Land der Leichtigkeit

[Silvian]

Mit jedem schweren
Tropfen Traurigkeit,
den ich von deinen
Augen küsse,
salze ich in mir
das Meer der Liebe,
auf dem wir eines Tages
- wie von selbst -
hinüber gleiten werden:
ins gelobte Land der Leichtigkeit.

[Corinna]

Hallo!
Ich finde deinen Stil sehr schön.. besonders möchte ich da den "Tropfen Traurigkeit" hervorheben.
Allerdings stolpere ich ein wenig darüber, was du mit diesem Gedicht aussagen willst.
Für mich hört es sich so an, als ob das lyrische Ich die Traurigkeit des anderen wegküsst, um damit seine eigene Liebe wachsen zu lassen, als ob er von der Traurigkeit des anderen lebt. Das finde ich ein wenig seltsam.
Vielleicht habe ich es aber nur falsch verstanden..
Liebe Grüße,
Corinna

[Silvian]

Liebe Corinna,

Du hast Recht, die Aussage ist zwischen den Zeilen versteckt. Gemeint ist, dass das Mitgefühl des Lyrischen Ich die Liebe stärkt. Dass das Salz der Tränen so das Meer der Liebe salzt, fand ich als Bild jedenfalls stark. Das Lyrische Du darf übrigens die Trauertropfen des Lyrischen Ich genauso gern wegküssen...

[andrea jutta]

Hallo Silvian,

Auch mir hat dein Gedicht sehr gut gefallen.

Die Liebe des Einen ist so stark, dass sie die Kraft hat die Traurigkeit des Anderen so lange zu stärken, bis beide eines Tages

 

"-wie von selbst-
hinüber gleiten werden:
ins gelobte Land der Leichtigkeit."

Das ist die Botschaft, die ich aus deinem Gedicht herausgelesen habe.

Den Ausdruck:

[Silvian]

Liebe Andrea,

schön, dass dir der Text gefällt. Noch schöner, dass Du ihn so gut verstanden hast )