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Das Ritual


 
 
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag11.04.2009 17:40
Das Ritual
von Enfant Terrible
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Anfang einer mythologisch angehauchten Urzeitgeschichte. Auch wenn das im ersten Teil geschilderte Losverfahren auf einem Brauch der alten Kelten beruht, erhebe ich keinerlei Anspruch auf historische Richtigkeit, da die Geschichet nicht an eine bestimmte Epoche oder ein bestimmtes Volk gebunden ist. Eckpunkte sind: Europa in der späteren Jungsteinzeit.
Viel Spaß beim Lesen! Ich bin gespannt, wie dieser Versuch ankommt, weil es für mich ein ungewohntes Experiment ist.


Im glimmenden Halbdunkel der Höhle verflochten sich die Blicke zu einem Spinnennetz, in dessen Mitte Jarovan gefangen war. Das Gefühl, von den Göttern selbst beobachtet zu werden, lastete auf ihm, lenkte sein Handeln wie von fern.  
Mit geschlossenen Augen griff der junge Mann in den Lederbeutel. Zwar hatte die Kälte die Männer zu diesem Ritual zusammen getrieben, doch nicht sie war es, die Jarovans Hände nun zittern ließ. Zumindest nicht allein.
Zwei Teile des gebrochenen Fladens waren noch im Losbeutel geblieben. Ein letztes gewöhnliches … und das verkohlte Omen. Schwarz und Weiß. Leben und Tod.
Blind und ergeben holte Jarovan ein Brotstück hervor. An Betrug, irgendeine Art, sein Schicksal vorauszusehen, war nicht zu denken; die Götter ließen sich so leicht erzürnen. Sie hatten ohnehin genug Unheil über seine Sippe gebracht.
Das heilige Schweigen wurde gestört von Eghars krampfhaften Atemzügen, hörbar nur für Jarovan, der neben seinem Freund hockte. Sie beide waren unter der Elite der Männer, die für das Opfer in Frage kamen. Und nun waren sie als Letzte geblieben. Auf wen immer das Los fiel – jener, der das letzte weiße Brotstück zog, wurde der Opferwächter, der Begleiter. Nicht einmal die Weisen vermochten zu sagen, welches die schwerere Bürde war.
Jarovan riss die Augen auf und starrte auf den Fladenrest, verbrannt wie aus dem Ofen der Nacht. Er hörte Eghar neben sich aufatmen, und fühlte sich von ihm nicht einmal verraten. Genau genommen verwehrte sich ihm in diesem Augenblick jedes Gefühl, jeder klare Gedanke. So musste ein Jäger empfinden, wenn ein Raubtier ihm mit einem rachsüchtigen Biss den Nacken bricht.
Das Los der Götter war auf Jarovan gefallen.
Als könnte er dies nicht bemerkt haben, flüsterte der Älteste seinen Namen mit einer Stimme so trocken wie die Zweige, auf denen sie das spärliche Feuer entfacht hatten. Eghar stieß Jarovan mit dem Ellenbogen an und flüsterte: „Denk an den Brauch.“ Er selbst holte das letzte weiße Fladenstück aus dem Lederbeutel. Es hatte keine Bedeutung mehr.
Jarovan nickte. Seltsamerweise zitterten seine Hände nicht mehr, als er sein Fladenstück zum Mund führte. Dem Ritual folgend, verspeiste er das Brot, schmeckte die Schwärze, den Tod.
Kaum hatte sich die Bitterkeit in seinem Mund aufgelöst, ergriff der Älteste das Wort: „Die Götter stellen uns auf die Probe. Es ziehen Schneestürme auf, und die Kälte zwingt uns, den Brauch schnell auszuführen.“ Seine blinden Augen glitten von Jarovan auf Eghar. „Der Wächter muss in der nächsten Dämmerung mit dem Opfer aufbrechen.“
„Du und ich, Eghar“, flüsterte Jarovan mit zerbrechender Stimme, doch sein Freund starrte stumm auf die Feuerstelle.
Als nächstes wurde Eghar in seine Pflicht eingeweiht und bekam den Weg zum Berg beschrieben, auf den er das Opfer begleiten sollte. Dieses Wissen war jedoch nicht für Jarovans Ohren, so musste er die Höhle verlassen. Sein Empfinden war immer noch von seinem Denken getrennt, und selbst wenn er Mitleid verspüren könnte – er wusste nicht, ob er selbst oder sein Freund mehr Bedauern verdiente. Anders als Jarovan war Eghar vom Schicksal zum Leben bestimmt, aber auch ihn erwartete nicht zurück von ihrem Marsch.
Auf wankenden Beinen trat Jarovan aus der öligen Kälte der Hohle in den schneidend klaren Frost draußen. Dieser Frost war der Bote des Götterzorns, von den Menschen heraufbeschworen. Zu lange hatten sie der Eisfürstin das Opfer verwehrt, das ihr zustand … doch mit ihrer Macht holte sie ein Vielfaches unter den Alten und Kranken, die im ewigen Winter ihre Augen schlossen.
Vor der Höhle hatten sich die Menschen seines Stammes versammelt, den vom Schicksal Bestimmten zu empfangen. Jarovan starrte in die vertrauten Gesichter, die Kälte und Auszehrung gebleicht hatten. Unter ihnen machte er viele der Jäger aus, die vor dem Los seine Kameraden gewesen waren. Selbst einige der Alten, denen der Winter wie durch ein Wunder das Leben gelassen hatte, hatten sich herbeigeschleppt und bebten unter ihren Fellen.
Der einzige Laut hier war der Wind auf seinem Weg, zur Eisfürstin die Kunde zu tragen. Niemand wusste, was unter den grimmigen Augen der Ritualwächter zu sagen erlaubt war, ohne den Brauch zu entweihen. Worte des Mitleids oder des Trostes waren dem Opfer vorenthalten; ein wahrer Abschied wurde unmöglich gemacht durch den allzu baldigen Aufbruch.
Jäh wurde das Schweigen unterbrochen, als eine Frauenstimme seinen Namen schrie – gellend, voll endloser Klage. Regung kam in die Menge, eine junge Frau kämpfte sich den Weg frei zu Jarovan. Ihr Gesicht, das weiß und gequält unter der Fellkapuze aufblitzte, ließ ihn zusammenzucken. Es war Niav, seine Gefährtin, die seit dem Sommer mit ihm die Hütte teilte.
„Jarovan!“



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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag11.04.2009 19:26

von EdgarAllanPoe
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Hallo Krümel!

Zuerst mal: Ein schöner Beginn einer Geschichte. Da würde ich gerne erfahren, wie es weitergeht  Smile
Du baust eine schöne, düstere Atmosphäre auf. Normalerweise bin ich kein Fan von historischen Geschichten, aber diese hier hat es mir angetan. Du beschreibst das Opferritual plastisch und bildlich. Da gibt es nur wenig zu bemängeln:
Zitat:

„Du und ich, Eghar“, flüsterte Jarovan mit zerbrechender Stimme


"Mit zerbrechender Stimme"... Darunter kann man sich was vorstellen, aber es klingt mir etwas zu seltsam. Wie wäre es, wenn du schreibst:
"mit zittriger Stimme", "mit krächzender (ausgedörrter, ...) Stimme"? Das ist nur ein Vorschlag, aber du kannst es auch gerne so belassen, wie es ist, falls du meine Korrektur als unlogisch empfindest.

Ansonsten: Zwar kann ich an diesem Fragment nicht beurteilen, wie der Rest der Geschichte ist, aber dieser Versuch ist geglückt  Wink

Liebe Grüße,

Eddie  smile


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

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Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag11.04.2009 19:38

von Brynhilda
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Hallo Krümel!

Das ist es also!

Gefällt mir sehr gut. smile extra

Viele Grüße,
Brynhilda
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag11.04.2009 19:44

von Enfant Terrible
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@ Eddie: Herzlichen Dank fürs Lesen und für dein Lob. Ich habe zwar die "zerbrechende Stimme" schon mal irgendwo gelesen, aber wenn es sich merkwürdig liest, denke ich gerne über eine Alternative nach.

@ Ilka: Was, keine Vorwürfe, dass ich historisch nen totalen Schmarrn zusammendichte? Keine Kritik? Nur ein "Gefällt mir gut"?  Shocked  Mad  Das klingt ja gar nicht nach dir. wink


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag11.04.2009 19:53

von Brynhilda
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
@ Ilka: Was, keine Vorwürfe, dass ich historisch nen totalen Schmarrn zusammendichte? Keine Kritik? Nur ein "Gefällt mir gut"?  Shocked  Mad  Das klingt ja gar nicht nach dir. wink


Gut, ich hab die Geschichte nicht als historisch gelesen, sondern eher als durch die Historie inspiriert.
Insofern....

Ich muß heute um 21 Uhr ins Bett gehen, weil ich um 3 Uhr wieder aufstehen muß.
Deshalb habe ich versucht, meine Antwort knapp zu halten.
Du weißt doch: "Werde wesentlich!"
 Wink

Ich kann mir morgen abend gern alles noch einmal durchlesen und eine ausführlichere Kritik schreiben, wenn dir daran liegt.
smile
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag11.04.2009 19:54

von Enfant Terrible
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben:
Ich kann mir morgen abend gern alles noch einmal durchlesen und eine ausführlichere Kritik schreiben, wenn dir daran liegt.
smile

Natürlich liegt mir daran.
Wer so naiv war, sich darauf einzulassen, den entlasse ich nicht so schnell aus meinen Klauen.  Twisted Evil


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag11.04.2009 20:07

von Brynhilda
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Wer so naiv war, sich darauf einzulassen, den entlasse ich nicht so schnell aus meinen Klauen.  Twisted Evil


Oweh!
Ich hätte es wissen müssen!
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Hoody
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Beitrag11.04.2009 21:03

von Hoody
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love
Endlich wieder mal eine Geschichte von dir.
Also wie Edgar schon gesagt hat du baust wirklich eine düstere Stimmung auf. So etwas gefällt mir. Besonders weils jetzt schon draußen dunkel ist. Schöne Gänsehaut.
Ich konnte keine Fehler finden.
Macht auf alle Fälle neugierig auf mehr.

lg Hubi =)


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag12.04.2009 09:37

von Enfant Terrible
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Freut mich, dass es dir gefällt, Hubi, und dass die Atmosphäre dich erreicht smile extra
Ich bin wirklich überrascht über das Lob, weil ich selbst noch nicht ganz zufrieden bin mit dem Schreibstil des Gedichts. Ich habe das Gefühl, es holplert an vielen Stellen, es sind viele Schnitzer drin, vieles ist ungeschickt ausgedrückt ...  Embarassed


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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag12.04.2009 13:40

von Rheinsberg
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Mir gefällts auch.

Hast du mal "Ayla und der Clan des Bären" gelesen?
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag12.04.2009 13:52

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nein, was ist das?

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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag12.04.2009 13:54

von Enfant Terrible
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Nein, was ist das?

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Gast







Beitrag12.04.2009 14:13

von Gast
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Hallo Terrorkrümel,

deine Freizeichnungsklause (Zeit und Volk) war geschickt gewählt. Denn beides geht nicht zusammen. Warum hast du dann nicht gleich geschrieben, dass es um irgendein Volk in grauer Vorzeit geht? Du hast nicht zu erkennen gegeben ob es sich um eine Kurzgeschichte oder ein Romanprojekt handelt? Meiner Beobachtungsgabe folgend gehe ich mal von einer Kurzgeschichte aus.

Zitat:
Im glimmenden Halbdunkel der Höhle verflochten sich die Blicke zu einem Spinnennetz, in dessen Mitte Jarovan gefangen war. Das Gefühl, von den Göttern selbst beobachtet zu werden, lastete auf ihm, lenkte sein Handeln wie von fern.


du fasst hier einiges zusammen, das sich sehr zum Aufbau der Stimmung geeignet hätte. Der Preis dafür ist das Passiv. Liest sich aber dennoch akzeptabel.

Zitat:
Mit geschlossenen Augen griff der junge Mann in den Lederbeutel. Zwar hatte die Kälte die Männer zu diesem Ritual zusammen getrieben, doch nicht sie war es, die Jarovans Hände nun zittern ließ. Zumindest nicht allein.
Zwei Teile des gebrochenen Fladens waren noch im Losbeutel geblieben. Ein letztes gewöhnliches … und das verkohlte Omen. Schwarz und Weiß. Leben und Tod.


Hier hättest du bezüglich der Kälte präziser werden können. Was hat sie mit dem Ritual zu tun? Fraglich ist auch, ob die Orientierung „warum die Menschen zusammen gekommen sind, nicht zu Anfangs Platz gefunden hätte. Du steigst ins Ritual als es bereits dem Ende zu geht. Ist es nicht Teil der tragenden Handlung? Wenn es ein historisch erwiesenes Ritual wäre, müsste es möglich sein es aus der Anonymität zu schreiben.

Zitat:
Blind und ergeben holte Jarovan ein Brotstück hervor. An Betrug, irgendeine Art, sein Schicksal vorauszusehen, war nicht zu denken; die Götter ließen sich so leicht erzürnen. Sie hatten ohnehin genug Unheil über seine Sippe gebracht.


Er zittert – und nicht nur der Kälte wegen- Folgedessen kann er so blind und ergeben nicht sein. Du verschenkst den Konflikt. Dazu mehr im Schlusswort.

Zitat:
Das heilige Schweigen wurde gestört von Eghars krampfhaften Atemzügen, hörbar nur für Jarovan, der neben seinem Freund hockte. Sie beide waren unter der Elite der Männer, die für das Opfer in Frage kamen. Und nun waren sie als Letzte geblieben. Auf wen immer das Los fiel – jener, der das letzte weiße Brotstück zog, wurde der Opferwächter, der Begleiter. Nicht einmal die Weisen vermochten zu sagen, welches die schwerere Bürde war.


Diese Regelung scheint mir vorhersehbar. Was wenn das verkohlte Stück Brot zuerst gezogen würde? Sinn würde es vielleicht machen, wenn es um das „letzte“ Stück Brot ginge, das VOR dem verkohlten Stück gezogen wurde.

Zitat:
Jarovan riss die Augen auf und starrte auf den Fladenrest, verbrannt wie aus dem Ofen der Nacht. Er hörte Eghar neben sich aufatmen, und fühlte sich von ihm nicht einmal verraten. Genau genommen verwehrte sich ihm in diesem Augenblick jedes Gefühl, jeder klare Gedanke. So musste ein Jäger empfinden, wenn ein Raubtier ihm mit einem rachsüchtigen Biss den Nacken bricht.


Hier fehlt die klare Trennung zwischen den Gedanken des „Opfers“ und dem Kommentar des Erzählers.

Zitat:
Das Los der Götter war auf Jarovan gefallen. Als könnte er dies nicht bemerkt haben, flüsterte der Älteste seinen Namen mit einer Stimme so trocken wie die Zweige, auf denen sie das spärliche Feuer entfacht hatten. Eghar stieß Jarovan mit dem Ellenbogen an und flüsterte: „Denk an den Brauch.“ Er selbst holte das letzte weiße Fladenstück aus dem Lederbeutel. Es hatte keine Bedeutung mehr.


Das Anstoßen mit dem Ellenbogen nebst Erinnerung des Freundes, liest sich unfreiwillig komisch. Soll das eine Aufmunterung im Stile von: "Ist doch für einen guten Zweck sein"? Hier darf man mehr Einfühlungsvermögen erwarten.

Zitat:
Jarovan nickte. Seltsamerweise zitterten seine Hände nicht mehr, als er sein Fladenstück zum Mund führte. Dem Ritual folgend, verspeiste er das Brot, schmeckte die Schwärze, den Tod. Kaum hatte sich die Bitterkeit in seinem Mund aufgelöst, ergriff der Älteste das Wort: „Die Götter stellen uns auf die Probe. Es ziehen Schneestürme auf, und die Kälte zwingt uns, den Brauch schnell auszuführen.“ Seine blinden Augen glitten von Jarovan auf Eghar. „Der Wächter muss in der nächsten Dämmerung mit dem Opfer aufbrechen.“


wie können „blinde Augen“ Personen der Reihe nach anschauen? Von welchen Göttern ist die Rede und welche Götter sollen besänftig werden? Das gilt es im Dialog -, nicht als Erklärung abzuhandeln.

Zitat:
„Du und ich, Eghar“, flüsterte Jarovan mit zerbrechender Stimme, doch sein Freund starrte stumm auf die Feuerstelle. Als nächstes wurde Eghar in seine Pflicht eingeweiht und bekam den Weg zum Berg beschrieben, auf den er das Opfer begleiten sollte. Dieses Wissen war jedoch nicht für Jarovans Ohren, so musste er die Höhle verlassen. Sein Empfinden war immer noch von seinem Denken getrennt, und selbst wenn er Mitleid verspüren könnte – er wusste nicht, ob er selbst oder sein Freund mehr Bedauern verdiente. Anders als Jarovan war Eghar vom Schicksal zum Leben bestimmt, aber auch ihn erwartete nicht zurück von ihrem Marsch.


Der Zweifel, ob Opfer oder Begleiter bemitleidenswerter ist, wurde bereits abgehandelt. Warum hier noch einmal? Der letzte Teilsatz: „aber auch ihn erwartete (man?) nicht zurück von ihrem Marsch“ ist unvollständig.

Zitat:
Auf wankenden Beinen trat Jarovan aus der öligen Kälte der Hohle in den schneidend klaren Frost draußen. Dieser Frost war der Bote des Götterzorns, von den Menschen heraufbeschworen. Zu lange hatten sie der Eisfürstin das Opfer verwehrt, das ihr Zustand … doch mit ihrer Macht holte sie ein Vielfaches unter den Alten und Kranken, die im ewigen Winter ihre Augen schlossen.


Von der öligen Kälte in den schneidenden klaren Frost? Was ist ölige Kälte? Bitte generell weniger Adjektive! Sonne ist heiß und Frost kalt.

Zitat:
Vor der Höhle hatten sich die Menschen seines Stammes versammelt, den vom Schicksal Bestimmten zu empfangen. Jarovan starrte in die vertrauten Gesichter, die Kälte und Auszehrung gebleicht hatten. Unter ihnen machte er viele der Jäger aus, die vor dem Los seine Kameraden gewesen waren. Selbst einige der Alten, denen der Winter wie durch ein Wunder das Leben gelassen hatte, hatten sich herbeigeschleppt und bebten unter ihren Fellen.


Es geht um Sippenangehörige. Braucht es wirklich den Hinweis, dass es vor dem Los seine Kameraden waren? Die Mischung der Altersklassen hätte man geschickter abhandeln können. Oder kommen die Alten gemeinhin nicht?

PS: Wer sind diese übrigens? In der späten Steinzeit lag das Höchstalter um 35 Jahre.

Zitat:
Der einzige Laut hier war der Wind auf seinem Weg, zur Eisfürstin die Kunde zu tragen. Niemand wusste, was unter den grimmigen Augen der Ritualwächter zu sagen erlaubt war, ohne den Brauch zu entweihen. Worte des Mitleids oder des Trostes waren dem Opfer vorenthalten; ein wahrer Abschied wurde unmöglich gemacht durch den allzu baldigen Aufbruch.
Jäh wurde das Schweigen unterbrochen, als eine Frauenstimme seinen Namen schrie – gellend, voll endloser Klage. Regung kam in die Menge, eine junge Frau kämpfte sich den Weg frei zu Jarovan. Ihr Gesicht, das weiß und gequält unter der Fellkapuze aufblitzte, ließ ihn zusammenzucken. Es war Niav, seine Gefährtin, die seit dem Sommer mit ihm die Hütte teilte.
„Jarovan!“


Dieser Satz klingt sehr schräg: „Der einzige Laut hier war der Wind auf seinem Weg, zur Eisfürstin die Kunde zu tragen.“ Arbeite den Konflikt präziser aus.

du arbeitest bereits auf hohem Niveau, (mit Ausnahme der Gedichte arrgh!) deshalb das genauere Hinschauen. Ich kenne weder Länge noch Verlauf der Geschichte. Müsste ich raten, würde ich darauf tippen, dass es darum geht wie Jarovan seinem Schicksal entgeht. Du könntest sehr viel mehr Tiefe in die Geschichte bringen, wenn du den Leser an den möglichen inneren Konflikt des Opfers teilhaben lässt. Warum soll er geopfert werden und welchen Stellenwert hat diese Tradition im Leben des Volkes? Daraus kann er Leser ableiten wie stark der Todgeweihte zwischen dem Wunsch zu Leben und dem der Pflichterfüllung während der Reise zum Opferplatz hin und her gerissen wird. So wäre es nicht unnatürlich, wenn er darüber sinnierte den einstigen Freund und Gefährten statt seiner zu erledigen. Aber auch in dem Freund und Opferbegleiter könnte ein innerer Konflikt zwischen Pflicht und Freundschaft entbrennen. Dazu müsste der Leser aber über Sinn und Wertigkeit des Rituals in Kenntnis gesetzt werden. Dazu bist du zu spät in die Handlung eingestiegen, und hast damit viel dramatisches Potential außen vor gelassen. Das es einen inneren Konflikt gibt, sagten mir die zitternden Hände des „Opfers“.
Mit etwas mehr Hirnschmalz könnte die Geschichte um einiges stärker werden. Nicht weniger dürfen wir von dir erwarten.

Grüße

Bobbi
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Lesemaus
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 92
Wohnort: London


Beitrag12.04.2009 18:22

von Lesemaus
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Hallo Terrorkrümel,
der Anfang hat mir wirklich gut gefallen, ich hoffe das du uns noch mehr zu lesen gibst!

Um ehrlich zu sein, war esseit langem der erste Text, den ich wieder einmal ganz gelesen habe! (Schande über mich Confused )

Das einzige, das mich ein bisschen verwirrt hat war der Satz:

Zitat:
Anders als Jarovan war Eghar vom Schicksal zum Leben bestimmt, aber auch ihn erwartete nicht zurück von ihrem Marsch.


Was passiert denn mit Eghar?

lg Lesemaus
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag13.04.2009 08:43

von Enfant Terrible
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Vielen Dank, lieber Bobbi, für deine wie immer höchst präzise Auseinandersetzung mit dem Text. Du hast alle kleinen stilistischen Fehler und Unklarheiten aufgedeckt, wo ich noch einmal drüberarbeiten sollte. Die hohen Ansprüche, die du an meine Arbeit stellst, schmeicheln mir, lassen mich gelegentlich aber auch verzweifeln, weil ich diese Kleinigkeiten trotz größten Bemühens immer übersehe.
Allerdings möchte ich - ohne dass es wie eine Ausrede klingen soll - anmerken, dass manche Unklarheiten bzw. Informationslücken, z.B. über Sinn und Ablauf des Opferrituals, gewollt sind, da die Geschichte hier ja nicht endet und ich den Verlauf und das "Who is Who" lebendig zeigen wollte, statt in einer einleitenden Erklärung.
Soviel möchte ich verraten: Wie bereits an den im Text verstreuten hinweisen zu erkennen, leidet die Sippe unter einem besonders strengen Winter, der bereits viele Todesopfer gefordert hat. Die Menschen glauben, mit einem Opferritual ließe sich die "Eisfürstin" besänftigen, und berufen daher auf die Schnelle eines ein.
Das werde ich in der Geschichte jedoch noch deutlicher einfließen lassen. Ebenfalls werden die Konflikte, die an dieser Stelle dem Leser absehbar erscheinen, ausgearbeitet werden. Die Kurzgeschichte/Erzählung habe ich auf etwa fünf DIN-A4-Seiten geplant ... aber mal sehen, wohin sie mich noch bringt.

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Im glimmenden Halbdunkel der Höhle verflochten sich die Blicke zu einem Spinnennetz, in dessen Mitte Jarovan gefangen war. Das Gefühl, von den Göttern selbst beobachtet zu werden, lastete auf ihm, lenkte sein Handeln wie von fern.

du fasst hier einiges zusammen, das sich sehr zum Aufbau der Stimmung geeignet hätte. Der Preis dafür ist das Passiv. Liest sich aber dennoch akzeptabel.

Wie könnte ich hier denn noch mehr Spannung/Stimmung aufbauen? Ein Umschreibevorschlag als Beispiel wäre für mich sehr hilfreich.

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Mit geschlossenen Augen griff der junge Mann in den Lederbeutel. Zwar hatte die Kälte die Männer zu diesem Ritual zusammen getrieben, doch nicht sie war es, die Jarovans Hände nun zittern ließ. Zumindest nicht allein.
Zwei Teile des gebrochenen Fladens waren noch im Losbeutel geblieben. Ein letztes gewöhnliches … und das verkohlte Omen. Schwarz und Weiß. Leben und Tod.


Hier hättest du bezüglich der Kälte präziser werden können. Was hat sie mit dem Ritual zu tun? Fraglich ist auch, ob die Orientierung „warum die Menschen zusammen gekommen sind, nicht zu Anfangs Platz gefunden hätte. Du steigst ins Ritual als es bereits dem Ende zu geht. Ist es nicht Teil der tragenden Handlung? Wenn es ein historisch erwiesenes Ritual wäre, müsste es möglich sein es aus der Anonymität zu schreiben.

Das verstehe ich nun nicht ganz. Es wäre meiner Ansicht nach nicht sehr spannend für den Leser, wenn ich die Zusammenkunft, das Ritual etc der Reihe nach beschreibe und erkläre. Wie es in Kurzgeschichten ja oft üblich ist, bin ich deshalb bereits am entscheidenden Punkt eingestiegen und werde die nötigen Hintergründe schrittweise nachreichen.
Was bedeutet "aus der Anonymität schreiben"?

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Blind und ergeben holte Jarovan ein Brotstück hervor. An Betrug, irgendeine Art, sein Schicksal vorauszusehen, war nicht zu denken; die Götter ließen sich so leicht erzürnen. Sie hatten ohnehin genug Unheil über seine Sippe gebracht.

Er zittert – und nicht nur der Kälte wegen- Folgedessen kann er so blind und ergeben sein

Es ist schwammig ausgedrückt von mir. Ich wollte damit darstellen, dass er trotz seiner ganzen Ängste in jenem Moment keine Wahl hat. Ferner muss er mit geschlossenen Augen hineingreifen, weil man glaubt, dadurch würde Betrug ausgeschlossen werden.

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Jarovan riss die Augen auf und starrte auf den Fladenrest, verbrannt wie aus dem Ofen der Nacht. Er hörte Eghar neben sich aufatmen, und fühlte sich von ihm nicht einmal verraten. Genau genommen verwehrte sich ihm in diesem Augenblick jedes Gefühl, jeder klare Gedanke. So musste ein Jäger empfinden, wenn ein Raubtier ihm mit einem rachsüchtigen Biss den Nacken bricht.


Hier fehlt die klare Trennung zwischen den Gedanken des „Opfers“ und dem Kommentar des Erzählers.

Wie könnte man die Trennung klarer herausarbeiten? Auch hier bräuchte ich bitte ein Beispiel.

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Auf wankenden Beinen trat Jarovan aus der öligen Kälte der Hohle in den schneidend klaren Frost draußen. Dieser Frost war der Bote des Götterzorns, von den Menschen heraufbeschworen. Zu lange hatten sie der Eisfürstin das Opfer verwehrt, das ihr Zustand … doch mit ihrer Macht holte sie ein Vielfaches unter den Alten und Kranken, die im ewigen Winter ihre Augen schlossen.


Von der öligen Kälte in den schneidenden klaren Frost? Was ist ölige Kälte? Bitte generell weniger Adjektive! Sonne ist heiß und Frost kalt

Ölige Kälte ... damit meinte ich, dass es in der Höhle zwar auch kalt, aber stickig ist, von dem Qualm und so weiter. Aber du hast recht, es ist unrealistisch und überflüssig.

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
du arbeitest bereits auf hohem Niveau, (mit Ausnahme der Gedichte arrgh!)

Das möchte ich nun genauer erklärt haben.  Wink

Nochmals vielen Dank für die kritische Beschäftigung. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, deine Kritikpunkte technisch/handwerklich bei meinem derzeitigen Stand nicht so sauber umsetzen zu können, helfen sie mir dennoch sehr bei meiner Entwicklung.

@ Lesemaus: Das freut mich sehr, danke für das Lob! Was mit Eghar ist, lüfte ich in den Fortsetzungen. Wie bereits oben gesagt, ich wollte nicht alles gleich im ersten Teil mundgerecht dem Leser vorkauen - dann wäre auch der letzte Rest nichtvorhandener Spannung hin, fürchte ich.

Ach ja ... Brynhilda? Du hast übrigens vor Jahren versprochen, ein Sonett von mir zu rezensieren, daraus ist aber trotz zahlreicher Zusagen nichts geworden. Ja, ich hab's mir gemerkt.  Wink


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Gast







Beitrag13.04.2009 14:33

von Gast
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Zitat:
Allerdings möchte ich - ohne dass es wie eine Ausrede klingen soll - anmerken, dass manche Unklarheiten bzw. Informationslücken, z.B. über Sinn und Ablauf des Opferrituals, gewollt sind, da die Geschichte hier ja nicht endet und ich den Verlauf und das "Who is Who" lebendig zeigen wollte, statt in einer einleitenden Erklärung.
Soviel möchte ich verraten: Wie bereits an den im Text verstreuten hinweisen zu erkennen, leidet die Sippe unter einem besonders strengen Winter, der bereits viele Todesopfer gefordert hat. Die Menschen glauben, mit einem Opferritual ließe sich die "Eisfürstin" besänftigen, und berufen daher auf die Schnelle eines ein.
Das werde ich in der Geschichte jedoch noch deutlicher einfließen lassen. Ebenfalls werden die Konflikte, die an dieser Stelle dem Leser absehbar erscheinen, ausgearbeitet werden. Die Kurzgeschichte/Erzählung habe ich auf etwa fünf DIN-A4-Seiten geplant ... aber mal sehen, wohin sie mich noch bringt.
`

Ich habe deine Intention sehr wohl verstanden. Was du hier wohlwollen preis gibst, habe ich aus den gelieferten Zeilen heraus gelesen. Warum versteckst du die Orientierung? Sie ist die tragende Säule und soll die Leser in die Geschichte hinein ziehen! Darauf zu hoffen, Leser quälen sich durch die Geschichte, nur um mehr Details über Sinn und Ausführung des Rituals zu erfahren, ist zu schlicht und bedient bestenfalls den Voyeurismus einiger wenige. Auf diesem Wege schwächst du das wichtigste Element einer Story, den Konflikt. Und der entsteht nun mal nicht, indem man wichtige Details verschweigt.

Ich möchte dich an dieser Stelle ausdrücklich ermutigen den Irrweg des Verschweigens aufzugeben. Das ist nicht Aufgabe des Autors. Pack die Karten auf den Tisch, nur so kreiert man einen starken Konflikt. Setze den Leser klipp und klar ins Bild und erwecke nicht einmal den Eindruck; du könntest irgendetwas verschweigen. Leser lassen sich nicht gern eine Karotte vor die Nase binden! Mach sie mit dem Volk und deren Ritten vertraut, zeige die Umstände und dann das Ritual -, lege Sinn und Zweck offen. Denn es ist nur einleitender Höhepunkt und kann dir kaum mehr nutzen, sobald die Helden die Höhle verlassen haben. Denn dann ist es faktisch vollzogen.

Konflikt heißt nicht die Details eines Rituals bis zum Ende auszusparen. Wie soll der Leser ohne dieses Wissen erfassen welche Emotionen die Helden zu dem Treiben was noch kommt?

Welchse wäre der Konflikt?

Nehmen wir an, es handle sich um ein friedliebendes und lebensbejahendes Volk. Sie töten nicht und fürchten den Tod, wie fast jeder Mensch. Der harte Winter hat eine hohe Zahl an Opfer allen Alters gefordert. Die Verzweiflung ist grenzenlos, so dass sie sich nach vielen Jahren gezwungen sehen, dass gefürchtete Ritual des Menschenopfers durch zu ziehen. Es soll den Rest des Clans vor den sicher geglaubten Tod retten. Aber niemand möchte gern sterben. Die Wahl fällt auf zwei Freunde und dem Opfer erwartet eine Reise, an deren Ende einer der beiden einen grauenhaften Tod erleiden wird. Warum um alles in der Welt unterschlägst du Sinn und Zweck des Rituals, sowie deren GRAUENHAFTE Ausführung? Sie ist es doch, die den Leser erschauern lässt und den Konflikt zum Leben erweckt.

Der Leser folgt der Geschichte nun nicht, um nur ein paar unterschlagene Details des Rituals zu erfahren, sondern um zu erfahren was geschieht. Wie werden die Freunde den Konflikt lösen? Werden sie die grausamen Erfahrungen nach kommen, werden sie die Reise überhaupt bewältigen können, oder wird es schon unterwegs zu Mord und Totschlag kommen? Oder aber finden die Freunde einen Weg, dem Schicksal ein Schippchen zu schlagen? Um diese Spannung aufzubauen ist Schweigen das falsche Mittel. Es muss klar werden, ob und welcher innerer Konflikt in den beiden tobt! Wie heilig ist das Ritual, welcher Art Bindungen lebt der Clan, welche die beiden Freunde usw. Nur durch diese Informationen kann der Leser ermessen wie groß die Qual der Wahl wirklich ist und mit den Helden leiden. Also weg mit dem falschen Weg des Verschweigens. Das Gegenteil muss her. Mit Voyeurismus fängt man schwerlich Leser. Erkennst du den Unterschied? Soll der Leser den Konflikt erraten?

Zitat:
Das verstehe ich nun nicht ganz. Es wäre meiner Ansicht nach nicht sehr spannend für den Leser, wenn ich die Zusammenkunft, das Ritual etc der Reihe nach beschreibe und erkläre. Wie es in Kurzgeschichten ja oft üblich ist, bin ich deshalb bereits am entscheidenden Punkt eingestiegen und werde die nötigen Hintergründe schrittweise nachreichen.
Was bedeutet "aus der Anonymität schreiben"?


Wer spricht von Beschreiben? Du sollst eine Geschichte erzählen. Aber bitte schlüssig und mit allen Informationen! Die Spannung findet sich am roten Faden. Wie meistern die Freunde diese enorme Herausforderung? Das ist die Frage, die Leser binden kann. Lieferst du die Informationen zum Ende, bist du als Erzähler leider gescheitert.

Wie um alles in der Welt soll der Leser sich in die Helden hinein fühlen? Aus der Anonymität zu schreiben bedeutet in diesem Fall, den Leser klipp und klar vor Augen zu halten, was den Todgeweihten erwartet. Mit diesem Ende vor Augen lohnt es sich der schicksalhaften Reise der beiden zu folgen. Die Todesart allein kann kaum den Höhepunkt der Geschichte bilden, sondern die Frage, ob er sich dem Schicksal entziehen kann? Nur wenn der Leser weiß um was es geht, wird er Dialoge und Handlungen nachvollziehen können. Haben Held und Begleiter gleichermaßen Angst vor dem Kommenden? Werden sie sich ihre Angst eingestehen? Gibt es einen Ausweg? Wird ihre Freundschaft durch eine List obsiegen, oder steht das Ritual über allem? Das sind Fragen, mit denen du dich auseinander setzten solltest. Sie bestimmen die Dramatik und die Tiefe des Konfliktes. Ohne Konflikt – keine spannende Geschichte.


Zitat:
Jarovan riss die Augen auf und starrte auf den Fladenrest, verbrannt wie aus dem Ofen der Nacht. Er hörte Eghar neben sich aufatmen, und fühlte sich von ihm nicht einmal verraten. Genau genommen verwehrte sich ihm in diesem Augenblick jedes Gefühl, jeder klare Gedanke. So musste ein Jäger empfinden, wenn ein Raubtier ihm mit einem rachsüchtigen Biss den Nacken bricht.

Wie könnte man die Trennung klarer herausarbeiten? Auch hier bräuchte ich bitte ein Beispiel.


im Obigen Absatz ist unter anderem die Intention -warum Eghar aufatmet - unklar. Erleichterung nicht selbst zum Opfer geworden zu sein, oder Schwermut über das Schicksal des Freundes?

Er fühlte sich einmal mehr verraten? Warum? Du schreibst auktorial, indem du die Wahrnehmungen/ Gedanken zweier Akteure in einem Absatz schilderst und das führt zu Verwirrungen. Entscheide dich und schaffe eine Trennung zwischen Gedanken, Gefühlen und narrativer Zusammenfassung. Auch das Gleichnis mit dem JÄGER, der einem Raubtier zum Opfer fällt, will nicht so richtig flutschen.

Abschließend die Erinnerung. Eine Geschichte wird durch präzise Aussagen präzise Bilder erzeugen. Ein Konflikt braucht Informationen als Geburtshelfer und die Aufgabe des Autors ist das Erzählen, nicht das Verschweigen. Konnte ich meine Gedanken deutlich machen?


Schaffensreiche Grüße

Bobbi
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag14.04.2009 08:25

von Enfant Terrible
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Da war ich mal wieder total auf dem Holzweg.
Hast völlig Recht. Danke für deine geduldige Erklärung; ich muss mit meiner Verständnisschwierigkeit sehr nerven. Ich weiß zwar nicht, wie ich die Informationen klar und dennoch spannend rüberbringe, aber ich werde sie auf jeden Fall reinbringen. Danke!


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Beitrag14.04.2009 09:55

von Gast
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Zitat:
Da war ich mal wieder total auf dem Holzweg.

Hast völlig Recht. Danke für deine geduldige Erklärung; ich muss mit meiner Verständnisschwierigkeit sehr nerven. Ich weiß zwar nicht, wie ich die Informationen klar und dennoch spannend rüberbringe, aber ich werde sie auf jeden Fall reinbringen. Danke!


Hallo Terrorkrümel,
so ist es ja nun nicht. Deine Geschichte ist gut. Es scheint mir nur wichtig, dass du von dem Irrtum befreit wirst, Spannung finde sich in schwammigen Ausdrücken oder im Verschweigen. Das klingt nun hart, ist aber eine Einsicht, zu der jeder Autor irgendwann kommen muss. Und natürlich wirst du sie zu nutzen wissen, wenn dein Fokus auf das Wesentliche ausgerichtet wurde. Denk bitte ein paar Minuten über Spannung und das was sie ausmacht nach.

Ich biete dir dazu mal ein weithin bekanntes Gleichnis an.
Indiana –Jones. Der Abenteuer macht sich meist auf irgendein Artefakt am hinteren Ende der Welt aufzuspüren. Mal einen Diamanten, mal die Bundeslade. Um das Ziel zu erreichen muss er zahlreiche haarsträubende Abenteuer bestehen.

Das Publikum bekommt folgende glasklare Informationen:
Wer ist der Mann, Was macht er beruflich, warum geht er auf die Suche, wo führt die Reise ungefähr hin und vor allem WAS er suchen soll. Und wenn ein Fluch oder eine Besonderheit mit dem begehrten Gegenstand verbunden ist, erfährt das Publikum auch das. STeigert schließlich die Gänsehaut. Offen bleiben nur folgende Fragen:  Wird er sein Ziel erreichen? Wie bewältigt er das und was kommt auf ihm zu?

Alles andere wird in aller Klarheit vermittelt und kurbelt die Fantasie der Leser für das Abenteuer an. Verbleibt eine Unklarheit, setzt es die Fähigkeit der Leser herab das Kopfkino ungestört zu starten. Im Hinterkopf bliebe immer eine Unklarheit, die einen Teil der Aufmerksamkeit der Leser unbewusst von der Geschichte abzieht oder verhindert, dass das Bild im Kopf die nötige Tiefe bekommt, um der Geschichte ungestört folgen zu können.

Die Kunst es Erzählens besteht darin die notwendigen Informationen unaufdringlich einzubringen und stellte nebenher ein weiteres Instrument zur Steuerung der Lesegeschwindigkeit dar. Der Leser wird informative Seiten mit besonderer Sorgfalt lesen. Seiten ohne besonderen Inhalt werden gern mal mehr überflogen als gelesen.

Bezieht man die obigen Zeilen auf deine Geschichte versuchst du die Spannung dadurch zu erzeugen, dass der Leser NICHT erfährt, ob Jones nun einen Diamanten oder die Bundeslade sucht. Somit machst du das Ziel zum Weg und das ist falsch! Der WEG ist das Ziel des Autors!

Der Weg zum Diamanten führt ins Chaos, nicht der Diamant selbst. Im Vordergrund stehen die SPANNUNGSERZEUGENDEN Fragen: Bekommt er den Diamanten? Wie meistert er die Herausforderung? Wird er es überleben? Sie laufen analog zur Geschichte und pressen das Adrenalin des Publikums in alle Poren.

Zusammengefasst ist das tragende Element also  NICHT die Frage: WELCHER Herausforderung er sich zu stellen hat. Das gehört zur Orientierung und muss dem Publikum vorab klipp und klar mitgeteilt werden, wenn es das Abenteuer lückenlos verfolgen soll.  Schließlich stellt der Diamant das Motiv seiner Handlung!

Schauen wir auf deine Geschichte, so glaubst du durch nebulöse Informationen Spannung erzeugen zu können. Du bestätigst das indem du von zurück gehaltenden Informationen schreibst. Was denkst du? Wäre Indiana-Jones wirklich spannender geworden, wenn er auf der Jagd nach einem „Dingsda“ gewesen wäre?

Du schreibst, du weißt nicht wie du das spannend schreiben solltest. Das ist denkbar einfach. Wenn du lang genug nach gedacht hast, wirst du während des Schreibens klare Bilder vor Augen gehabt haben und geheimnisvoll geglaubte Informationen vorsätzlich zurück gehalten haben. Füge diese wieder ein und sorge dafür, dass die Leser ein ebenso klares Bild vor Augen bekommen, dann passt es schon. Zeig das Volk, dessen Beziehung zum Ritual und die Konsequenzen daraus. Schließlich muss nicht jedes einzelne Wort Spannung erzeugen, sondern die Kombination aus vielen.

Liefere den Lesern das Ziel – den Diamanten – , in deinem Fall Sinn und Verlauf des Rituals und lass sie Teil daran haben ob und wie die Erwählten das bevorstehende Abenteuer bewältigen. Wird der Mann sich opfern? Wird der Freund das wollen? Und was geschieht während der Reise zum Opferplatz? Die beiden werden miteinander sprechen, sich belauern, als Aufpasser oder Opfer, Mordpläne oder gemeinsame Verschwörung usw. Geh drauf ein. Dialoge, Gestiken, was die Fantasie her gibt. Alles ist denkbar. Darin findet sich die Spannung. Die Formalitäten des Rituals zu unterschlagen bedeutet einen Gänsehautfaktor und starkes Mittel zur Charakterisierung der Helden zu verschenken! Am ehesten zeigt sich ein Charakter an der Herausforderung, der sich die Helden gegenüber sehen.
 
Lass diese Zeilen ein wenig auf dich wirken und vergleiche deren Aussage mit den Büchern, die du bisher gelesen hast. Dann wirst du ihren Wert erkennen. Dein ungewöhnlich reifer Schreibstil ist im Forum schon gut angekommen. Nun mach den nächsten Schritt und sorge dafür, dass es die Geschichten auch sind. Dein Stil braucht kaum noch Aufmerksamkeit. Lass verunglückte Sätze außer Acht und konzentriere dich auf die Klarheit des Bildes. Deine Schreibe gibt dir genug Freiraum den Fokus auf das Wesentliche, dem Inhalt zu richten. UND! Du bist nicht auf dem Holzweg! Du bist nur noch nicht am Ziel. Das macht einen riesen Unterschied. Fühle dich bitte nicht genötigt diesen Rat zwingend aufzunehmen. Du hast noch genug Zeit. Mir war es halt wichtig dir diesen Unterschied einmal verdeutlicht zu haben.  

Wohlmeinende Grüße

Bobbi
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag14.04.2009 10:04

von Enfant Terrible
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Da du dich unglaublich wohlwollend gezeigt hast, Bobbi, nehme ich mal an, es macht dir nichts aus, wenn ich mir deine Beiträge abspeichere? wink
Diese wunderbar ausführliche Erklärung bezüglich Spannung etc war genau das, was ich zum Verständnis brauchte. Klarer als an dem Beispiel könnte man es nicht darlegen. Ich danke dir für deine Mühe; ich kann mit diesen Ratschlägen wirklich etwas anfangen. Dank dieser Erklärung kann ich nicht nur diese Geschichte danach überarbeiten, sondern auch viele andere Mängel in anderen Projekten, die mit Spannungsaufbau zusammenhängen. Überflüssig zu sagen, wie sehr mir das hilft.
love


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Leia
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Beitrag14.04.2009 11:44

von Leia
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Schöne Geschichte, hat Spaß gemacht sie zu lesen! Gerne mehr davon!  Buch
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag15.04.2009 08:33

von Enfant Terrible
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Vielen Dank für dein Lob, liebe Leia. Es freut mich, dass du die Story gerne gelesen hast.
Ich werde mich mal ransetzen und sie an Bobbis Kritikpunkten überarbeiten, anders aufziehen, damit ich schlüssig weiterschreiben kann - ich möchte jene, die weiterlesen wollen, ja nicht enttäuschen.
Nochmals danke Bobbi, ich habe mir den Kopf zerbrochen, aber eigentlich ist der "Trick", die nötigen Infos hineinzubringen, doch so einfach! Ich muss einfach weiter vorne anfangen, nicht erst am entscheidenden Punkt.


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Beitrag15.04.2009 10:11

von Gast
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Zitat:
Nochmals danke Bobbi, ich habe mir den Kopf zerbrochen, aber eigentlich ist der "Trick", die nötigen Infos hineinzubringen, doch so einfach! Ich muss einfach weiter vorne anfangen, nicht erst am entscheidenden Punkt.


Gern geschehen, Terrorkrümel,

ich sehe, du hast es verstanden. Sobald die Helden die Höhle verlassen, sollte der Leser wissen was die beiden zu bewältigen haben und die Formalitäten des Rituals abgehandelt sein. Die präzise Orientierung, ohne Schwaffelig zu werden, ist das A&O einer jeden Geschichte und wird viel zu häufig unterschätzt. Allerdings müsstest du den zu erwartenden Tod nicht in allen Details vorab liefern. Ist es ein grausamer, reicht es fürs erste ihn auch so zu benenne. Welcher Art er genau ist, kann im Laufe der Reise im Dialog verdeutlicht werden. Das wäre nämlich ein sehr guter Ansatz Zweifel in den beiden zu sähen -, wenn es denn so vor gesehen ist.

Grüße
Bobbi
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