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ichundso
Leseratte
 Alter: 34 Beiträge: 190
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 29 Beiträge: 10245 Wohnort: München

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 18.04.2009 08:47
von Enfant Terrible
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Der Titel sagt alles.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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femme-fatale233
Füßchen
 Alter: 30 Beiträge: 2097 Wohnort: München
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 18.04.2009 09:51
von femme-fatale233
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Hallo du(undso)...
Mir gefällt dein Gedicht gut, es hat (auch wenn du ja absichtlich die Klischees bedienst) nichts Kitschiges und das ist gut. Das Gedicht ist sehr schlicht und unverschnörkelt gehalten und das verleiht dem Thema einen neuen, interessanten Blickwinkel. Einzig und allein eine Strophe würde ich weglassen, weil sie für einen Moment lang die Komikerin in mir angesprochen hat und das glaube ich nicht die Absicht sein sollte:
Zitat: | Und ich sitze hier
und trinke Schokolade
und esse Bier
oder anders herum. |
Ich mit meiner regen Fantasie musst mir das natürlich sofort vorstellen und ich glaube das kam bei mir dann eher lustig als ein wenig melancholisch rüber.
Ansonten: Super Gedicht, erinnert mich ein bisschen an den Stil von jim-knopf (aber auch nur ein bisschen)
Ach ja und wie war das doch gleich: Alkohol ist keine Lösung....
...sondern ein Destillat.
Liebe Grüße,
Caro
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Eredor
Dichter und dichter
 Moderator Alter: 31 Beiträge: 4692 Wohnort: Heidelberg

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 20.04.2009 00:16
von Eredor
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Manchmal ist eben auch das Klischee originell.
lg Dennis
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Nina
Dichterin

Beiträge: 5361
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 20.04.2009 00:20
von Nina
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Ich finds großartig, bis auf das hier:
Zitat: | Berufliche Erzeugnisse |
Berufliche Erzeugnisse? Hä? Watt?
Meine Empfehlung: Diese Zeile bitte überarbeiten.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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ichundso
Leseratte
 Alter: 34 Beiträge: 190
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 20.04.2009 18:22
von ichundso
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danke euch
werd die verbesserungsvorschläge nochmal überdenken. über die eine strophe ("... oder anders herum") habe ich auch beim schreiben schon nachgedacht, sie dann aber letztendlich stehen gelassen
Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben: | Der Titel sagt alles.  |
ist das jetzt schlecht? ^^
_________________ the mongrel cat came home
holding half a head
proceeded to show it off
to all of his newfound friends
he said "I been where I liked
I slept with who I liked
she ate me up for breakfast
she screwed me in a vice
but now I don't know why I feel so tongue-tied" |
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 29 Beiträge: 10245 Wohnort: München

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 20.04.2009 18:24
von Enfant Terrible
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_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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ichundso
Leseratte
 Alter: 34 Beiträge: 190
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 20.04.2009 18:27
von ichundso
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war das jetzt die antwort? ^^
_________________ the mongrel cat came home
holding half a head
proceeded to show it off
to all of his newfound friends
he said "I been where I liked
I slept with who I liked
she ate me up for breakfast
she screwed me in a vice
but now I don't know why I feel so tongue-tied" |
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 29 Beiträge: 10245 Wohnort: München

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 20.04.2009 18:28
von Enfant Terrible
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Du schreibst Gedichte, zeig doch ein bisschen mehr Phantasie bei der Interpretation meiner Antworten!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Todorov Gänsefüßchen
T
Beiträge: 26
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T 21.04.2009 10:48 Re: Klischee-deprimiert von Todorov
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Hi
Das hier gefällt mir insgesamt sehr gut. Wenn man sich selbst nicht sein will, ist es leicht, ein anderer zu sein, aber gleichzeitig wird diese Rolle auch abgelehnt, weil es stereotype, durch fernseh, film und buch plattgetretene Bilder sind.
Eigentlich wollte ich dir aber auch noch ein paar Vorschläge machen, auch wenn ich das persönlich in dem Maße gar nicht abhaben kann. Anstatt dir einfach "meine" Variante aufzudröseln werd ich meine Änderungsvorschläge zu begründen versuchen:
Zitat: |
Und ich sitze hier
und ich sitze hier
und ich fühle mich einsam
und ich fühle mich einsam.
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Das "und" impliziert eine Regelmäßigkeit, fast wie etwas alltägliches.
Vor allem orientierte ich mich an der Atmosphäre, die hier entsteht. Die Wiederholungen sind eigentlich ein no-go, aber hier wirkt der Sprecher zugleich deprimiert, ohne Mitleid beim Leser zu erzeugen. Es hat einen ironischen Unterton, so als wenn das mehrmalige Aussprechen allein ausreichen müsse, die Einsamkeit heraufzubeschwören.
Zitat: |
Berufliche Erzeugnisse
sind meine Ausrede
für Langeweile.
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"sind meine Ausrede für". Das solltest du vielleicht noch etwas komprimieren, etwas wie "Meine Langeweile heißt ..." oder so. "Berufliche Erzeugnisse" finde ich als Ausdruck unglücklich an dieser Stelle, außerdem gibt es im ganzen weiteren Verlauf keinen ? Anknüpfungspunkt daran, was damit gemeint ist. Ist es überhaupt von Belang?
Zitat: |
Und ich sitze hier
und ich sitze hier
und esse Schokolade
wie Klischee-pummelige Frauen
und ich trinke Bier
wie ein Klischee-egomaner Typ
der seine Selbstzweifel
im Alkohol ertränkt.
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Wenn du schon mit den Wiederholungen arbeitest, solltest du sie effektiv einsetzen. Entweder "wie Klischee" oder "wie ein Klischee". Letzteres finde ich besser und ich bin mir nicht ganz sicher, ob du die pummeligen Frauen und den egomanen Typen nicht ganz rauslassen willst. Nicht nur denke ich, dass das Klischee ohnehin klar wird (bzw. dass sich die Fantasie des Lesers das Bild des Biertrinkenden selbst ausmalen kann), darüber hinaus sind die Beispiele nicht besonders gut gewählt. Pummelige Frauen hat man direkt vor Augen, sind also sehr bildhaft, den "egomanen Typen" (egoman ist zu abstrakt) jedoch kann man sich nicht vorstellen.
Wenn du dennoch an den Beispielen hängst, solltest du sie von "wie ein Klischee" abtrennen, denn zu lesen "wie Klischee-pummelige Frauen" macht das Gedicht total unnötig komplizierter. Die einfachen Satzkonstruktionen wie geben dem Text einfach viel mehr Ausdruck, alles andere lenkt unnötig ab.
Zitat: |
Und dabei fühle ich mich
wie ein Kind.
Da ist eines von diesen Mädchen,
von denen ich in Gedichten gerne
in Du-Form spreche.
Aber irgendwie habe ich genug davon,
der Liebe die Schuld zu geben;
immer dann,
wenn mein Inneres
ins Bodenlose zu fallen droht.
|
Ich weiß nicht genau, warum ich denke, die "ich"-Form ("die Mädchen, von denen ich in Gedichten gerne") sei hier fehlamplatz. Ich lasse das mal offen.
Um aber einen Vorschlag zur Diskussion zu stellen:
"Das ist eines von diesen Mädchen,
die 'Du' heißen im Gedicht"
Der Vorschlag ist nicht besonders gut, kommt dabei doch das "Heranholen einer Person" durch ein Du auf dem Papier, das ja die Wirklichkeit rücksichtslos hintergeht, nicht zum Ausdruck. Zumindest sehe ich in dieser Strophe aber die Möglichkeit, allgemeinere Statements abzugeben (weil das, was du eigentlich sagen willst, dafür gut genug ist)
Zitat: | Aber irgendwie habe ich genug davon,
der Liebe die Schuld zu geben;
immer dann,
wenn mein Inneres
ins Bodenlose zu fallen droht. |
Ein ziemlicher Tiefpunkt im Gedicht. Zu unkonkret: Liebe, Schuld, Innerlichkeit,
Zitat: |
Und ich sitze hier
und trinke Schokolade
und esse Bier
oder anders herum.
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Wie wärs, den letzten Vers rauszunehmen (die Beliebigkeit in der Reihenfolge kommt ohnehin zum Ausdruck) Außerdem hättest du dann so etwas wie einen Refrain, der die Stimmung aufrecht erhält.
Zitat: |
Das Leben ist mir zu gerade.
Es verträgt sich nicht
mit meiner gestreckten Gefühlswelt.
Doch auch,
wenn ich das Loch in meinem Inneren
nicht füllen kann:
Irgendwo hilft es
ein wenig,
die Leere zu akzeptieren
und Bier zu trinken
und Schokolade zu essen,
als wäre ich Klischee-deprimiert.
|
Zum Schluss hin flacht der Text leider ab, zumindest in der Perspektive, in der ich ihn betrachte. Das ist schade, gerade die Ambivalenz von Depression und Absurdität, also der Kontrast zwischen persönlichem, eigenstem Empfinden und klischeehaftem Bild, macht den unheimlichen Reiz dieses Textes aus. Zum Schluss geht es nur noch um dein Empfinden, darum, ein Loch zu füllen (was für ein emotionales Bild!) und auf einen leeren, fast moralischen Allgemeinplatz auszuweichen: "Irgendwo hilft es".
Versteh mich nicht falsch: Die Pointe ist eigentlich ganz ok und nennt das Kind beim Namen: Falsches Selbstmitleid, ein Leiden, mit dem man sich im Mittelpunkt der Welt sehen will, obwohl man weiß, dass man dort doch nicht ist. Aber dazu passt doch nicht, "die Leere zu akzeptieren". Das ist halbempfindsames Lesergetätschel, das die Kritik am falschen Leiden, die Hauptaussage "Klischee: deprimiert", unglaubwürdig macht.
Jetzt hab ich doch wieder zu viel geschrieben. Für Rückfragen stehe ich jedenfalls gerne zur Verfügung, sie müssen aber keineswegs sein. Ich hoffe, dass ich meine Beobachtungen irgendwie verständlich gemacht habe. Es geht mir, wie gesagt, nicht darum, deinen Text umzuschreiben. Für Rückfragen stehe ich jedenfalls gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße,
Todorov
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