadurch wieder uninteressant weil die Informationenhülle zu groß ist?.

Aber ohne konkrete Fragen kann ich dir nicht weiter helfen.

Viel Glück!

Viele Grüße,
Brynhilda








Auch dir, danke für deinen Kommentar, das hilft mir wirklich!

caesar_andy hat Folgendes geschrieben:
Ich kann dir leider nicht bei allen Problemen helfen, aber ich versuche es einfach mal, denn dein Vorhaben klingt für mich interessant.

Zitat:
1.) Mein Charakter passt sich den damaligen Gedankengängen an. Sicherlich die beste Variante für den Geschichts-leser der auch mehr über die damaligen Verhältnisse erfahren möchte.
2.) Mein Charakter verändert die eigene Ansicht zum Sklavenhandel während des Buches und wird dadurch leserfreundlich, zumal die heutige Gesellschaft in der Regel gegen Sklaven ist. Problem dabei ist der Anfang. Die Person soll für den Leser schmackhaft gemacht werden. Der Leser soll Sympathien für den Charakter entwickeln, sich in ihn hineindenken können.
3.) Mein Charakter ist von Anfang an gegen den Sklavenhandel, passt sich dadurch an die heutigen Gedankengänge an. Das widerum ist geschichlich gesehen eher nicht warscheinlich und wird somit leicht zum "Mainstream" dem auch der Film Gladiator zum Opfer gefallen ist. Ich will die Geschichte nicht verändern, nur um mehr Zustimmung zu erhalten. Beispiel hierzu:

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Sklavenhandel zu dieser Zeit allgemein akzeptiert und respektiert war. genau so wenig, wie ich mir vorstellen kann, das alle Römer gerne ins Kolosseum gingen. Es gucken ja auch nicht alle Deutschen gerne Fussball.
Da ich deiner Bücherei-Episode entnehme, das Recherche für dich kein Problem ist - bei einem solchen Vorhaben auch dringend anzuraten - würde ich mich an deiner Stelle an eine Universität oder zumindest ein Gymnasium wenden, und dort Kontakt zu einem Latein-Professor aufnehmen, ob aus der Epoche Schriften und Reden zeitgenössischer Philosophen überliefert sind, die sich gegen die Sklaverei richten. Dann weißt du es zumindest ganz sicher.
Sicher waren nicht alle damit einverstanden. Aber ich weiß auch nicht in welchem Ausmaß sich das erstreckt hat. Ich weiß es wirklich nicht sicher. Ich möchte nur wie gesagt nicht Tatsachen verdrehen, nur um dem Leser besser zu gefallen.

Zitat:
Probleme zur Zeit:
Da die Kriege der damaligen Zeit die Eigenschaft haben sich über Jahre hinzuziehen, in diesem Fall ganze 17 Jahre, habe ich ein ziemliches Problem.
Zum ersten: 19 + 17 ergeben ganze 36 Jahre. Für damalige verhältnisse ist das für einen Soldaten schon fast Veteranenalter.
Die Sicht eines 19 Jährigen ist anders als die Sicht eines 36 Jahrigen. Wie mache ich diesen Wechsel undeutlich zumal ich selbst noch niemals 36 Jahre alt war, und mich somit nicht hineinversetzen kann, im Gegensatz zu einem 40 Jährigen Autor, der beides schon miterlebt hat.
Ich bin volljährig, aber nicht erwachsen.

Das sehe ich vollkommen anders. Wenn 36 wirklich Veteranenalter war zu diesem Zeitpunkt, dann hat dein Protagonist sein ganzes Leben, seine ganze Karriere in einm einzigen, großen Krieg gedient.
Er hat sein ganzes Leben lang gelernt, einen Feind zu hassen, und am ende ist dieser Feind, etwas, das sein ganzes Leben lang seinen Weg bestimmt hat, einfach weg und der Krieg zuende. Der SInn seiner Existenz verschwunden.
Wow, so habe ich das noch nie betrachtet. Deine Überlegung ist gerechtfertigt und auch logisch.
Das bringt natürlich eine andere interessante Ansicht in das Buch. Ich danke dir!

Das sind Dinge, die kaum ein heute noch lebender Europäher "Nachfühlen" kann, die aber maßgeblich den Charakter prägen.
In Sofern dürftest du also ziemlich freie Hand bei der Charakterentwicklung haben, denn das was dein protagonist durchmacht, kann niemand der das Buch irgendwann ließt, ernsthaft nachempfinden.

Zitat:
Zum anderen: Wie überbrücke ich die Zeit dazwischen? Kann ich einfach so ein paar Jahre weglassen und irgendwo an einer anderen Stelle weitermachen ohne dem Leser das Gefühl zu geben viel verpasst zu haben?

Ich würde an deiner Stelle einen solchen Zeitsprung mit einem Pseudohistorischen Abriss "überbrücken". Wenn du ein paar Jahre auslässt, beschreibst du einfach kurz auf auf einer dazwischenliegenden  Din-A4 Seite die historischen Ereignisse dazwischen, und auch, was dein Protagonist gemacht hat. Dann verpasst der Leser nichts wichtiges, wenn dein Protagonist am anfang des nächsten Kapitels plötzlich verheiratet ist.
Eine Art Informationsseite in Kurzformat... Darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Das würde die erneuten Anfänge und die langatmigen Rückblicke überbrücken. Andererseits bin ich noch eher für einen Gedankengang des Charakters, zum Anfang jedes neuen Sprunges. Er denkt sich zurück an vergangene Ereignisse, das würde dem Leser nebenbei einiges erklären, und trotzdem an die bisherige Geschichte ankoppeln.


Zitat:
Probleme zur Kultur:
Durch die verlorenen Schlachten der Anfangsjahre hat sich der Pöbel wieder mehr der Religion gewidmet. Kann ich meinen Charakter trotzdem noch als Heiden lassen?
Oder wäre das bereits wieder Verdrehung der Tatsachen, zumal die Ansichten früher einfach anders waren wie heute. Viel religiöser und strenger.

Die Römische Religion IST Heidentum. Der Begriff Heidentum hat sich in der Neuzeit bei den monotheistischen Religionsgemeinschaften eingebürgert, um die polytheistischen oder Naturreligionen zu benennen. Was du meinst, sind wohl Atheisten.

Zitat:
Welche Form benutze ich in meinem Buch?
Bei meinem bisherigen Versuch habe ich die Form aus dem Mittalalter verwendet.
Sie wird zum Ihr oder euch. Die Höflichkeitsform eben.

Auch hier dürfte dir ein Lateinprofessor weiterhelfen können.
Einen solchen habe ich bisher noch nicht kontaktiert, ich wäre über eine Mailadresse erfreut, mache mich aber selbstverständlich selbst auf die Suche.

Zitat:
Und zu guter Letzt:
Ich bin anscheindend zu doof... aber wie bekomme ich diese >> oder << Gesprächszeichen hin? Diese Form: "..." mag ich überhaupt nicht, sie geht zu leicht unter. Vielleicht kann mir da jemand aus der Patsche helfen.

Am besten gar nicht. Dein Lektor würde wahrscheinlich ziemlich dumm gucken, wenn du die in deinem manuskript verwendest. Aber wenn du es unbedingt willst, in OpenOfficeOrg findest du die Dinger unter "Einfügen => Sonderzeichen". Bei Word sollten sie an der selben Stelle sein, genau weiß ich es aber nicht.
Also bleibt es bei diesem ".." ?


Danke für eure Kommentare, ich bin erfreut. smile



Grüße aus dem Süden,

Trebius

Edit: Entschuldige, ich lese mir deinen Beitrag gleich durch.^^
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Trebius
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Alter: 32
Beiträge: 9



T
Beitrag24.05.2009 14:27

von Trebius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, auch dir Danke erstmal!

Felix hat Folgendes geschrieben:
Moin Trebius,

klingt nach nem ziemlich interessanten Projekt, dass du dir da vorgenommen hast. Gerade über die römische Republik gibt es soweit ich weiß extrem wenig Unterhaltungsliteratur, dabei ist es eine der spannendsten Episoden der Geschichte.
Natürlich hast du dir da was ordentliches vorgenommen, aber dir kann ja geholfen werden wink

Zuerst zur Hauptperson:
Auf jeden Fall sollte dein Prota authentisch rüberkommen, alles andere würde vielleicht einer viel zu breiten Masse, aber nicht deinem Roman gerecht werden.
Marcus ist seit seinen Kindertagen in einer Sklavenhaltergesellschaft aufgewachsen, wieso sollte er sie also ablehnen? Gut, er könnte mal mitbekommen haben, wie Elend es manchen Sklaven in den Straßen Roms erging, aber er selbst kommt aus einer wohlhabenden Familie und hatte größtenteils Kontakt mit Haussklaven. Deren Leben in einer reichen Familie war teilweise besser als das eines niedrig geborenen freien Römers und Marcus selbst wird sich wohl Zeit seines Lebens davor gehütet haben (oder wurde davor behütet) in die gesellschaftlichen Abgründe zu blicken, welche man in einer Kleinstadt nun nicht unbedingt zu Gesicht bekommt.
Warum sollte er also die Sklaverei ablehnen?
Deswegen ist er noch lange kein Unmensch. Er muss die Sklaven ja nicht schlagen und von oben herab behandeln. Für ihn sind sie ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft (nebenher wäre es allerdings ganz interessant, wenn du Marcus am Anfang deiner Geschichte eben so unsympathisch darstellst: Ein verwöhnter Sohn einer adligen Familie, der die Sklaven schlecht behandelt und auf ihrem Rücken lebt. Erst der Dienst in der Armee gibt ihm eine andere Sicht auf die Dinge).
Schon allein die Ausbildung könnte ihn brechen. Zu der dürftest du eigentlich wirklich viel Material finden, obwohl es natürlich schon stimmt: Wir reden hier vom Römischen Militär vor den Reformen des Marius. Auf Disziplin dürften sie dennoch bereits gedrillt worden sein, da ist viel Recherche angebracht.

Genau das hatte ich vor, es sind eben wie gesagt die Bedenken den Leser gleich am Anfang durch eine solche unfreundliche Person zu vergraulen. Die meisten lesen sich den Anfang durch und entscheiden dadurch ob sie gefesselt werden, oder das Buch zuschlagen und zurück ins Regal stellen.
Ich schreibe das Buch nicht wegen des Erfolges oder um dem Leser zu gefallen, aber soetwas gehört nuneinmal zu einem guten Roman.
Ich habe nicht vor die Person zu verhätscheln, das wird unmenschlich. Aber ich weiß nicht ab wann die Grenze zum Unmenschen erreicht ist, der erste Eindruck zählt immer mehr.

Was dein Zeitproblem angeht, so stimme ich andy voll und ganz zu: Niemand von uns kann wissen, wie es ist 17 Jahre in einem Krieg zu kämpfen und auch noch zu überleben. Nach dieser verdammt langen Zeit kann Marcus eigentlich nur ein menschliches Wrack oder ein abgehärteter Veteran sein, der mindestens ein Körperteil verloren hat (ich glaube damit käme er noch gut davon, die wenigsten Legionäre werden wohl die vollen 17 Kriegsjahre überlebt haben).
Daraus ergäbe sich wieder: Mach deinen Prota dem Leser gar nicht zu sympathisch. Lass ihn einen Wandel durchmachen, aber das muss kein positiver sein. Vielleicht ist er am Anfang ein verwöhntes Bürschchen und am Ende ein vom Hass auf die Punier zerfressener Kriegsveteran, der aber gerade dadurch allzu menschlich ist.
Ja, da stimme ich Andy ebenfalls zu. Soetwas macht ein Buch ja interessant.
Zu deinem Zeitproblem muss ich mir nochmal Gedanken machen, aber andys Vorschlag ist schon ziemlich gut.

Dadurch kommen wir auch zur Religion:
Seine Erlebnisse im Krieg könnten Marcus zum Atheisten machen, obwohl das eine relativ moderne Sicht wäre. Im römischen Reich gab es hunderte (auch ausländische) Kulte, die zum Teil auch nur bei den Legionären verbreitet waren, weil sie auf ihren Kriegszügen damit in Kontakt kamen. Lass ihn am besten an einen dieser Götter glauben oder natürlich an Mars, irgendetwas womit sich ein Legionär identifizieren kann.
Durch schlimme Erlebnisse kommen die Menschen eher zur Religion zurück. Sie stützen sich darauf um das zu verarbeiten. Aber ich will keine Religionwerbung machen und soetwas wie Kreuzzüge gab es nicht. Die Menschen zugen für das Reich in den Krieg, nicht für die Religion.
Und zu deiner Form:
Soweit ich weiß, gab es in der Antike nicht die Ihr-Form. Es wurde sich gedutzt, unabhängig von Rang und Stand. vielleicht lags an der vielen Sonne im Mittelmeerraum, aber da waren se lockerer.
Bist du dir sicher? Das würde mir sehr helfen.

So, das wars erstmal. Ansonsten: Du musst wirklich viel recherchieren (oder auch mal hier fragen wink ) aber damit scheinst du ja keine Probleme zu haben.

mfg

Felix


Ein Buchnachfolger wird es in diesem Sinne nicht geben, zumal die Person ja bereits gealtert ist und eine zweite ähnliche Geschichte unmöglich wird. Ich habe bereits eine Idee zum Anküpfen, wenn ich mal auf die Idee komme einen Roman aus heutiger Zeit zu verfassen. Aber das behalte ich mal für mich.

Deshalb bin ich auch auf die Idee gekommen meinen Hauptcharakter am Ende sterben zu lassen. Die Frage ist nur ob ein solches Ende den Roman nicht versauen würde?!



Grüße aus dem Süden

Trebius
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caesar_andy
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Beitrag24.05.2009 14:34

von caesar_andy
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Zitat:
Einen solchen habe ich bisher noch nicht kontaktiert, ich wäre über eine Mailadresse erfreut, mache mich aber selbstverständlich selbst auf die Suche.


damit kann ich nicht dienen, aber es wird in deiner weiteren Umgebung doch sicher eine Universität geben. Ruf da einfach mal an, sag, das du einen Roman über die zeit der punischen kriege schreibst, und Fragen zur lateinischen Sprache hast. Ob sie eventuell einen Professor beschäfftigen, der sich mal mit dir unterhalten würde.

Erfahrungsgemäß sind die meisten professoren froh, wenn sich jemand für ihr Fachgebiet begeistert.
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Einherjer
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Beitrag24.05.2009 15:00

von Einherjer
Antworten mit Zitat

Hallo Trebius.

Du hast hier einen sehr umfangreichen Fragenkatalog hineingestellt. Ehrlich gesagt, wundert mich die Resonanz, die du hier bekommen hast. Es ist ein Forum, behandle lieber einzelne Fragen getrennt voneinander. Dann werden es mehr Leute lesen, und die Antworten werden übersichtlicher.

Zu deiner Frage des Sklavenproblems:
Skalverei war zur damaligen Zeit tatsächlich akzeptiert.
ABER: Sklaverei war damals nicht, was heute in vielen Köpfen vorherrscht. Die Menschen wurden nicht auf Baumwollfeldern zu Tode gepeitscht, und mussten bis an ihr Lebensende schufften.
Gerade den Sklaven in den Familen ging es häufig besser als Freien armen Menschen. Die Sklaven waren sicherich nicht frei, hatten aber eine sichere Unterkunft und Verpfelgung, sowie Rechtsbeistand. Darüber hinaus wurden viele Sklaven in für unsere Verhältnisse frühen Lebensjahren wieder freigelassen (20-30 jahre alt), und konnten sich das Wissen, dass sie bei ihren "Herrschaften" angeeignet hatten zu ihrem eigenen Nutzen einsetzten.
Viele gebildete Sklaven der Römer, häufig aus Greichenland, arbeiteten während und nach ihrem Sklavendasein als angesehene Lehrer und Ärzte.

Viele Freigelassene wurden wohlhabend, ja manchmal sogar reich.
Wenn ich mich richtig erinnere, konnten Freigelassene sogar das römische Bürgerrecht erwerben.

Sicherlich gab es auch Sklaven die geschunden wurden, das geschah dann aber selten in Familien, sondern eher in Bergwerken und Steinbrüchen.

Würde dir gern weiter helfen, allerdings ist dieser Beitrag zu unstrukturiert, um hier effizient Fragen zu beantworten, und zu unübersichtlich, als dass auch andere Leser von den genannten Antworten profitieren können.


Gruß Einherjer


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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt (Jean Cocteau)

Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain)
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Felix
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Beitrag24.05.2009 15:01

von Felix
Antworten mit Zitat

Zitat:
Genau das hatte ich vor, es sind eben wie gesagt die Bedenken den Leser gleich am Anfang durch eine solche unfreundliche Person zu vergraulen. Die meisten lesen sich den Anfang durch und entscheiden dadurch ob sie gefesselt werden, oder das Buch zuschlagen und zurück ins Regal stellen.
Ich schreibe das Buch nicht wegen des Erfolges oder um dem Leser zu gefallen, aber soetwas gehört nuneinmal zu einem guten Roman.
Ich habe nicht vor die Person zu verhätscheln, das wird unmenschlich. Aber ich weiß nicht ab wann die Grenze zum Unmenschen erreicht ist, der erste Eindruck zählt immer mehr.


Eine glaubwürdige Figur zu erschaffen ist immer schwierig, wahrscheinlich das schwierigste am ganzen Roman. Was als Unmensch betrachtet wird und was nicht liegt halt im Ermessen der jeweiligen Zeit. Wenn du Marcus relativ realistisch beschreiben willst, wird er wohl bei dem einen oder anderen potentiellen leser anecken, aber an so einem Zeitpunkt müsstest du wahrscheinlich sowieso wissen, für welche Leser du den Roman schreibst.
Wenn das auch deine Idee war, dann setz sich genau so um, alles andere würde nur gezwungen wirken. Und wenn du es nicht ausprobierst, wirst du auch nie erfahren, ob es klappt.

Was die Anrede angeht, bin ich mir nicht komplett sicher, aber doch ziemlich. Wäre wohl auch eine Frage für einen Latein- oder Antikeprofessor. Die Antwort würd mich auch interessieren wink

Ach ja, dass du Marcus am Ende sterben lassen willst ist eigentlich kein Problem für eine Story, so lange du das Ende dennoch gut gestaltest. Mach es offen oder ähnliches.
Alternativ könntest du ihm natürlich auch die Ehre zuteil werden lassen am Ende des Romans einer jener römischen Soldaten zu sein, die Hannibal persönlich in Bithynien gefangen nehmen sollen. Die Legenden um Hannibals letzte Stunden bieten ja schon genug Stoff für ein Romanende.


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Merlinor
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Beitrag25.05.2009 01:32

von Merlinor
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Hallo Trebius

Du willst einen historischen Roman schreiben?
Dann schreib ihn historisch genau. Warum sollte Dein Protag ein Problem mit der Sklaverei haben? Die war Normalität zur damaligen Zeit.
Dein Protag muss weder im Denken, noch im Handeln, unseren heutigen Vorlieben entsprechen.

17 Jahre Krieg? Die waren gut zu überleben, denn Kriege verliefen nicht in der Intensität heutiger Konflikte. Die meiste Zeit verbrachte er wohl in der Etappe.
Auch Schlachten hatten Plätze, an denen man sie gewinnen musste und Plätze, an denen man einfach zu den Siegern gehörte.

Viele römische Legionäre wurden alt, obwohl sie in ständigen Gefechten standen. Das Problem des Einzelnen war, die erste Phase des Soldatenlebens zu überstehen.
Danach wurde er klug. Und erstaunlicherweise effektiv. Dieses Phänomen ist schwer zu erklären, aber militärgeschichtlich Tatsache.
Dies war immer so - in allen Armeen der Welt - und ist es auch heute noch ...

Ich denke, bevor Du einen derartigen Roman schreiben kannst, musst Du noch eine Menge Grundsätzliches recherchieren.

Möglich ist es. Wie Brynhilda sagte: Die Zeit ist gut erforscht.

Herzlich Very Happy  Very Happy  Very Happy

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Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Trebius
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Beitrag25.05.2009 02:01

von Trebius
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Einherjer hat Folgendes geschrieben:
Hallo Trebius.

Du hast hier einen sehr umfangreichen Fragenkatalog hineingestellt. Ehrlich gesagt, wundert mich die Resonanz, die du hier bekommen hast. Es ist ein Forum, behandle lieber einzelne Fragen getrennt voneinander. Dann werden es mehr Leute lesen, und die Antworten werden übersichtlicher.
Oh, entschuldige bitte. Aber du hast natürlich Recht. Es ist nur so aqus mir herausgeplatzt weil ich an sovielen Anfrage-stellen Mangelhafte oder gar keine Antworten bekommen habe.

Zu deiner Frage des Sklavenproblems:
Skalverei war zur damaligen Zeit tatsächlich akzeptiert.
ABER: Sklaverei war damals nicht, was heute in vielen Köpfen vorherrscht. Die Menschen wurden nicht auf Baumwollfeldern zu Tode gepeitscht, und mussten bis an ihr Lebensende schufften.
Gerade den Sklaven in den Familen ging es häufig besser als Freien armen Menschen. Die Sklaven waren sicherich nicht frei, hatten aber eine sichere Unterkunft und Verpfelgung, sowie Rechtsbeistand. Darüber hinaus wurden viele Sklaven in für unsere Verhältnisse frühen Lebensjahren wieder freigelassen (20-30 jahre alt), und konnten sich das Wissen, dass sie bei ihren "Herrschaften" angeeignet hatten zu ihrem eigenen Nutzen einsetzten.
Viele gebildete Sklaven der Römer, häufig aus Greichenland, arbeiteten während und nach ihrem Sklavendasein als angesehene Lehrer und Ärzte.
Ja, das habe ich bereits gelesen. Dennoch bleibt ein Sklave eingesperrt. Auch wenn er mehr zu essen hatte als manch anderer Bürger.
Freiheitsentzug ist für mich persönlich das schlimmste.


Viele Freigelassene wurden wohlhabend, ja manchmal sogar reich.
Wenn ich mich richtig erinnere, konnten Freigelassene sogar das römische Bürgerrecht erwerben.
Du erinnerst dich richtig. Wenn der Herr den Sklaven frei gibt, gewährt er ihm römisches Bürgerrecht, die Sklavenkinder werden etwas davon haben. Es gibt auch Überlieferungen über erfolgreiche Freigelassene.

Sicherlich gab es auch Sklaven die geschunden wurden, das geschah dann aber selten in Familien, sondern eher in Bergwerken und Steinbrüchen.

Würde dir gern weiter helfen, allerdings ist dieser Beitrag zu unstrukturiert, um hier effizient Fragen zu beantworten, und zu unübersichtlich, als dass auch andere Leser von den genannten Antworten profitieren können.
Vielleicht fasse ich für andere Leser mal die Antworten zusammen, jedoch wird man ums lesen sowieso nicht herumkommen.

Gruß Einherjer





Felix hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Genau das hatte ich vor, es sind eben wie gesagt die Bedenken den Leser gleich am Anfang durch eine solche unfreundliche Person zu vergraulen. Die meisten lesen sich den Anfang durch und entscheiden dadurch ob sie gefesselt werden, oder das Buch zuschlagen und zurück ins Regal stellen.
Ich schreibe das Buch nicht wegen des Erfolges oder um dem Leser zu gefallen, aber soetwas gehört nuneinmal zu einem guten Roman.
Ich habe nicht vor die Person zu verhätscheln, das wird unmenschlich. Aber ich weiß nicht ab wann die Grenze zum Unmenschen erreicht ist, der erste Eindruck zählt immer mehr.


Eine glaubwürdige Figur zu erschaffen ist immer schwierig, wahrscheinlich das schwierigste am ganzen Roman. Was als Unmensch betrachtet wird und was nicht liegt halt im Ermessen der jeweiligen Zeit. Wenn du Marcus relativ realistisch beschreiben willst, wird er wohl bei dem einen oder anderen potentiellen leser anecken, aber an so einem Zeitpunkt müsstest du wahrscheinlich sowieso wissen, für welche Leser du den Roman schreibst.
Wenn das auch deine Idee war, dann setz sich genau so um, alles andere würde nur gezwungen wirken. Und wenn du es nicht ausprobierst, wirst du auch nie erfahren, ob es klappt.
Darauf wirds wohl hinauslaufen...

Was die Anrede angeht, bin ich mir nicht komplett sicher, aber doch ziemlich. Wäre wohl auch eine Frage für einen Latein- oder Antikeprofessor. Die Antwort würd mich auch interessieren wink
Ich melde mich hier wieder, sobald ich mehr weiß, das verspreche ich.

Ach ja, dass du Marcus am Ende sterben lassen willst ist eigentlich kein Problem für eine Story, so lange du das Ende dennoch gut gestaltest. Mach es offen oder ähnliches.
Ich hatte vor, ihm gegen Ende den Wunsch zu geben zu sterben. Und er dadurch Frieden findet.
Alternativ könntest du ihm natürlich auch die Ehre zuteil werden lassen am Ende des Romans einer jener römischen Soldaten zu sein, die Hannibal persönlich in Bithynien gefangen nehmen sollen. Die Legenden um Hannibals letzte Stunden bieten ja schon genug Stoff für ein Romanende.




Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Hallo Trebius

Du willst einen historischen Roman schreiben?
Dann schreib ihn historisch genau. Warum sollte Dein Protag ein Problem mit der Sklaverei haben? Die war Normalität zur damaligen Zeit.
Dein Protag muss weder im Denken, noch im Handeln, unseren heutigen Vorlieben entsprechen.

17 Jahre Krieg? Die waren gut zu überleben, denn Kriege verliefen nicht in der Intensität heutiger Konflikte. Die meiste Zeit verbrachte er wohl in der Etappe.
Eigentlich würde ich dir hier zustimmen, jedoch ist das im zweiten Punischen Krieg vielleicht etwas anderes. Am Anfang verlor das Römische Reich ungeheure Massen an Soldaten. Für die damaligen Verhältnisse sicherlich sehr schlimm. Es gab wohl keine Familie die nicht einen engen Verwannten verloren hat.
Auch Schlachten hatten Plätze, an denen man sie gewinnen musste und Plätze, an denen man einfach zu den Siegern gehörte.
Das war das Erfolgsrezept Hannibals.^^
Leider hatten die Römer hier oft die A-Karte, in Sachen Schlachtfeld.


Viele römische Legionäre wurden alt, obwohl sie in ständigen Gefechten standen. Das Problem des Einzelnen war, die erste Phase des Soldatenlebens zu überstehen.
Danach wurde er klug. Und erstaunlicherweise effektiv. Dieses Phänomen ist schwer zu erklären, aber militärgeschichtlich Tatsache.
Dies war immer so - in allen Armeen der Welt - und ist es auch heute noch ...

Ich denke, bevor Du einen derartigen Roman schreiben kannst, musst Du noch eine Menge Grundsätzliches recherchieren.
Oh, glaub mir, das habe ich. Es fehlt nur noch an Details, Einzelheiten die den Roman erst richtig machen.

Möglich ist es. Wie Brynhilda sagte: Die Zeit ist gut erforscht.

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Merlinor


Ab sofort kommentiere ich jeden Post einzeln, dann wird’s vielleicht übersichtlicher.
Danke für eure Antworten!



Grüße aus dem Süden

Trebius
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caesar_andy
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C
Beitrag25.05.2009 08:25

von caesar_andy
Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Hallo Trebius

Du willst einen historischen Roman schreiben?
Dann schreib ihn historisch genau. Warum sollte Dein Protag ein Problem mit der Sklaverei haben? Die war Normalität zur damaligen Zeit.
Dein Protag muss weder im Denken, noch im Handeln, unseren heutigen Vorlieben entsprechen.


Hier muss ich dir wiedersprechen merlinor.

Es gab zu keiner Zeit innerhalb einer Gesellschaft immer nur Katholiken. Es gab nie Leute, die nur Goethe gelesen haben, es gab nie eine Zeit in der alle Menschen Nationalzozialist oder Kommunist waren, und es wird auch nie eine Zeit geben, in der die ganze Menschheit geeint Bayern München verehrt.

Das es also auch in Rom Querdenker gab - die gegen die Sklaverei waren - ist nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich. Die einzige Frage die sich stellt, ist, wie verbreitet diese Anschauung in der Gesellschaft war.
Zumindest die Gladiatoren-Sklaverei dürfte höchst umstritten gewesen sein, da die Dispute bei dieser sogar teilweise überliefert sind.
So betrachteten etwa die Kaiser Tiberius und Mark Aurel die Kämpfe eher skeptisch, Konstantin und Honorius haben sie später teilweise, beziehungsweise komplett verboten.
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Trebius
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Beiträge: 9



T
Beitrag02.06.2009 23:26

von Trebius
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Ich habe inzwischen mehrere Personen per E-mail kontaktiert, habe aber keine Antwort erhalten.
Offensichtlich freuen sie sich doch nicht so über die Teilnahme.


Grüße aus dem Süden,
Trebius
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Boudicca
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Beiträge: 266



Beitrag13.06.2009 22:15

von Boudicca
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Hallo Trebius,
bist du sicher, dass dein Charakter "Celsius" heißen soll - mir ist nämlich sofort sein berühmter Namesvetter in den Sinn gekommen und ich dachte mir, der Bruder dieses Römers heißt bestimmt Caius Fahrenheit (verzeih mir den Spaß  Very Happy ). Ich selbst beschäftige mich literarisch auch zumindest viel mit der Eisenzeit und orientiere mich dabei vor allen Dingen an speziellen Funden (wie z.B. ein Grabfund) , die bisher gemacht wurden. Da ich mich auf regionale Geschichte fixiere, ist es dadurch für mich einfacher. Aber man kann sicherlich Grabungsleiter und Archäologen zu Fakten befragen, die auch Italien betreffen. Ich schließe mich dabei den bisher gefallenen Ratschlägen an: an Universitäten kann man dir sicherlich helfen. Römer und römische Geschichte solltest du fast überall finden - und manchmal kennen sich selbst schon Lateinlehrer ausgesprochen gut aus.
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Trebius
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Alter: 32
Beiträge: 9



T
Beitrag16.06.2009 13:51

von Trebius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deinen Kommentar Boudicca.
In der Tat bin ich damit noch nicht zufrieden, allerdings wird er diesen Beinamen auch erst im Laufe des Buches bekommen. Durch seine Taten. Ich habe noch Zeit mir etwas anderes auszudenken.
Der Namen bleibt, nur mit mit dem Beinamen bin ich mir nicht sicher.


Inzwischen habe ich von Herrn Müller wie oben genannt eine Antwort per Mail erhalten, was die Haltung der Hauptperson zum Sklavenhandel angeht.
Ich werde meinem Charakter also mit großer Sicherheit eine Abneigung gegen Sklaven geben, bzw. eine Gleichgültigkeit. Später dann wird er seine Meinung nocheinmal überdenken.

Grüße aus dem Süden,

Trebius
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