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Ronneburger Eselsohr
R Alter: 44 Beiträge: 316
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R 16.04.2009 11:41 Realität von Ronneburger
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Hallo,
mich würde mal eine Frage zu den Genren Horror und Phantasy interessieren.
Ich versuche gerade einen Roman zu schreiben, der in diese beiden Genres passt. Wie plausibel muss ich alles erläutern?
Beispiel am Film Die Mumie
In der Mumie geht es ja darum, dass ein toter Pharao wieder zum Leben erweckt wird. In einer Pyramide werden seine zu Stein gewordenen Helfer plötzlich wieder lebendig und bekämpfen die Umstehenden. Eine Erklärung, warum diese wieder zum Leben erwachen gibt es nicht (soweit ich mich erinnern kann).
Beispiel Film Das Geisterhaus
Hier ist ein Haus, das plötzlich seinen Insassen schwierige Dinge antun kann. Warum, weil in böser Geist dahinter steckt.
Diese Beispiele sind natürlich absolut phantastisch und in der Realität völlig absurd.
Wenn ich aber jetzt eine Geschichte schreibe, in der eine Kraft benutze (z.B. die Steinköpfe auf der Osterinsel) und sage diese würden dann lebendig werden und die WEltherrschaft an sich reißen. (Keine Angst, DAS ist nicht meine Geschichte). Müsste ich dann auch erklären, warum sie wieder lebendig wurden? Versteht mich richtig. Bei den Steinköpfen der Osterinseln handelt es sich um ein Mysterium, zumindest wie sie auf die Insel kamen und genauso viel Legenden gibt es und auch Wissenschaftler haben dieses Phänomen untersucht. Muss ich diese Wissenschaftler dann widerlegen um meine Geschichte zu untermauern?
LG
Michi
_________________ If you have big ideas, you have to use big words to express them. (Anne of Green Gables)
Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan) |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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16.04.2009 12:04
von Brynhilda
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Hallo Michi!
Je plausibler du alles machen kannst, um so stärker ist die Wirkung des Horrors.
Eine gute Horrorgeschichte basiert doch darauf, daß man es für möglich halten muß, wenn man es liest. Egal, wie phantastisch es ist.
Es muß glaubhaft sein. Der Leser muß dir glauben können.
Das ist der Reiz dieser Geschichten. Das ist das Geheimnis von King und Lovecraft, von Bierce und Ligotti und Blackwood und wie sie alle heißen.
Es muß glaubhaft sein.
Denk an Horatio.
Viele Grüße,
Brynhilda
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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 77 Beiträge: 594 Wohnort: München
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16.04.2009 13:29
von Ernst Clemens
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hallo michi,
was brynhilda schreibt kann ich voll unterstreichen - zumindest, wenn es um horror geht.
bei phantasy sehe ich das anders. hier würde ich überhaupt nicht darauf bestehen, vom autor eine erklärung zu bekommen. ich würde die story/situation/umgebung/aussage.....was auch immer erst einmal so annehmen und dann darauf gespannt sein, was der autor aus dieser situation macht.
ernst
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caesar_andy Klammeraffe
C Alter: 42 Beiträge: 536
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C 16.04.2009 14:59
von caesar_andy
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Bei der fantasy ist das natürlich etwas anders, denn du erzeugst ja quasi eine Welt, die zwar glaubhaft wirken soll, bei der der Leser aber sowieso weiß, das sie nicht real ist. Deshalb solltest abwägen, wieviel Hintergrundwissen du geben MUSST, damit die Welt stimmig wird, und wiviel du geben kannst, um den zauber nicht zu zerstören und dem Leser das Gefühl zu geben, ein Lexikon zu lesen.
In meinem Buch ist Magie z.B. ein wissenschaftlich erklärbares Phänomen, daher wird an zwei, drei Stellen kurz angesprochen und erleutert, wie sie funktioniert und wie man sie benutzt. Das Reicht vollkommen aus.
Denke immer daran: Der Fantasy-Leser möchte in deine Welt eintauchen, sie erleben. Er möchte keinen Unterricht in der Anwendung schwarzer Magie, die es in der Realität eh nicht gibt.
Und die Moais sind lange nicht mehr so rätselhaft, wie du beschreibst Die Ureinwohner der Osterinseln haben die meisten von ihnen als "Wächter" für Grabkammern aufgestellt. Dahinter steckt also schlicht und einfach eine Art Totenkult.
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Ronneburger Eselsohr
R Alter: 44 Beiträge: 316
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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16.04.2009 15:10
von Brynhilda
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Ronneburger hat Folgendes geschrieben: | Aber wie kamen sie dorthin, denn der Stein ist wohl auf der Insel nicht zu finden? |
Die Steine sind auf der Insel zu finden.
Es gibt dort sogar Steinbrüche, in denen noch unfertige Skulpturen zu finden sind.
Es gibt da einen sehr schönen Dokumentarfilm von Thor Heyerdahl.
Der hat da sogar eine dieser Figuren verwendet, um die Technik der alten Eingeborenen nachzustellen.
Allerdings waren die Figuren der Untergang der alten Osterinsel-Kultur. Man braucht wohl sehr viel Holz, um die Figuren zu bearbeiten und zu bewegen etc. Und deshalb haben die Ureinwohner so nach und nach ihren ganzen Wald abgeholz.
Eine, wie sagt man, selbstverschuldete ökologische Katastrophe.
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caesar_andy Klammeraffe
C Alter: 42 Beiträge: 536
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Ronneburger Eselsohr
R Alter: 44 Beiträge: 316
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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16.04.2009 15:20
von Brynhilda
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Ronneburger hat Folgendes geschrieben: | Es ist wohl rätselhaft wie die an die Küste gekommen sind. Das ist es. |
Das ist auch nicht mehr rätselhaft.
Ich empfehle den Film von Thor Heyerdahl. Er sicher auch ein Buch geschrieben.
Es war nur lange rätselhaft, weil man erst vor geraumer Zeit herausgefunden hat, daß die Osterinseln einmal sehr dicht bewaldet waren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Thor_Heyerdahl#Osterinsel
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Takeru Leseratte
T
Beiträge: 199
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