Textausschnitt die Zweite...

[Bine]

Hätte mal n Roman werden sollen, habs aber dann doch bleiben lassen. Aber die Stelle hat mir doch ganz gut gefallen, deshalb wollt ich mal wissen, wir ihrs so findet.
Für alle Antworten gilt natürlich dasselbe, wie für den meinen anderen Beitrag.

Mit einem auf alle Fälle nicht Gutes versprechenden und ziemlich unfreundlichen „Naja!“ klatschte sie mir die Arbeit auf den Tisch.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte ich, als ich die fette rote 4 – rechts oben im Eck sah.
„Emilia!! Wenn ich in der Stunde noch einmal einen derartigen Ausdruck von dir höre, dann schreibst du mir die Hausordnung und zwar jeden Buchstaben in einer anderen Farbe!!!“, fuhr Frau Meyer mich an und ihr rundes Gesicht färbte sich knallrot.
Die Klasse musste ein Lachen unterdrücken. Für ihre originellen Strafen war die Englischlehrerin bekannt.
Ich starrte mit zusammen gebissenen Zähnen auf mein Blatt und warf ihr in Gedanken die schlimmsten Schimpfwörter an den Kopf, die mein Vokabular hergab.
„Reg dich doch nicht so auf, ich wäre heilfroh um ne vier!“, meinte meine Sitznachbarin Katja und hielt mir ihren Sechser unter die Nase. Sie hatte es tatsächlich geschafft keinen einzigen Punkt zu bekommen.
„Aber deine Eltern führen sich wegen ’ner vier auch nicht so auf wie meine!“
„Stimmt, da freuen sie sich! Aber für den Sechser hier krieg ich sicher wieder vier Wochen Ausgehverbot.“
„Vier Wochen!“, murmelte ich amüsiert.
„Ey, das ist ganz schön lange!“
„Tschuldigung, aber ich hab praktisch Dauer-Ausgehverbot und Dauerhausarrest!“, zischte ich, das Wort „Dauer“ besonders betont.
„Seid ihr beiden jetzt auch mal fertig!?“, fragte Frau Meyer genervt und schaute zu uns hinter.
Ich richtete meinen Blick demonstrativ aus dem Fenster.
„Ich warte auf eine Antwort!!“
„Von mir aus können Sie anfangen!“, erwiderte ich so arrogant wie möglich und ohne sie an zusehen.
Aus der Mittelreihe schnappte ich einige Wortfetzen, unter anderem „eingebildeter geht’s nicht mehr“, und meinen Namen auf. Sie stammten natürlich alle von meiner allerliebsten Lieblingsmitschülern Donna.
Ich warf ihr einen möglichst überheblichen Blick zu, zog die Augenbrauen hoch und formte mit meinen Lippen das Wort „Bitch“ so deutlich, dass sogar sie es kapieren musste.
Ihr aufgebrachtes Gesicht befriedigte mich vollkommen und zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
Das brauchte ich einfach gelegentlich. So wie ich diese Leute hasste, so liebte ich sie für die Tatsache, dass ich an ihnen meine ganze Wut und meinen Frust ablassen konnte, ohne dabei Freundschaften zu gefährden. Leider Gottes hatten wir von dieser Sorte aber mehr als genug in der Klasse. Oder sollte ich lieber sagen zum Glück?
„Katja, was haben wir jetzt?“, fragte ich, als es endlich klingelte.
Frau Meyer, die gerade die Hausaufgaben an die Tafel kritzelte, warf mir einen bösen Blick zu. Ihre Augen sagten es nur zu deutlich: Dich hab ich ab sofort auf dem Kicker, Emilia, ich werde dir das Leben zur Hölle machen!
Meine Augen formten sich zu Schlitzen. Wenn Blicke töten könnten! Ein schiefes boshaftes Lächeln meinerseits. Ich fixierte die Lehrerin mit einem unnachgiebigen Blick.
Sah ich da eine leichte Panik in ihren Augen aufflammen? Oder irrte ich mich?

[Enfant Terrible]

Nicht schlecht, bisher wirkt es aber leider wie eine typische Jugendbuch-Schulgeschichte, und trotz des "spannenden" Endes konntest du mich nicht so sehr fesseln, wie es weitergeht. Ist aber vielleicht geschmacksbedingt.

[Bine]

Du hast recht, da hab ich nicht besonders gut geschrieben!