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Taks sinnlose Sinnlosigkeiten


 
 
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Takeru
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Beitrag27.04.2009 21:39
Taks sinnlose Sinnlosigkeiten
von Takeru
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

In diesem Thread werde ich nun alle sinnlosen Dada Gedichte veröffentlichen, die mir hier und da einfallen. Hier das Erste:




Zeilen
umbruch.

Leben
und

Leben
lassen

Wortfrag
mente:
ich

Weitere Werke von Takeru:
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Takeru
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Beitrag28.04.2009 00:21

von Takeru
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zikadenlieder-
durchbrochene Stille,
gelbgrüne Wiesenhalme
wehen im Wind,
in der Nacht
unter den Sternen,
im roten Licht
eines Vorsommer Traumes.

Ist es warmer Wüstensand,
der durch mein Hirn
auf meine Finger rieselt
und sich verliert
auf den Straßen,
im aufziehenden
Morgen-Ich?
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Takeru
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Beitrag28.04.2009 18:33

von Takeru
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dämmerndes Licht in der U-Bahn.
Eine Menschenmasse, schweiß,
huschende Blicke, wandernde Gedanken,
die nicht an diesem Ort sind.
Ein stilles Gefühl von Bedrängheit,
in dieser Welt der kahlen Wände,
mit bröckelndem Putz und Spraylogos,
die wirklich besser sein könnten.

Ich sitze auf einer Bank und
beobachte die Menschen um mich herum.
Ein schwarzer Afrikaner, mit einer Trommel
und einem leoparden Blick.
Ein blinder Penner, der an einer Wand
am Boden kauert, einen Geldbecher in der Hand.
Er trägt eine schwarze Brille
und manchmal tastet er ängstlich nach seinem
Blindenhund, der ihm Sicherheit gibt.
Eine blonde Frau, die hübsch aussieht
mit blauen Zypernaugen
und warmer Haut,
deren Weiche man spüren kann,
ohne sie zu berühren.
Sie erinnert mich an irgend jemanden,
eine alte Bekannte
oder Freundin,
aber ich komme nich drauf.
Neben mir auf der Bank sitzt ein Kiffer,
der sich gerade einen Joint baut.
Er hat Threadlocks, die ihm
über die müden Augen fallen.
Sein linkes Auge zuckt unruhig
in dem Wissen, gleich Stoff zu bekommen.
Als er sieht, wie ich ihn beobachte,
grinst er und fragt
ob ich auch einen Zug haben wolle.
Ich lehne dankend ab.

Ein Rattern lässt mich hochfahren,
als der Zug auf den ich warte
endlich in den Bahnhof braust
und sein lebloses Metall im schahlen Licht
funkelt. Die Türen öffnen sich
und ich steige ein.
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Takeru
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Beitrag28.04.2009 21:29

von Takeru
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Der Mülleimer füllt sich: hier ein neues Stücklein.

Eine Mauer aus Zinnober.
Ein Schnitt in meine Lungenflügel,
ein Schlag in meinen Magen
ein Krampf in meinem Sein.

Schwirrende Worte, schwefelgleich
vergiften sie das rauschende Blut,
das sich nach Atmung sehnt:
Eine metallumschlungene Brust.

Ein lapsus linguare, ein Irren
im Irren einer irrigen Welt,
in der ich mich verlaufe während
sie sich in mir niedersenkt
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Enfant Terrible
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Beiträge: 7278
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag28.04.2009 21:38

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Darf ich was sagen oder ist es eh wurscht?
Ich will aber was sagen! *mit Füßchen aufstampf* *Jucken in den Fingern unterdrück*


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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Takeru
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Beitrag28.04.2009 21:50

von Takeru
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Na klar kannst du was sagen  Blink Sehr gerne sogar
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag28.04.2009 21:53

von Enfant Terrible
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Danke. love
Diesmal mag ich auch gar nicht meckern, deine "Sinnlosigkeiten" gefallen mir nämlich fast schon besser, als deine normalen Gedichte. Warum? Was mir immer wieder bei deiner "ernsthaften" Lyrik auffällt, ist eine gewisse Kopfgesteuertheit, ein Konstruieren von Bildern, Effekten und Botschaften - hier hingegen lässt du deinem lyrischen Unterbewusstsein, deinen Gefühlen und Gedankenfetzen mehr oder minder freien Lauf, und so liest es sich auch: Angenehm chaotisch, auf eine subtile Weise stimmiger als Gedichte, hinter denen viel Überlegen steht.
Das ist die Kunst: Manchmal einfach den Kopf auszuschalten. Da kommen oft Perlen bei raus, und diese erfreuliche Tendenz sehe ich in diesen Gedichten. Werde auf jeden Fall diesen Faden mitverfolgen.
Langer Rede kurzer Sinn: Diese schönen Stücke sind für mich alles andere als "sinnlos". Sie sind einzigartig und kreativ, sie treffen meinen Geschmack, wo ich schon glaubte, mit dir lyrisch nie eine Tangente finden zu können.


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Takeru
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Beitrag28.04.2009 22:09

von Takeru
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Zitat:
Sie sind einzigartig und kreativ, sie treffen meinen Geschmack, wo ich schon glaubte, mit dir lyrisch nie eine Tangente finden zu können.


Ach naja. Es gibt soviele Künstler die soviel Müll erfunden haben. Wieso sollte ich bereits mit 17 Jahren ein großer Dichter sein? Wahre Poesie hat etwas mit Lebenserfahrung zu tun. Richtig gut werde ich wohl erst in den nächsten Jahren werden. Zumal ich nun knapp ein 3/4 Jahr Gedichte schreibe. Mehr als ein paar nette Worte erwarte ich von meinen Rezensenten im Augenblick nicht. ( Zurzeit arbeite ich exzessiv an meinem Vokabular, weshalb sich meine Leistung sicher heben wird. Ich kenne viele Wörter einfach nicht -.- ) Ich fände es gut, wenn du meine Sinnlosigkeiten weiter verfolgst.

mfg
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Beitrag29.04.2009 14:51

von Takeru
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Gedicht 5

Die grauen Wolken fliehen
in kalten Windschauern,
durch leere Gassen, einsam
klingen gelbe Abensterne.

Ein flatternder Rock,
während du gehst- du hast
Blütenblätter in deinen
schwarzen Haaren und sie
riechen nach frischem Morgen.

Ein Schatten hinter dir
weicht dem  Dunkel-
fliehende Lindenbäume
hinterlassen Geräusche
die an zerfurchten Wänden
alter Häuser brechen.

Deine Blicke werden unsicher,
als du dich fröstelnd
in deine Jacke eingräbst
und nach meiner Hand greifst.
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Takeru
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Beitrag29.04.2009 21:29

von Takeru
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Gedicht 6

Gelbglänzendes Gras
mit Moosgeruch,- ein Flasche
voll rotem Wein, der im Licht
der Gartenlaterne funkelt.

Regen liegt in der Luft-
Gedanken die ich mir greife-
Wasserwolken: Kristalle
und Glühwürmchen
auf roten Rosen.

Ein Faden Sehnsucht:
Ein Moment voll Ich und Du-
fliehende Sekunden und
eine aschene Sympathie!
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Takeru
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Beitrag30.04.2009 19:43

von Takeru
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Gedicht 7 ( Das Satyrspiel )

Ein Satyrspiel
zerdrückt Herbstwinde
in Schiefersplitter und
ein Regenschauer
beginnt sich niederzulegen
auf die Schattenebene
vergessener Dichtung.

Wo alte Lieder
von grünen Abenden singen
und sich das Leben niedergießt
in metallene Flüsse
einer Silberzeit
beginnt ein neuer Morgen
zu erwachen.
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Takeru
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Beitrag30.04.2009 21:19

von Takeru
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Gedicht 8 ( Morpheme )

In den Fenstern spiegelt sich
das trübe Licht der Kerze.
Die Stille in den Spiegelungen
vergräbt sich im Orange
der untergehenden Sonne
in den Wortlosigkeiten
der Schattenspiele.

Nah-ferne Erinnerungen
schweben im Raum wie
Seiltänze,- cyanfarbene Verse
klingen auf in den Reigen
abendblauer Versenkung.
Die Flammen wandern
durch das brüchige Licht
und zerreisen meine Worte
in eine Wüste voller
Morpheme.
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Takeru
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Beitrag01.05.2009 02:12

von Takeru
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Gedicht 9   ( Where The Wild Roses Grow? )

Hände fahren über glatte Haut,
wie Rieselregen im Sommer
in die grünen Lagunen
eines hellblauen Meeres.

Ein goldener Hauch aus
fallenden Taublättern
streifen die Celloklänge
im Lamettarausch.

Grün und regenperlend
schwimmen violette Blüten
auf dem kühlen Wasser
der Berührungen davon.
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Takeru
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Beitrag01.05.2009 19:06

von Takeru
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Gedicht 10  C'mon

Wiesenfelder im Wind
der fadigen Morgenstrahlen
weben Liedersang in
blinzelnde Augenblicke
der Vergänglichkeit.

Zappelnder Schilf am See,
gedämpftes Licht am Feld
der untergehenden Tage-
mon amour, wir werden
zu Tönen in der
Ewigkeit.
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Jocelyn
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Beitrag01.05.2009 23:49

von Jocelyn
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Insgesamt fällt mir dazu eine große Unentschiedenheit ein, Experimente sollen ja auch als solche gesehen werden, nicht kritisiert werden.

Am meisten hat mich (natürlich.... Rolling Eyes ) dieses Gedicht angesprochen:

Eine Mauer aus Zinnober.
Ein Schnitt in meine Lungenflügel,
ein Schlag in meinen Magen
ein Krampf in meinem Sein.

Schwirrende Worte, schwefelgleich
vergiften sie das rauschende Blut,
das sich nach Atmung sehnt:
Eine metallumschlungene Brust.

Ein lapsus linguare, ein Irren
im Irren einer irrigen Welt,
in der ich mich verlaufe während
sie sich in mir niedersenkt



War mir in seiner Logik, seiner Aussage, am gelungensten. Wobei mir der Hinweis auf ein gutes Entrinnen irgendwie fehlt.

Aber so mal rumexperimentieren, das ist sicher ein guter Anlasser für eine tollen Idee. Muss ich mal heimlich ausprobieren, aber heimlich.

Caecilia


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Takeru
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Beitrag02.05.2009 00:02

von Takeru
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Warum denn bitte nicht die anderen? Dein Favorit gefällt mir eigentlich nicht sonderlich. C'Mon empfand ich als gelungen. Die poetische Sprache besitzt dort mehr Tiefe und ist expressionistisch angehaucht.
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Jocelyn
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Beitrag02.05.2009 07:17

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Takeru hat Folgendes geschrieben:
Warum denn bitte nicht die anderen?


Mmmmmh, deine Frage liest sich für mich so, als wärest du sogar ein bisschen entrüstet über mein Nicht-Erwähnen dieses Gedichtes, da du von deinem Werk überzeugt bist, es gut findest und nicht verstehen kannst, dass ich das überlesen habe.

Da drängt sich mir die Frage auf, warum du denn das Wunderstückchen dann in den Trash schmeißt? Viel zu schade!

Zitat:
Die poetische Sprache besitzt dort mehr Tiefe und ist expressionistisch angehaucht.


Selbstredend habe ich es jetzt nochmal gelesen. Die erste Strophe ist wirklich für mich perfekt! Stimmt! Sorry, hatte ich wohl in der Eile übersehen und außerdem hatte ich mich nicht an meine Regel gehalten, erstmal etwas mind. 2x zu lesen, am besten mit einer Nacht dazwischen, bevor ich etwas "beurteile".

Es lag an der zweiten Strophe, dass ich wohl nur schnell drüberlas. Genauer gesagt hatte der "zappelnde Schilf am See" mich an das Mädchen im Schilf bei "Schöne Jugend" von Benn
Zitat:
Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte,
erinnert, das mochte ich nicht so. Vielleicht hatte sie ja auch erstmal noch gezappelt..... Question

Tja, nur so kann ich mir das erklären.

Jetzt gebe ich dir recht, es ist sehr in die Tiefe gehend. Aber "Zappeln" passt für mich trotzdem noch nicht, da ich es mit einem Menschen verbinde, der halt zappelt, so oder so.

Edit 12:10: Zappeln bedeutet für mich außerdem, dass jemand primär gefangen, festgehalten ist. Nun, man kann natürlich sagen, dass das Schilf in seinen Wurzeln gefangen ist. Ich würde hier aber trotzdem mich eher für Rascheln, Rauschen, Flattern, oder sowas entscheiden. Mein Geschmack.

Caecilia


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(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

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Takeru
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Beitrag02.05.2009 15:35

von Takeru
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Zitat:
Mmmmmh, deine Frage liest sich für mich so, als wärest du sogar ein bisschen entrüstet über mein Nicht-Erwähnen dieses Gedichtes,


Nicht entrüstet, aber durchaus verwirrt.  Very Happy Ich dachte, mir hätte mein Sprachgefühl einen kleinen Streich gespielt.

Zitat:
Da drängt sich mir die Frage auf, warum du denn das Wunderstückchen dann in den Trash schmeißt? Viel zu schade!


Zurzeit schmeiße ich alles in den Thrashbereich, weil ich nicht für jedes Gedicht einen Thread aufmachen will, wenn sich zwei Tage später herausstellt, dass ich unzufrieden damit bin. Deswegen landet erstmal alles hier, egal ob es ein gewisses Niveau erreicht hat oder nicht. Macht außerdem mehr Spaß in einem Thrashthread alles reinzustellen, weil man herumexperimentieren kann und es sowieso nichts ausmacht, wenn es daneben gehen sollte.

Mache es so:


Zitat:
Gedicht 10 C'mon

Wiesenfelder im Wind
der fadigen Morgenstrahlen
weben Liedersang in
blinzelnde Augenblicke
der Vergänglichkeit.

Raschelndes Schilf am See,
gedämpftes Licht am Feld
der untergehenden Tage-
mon amour, wir werden
zu Tönen in der
Ewigkeit.
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Takeru
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Beitrag02.05.2009 15:40

von Takeru
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Wie findest du/ihr(?) dieses Gedicht?

Zitat:
Gedicht 8 ( Morpheme )

In den Fenstern spiegelt sich
das trübe Licht der Kerze.
Die Stille in den Spiegelungen
vergräbt sich im Orange
der untergehenden Sonne
in den Wortlosigkeiten
der Schattenspiele.

Nah-ferne Erinnerungen
schweben im Raum wie
Seiltänze,- cyanfarbene Verse
klingen auf in den Reigen
abendblauer Versenkung.
Die Flammen wandern
durch das brüchige Licht
und zerreisen meine Worte
in eine Wüste voller
Morpheme.


Das gefällt mir auch. Ich bin verliebt in diese Zeilen. Nenn mich wahnsinnig - oder selbstverliebt - aber wenn es in diesem Falle nur eine Reflektion einer Expression ist, dann ist es gar nicht so egozentrisch. Ha! ;P
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Jocelyn
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Beitrag02.05.2009 22:56

von Jocelyn
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Zitat:
Zurzeit schmeiße ich alles in den Thrashbereich, weil ich nicht für jedes Gedicht einen Thread aufmachen will, wenn sich zwei Tage später herausstellt, dass ich unzufrieden damit bin. Deswegen landet erstmal alles hier, egal ob es ein gewisses Niveau erreicht hat oder nicht. Macht außerdem mehr Spaß in einem Thrashthread alles reinzustellen, weil man herumexperimentieren kann und es sowieso nichts ausmacht, wenn es daneben gehen sollte.


Das leuchtet ein. Nur hatte ich deine Gedichte übrigens schon immer gemocht, so dass ich dich hier niemals reinschmeißen würde. Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, wenn man mit seinen Werken unzufrieden ist. Das ist ja nun mal so. Kenne ich auch. Deshalb verstehe ich deine Erklärung also gut. Und die Buchstaben lesen sich ja hier genauso wie woanders. Laughing

Komischerweise fehlt mir jetzt beim Lesen des Gedicht 10 das Zappeln, als hätte ich mich über den Nachmittag doch mit dieser Vokabel im Zusammenhang mit dem Schilf angefreundet. Seufz, so vergänglich sind Meinungen, Empfindungen, Regungen.

Zitat:
Wie findest du/ihr(?) dieses Gedicht?


Ich finde es sehr, sehr schön.
Nur musste ich erstmal (wieder) rausfinden was Morpheme sind, erinnerte mich dann an die Schulzeit zurück (doch schon mal gehört...) dann cyanfarben, war mir auch fremd.

Ja, ich habe mein halbes Leben nur Noten gesehen, merkt man halt doch, seufz.

Du kannst sooo schön dichten, wirklich.

Zitat:
Ich bin verliebt in diese Zeilen. Nenn mich wahnsinnig - oder selbstverliebt - aber wenn es in diesem Falle nur eine Reflektion einer Expression ist, dann ist es gar nicht so egozentrisch. Ha! ;P

Mich stören weder "Wahnsinn" noch Selbstverliebtheit, echt nicht!
Wie hat dir eigentlich das Ergebnis von Gedicht8 in der dsfo-Kalender-AG gefallen? Hast du es gelesen?

Caecilia


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Takeru
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Beitrag03.05.2009 18:01

von Takeru
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Zitat:
Komischerweise fehlt mir jetzt beim Lesen des Gedicht 10 das Zappeln, als hätte ich mich über den Nachmittag doch mit dieser Vokabel im Zusammenhang mit dem Schilf angefreundet. Seufz, so vergänglich sind Meinungen, Empfindungen, Regungen.


Du machst es mir schwer Fräulein. Vielleicht sollte ich es wieder ändern, da es so persönlicher bleibt. Immerhin ist mein Schreibstil mein Stil und die Worte welche ich wähle sind die meines Charakters. Hm

Zitat:
Ich finde es sehr, sehr schön.
Nur musste ich erstmal (wieder) rausfinden was Morpheme sind, erinnerte mich dann an die Schulzeit zurück (doch schon mal gehört...) dann cyanfarben, war mir auch fremd.

Ja, ich habe mein halbes Leben nur Noten gesehen, merkt man halt doch, seufz.


Morpheme. Musste ich auch nachschlagen, ich gebe es zu. Morpheme sind die linguistischen Bestandteile der einzelnen Silben. Also sozusagen die Atome der Wortmoleküle. ;P Aber ist ja nicht schlimm, wenn man nicht alles weis. Entdecke bei vielen Gedichten von anderen Wörter, die ich selbst nie kannte oder kaum verwendet habe.

Welches Instrument spielst du denn? Ich bin auch Musiker, obschon ich kaum etwas wirklich virtuoses spielen könnte - jedenfalls im Augenblick. Mein Niveau ist kaum Mozartreif, aber ich arbeite daran. Es macht mir Spaß, darauf kommt es schließlich an. Solange man das stolze Mitglied einer schäbigen Band sein kann ist doch alles in Ordnung  lol

Zitat:
Du kannst sooo schön dichten, wirklich.


Danke <3 =)

Zitat:
Mich stören weder "Wahnsinn" noch Selbstverliebtheit, echt nicht!
Wie hat dir eigentlich das Ergebnis von Gedicht8 in der dsfo-Kalender-AG gefallen? Hast du es gelesen?


Dann passt es ja. lol2 Die Version empfand ich als gelungen, aber bereits die Grundversion war gut, also war die Änderung meiner Ansicht nach nicht unbedingt notwendig.

mfg
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Takeru
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Beitrag03.05.2009 18:21

von Takeru
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Gerade entstanden. Es regnete und die frische Luft hat es mir angetan. Musste einfach mal was schreiben. ( Und mich von meiner Schularbeit ablenken. Rolling Eyes  )


Gedicht 11 Yucatán


Regenluft klingt wirbelnd
in den Ohrmuscheln der Straße,
aus Betong und grauen Tönen
inmitten Sommergrüner Felder.
Felder mit Lindenbäumen,

Eschen und Buchen unter denen
Ameisenkolonnen
ihr Königreich errichten
unter denen ich ( mit dir )
auf den Abend warte
und seinen Geschichten,

die du gerne flüsternd
über die Straßen legst.
Dein Haar an meiner Nase-
riecht nach fernen Kaskaden:
nach Wald, nach Leben und
Regenbogenvögeln
in den Wäldern bei
Yucatán
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