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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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10.05.2009 22:02 Prolog einer SciFi Geschichte von Telani
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Hallo Leute!
Ich habe einen Prolog verfasst zu einer längeren Geschichte die mir schon seit einiger Zeit im Kopf schwebt. Dazu würde ich gerne eure Meinung hören. Und dann habe ich auch gleich noch eine Frage: selbst wenn der Prolog im Inneren Monolog geschrieben ist, kann ich dann die restliche Geschichte ab dem ersten Kapitel in normaler Erzählform schreiben? Oder kommt das blöd?
Ich hoffe sehr auf eure Ratschläge, Tipps und Verbesserungsvorschläge,
Grüße Telani
Prolog:
Stille und Nebel hängen schwer zwischen den grauen Gebäuden, die sich vor mir aufbäumen wie mächtige Schatten. Zäh und trüb bahnen sich die Gedanken durch den nächtlichen Anblick der Straßen und Häuser. Eine Stunde zu der selbst eine Stadt wie New York gelähmt ist.
Es erfordert nur noch wenige Minuten mehr an Geduld bis man an der Schwelle steht. Ein fahler Leuchtstreifen weit hinten über den Wipfeln der Wolkenkratzer lächelt mir zaghaft zu. Er verheißt den Beginn des Schauspiels.
Sonnenstrahlen zerreißen schließlich die Schatten der Nacht und erobern selbst die dunkelsten Winkel der Stadt. Tausend Strahlen fangen sich im Fensterglas ein und lassen es von Licht erfunkeln. Der große gleißende Feuerball erklimmt stückweise den Horizont. Vorerst streift er die Dächer der Schattengebilde und wandelt sie zu Häusern ehe er ganz hoch am Himmel steht und die Stadt zum Leben erweckt.
Ich schließe meine Augen, widme mich allein den warmen Sonnenstrahlen die mein Gesicht streicheln und atme tief. Mein letzter Atemzug in Freiheit.
Das aufgebrachte Hupen eines Taxis lässt mich wieder aufwachen. Ich blicke gespannt zur Straße hinab. Sie gleicht nun dem Inneren eines Bienestocks. Menschen, Autos, Lärm –die Gespenster einer Stadt.
Als ich sie sehe, die Lebendigkeit auf der Straße verkrampft sich mein Magen und mein Herz schlägt so schwer als wäre es in Ketten gelegt. Nur die Sonnenstrahlen auf meiner Haut geben mir ein wenig Frieden.
„Sie wissen es noch nicht.“ höre ich eine Stimme in meinem Rücken.
Ich wende mich um und erblicke einen fremden in Anzug gekleideten Mann. Benommen starre ich in sein Gesicht. In seinen Augen erkenne ich dieselbe Wehmut, die auch mich erfasst hat. Die Ketten ziehen mein Herz tiefer, in der Brust wird es enger.
Wortlos nicke ich und blicke verloren zu den Menschen hinab.
„Keiner von ihnen weiß etwas.“ fährt er fort und stellt sich an meine Seite.
Stille erobert uns, nach einer Weile stehen wir beide am Fenster und fangen mit den Gesichtern die wohltuenden Strahlen der Sonne auf. Ein Klammern an alles was uns einzig blieb. Denn in all den Welten die ich gesehen habe, so grausam oder wunderbar sie auch sein mochten, habe ich nie etwas Schöneres erleben dürfen als einen Sonnenaufgang.
Nur auf ihn habe ich jene endlose stockfinstere Nacht lang gewartet. Es war eine Nacht voller Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Tränen. Doch die Erinnerung an sie wird gnädig fortgeküsst von den Strahlen der Sonne und dem Anblick des Sonnenaufgangs.
Der letzte auf meinem Planten, der letzte auf dieser Erde.
Weitere Werke von Telani:
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Florian Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 65 Wohnort: Schwabenland
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11.05.2009 00:06 Re: Prolog einer SciFi Geschichte von Florian
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Hallo Telani!
Einen guten Schreibstil hast du, aber der Text ist teilweise verwirrend zu lesen. Mir kommt es so vor, als würdest du dich mit der bildhaften Beschreibung teilweise ein wenig übernehmen. Du ziehst das auch nicht ganz konsequent durch, zum Beispiel "Häuser" --> Hochhäuserreihen
Zitat: | selbst wenn der Prolog im Inneren Monolog geschrieben ist, kann ich dann die restliche Geschichte ab dem ersten Kapitel in normaler Erzählform schreiben? |
Ich denke es spricht nichts dagegen, der Prolog sollte sich ja auch vom Rest abheben. Außer du erzählst im ersten Kapitel mit den gleichen Personen zur gleichen Zeit weiter, quasi eine direkte Fortsetzung des Prologs - das wäre dann unpassend.
Dann zum Text...
Zitat: | Zäh und trüb bahnen sich die Gedanken durch den nächtlichen Anblick der Straßen und Häuser. |
Hört sich seltsam an... wessen Gedanken überhaupt? Wenn es die des Erzählers sind, dann "meine" schreiben.
Zitat: | Sonnenstrahlen zerreißen schließlich die Schatten der Nacht und erobern selbst die dunkelsten Winkel der Stadt. Tausend Strahlen fangen sich im Fensterglas ein und lassen es von Licht erfunkeln. Der große gleißende Feuerball erklimmt stückweise den Horizont. Vorerst streift er die Dächer der Schattengebilde und wandelt sie zu Häusern ehe er ganz hoch am Himmel steht und die Stadt zum Leben erweckt. |
Diese Stelle hat mir gefallen. Nur fehlt nach den Häusern noch ein "um".
Und eines dazu noch: Bis die Sonne "ganz hoch am Himmel steht" dauert es einige Stunden. Das wäre also wirklich ein sehr langes "Schauspiel".
Zitat: | Ich schließe meine Augen, widme mich allein den warmen Sonnenstrahlen die mein Gesicht streicheln und atme tief ein. |
Zitat: | „Sie wissen es noch nicht.“ höre ich eine Stimme in meinem Rücken. |
... hinter meinem Rücken. Du solltest die Stimme auch ein wenig beschreiben.
Zitat: | Ich wende mich um und erblicke einen fremden in Anzug gekleideten Mann. |
Klingt holprig, trenne die Beschreibungen auf. Für "Anzug" lässt sich bestimmt auch ein besseres Wort finden, zum Beispiel "Nadelstreifenanzug" hört sich doch besser an, oder?
Zitat: | Die Ketten ziehen mein Herz tiefer, in der Brust wird es enger. |
Was für Ketten? Eine genauere Beschreibung bitte.
Ist er in Ketten gelegt und hat sich zum Fenster gekämpft? Dann diesen Abschnitt weiter oben genauer ausformulieren, sag uns wie anstrengend das war nur um die Sonnenstrahlen sehen zu können.
Zitat: | Stille erobert uns, nach einer Weile stehen wir beide am Fenster und fangen mit den Gesichtern die wohltuenden Strahlen der Sonne auf. |
Das ist unglücklich formuliert, ich kann mir nichts darunter vorstellen.
So wäre es meiner Meinung nach besser: "Stille erobert uns, (der Mann stellt sich/nach einer Weile stellt sich der Mann) neben mich um mit mir gemeinsam die wohltuenden Strahlen der Sonne aufzufangen."
Fühl dich bitte von der Kritik nicht erschlagen, ich denke nur es hilft dir wenn ich alles genau aufzähle.
Ich bin schon gespannt auf die Forsetzung!
Grüße, Flo
_________________ Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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11.05.2009 07:21
von Enfant Terrible
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Leider muss ich sagen, dass mich dein Prolog nicht ganz überzeugt- aus zweierlei Gründen.
Obwohl ich schöne Metaphorik mag, ist der Prolog meines Erachtens doch ein ganzes Stück zu bildhaft, zu beschrieben. Anfangs ist es noch schön, aber dann wird man schnell übersättigt, weil alle Bilder gleich "stark" sind und nach Aufmerksamkeit verlangen. Denn die Vielzahl an Umschreibungen, die du verwendest, um den Morgen darzustellen, lässt ihn pompös, übertrieben majestätisch wirken. Es passt meiner Ansicht nach aber nicht zu der Atmosphäre, die du aufbauen wolltest bzw solltest.
Betrachte zum Beispiel die beiden Anfangssätze:
Zitat: | Stille und Nebel hängen schwer zwischen den grauen Gebäuden, die sich vor mir aufbäumen wie mächtige Schatten. Zäh und trüb bahnen sich die Gedanken durch den nächtlichen Anblick der Straßen und Häuser. |
In diesen beiden Sätzen - die ja die ersten sind, was ein potentieller Käufer der Story lesen würde - ist meiner Ansicht nach vieles zuviel, als wolltest du um jeden Preis ein Bild aufbauen. Stille, Nebel, graue Gebäude ... und dann auch noch mächtige Schatten. Gedanken, die sich zäh und trüb bahnen ...
Man kann nicht einmal genau festlegen, was hier stört, aber im Gesamteindruck wirkt es alles ein wenig "too much". Man kann die Bilder verwenden, kein Problem, aber vielleicht nicht alle auf einmal in zwei Sätzen? Sonst wirkt es schnell überladen.
Zitat: | Sonnenstrahlen zerreißen schließlich die Schatten der Nacht und erobern selbst die dunkelsten Winkel der Stadt. Tausend Strahlen fangen sich im Fensterglas ein und lassen es von Licht erfunkeln. Der große gleißende Feuerball erklimmt stückweise den Horizont. Vorerst streift er die Dächer der Schattengebilde und wandelt sie zu Häusern ehe er ganz hoch am Himmel steht und die Stadt zum Leben erweckt. |
Das ist für meinen Geschmack viel zu überladen, viel zu sehr Hollywood. Es ist, obwohl schön formuliert, in der Gesamtheit leider einfach kitschig. Spielt der Sonnenaufgang eine so große Rolle, dass er so pompös beschrieben werden muss, oder jagtest du einfach nur ein schönes Bild?
Ich würde, um den Prolog spannender und dramatischer zu gestalten, vielleicht auf etwas Anderes Akzente setzen als auf die Stadtlandschaft, oder zumindest sparsam wirksame Bilder einsetzen. Du könntest hier durch "weniger ist mehr" eine Hammer-Atmosphäre erzeugen, allerdings frage ich mich, ob es sinnvoll ist, gerade an dieser Stelle anzufangen? Selbst wenn Stimmung aufgebaut ist - sind die Andeutungen,die Ausgangssituation verlockend genug, um den Leser zum Weiterblättern zu fesseln?
Denn der Schluss des Prologs
Zitat: | Doch die Erinnerung an sie wird gnädig fortgeküsst von den Strahlen der Sonne und dem Anblick des Sonnenaufgangs.
Der letzte auf meinem Planten, der letzte auf dieser Erde. |
ist für SF sehr, sehr klischeehaft. Wieviele Endzeitstories gibt es? Wieviele kennt der durchschnittliche SF-Leser? Ich hoffe nur, dass deine Geschichte "mehr" ist, allerdings wirkt sie, wenn du solche Ankündigungen verwendest, sehr abgedroschen.
Insgesamt finde ich den Prolog strategisch leider nicht perfekt gewählt. Entweder müsstest du ihn radikal umschreiben und den Kitsch rauskürzen ... aber ich glaube fast, geschickter wäre es, woanders einzusteigen. Ich kenne deine Geschichte zwar nicht, habe aber das Gefühl, dass man Leser mit solchen Hollywood-Einstiegen nicht mehr fesseln kann.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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11.05.2009 10:43
von Mercedes de Bonaventura
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Erstmal: das ist kein wirklicher „Innerer Monolog“.
Und ich find: für Sci-Fi zu künstlerisch geschrieben. (hau die Leser mit einem grandiosen Inhalt um, belass die Sprache schlicht.)
Was erfährt der Leser?
Eine Person, tippe mal weiblich, beobachtet einen Sonnenaufgang aus einem Gebäude in New York. (die muss verdammt hoch oben sein, um das alles durch die Häuserschluchten der Metropole genießen zu können!)
Dann kommt ein Mann im Anzug. („Men in Black“)
2 Sätze werden gesprochen: die könnten etwas knalliger sein.
Der Schluss ist mir zu lieblich (mit einer gedanklichen Prise „The Fifth Element“)
„...der letzte auf dieser Erde“: also bricht die Person zu einer Reise auf. (?)
Hmm.
Naja…
Neeeeeeeeee…
Schmeiß das weg, frische Seite, neue Gedanken, besserer Prolog.
Du kannst das besser. (weiß ich!!!)
Käte
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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11.05.2009 14:33
von Michael
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Hallo telani,
Zitat: | das ist kein wirklicher „Innerer Monolog“. |
Das stimmt. Du schreibst lediglich in der Ich- Perspektive.
Ein innerer Monolog ist was anderes. Es sind gedankliche Selbstgespräche. Kurz und knapp.
Zu deinem Text äußere ich mich später. Habe jetzt leider keine Zeit.
Gruß
Michael
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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11.05.2009 15:18
von Telani
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Hi guys,
danke für eure Meinung. Huch mal zuviel des guten,...habe mich extrem bemüht Bilder zu erzeugen, weil alle meine anderen Texte zu narrativ sind. Aber scheinbar ist es nicht bloß das was, sondern auch das wieviel. Ich habe ursprünglich einen anderen Einstieg gewählt, der mir dann aber zu rasch war. Ich werds mir nochmal überlegen ob ich das Ding nicht einfach in den Mülleimer haue, oder...kA ob die Stimmung nicht doch passt auf die schnellen Handlungen die nachher folgen.
Mal schauen. Also SciFi, is so ne Sache,...so richtiger SciFi ist es nämlich gar nicht, sondern eher eine Art Zukunftsvision (SciFi hat immer viel mit Aliens und Technik zu tun, das kommt bei mir nicht vor). Sondern es zielt eher auf etwas anderes ab, auf eine moderne Lebenshaltung die wir vielleicht schon zu selbstverständlich nehmen. (Naja wobei zugegeben der Anfang kommt noch sehr gewöhnlich rüber: Menschen müssen Erde verlassen haben einen "Schlüssel" in der Hand den sie nicht lesen können und werden daher per Tiefschlaf in einem Shuttle ausgesandt um die alten Verbündeten zu suchen, die den Schlüssel entziffern können, dabei Odysee, Happy end...naja eher nicht, das Ende sollte dann eben die Hauptaussage der Geschichte sein). Es wird auch kein Roman, sondern eine Ansammlung aus Kurzgeschichten. (Damit ihr euch was vorstellen könnt )
Also seid ihr der Meinung, es ist besser gleich mit der Handlung zu beginnen? Weil zu kitschig und klischeehaft soll das Ding dann auch nicht werden!
Und noch eine Frage zu den Federn die man verteilen kann: vier Federn können ja quasi nicht viel, wenn man so eure Kritiken liest. Aber null Federn ist das schlechteste? Ich kann damit nicht so recht was anfangen. Einerseits was bedeuten diese null Federn ---> noch zu schlecht um es zu bewerten oder andererseits es läuft noch außer Konkurrenz? Wär sehr nett wenn mir das mal wer erklären könnte
Vielen Dank
Telani
PS: Vielleicht stell ich mal den ursprünglichen Anfang hinein, dann versteht ihr auch eher was ich mit "gleich in die Handlung einsteigen" meine!
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5132 Wohnort: Schlüchtern
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11.05.2009 15:34
von Harald
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Null Federn ist m. E. Gnade!
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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11.05.2009 15:39
von Probber
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0 Federn bedeutet, dass niemand eine "Bewertung" vorgenommen hat. Die Feder-Spannweite erstreckt sich von einer Feder (versuch's nochmal) bis neun Federn (nichts zu verbessern).
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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11.05.2009 16:26
von Telani
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Aha jetzt verstehe ich das ganze allmählich! Es dient ua als Reflexion für den Autor!
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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11.05.2009 18:50
von Telani
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So wie versprochen, die andere Version der Geschichte. Hier also Einstieg zwei! Bitte sagt mir ob dieser Ansatz besser ist, oder eben auch nicht!
Danke und Grüße Telani!
Genesis Zyklus Teil 1
„Wir halten den Schlüssel zur Erretung unserer Welt in Händen, doch können wir ihn nicht lesen!“
Prolog
„Dunkelheit. Leere. Ein Herzschlag, stärker als die Ewigkeit.
Trügerisch ließ die Sonne ihre Strahlen auf unseren verlorenen Planeten niedersinken. Die Skyline der Stadt versank in Gold. Sengende Hitze raubte die Luft zum Atmen. Wenn ich aus dem Fenster blicke strahlt mir die Stadt schöner entgegen als je zuvor. Ein leidvoller Anblick.
Wir dachten wir könnten alle Zeiten überdauern. Wir dachten Herrscher über das Leben zu sein. Alle Gesetzmäßigkeiten der Natur waren enthüllt, alle Geheimnisse des Lebens gelehrt. Doch unsere Überheblichkeit strafte uns Lügen.
Nichts je zuvor bedrohte uns ohne auch nicht wieder zu verschwinden. Flutwellen, Kriege, Erdebeben, Waffen mit der Macht einen gesamten Kosmos auszulöschen.
Die Plage jedoch, die nun unsere Welt in ihren tödlichen Klauen hielt, sollte uns nicht wieder gehen lassen. Sie hinterließ auch niemanden der sich ihrer erinnern konnte. Niemanden bis auf zwei kleine Gestalten, die das Schicksal verschonte. Eine Schonung jedoch die keine Gnade barg.
Mensch bekenne doch, du bist eine Kreatur des Todes.“ Eve Price
1. Kapitel: Die Apokalypse
„Die Prozessoren funktionieren nicht.“ hastig stürmte ein junger Mann in das Büro des Professors. Seine lockigen blonden Haare hingen ihm wirr ins Gesicht, an seiner Stirn hatten sich Schweißtropfen gesammelt. Eve, die junge Assistentin des Professors blickte von ihrer Arbeit auf. Selbst der Professor kam aus seiner Kammer, die stets einen Spalt breit offen stand. Ein Blick in den engen Raum entblößte die Liebe zur Unordnung des Professors. Fleckige Protokolle und Korrespondenzen lagen verstreut unter ungereinigten Petrischalen am Schreibtisch.
„Was sagst du da?“ fragte Eve, Furcht schlich sich in ihre sonst so ernsthafte Miene. Ein Anblick der sich auch in den Augen des Professors wieder spiegelte.
„Ich hab’ es gehört, unten bei den Technikern. Da stimmt etwas nicht. Dann haben sie auch noch Alarmstufe Rot ausgerufen und sind hinauf gerannt in die Zentrale. Plötzlich war alles leer da unten, richtig unheimlich.“ erwiderte er mit stockender Stimme. Der Professor und Eve blickten sich fragend an. Vernichtende Stille eroberte das kleine stickige Büro. Ein Gefühl von Ohnmacht folgte ihr.
„Bist du dir sicher?“ vergewisserte sich nun der Professor und blickte Mickie eindringlich zu. Noch ehe er die Worte ausgesprochen hatte, flackerte das Licht. Die Stromversorgung unterbrach für wenige Augenblicke und sie standen im Dunkeln voreinander. Schweigend. Ihre Herzen begannen zu pochen, Furcht keimte in ihnen auf, denn ein böser Vorbote war der unterbrochene Strom.
Mickie nickte als das Licht sein Gesicht wieder enthüllte. Eve begann innerlich zu zittern, eine Benommenheit legte sich über ihre Brust.
„Wenn die Prozessoren versagen, dann bedeutet das den Untergang,…wir werden alle im Wasser versinken.“ waren die letzten Worte des Professors, die er gefolgt von dieser unheilvollen Stille sprach. Nur unter ihnen, nur zu Micki und Eve.
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Florian Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 65 Wohnort: Schwabenland
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11.05.2009 19:38
von Florian
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Hallo,
Ich habe nur schnell darübergelesen deshalb keine genaue Analyse... aber es liest sich viel besser und vor allem viel flüssiger.
Mir würde jetzt auch spontan nichts auffallen was du falsch gemacht hättest. Du lieferst dem Leser genau die Informationen die er braucht, nicht mehr und nicht weniger.
Den oberen Text kannst du ja gerne später (nach einer Überarbeitung versteht sich) bringen aber als Prolog ist er ungeeignet.
Grüße, Flo
_________________ Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt. |
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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11.05.2009 19:54
von Mercedes de Bonaventura
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Eine neue, fremde, phantastische Welt sieht man am besten durch die Augen eines Protagonisten. (oder bei dir sieben oder mehr, du willst ja eine Reihe von Sci-Fi Kurzgeschichten schreiben, oder?)
Also sieben, oder mehr, Leithammel, die den Leser durch die zu entdeckenden Mysterien führen.
(aus deren Sicht)
Genesis: ist ganz sicher falsch hier. (auch Apokalypse ist leider ein Modewort geworden und sollte meiner Meinung nach nicht leichtfertig verwendet werden.)
Generell: das ganze Thema Religion: behandle es mit Bedacht! (verfolgst du kein bestimmtes Ziel, verlaufen die Gedanken (für deinen Text) dazu ins Leere: lieber lassen.
Zum Prolog: ich mag Einleitungen (bei Sci-Fi) bei denen was passiert. (Action!)
Anfangs kann man damit vielleicht nicht so viel anfangen, weil die Zusammenhänge fehlen, aber es gibt „was zu schauen.“
Is mir lieber als geschraubte „Stilknacker“ .
Würde vorschlagen: schreib Prolog ganz zum Schluss: dann hast du die Übersicht, den Weitblick.
Kap.1:
Eigentlich gut.
Die Personen und die (nahe) Umgebung könntest du etwas genauer(liebevoller) wiedergeben.
Wie gesagt: vielleicht eine Person hervorheben.
(vielleicht nicht immer den Helden, sondern mal das A***loch, oder einen Hausmeister, dessen beiläufige Tat viell. erst in der letzten Geschichte der Reihe an Bedeutung gewinnt. (Verknüpfungen nach dem Chaosprinzip)
Weiter! Weiter!
Käte
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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11.05.2009 20:31
von Telani
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Hey ihr beiden!
Danke für eure Meinungen! Hab mich gefreut, dass der Ansatz sich zumindest mal besser liest und dem Leser irgendwie auch geläufiger ist. Jap,...weniger malerisch (meiner Meinung nach zu wenig), daran muss ich noch arbeiten. Aber wenn der Anfang mal geschafft ist...!
@Mercedes: Genesis ist bewusst gewählt, nur noch ist nicht ersichtlich warum! Das ergibt sich aber im Laufe der Geschichten, daher möchte ich den Titel lieber lassen.
Apokalypse: ja ich glaub da hast du recht,...nicht nur, dass es ein Problemwort ist, sondern auch noch etwas zu theatralisch dafür, dass die weiteren Vorgänge auf der Erde eher sehr kurz beschrieben werden. Ich werde es tauschen gegen irgendwas wie "Abschied".
Danke nochmal, work in progress *gg*
Grüße Telani
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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12.05.2009 07:29
von Enfant Terrible
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Der Genesis-Teil ist mir immer noch ein bisschen zu poetisch und theatralisch, zu sehr Atmosphäre mit dem Holzhammer. Du versuchst, Düsterkeit und Verzweiflung heraufzubeschwören, aber dazu ist die Erzählweise zu Hollywood-mäßig. Besser wäre es, die Verlorenheit, den "Weltuntergang" an kleineren Details zu zeigen. Oder zumindest nicht in so einem schwelgerischen Stil.
Da ist Kap. 1 um einiges lebendiger, wenngleich die ausfallenden Prozessoren etc. wieder sehr klischeehaft für die SF (oder Zukunftsvisionen ...) sind. Der Dialog und die Szenen sind dadurch recht unpersönlich; sie könnten in jedem Buch stehen, wenn du verstehst, was ich meine.
Übrigens, die 4 Federn habe ich verbrochen - tut mir leid, falls sie dich verwirren. 0 Punkte sind übrigens nichts Schlimmes, es bedeutet nur, dass noch niemand bewertet hat. Alle Texte haben ausgangsweise eine 0.
Vier Punkte gab ich, weil der Text für mich gute Ansätze hat, aber durch den nicht ganz geschickten Aufbau und die anstrengend gewählte Stilistik sich leider doch noch eher im Mittelfeld bewegt.
Ich bin gespannt, wie du es meistern wirst, deine Geschichte von Klischee und Kitsch zu befreien. Ich fürchte fast, um das Prolog-Problem wirklich gut zu lösen, musst du dich erst mit deiner Gesamtstory beschäftigen und sehen, was da die abgedroschenen Elemente sind. Denn klischeehafte Story ergibt einen klischeehaften Prolog.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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12.05.2009 09:25
von Pütchen
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Hallo Telani,
dein Schreibstil liest sich flüssig und du vermagst es auch, Bilder hervorzurufen. Das gefällt mir.
Allerdings muss ich zustimmen, dass es sich auch für mich noch etwas Hollywood-Trailer-mäßig liest. Schlagworte, die zu geläufig sind. Nichts, was einen wirklich von Herzen berührt, weil man Mitgefühl mit den Menschen hat, deren Welt da soeben untergeht.
Solltest du vom ersten Teil noch einiges verwenden wollen: New York - wie der gute alte Franky schon sagte: The city that never sleeps Da ist es nicht so richtig ruhig vor Sonnenaufgang
So Kleinigkeiten, die die Geschichte unglaubwürdig erscheinen und einen sofort etwas kritischer werden lassen
@Mercedes: Auf dem Rockefeller oder Empire siehst du doch die Stadt ganz gut
Der zweite Teil ist auch nicht schlecht. Aber auch hier noch sehr viel Klischee - aufreißerisch. Ich denke, du würdest du daran tun, mehr Gefühle zu erzeugen. Das Herzrasen bei diesem Stromausfall, die feuchten Hände, Angst.
Im Moment sitzen wir alle noch etwas hinter der Kamera und schauen zu, wie diese Erlebnisse gefilmt werden. Aber wir sind noch nicht Teil davon.
So, ich hoffe, ich konnte dich noch ein bisschen mehr verwirren
Wie gesagt - dein Stil ist flüssig und du kannst dich gut ausdrücken. Und nun drück noch ein bisschen auf die Mitfühl-Drüse, dann wird da schon noch was Tolles daraus
Viele Grüße, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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12.05.2009 10:12
von Mercedes de Bonaventura
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Hab das mit dem "hoch oben" unter: "was der Leser erfährt" geschrieben. (war keine Kritik!)
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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12.05.2009 13:28
von Telani
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Danke für eure Anregungen. Die helfen mir schon. Ja eben mit diesem zu sehr narratvien Klischeehaften hatte ich so meine Probleme drum dachte ich mir, ich fange noch mal neu an. Aber ich werde jetzt den ersten Ansatz verwenden und einfach ausbauen...mal schauen was ich da gefühlsmäßig noch rausholen kann. (Ohne gleich wieder zu übertreiben)!
Es ist schon noch einiges an Arbeit drin...im Moment ist es mehr noch eine Basis. Ich habs reingestellt um zu erfahren ob diese Basis überhaupt was hergeben kann. Oder ob ich ganz neu beginnen sollte.
Den obersten Prolog werde ich in anderer Form an anderer Stelle einbringen. Irgendwie möcht ich mich nicht ganz von dem Sonnenaufgang Thema lösen. Aber das kommt dann eben später.
Grüßchen Telani!
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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12.05.2009 13:31
von Telani
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Zitat: | drück noch ein bisschen auf die Mitfühl-Drüse |
, das sollte ich eigentlich hinkriegen! Mal sehen alles mit Maß und Ziel!
_________________ Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel! |
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caesar_andy Klammeraffe
C Alter: 42 Beiträge: 536
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C 13.05.2009 13:12
von caesar_andy
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Nur eine kurze Anregung:
Verabschiede dich von dem Wort Prolog. Du schreibst deutsch, also bleib auch deutsch, und nenne es "Vorwort".
Das Problem ist, der Begriff Prolog wird im Deutschen sehr oft falsch verwendet. Das, was dem Leser oft als Prolog dargeboten wird, ist meist nichts anderes, als ein erstes Kapitel. Aus diesem Grund wird ein Teil der Leser auch irtümlich davon ausgehen, dass dein Prolog dein erstes Kapitel ist, und deshalb vermuten, dass ganze Buch sei so geschrieben, wie der Prolog.
Ich habe auch einen Prolog, aber mir ist mittlerweile klar, wenn dieser so in die Geschichte eingebaut wird, wie er ist, dann nicht als "Prolog" sondern als "Vorwort", um dem Leser klar zu machen, das er "abseits" der Geschichte steht, und die Handlung erst in "Kapitel 1" anfängt. Prolog erweckt im Deutschen Sprachraum oft den irrtümlichen Gedanken, dass er bereits zur Handlung dazugehört.
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Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
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13.05.2009 16:05
von Mercedes de Bonaventura
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caesar_andy hat Folgendes geschrieben: | Prolog erweckt im Deutschen Sprachraum oft den irrtümlichen Gedanken, dass er bereits zur Handlung dazugehört. |
Und was ist mit Goethe?
Faust: Prolog im Himmel.
(hat doch irgendwie ein „wenig“ mit der Geschichte zu tun, oder?)
Käte
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BlackRider Richter und Henker
B Alter: 49 Beiträge: 1479 Wohnort: ZRH
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Telani Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 174
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13.05.2009 18:06
von Telani
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also diese "Verwirrungen" sind irgendwie mein Schreibstil, manche mögen ihn, viele finden ihn unnötig kompliziert. Aber ich will ihn doch behalten. Außer du meinst damit die Logik der Geschichte, dann ist das natürlich was anderes.
Ja kurz ist es...da muss ich dir absolut recht geben und man kann auch noch nicht wirklich viel über die "Wirkung" der Geschichte sagen. Aber mal schaun was ich da noch hinkrieg. Ich werd mich sobald Zeit ist mal dahinter klemmen, das erste Kapitel überarbeiten und die anderen beiden auch reinstellen (wenn sie so halbwegs lesbar sind).
Im Moment ist es für mich noch irrsinnig schwer abzuschätzen wieviel Bilder und Gefühl der Leser braucht und wieviel dann schon wieder in den Kitsch abdriften! Ich hoffe das gibt sich mit der Übung. Momentan "schwimm" ich noch ein bisschen.
@andy: ja Prolog ist schwierig, eigentlich sind es die Gedanken der Hauptfigur, die den Leser kurz einstimmen sollen. Viele Dinge werden aber selbstverständlich auch im Laufe der Geschichte dann geklärt (sowie das mit dem Wasser und versinken). Vielleicht sollte ich es einfach ohne Überschrift am Anfang stehen lassen und dann mit dem ersten Kapitel beginnen?
Mal sehen...ich sollte zumindest mal weitermachen ))
LG und Danke für eure Anregungen!
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