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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag08.05.2009 10:23
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von Jocelyn
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Ansage

Kein kratzender Zucker
Zählklebriges Treiben.
Kein kirschrosa Grinsen
Süßdickharte Masken.

Will meertiefe Augen,
Weichwattig die Ohren.
Will schwülfeuchte Herzen,
Kristalldichten Sinn.

Wir schwingen uns höher
Ins sternenvoll Zimmer,
Wir träumen in Türmen,
frohwolkenreich Nest.

Ihr bleibt im Schlick stecken
gipstrinkend in Uhren.
Wir aber vertanzen
im grellbunten Glühen.



_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag09.05.2009 19:13

von Telani
Antworten mit Zitat

Natürlich komme ich deiner Bitte gerne nach (und danke für das nette Kompliment Embarassed !

Mir gefallen die Adjektive die du verwendest, doch ich habe trotz der Bilder die du erzeugst bei diesem deiner Gedichte etwas Verständnisprobleme. Geht es hier um ein liebendes Paar? Oder Freunde? Oder generell um jemanden der sich gegen andere durchsetzt?

Zitat:
Zählklebriges Treiben.

meinst du hier zähklebriges Treiben?
Die erste Strophe ist dir meiner Meinung nach gut gelungen, sie ist in sich stimmig und macht auch einen Anfang der neugierig werden lässt.


Zitat:
Will meertiefe Augen,
Weichwattig die Ohren.
Will schwülfeuchte Herzen,
Kristalldichten Sinn.


meertiefe Augen, schwülfeuchte Herzen, kristalldichter Sinn -sehr schön. Allerdings mit den weichwattigen Ohren weiß ich nichts so recht anzufangen Smile! Meiner Meinung nach passt auch diese kindliche Forderung "Will" nicht so recht zur Sprache des übrigen Textes, der sehr erwachsen klingt. Man fragt sich, sind das die Gedanken eines Kindes? Oder doch eines Erwachsenen? Oder ist es einfach die kindliche Seite in einem Erwachsenen (die Liebe nunmal oft hervorruft)!

Die dritte Strophe gefällt mir besonders gut, sehr schön wie du die Besonderheit der Zweisamkeit beschreibst.

Die vierte Strophe erzeugt in mir etwas Verwirrung. Welche Anderen? Wieso kümmern mich die Anderen wenn ich verliebt bin? Oder ist es eben ein Geheimnis, das Freunde teilen und sie überlegen fühlen lässt? Vielleicht könntest du ja noch eine weitere Strophe vor der vierten einfügen, die sich diesen "Anderen" annähert.


Zitat:
gipstrinkend in Uhren.

sehr schwer zu verstehen, gefällt mir aber gut, da es den Text sehr subtil werden lässt. Bei dieser Zeile musste ich im Lesefluss anhalten und nachdenken. Zuerst hat mir das "gipstrinkend" nicht gefallen, aber in Verbindung mit der ersten Zeile denke ich dann doch, dass es passend ist. Obwohl vielleicht findest du ein anderes Wort für Gips, das trotzdem die Versteinerung und den Stillstand beschreibt? Aber das ist nur meine persönliche Meinung!

Zitat:
Wir aber vertanzen
im grellbunten Glühen.

wieder sehr schöne Bilder gewählt! Wirkt ganz toll.

Zusammengefasst:
mir gefallen die Sprache und die wunderschönen Bilder (die ich auch schon bei deinen anderen Gedichten so gelobt habe) sehr gut. Wie du diese sprachlichen Bilder aus dem Ärmel zauberst...da könnt ich fast neidig werden Smile!
Allerdings erschweren mir Verständnisprobleme die sich durch den Text ergeben etwas den Zugang zu dem Gedicht. Die Gefühle in mir so hochleben lassen wie in deinem Gedicht Mutter konnte dieses Gedicht nicht. Aber das ist wahrscheinlich auch durch den persönlichen Zugang bedingt Smile
Ich hoffe meine kleine Review hat dir etwas helfen können,

mlG Telani!


_________________
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag09.05.2009 20:33

von Jocelyn
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Telani hat Folgendes geschrieben:

Zählklebriges Treiben.


O, Mist, da hat sich das L eingeschlichen, und ich habe es nicht gemerkt, also:

Ansage


Kein kratzender Zucker
Zähklebriges Treiben.
Kein kirschrosa Grinsen
Süßdickharte Masken.

Will meertiefe Augen,
Weichwattig die Ohren.
Will schwülfeuchte Herzen,
Kristalldichten Sinn.

Wir schwingen uns höher
Ins sternenvoll Zimmer,
Wir träumen in Türmen,
frohwolkenreich Nest.

Ihr bleibt im Schlick stecken
gipstrinkend in Uhren.
Wir aber vertanzen
im grellbunten Glühen.


So ist es ohne L.




Zitat:
Will meertiefe Augen,
Weichwattig die Ohren.
Will schwülfeuchte Herzen,
Kristalldichten Sinn.


Das Will ist eigentlich schon gewollt, hatte auch rhythmische Gründe.

Zitat:
Allerdings mit den weichwattigen Ohren weiß ich nichts so recht


Schön, wie du das bemerkst, ich habe gestern auch gedacht und auch heute noch, dass mir die nicht gefallen. Eben weil ich in dieser Strophe ja alles einbringe, was ich gerne hätte, aber sind es wirklich weichwattige Ohren? Können doch schlechter dann hören, also das werde ich sicher noch ändern, aber mir kommt noch nicht das Wort, das ich suche....bestimmt mit Geduld doch noch.

Zitat:
Die dritte Strophe gefällt mir besonders gut, sehr schön wie du die Besonderheit der Zweisamkeit beschreibst.


Danke.

Zitat:
Die vierte Strophe erzeugt in mir etwas Verwirrung. Welche Anderen?


Die der ersten Strophe, die mit dem kratzendem Zucker etc.

Zitat:
Zusammengefasst:
mir gefallen die Sprache und die wunderschönen Bilder (die ich auch schon bei deinen anderen Gedichten so gelobt habe) sehr gut. Wie du diese sprachlichen Bilder aus dem Ärmel zauberst...da könnt ich fast neidig werden Smile!
Allerdings erschweren mir Verständnisprobleme die sich durch den Text ergeben etwas den Zugang zu dem Gedicht.


Es ist keine Liebesbeziehung gemeint, ich denke eher an ein "Die Einen" im Gegensatz zu "Den Anderen".
So wie es auch den Gegensatz von Künstler und Bürger, nur bitte als Vergleich, gibt.
Oder: die, die ich mag gegen die, die ich nicht mag, ohne dass ich diskriminiere, denn ich verhalte mich nicht unsozial oder sowas. Halt Lebesstil, Philosophie, eher die Richtung.

Also mehr im Sinne von Wahlverwandschaft.

Vielen Dank für dein Feedback, es hat mich supergefreut, und ich werde an eine Weiterbearbeitung denken, mal schaun, Caecilia


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Jocelyn
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Beitrag09.05.2009 22:48

von Jocelyn
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Ich habe ein neues Wort gefunden:




Ansage


Kein kratzender Zucker,
zähklebriges Treiben.
Kein kirschrosa Grinsen
süßdickharter Masken.

Will meertiefe Augen,
organzazart Ohren.
Will schwülfeuchte Herzen,
kristalldichten Sinn.

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Telani
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Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag10.05.2009 11:42

von Telani
Antworten mit Zitat

Ja,...organzazart! Das klingt viel besser!

LG Telani!


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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Beitrag10.05.2009 11:54

von Jocelyn
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Huhu Telani,

tut mir leid, aber ich habe das Organzazart schon wieder ausgetauscht.

Außerdem haben deine Denkanstösse über Nacht gefruchtet! Smile

Ich habe eine weitere Stophe eingebaut.

Also:

1. Strophe: neutral.
2. Strophe: Ich.
3. Strophe: Ihr.
4. Strophe: Wir.
5. Strophe: apokalyphtisch Ihr und Wir (erstarrend und vertanzend).

Sag mir ruhig, ob dir organzazart besser gefallen würde, als Wort gefällt es mir sehr gut, aber das neue fügt sich, finde ich, besser in die Superlative der Strophe ein.





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Will meertiefe Augen,
fermatenweit Ohren.
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Ihr schmückt euch mit Zeugnis
vom Eifern nach Standards.
Ihr zeigt kein Verblassen
im rastlosen Kampf.

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Caecilia


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Telani
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Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag10.05.2009 12:18

von Telani
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Ja die zusätzliche Strophe ist sehr gut, jetzt kommt man da auch eher hinter die Aussage des Gedichtes!

Meine persönliche Meinung: organzazart hat mir besser gefallen, aber das ist ja auch nur meine Meinung! Hatte mich in das Wort schon verliebt Very Happy

Sonst, gefällt mir das Gedicht jetzt wirklich sehr gut, vorallen wie gesagt die Bilder, die Adjektive. Es ist auch viel besser jetzt als der erste Ansatz!

Telani


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