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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Beginn einer Fantasy-Geschichte


 
 
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Krokofant
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 32



K
Beitrag03.05.2009 18:58
Beginn einer Fantasy-Geschichte
von Krokofant
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

auch ich wollte mich mal hierhin wagen. Und zwar möchte ich euch die ersten 638 Wörter einer Geschichte präsentieren. Das Ganze ist dem Genre Fantasy zugeordnet und spielt in einer Welt, die ich erfunden haben. Um den Anfang zu verstehen, bedarf es allerdings keiner Infos über meiner Welt.

Da ich es immer sehr schwer finde, aus dem Forum zu lesen, habe ich das gute Stück bei Rapidshare hochgeladen.

http://rapidshare.com/files/228739996/Daemonen.doc.html

Ist jetzt wahrscheinlich nicht das Wahre, aber ich bin natürlich lernwillig Razz

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Hoody
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Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag03.05.2009 19:02

von Hoody
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Ähm der Link funzt bei mir leider nicht. Stelle es bitte so rein

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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag03.05.2009 19:04

von Harald
Antworten mit Zitat

Hallo Bauernfänger,

stelle das Ding hier normal ein, dann lese ich es auch mal durch

Ich werde nämlich alles andere tun, als das Ding an angegebener Stelle downzuloaden und dann mit Werbwmails zugeschüttet zu werden


LG

Harald
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Hoody
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Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag03.05.2009 19:05

von Hoody
Antworten mit Zitat

Ach das muss man Downloaden, jetzt checke ich es  Laughing

Also, bitte stelle es hier rein. Da würdest du Harald und mir einen großen gefallen tun.

lg
H&H  Laughing


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Krokofant
Gänsefüßchen
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Beiträge: 32



K
Beitrag03.05.2009 19:08

von Krokofant
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ok, hier nochmal das Ganze in ,,hässlich". Durch das Kopieren ist die Formatierung etwas kaputt gegangen, aber ich bekomme es auch nicht schöner hin, da ein Forum nicht mit einer Wordseite zu vergleich ist:

Zitat:
Romir kniete nieder und betrachtete den Fleck auf dem Boden. Er wusste genau, dass der Mann hinter ihm ihn keine Sekunde, nicht einmal den Bruchteil einer, aus den Augen ließ. Doch das störte Romir nicht – ganz im Gegenteil: Er genoss es zu wissen, dass der Mann ihm misstraute. Romir gefiel der Gedanke, dass der Kerl, von dem er den Namen schon wieder vergessen hatte, die Befürchtung hatte, er könnte jeden Moment eine Hand an seinem Hals spüren.
Doch Romir hatte gar nicht die Absicht, dem Mann etwas anzutun. Er würde hier sitzen bleiben und so tun, als ob er nachdenkt. Er wusste natürlich schon die Antwort auf die Frage, die ihm der Mann nur kurze Zeit später stellen wird. Romir fand es aber passender, die Dramatik etwas zu steigern und den Unwissenden zu spielen.
Der Atem seines Bewachers wurde ungleichmäßiger, ein Zeichen dafür, dass sich zu der Angst nun auch noch Ungeduld gesellte.
Lassen wir ihn noch einen Moment im Unklaren.
Romir wusste, was es bedeutete zu warten. Er wartete schon länger. Genauer gesagt, wartete er schon zehn Jahre. Und wenn nichts Besonderes passiert, wovon Romir ausging, würde er auch noch weitere dreißig Jahre warten – so lange schätzte Romir sein Leben noch.
Die zittrige Stimme des Menschen erweckte Romir aus den Gedanken: „Was ist es?“
Romir stützte sich am Boden auf und richtete sich zu seiner vollständigen Größe auf. Mit knapp zwei Metern überragte er seinen Gegenüber um einen halben Kopf. Er hob eine Hand um sich seine schwarzen Haare aus dem Gesicht zu wischen, dann zog er sich mit der anderen den Mantel zurecht.
Romir holte einen tiefen Atemzug und genoss die Angst des Menschen. Langsam, für den Bewacher unerträglich langsam, beugte er sich vor, bis seine schwarzen Lippen das Ohr des Mannes beinahe berührten.
Romir schätzte den Soldaten auf dreißig, vielleicht auch fünfunddreißig.
Ob er wohl fürchtet, dass er seine Familie nie wieder sehen wird?
Ein Schweißtropfen lief am Gesicht des Soldaten entlang. Er versuchte keine Angst oder Unsicherheit zu zeigen, doch Romir war klar, dass sich kein Mensch der Welt, oder andere niedere Gestalten, vom Soldaten täuschen ließen.
Romir öffnete seinen Mund, der immer noch am Ohr des Mannes war, ein Stück und ließ die Luft ausströmen. Er dachte darüber nach, ob der Blondhaarige den Atem als Kalt empfinden würde. Er hoffte es. Kälte war gut, sie verbreitete Unbehagen.
Romir ließ seine Stimme im Flüsterton ertönen und die Wörter hörten sich so an, als ob der Wind sie aus weiter Ferne herantrug.
„Es ist Blut...Dämonenblut
Der Mann schluckte einmal, dann ließ er die Schulter, die er während der Prozedur krampfhaft oben gehalten hatte, sinken.
Romir zog den Kopf zurück, ließ seine Augen aber auf dem Mann ruhen. Noch ein letztes Mal zog er den Duft der Angst in sich ein, zerlegte ihn in seinem Inneren in die Einzelteile und hoffte, von nun an jederzeit auf diesen Schatz zugreifen zu können.
Er schwelgte noch in seinem inneren Glücksgefühl, als zaghaft seine Hand ergriffen wurde. Die raue Haut eines anderen, älteren Mannes, streifte das Handgelenk. Romir warf einen letzten Blick in die Augen des Soldaten - so jung und doch so voller Sorge...
Dann spürte er das Metall an seinem Handgelenk, die Kette klirrte, während sie geschlossen wurde.
Er wollte noch einmal, nur noch einen Moment, in der Angst des Mannes baden, doch der Andere zog ihn weg.
Im Umdrehen hauchte er seinem Bewacher noch einmal den kalten Atem zu, dann folgte er der Aufforderung des Wärters.
Nun war es wieder vorbei. Zumindest eine kurze Zeit konnte Romir über den Jüngling, den ersten Unbekannten seit langer Zeit, triumphieren, in ihren Ängsten baden. Doch er musste wieder zurück.
Zurück in sein kaltes, dreckiges Loch, in dem er die restlichen Jahre seines Lebens verbringen wird – sein Gefängnis.
Zumindest konnte er dort in aller Ruhe den neu erlangten Duft genießen.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag03.05.2009 19:30

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo Krokofant.
Bissal Kritik:

Dein Stil erinnert mich an meinen alten Stil. Den ich letztes Jahr hatte, nicht gelogen. Der Text kam mir so vertraut vor. Habe viel Kritik, aber nimm es nicht böse auf:

- Man merkt das du noch stilisch Schwach bist. Deine Sätze haben keine Farbe. Schließ einmal deine AUgen und höre dir diese Musik an: http://www.youtube.com/watch?v=NuJa1oB9NuA Die hat Farbe.
Oder lese dir die Elfen von Bernhard Hennen durch, nur die Leseprobe. Der Text hat auch Farbe. Deiner hingegen ist noch grau. Aber mit der Zeit kommt das alles schon noch.

Zitat:
Er wusste genau, dass der Mann hinter ihm ihn keine Sekunde, nicht einmal den Bruchteil einer, aus den Augen ließ.


Zitat:
Er wusste genau, dass der Mann hinter ihm ihn keine Sekunde

hinter ihm ihn, liest sich seltsam. Stelle den Staz um oder schreibe einen neuen.

Zitat:
dass der Mann hinter ihm ihn keine Sekunde,
Zitat:
nicht einmal den Bruchteil einer,
aus den Augen ließ.

Das fett markierte würde ich rausstun, das passt nicht so gut. Aber das ist Geschmackssache.

Zitat:
Er genoss es zu wissen, dass der Mann ihm misstraute. Romir gefiel der Gedanke, dass der Kerl, von dem er den Namen schon wieder vergessen hatte, die Befürchtung hatte, er könnte jeden Moment eine Hand an seinem Hals spüren.
Doch Romir hatte gar nicht die Absicht, dem Mann etwas anzutun. Er würde hier sitzen bleiben und so tun, als ob er nachdenkt
.
Hier merkst du es selber. Die Texte sind grau. Sie lesen sich langweilig da sie stilisch nicht gut sind. Handlung ist zwar wichtig aber auch der Wortschatz und Ausdrucksweise spielen eine wichtige Rolle.

Zitat:
Romir wusste, was es bedeutete zu warten. Er wartete schon länger. Genauer gesagt, wartete er schon zehn Jahre. Und wenn nichts Besonderes passiert, wovon Romir ausging, würde er auch noch weitere dreißig Jahre warten – so lange schätzte Romir sein Leben noch.

Tut mir leid, aber ab hier hätte ich aufgehört zu lesen, wenn der Text nicht so kurz wäre. Der Anfang ist wirklich öde. Kein Spannungsbogen baut sich auf, obwohl die Geschichte gut klingt und Romir neugierig macht.
Zitat:

Romir holte einen tiefen Atemzug und genoss die Angst des Menschen. Langsam, für den Bewacher unerträglich langsam, beugte er sich vor, bis seine schwarzen Lippen das Ohr des Mannes beinahe berührten.
Romir schätzte den Soldaten auf dreißig, vielleicht auch fünfunddreißig.
Ob er wohl fürchtet, dass er seine Familie nie wieder sehen wird?
Ein Schweißtropfen lief am Gesicht des Soldaten entlang.

Das fett markierte würde ich wo anders hin setzen, das zerstört hier nur die Atmossphäre. Du könntest das auch alles bisschen besser beschreiben.

Zitat:
Romir öffnete seinen Mund, der immer noch am Ohr des Mannes war, ein Stück und ließ die Luft ausströmen. Er dachte darüber nach, ob der Blondhaarige den Atem als Kalt empfinden würde. Er hoffte es. Kälte war gut, sie verbreitete Unbehagen.

Auch könntest du mehr rausholen. Ich als Leser will bei so einer Szene richtige Gänsehaut bekommen. Ich will diesen Luftzug selber an mir spüren.

Zitat:
Noch ein letztes Mal zog er den Duft der Angst in sich ein, zerlegte ihn in seinem Inneren in die Einzelteile und hoffte, von nun an jederzeit auf diesen Schatz zugreifen zu können.

Der Satz klingt sehr gut, leider ist er noch nicht ausgereift. Bitte änder den Satz und schreibe ihn besser. Der klingt nämlich wirklich gut.


Der Spannungsbogen fehlt.
Keine Farbe im Text - alle Sätze sind in meinen Augen gleich. Stell sie bisschen um, lass sie leben.
Viele Wortwiederholungen.

Also da musst du noch einiges tun, freu dich auf deine Verbesserungserfolge  Very Happy

Ich würde so vorgehen:
Lies viel, am besten erst einmal Fantasy, damit du weißt wie andere Fantasyautoren schreiben.
Übe deinen Stil an Kurzgeschichten.
Probier ruhig jedes Genre mal aus, so lernst du auch vieles.
Lies dir die Schreibwerkstätten durch und im Leitfaden des Dsfo stehen auch wertvolle Tipps.

lg Hubi =)


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Telani
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Beitrag03.05.2009 19:47

von Telani
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Hey Krokofant,

Erstmal Kopf hoch! Wir alle hier sind großteils noch am lernen aber die Liebe am Schreiben verbindet uns nicht wahr? Darum bist du doch auch hier. Also, Jardas Kritik ist ja schon ausführlich genug und seine Tipps würd ich mir auch zu Herzen nehmen.
Auch noch ein Tipp von mir (aus eigener Erfahrung):
Wenn du an deiner Sprache arbeiten musst, beginne doch mit den Schreibübungen die hier online gestellt sind. Fang an kleinere Texte mit wenigen Sätzen zu verfassen und damit dann rumzuspielen. Beginne nicht jeden Satz mit "Er hat" oder "Romir", sondern probier mit einer kurzen Geschichte neue Satzkonstruktionen aus.
Du wirst selbst überrascht sein, welche Wirkung das hat. Man muss eben im Kleinen beginnen ums im Großen dann umsetzen zu können Wink
Ich helf dir zumindest gerne weiter wenn du eine Review brauchst.

LG Telani


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Harald
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Beitrag03.05.2009 22:03

von Harald
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Ich schließe mich im Großen und Ganzen meinen Vorpostern an.

Zum Erzählstil:

Es ist nicht verkehrt, so zu schreiben, wie im normalen Leben auch redet.

Aber wenn Du einige Zeit hier mitschliest und schreibst wirst Du dir automatisch eine andere Ausdrucksweise zulegen.

Um diese zu wecken solltest Du, bevor Du zu schreiben anfängst, ein wenig hier oder in einem guten Buch des gleichen Genres einige Seiten lesen um dich mental auf eine andere Ausdrucksweise umzustellen.

Und nach einer Pause bitte mindestens das zuletzt Geschriebene noch einmal durchlesen, gefundene Fehler verbessern und nochmal durchlesen!

Keine Bange, selbst die ganz Großen haben das so gemacht, kaum eine/r war mit der Urfassung zufrieden!

LG

Harald
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Krokofant
Gänsefüßchen
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Beitrag04.05.2009 17:34

von Krokofant
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Hab das Ganze noch etwas überarbeitet:

Romir kniete nieder und betrachtete den Fleck auf dem Boden. Selbstverständlich war er sich darüber im Klaren w, dass der Mann hinter ihm seine Augen keine Sekunde, nicht den Bruchteil einer, abwenden würde. Doch das störte Romir nicht – ganz im Gegenteil: Er genoss es zu wissen, dass der Mann ihm misstraute. Der Gedanke des Mannes, möglicherweise jeden Moment eine Hand an seinem Hals zu spüren, gefiel Romir, amüsierte ihn gar.
Doch er hegte nicht die Absicht, dem Mann etwas anzutun. Er würde hier sitzen bleiben und so tun, als ob er nachdenkt, es vortäuschen um das amüsierende Wissen nicht zu verlieren. Natürlich war die Antwort auf die Frage, die ihm der Mann gleich stellen würde, nicht schwer gewesen, er wusste sie schon nach dem ersten Blick. Romir fand es aber passender, die Dramatik etwas zu steigern und den Unwissenden zu spielen.
Der Atem seines Bewachers wurde ungleichmäßiger, ein Zeichen dafür, dass sich zu der Angst nun auch noch Ungeduld gesellte. Das gefiel ihm noch besser
Lassen wir ihn noch einen Moment im Unklaren.
Romir wusste, was es bedeutete zu warten. Er wartete schon seit langem, schon seit sehr langem. Fast zehn Jahre um genau zu sein und wenn nicht besonderes passieren sollte, würden sich noch dreißig weitere, vielleicht auch Fünfunddreißig, anfügen.
Die zittrige Stimme des Menschen erweckte Romir aus den Gedanken: „Was ist es?“
Romir stützte sich am Boden auf und richtete sich zu seiner vollständigen Größe auf. Mit knapp zwei Metern überragte er seinen Gegenüber um einen halben Kopf. Seine Augen fixierten den Gegenüber, er schätzte ihn auf nicht einmal Dreißig. Da! War das etwa ein Schweißtropfen, ein Zeichen der Angst, das dem Menschen an der Gesichtshälfte entlanglief? Hoffentlich.
Die Augen ließen von dem Leidenden ab und Romir hob eine Hand, um sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht zu wischen. In einem fließenden Übergang zog er danach an seinem Mantel, um diesen in Form zu bringen.
Wieder seinen Bewacher anblickend, machte Romir einen tiefen Atemzug. Langsam, für den jungen Mann unerträglich langsam, beugte er sich vor, bis seine schwarzen Lippen das Ohr des Mannes beinahe berührten. Er konnte fast das Läppchen berühren.
Ob er wohl fürchtet, dass er seine Familie nie wieder sehen wird? Ob er wohl Kinder hatte? Einen Sohn, ein Mädchen? Oder vielleicht sogar Zwillinge, die nun bei seiner hübschen, fürsorglichen Frau zu Hause saßen.
Ein Schweißtropfen lief am Gesicht des Soldaten entlang. Er versuchte keine Angst oder Unsicherheit zu zeigen, doch Romir war klar, dass sich kein Mensch der Welt, oder andere niedere Gestalten, vom Soldaten täuschen ließen. Wieder amüsierte ihn seine Überlegenheit.
Romir öffnete seinen Mund, der immer noch am Ohr des Mannes war, ein Stück und ließ die Luft ausströmen. Diese erreichte den Mann im Gesicht, durchzog den gesamten Körper mit Kälte und brachte den Blondhaarigen dazu, ein Stück zur Seite zu gehen. Gedanken schossen Romir durch den Kopf.
War es nur die Kälte, die den Mann berührte, oder spürte er auch das Unbehagen, dass ich ausgesendet habe?
Romir ließ seine Stimme im Flüsterton ertönen und die Wörter hörten sich so an, als ob der Wind sie aus weiter Ferne herantrug.
„Es ist Blut...Dämonenblut
Der Mann schluckte einmal. Natürlich war die Antwort zu erwarten. Dennoch fühlte sie sich wie ein Schwert an, dass den Rücken streifte. Dann ließ er die Schulter, die er während der Prozedur krampfhaft oben gehalten hatte, sinken. Mit einer Mischung aus schonungsloser Gewissheit und beginnender Furcht, stieß der Bewacher Luft aus und versuchte etwas zur Entspannung zu kommen.
Romir zog den Kopf zurück, ließ seine Augen aber auf dem Mann ruhen. Noch ein letztes Mal zog er den Duft der Angst in sich ein und ließ ihn sein Inneres beglücken. Von nun an sollte dieser Duft immer verfügbar sein, denn er gab Romir das Gefühl von Triumph und Glückseligkeit. Der Mantelträger schwelgte noch in seiner neu erlangten Freude, als zaghaft seine Hand ergriffen wurde. Die raue Haut eines anderen, älteren Mannes, streifte das Handgelenk. Noch einen Blick warf Romir in die blauen Augen des Soldaten - so jung und doch so voller Sorge...
Dann spürte er das Metall an seinem Handgelenk, die Kette klirrte, während sie geschlossen wurde.
Sein Verlangen sagte ihm, dass er noch länger, zumindest noch einen kurzen Moment in der Angst des Mannes baden wollte, doch der Ältere zog ihn weg.
Im Umdrehen hauchte er seinem Bewacher noch einmal den kalten Atem zu, dann folgte er der Aufforderung des Wärters.
Nun war es wieder vorbei. Zumindest eine kurze Zeit konnte Romir über den Jüngling, den ersten Unbekannten seit langer Zeit, triumphieren, in seiner Furcht baden. Doch er musste wieder zurück.
Zurück in sein kaltes, dreckiges Loch, in dem er die restlichen Jahre seines Lebens verbringen wird – sein Gefängnis.
Zumindest konnte er dort in aller Ruhe den neu erlangten Duft genießen.
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Theo123
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T


Beiträge: 9



T
Beitrag06.05.2009 06:29

von Theo123
Antworten mit Zitat

Ich habe den Eindruck, dass du dir den Text unnötig schwer machst.
Du hast nun  zwei (oder drei?) männliche Personen in einem Raum, und von beiden weiß erst mal nichts. Das Problem scheint mir: Du versuchst grammatikalische Missverständnisse zu vermeiden, indem du ständig präzisierst, wer wann was macht. Natürlich kannst du nicht immer „er“ schreiben, aber solche Wiederholungen wie beispielsweise am Anfang „der Mann“ oder etwas später „sein Gegenüber“ lassen sich umgehen.
Es bieten sich manchmal Passiv – oder unpersönliche Konstruktionen an, z. B. statt „Natürlich war die Antwort auf die Frage, die ihm der Mann gleich stellen würde,“ => „ die Frage, die man ihm gleich stellen würde“ „die Frage, die ihm gleich gestellt (werden) würde“

Wie gesagt, es ist von Anfang an mein Eindruck, dass du viel Plunder in den Text wirfst, um Missverständnisse zu vermeiden
Ich weiß nicht, ob dir der Tipp was bringt, aber du könntest den Text vielleicht spaßeshalber mal mit einer Soldatin statt eines Soldaten schreiben.

Und sonst hab ich bei der Geschichte noch zwei inhaltliche Probleme:
Erstens die „beginnende Furcht“ des jungen Soldaten – der Knabe beginnt sich nicht erst an dieser Stelle zu fürchten Wink
Zweitens: Wenn ich ein Soldat wäre: Ich hätte dem guten Romir seine Handschellen bestimmt nicht abgenommen. Ganz bestimmt nicht. Und demzufolge auch nicht wieder angelegt.

Lass dich nicht entmutigen – Bügel den Abschnitt einfach noch mal gründlich durch  Smile
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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag06.05.2009 12:11

von Telani
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Also ich muss erst mal sagen mir gefällt es schon viel, viel besser als dein erster Versuch! Na klar ist hier noch einiges an Arbeit zu tun.
ABER ich wollte dir nur mal sagen wie schön ich es finde, dass du unsere Ratschläge beherzigt hast. Nur weiter so!

LG Telani

PS: Achja,...hm ich will hier wirklich niemanden beleidigen...aber würdest du wirklich einen 30jährigen Mann als Jüngling bezeichnen? Ich hab mit der Bezeichnung so meine Probleme! UND AN ALLE 30 JÄHRIGEN: das soll jetzt wirklich nicht heißen, dass ihr alt seid. Das ist ein tolles Alter.  Embarassed


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Krokofant
Gänsefüßchen
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Beiträge: 32



K
Beitrag09.05.2009 14:35

von Krokofant
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Hat noch jemand was anderes anzumerken / kritisieren  Question
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schreibmalwieder
Wortedrechsler
S


Beiträge: 60



S
Beitrag17.05.2009 17:47

von schreibmalwieder
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Hallo krokofant.

Jawohl, habe noch Anmerkungen.

Zitat:
Lassen wir ihn noch einen Moment im Unklaren.

Das hast Du Dir ein bisschen arg zu Herzen genommen. Die Information, dass es sich um Dämonenblut handelt, wäre spannender, als Leser wie Charaktere gleichermaßen in der Luft hängen zu lassen. Und wenn ein Gefangener mit Bewacher vor einer Dämonenblutpfütze kniet, dann braucht es gar nicht mehr viel Worte, damit sich der Leser um die Gesundheit aller Beteiligten sorgt.

Der erste Satz ist gut gewählt - gleich passiert etwas und dass Romir nicht nur Sidolin verkippt hat, lässt sich schon daraus ahnen, dass er ihn offenbar ausführlich betrachtet. Und dann?

Zitat:
Selbstverständlich war er sich darüber im Klaren w, dass der Mann hinter ihm seine Augen keine Sekunde, nicht den Bruchteil einer, abwenden würde. Doch das störte Romir nicht – ganz im Gegenteil: Er genoss es zu wissen, dass der Mann ihm misstraute. Der Gedanke des Mannes, möglicherweise jeden Moment eine Hand an seinem Hals zu spüren, gefiel Romir, amüsierte ihn gar.


Solche Nebensatzketten "dass der Mann ... keine Sekunde, nicht den ..., abwenden" sollten immer weg. Dann stört mich, dass er "weiß", dass der Wächter ihm misstraut. Wenn das so wäre, warum würde man ihn denn überhaupt das Blut analysieren lassen? Denn offenbar erwartet sich ja jemand ein fachkundiges Urteil von dem Helden. Es geht also um die Angst.

Vielleicht macht er sich Gedanken über den armen Teufel, der beim ersten Anblick des Riesen ängstlich geschaut hat oder so. Der nächste Satz steigert diesen Eindruck dann noch: Der Gedanke des Mannes kann Romir nicht amüsieren - es sei denn, er wäre ein Hellseher oder Ähnliches. Das passt einfach nicht. Du solltest von daher ein wenig auf die Perspektive Rücksicht nehmen und nicht einen allwissendem Erzähler in den Kopf einer Figur setzen.

Auch wenn dann nicht viel übrig bleibt von diesen ersten Wörtern - dieses ganze Gepose und das Angstbad von Romir würde ich weglassen. Die Formulierungen, dass er den "Duft der Angst" einsaugt macht ihn fast zu einer Kreatur wie Hannibal Lector (und bräuchte damit eine eigene Geschichte). Außerdem glaube ich, dass das zu Jardas Eindruck beiträgt, dass der Spannungsbogen fehlt. Denn hier passiert nichts - und die Spannung wird nur von Dir, bzw. sogar vom Protagonisten behauptet.

Das Ganze liest sich ein wenig wie ein Text, den Du genutzt hast, um Deinen Romir kennenzulernen. Doch diesen Part würde ich dann aus der Geschichte entfernen und den großen, starken Mann stattdessen agieren lassen, dass sich niemand mehr mit ihm zum Kaffee verabreden will. Denn bedrohlich wirkt er ja schon smile

Es wird ja noch nicht wirklich klar, wo es hingehen soll. Wie Du geschrieben hast - ein Anfang, den ich deutlich auf die Action konzentrieren würde.

Er spürte die Blicke seines Bewachers im Rücken und war sich im Klaren darüber, dass ihm der schwer Bewaffnete zutiefst misstraute. Doch das störte Romir nicht, ganz im Gegenteil: Er genoss das unangenehme Gefühl, das seine Erscheinung bei dem Soldaten auslöste. Um diesen jämmerlichen Schergen des Königs endgültig in Panik zu versetzen, richtete er seine zwei Meter auf und fixierte die Augen der Wache. Romir beugte sich vor und brachte seine Lippen so nah an den Kopf seines Bewachers, dass sein Atem über dessen Nacken strich. Bedrohlich, wie der Wind Unwetter aus weiter Ferne heranträngt, flüsterte er das Wort "Dämonenblut" in sein Ohr. Er wollte sich am Schauer des Mannes weiden, doch noch im Sprechen spürte er das Metall an seinem Handgelenk und die Kette klirrte, als sie geschlossen wurde. Seit zehn Jahren wartete er im Gefängnis, doch der dunkelrote, unheilige Fleck am Boden sagte ihm, dass das Ende seines Martyriums näher rückte.

Hmm. Sollte kürzer werden - ich wollte nicht den Eindruck erwecken, Deine Geschichte umzuschreiben, denn es soll natürlich Deine bleiben.

VG Karl

P.S.: 30-jährige sind grundsätzlich als Jünglinge zu bezeichnen wink
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