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Die alten Blutlinien


 
 
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Neraniel
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 22
Wohnort: Lastrup


Beitrag28.07.2009 20:33
Die alten Blutlinien
von Neraniel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Seid gegrüßt!

Ich präsentiere euch hier den Anfang von etwas, was vielleicht einmal ein Roman werden sollte, weil ich sehr gerne Meinungen dazu hören würde, die nicht aus meinem Freundes- oder Familienkreis stammen und dazu noch von Leuten, die sich selbst dem Schreiben widmen. Wie empfohlen poste ich nur einen kleinen Ausschnitt, doch die Geschichte ist schon um einiges weiter gereift. Ich hoffe, ihr lest es nicht mit Grauen, sondern mit einer gewissen Freude und entdeckt viel, was ich in euren Augen noch verbessern kann!


Prolog.
Dante sah auf. Noch immer war nichts zu sehen. Er verstand nicht so recht, was die Bischöfin damit bezweckte, ihn diese Tür bewachen zu lassen. Er kniff ein Auge zu und beobachtete das Schattenspiel, welches die Straßenlaterne in der Nähe an der Backsteinmauer trieb. Plötzlich kroch der Schatten selbst die Lampe hinauf und man konnte sehen wie das Licht langsam erstarb.
Oh ja, welch Ironie. Obwohl der Schatten ein Produkt des Lichts ist, ist er ihm  überlegen. Dante lächelte und rief den Schatten zu sich. Er war nahezu unsichtbar, stand in einer unnatürlich dunklen Ecke der Gasse und wartete. Wartete darauf,  dass etwas geschah. Genauer gesagt, dass geschah, was die Bischöfin erwartete. Dass jemand aus dieser Tür kommen würde. Wenn jemand aus dieser Tür kommt, müsste er ihn aufhalten, soviel wusste er. Pah. Früher hatte er sich nicht mit solch dünnen Informationen für eine Aufgabe zufrieden gegeben. Und wenn das nun eine Falle sein sollte? Tz, wie könnte es. Die Bischöfin würde es nicht wagen, ihm eine Falle zu stellen. Dafür wusste sie zu genau, wozu er imstande war. Er räkelte sich leicht, und strich sich das Haar aus der Stirn. Dieses ewige Warten wird mich noch Abstumpfen, dachte er.
Doch plötzlich hörte er innerhalb der Tür Geräusche. Sofort war er in Position. Er kniete rechts neben der Tür und wartete. Sie öffnete sich und im selben Moment wurde er von etwas gleißend Hellem geblendet. Es brannte. Es brannte in seinen Augen, es brannte auf seiner Haut. Instinktiv richtete er den Schatten um sich herum auf, um dieses grässliche Licht abzuschirmen. Obwohl es immer noch schrecklich hell um ihn war, hatte der Brandschmerz nachgelassen und er konnte schemenhafte Umrisse erkennen. Ein Mann…? Er schien das Zentrum des Lichts zu sein. Seiner gewöhnlichen Kühnheit zum Trotz bekam Dante es nun mit der Angst zu tun. Instinktiv stieß er sich fest vom Boden ab und sprang mehrere Meter hoch in die Luft. Schlagartig war der brennende Schmerz verschwunden und er konnte wieder klar sehen. Noch im Sprung blickte er nach unten und konnte den Mann erkennen. Er war groß, schlank, und schien zu ihm hoch zu lächeln. Egal was ihm der Schmerz und die Blindheit vorher für eine Angst gemacht hatte, es war nichts im Vergleich dazu, was er empfand, als er in das Gesicht dieses Mannes blickte. Wie in Raserei rannte er, nachdem er auf einem Dach gelandet war, davon, nur noch den Wunsch vor Augen diesem Mann irgendwie zu entkommen. Nachdem er mehrere hundert Meter weit gerannt war, beruhigte er sich allmählich und erinnerte sich wer er war. Was war das? Wusste die Bischöfin von diesem Mann…? Urplötzlich schossen uralte Geschichten durch seinen Kopf, Gerüchte von einem Menschen, der Kainiten jagt, von Dämonen oder Engeln, die auf die Erde gekommen waren, um die Kainskinder zu bestrafen. Dann lachte er auf. Was war nur mit ihm los? Diese Geschichten waren Unsinn, nichts weiter. Lächerliche Gerüchte, die vielleicht unerfahrenen Küken Angst machen, aber ihm doch nicht.
Er glättete seinen Mantel und sah sich um. Es war wahrscheinlich das Beste, erst einmal nicht zur Bischöfin zurückzukehren. Er spürte, dass er mehr über diese Sache erfahren musste, bevor er wieder mit ihr sprach. Vielleicht wusste sie ja von dieser eigenartigen Person und hatte ihn als Versuchskaninchen für die Gefahr benutzt. Er würde ihr noch zeigen was es bedeutete, so mit ihm  umzuspringen.
Sein Auto stand in der Nähe des Parks. Er wusste wo er nun hingehen musste.

Weitere Werke von Neraniel:


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Es steht dir frei zu gehen, doch wenn du gehst, wird deine Seele mir gehören..
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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag28.07.2009 21:23

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

Willkommen.
So, jetzt, wo die Formalitäten geregelt sind, kanns auch schon losgehen:

Erstens: Der Name des Protagonisten wird im ersten Satz genannt. Das ist gut.
Zweitens: Wo und zu welcher Zeit die Geschichte spielt, wird im ganzen Prolog nicht ersichtlich, das ist nicht gut. Das Auto ist zwar ein Anhaltspunkt, aber nicht mehr.
Informationen-Vorenthaltung erzeugt keine Spannung. Sie erzeugt Unmut.


Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Oh ja, welch Ironie. Obwohl der Schatten ein Produkt des Lichts ist, ist er ihm überlegen. Dante lächelte und rief den Schatten zu sich.


Du schreibst diesen Teil in Kursiv, was wohl einen Gedankenmonolog andeuten soll. Daran schmeckt mir nicht, dass es keine exakte Abgrenzung zwischen den Gedanken des Charakters und den Beschreibungen gibt.
Kursiv ist übrigens auch eine ziemlich nebulöse Abgrenzung, die wohl bei Forenmitgliedern älteren Semesters und / oder den Brillenträgern nicht auf allzuviel Gegenliebe stoßen wird.
Besser geeignet sind da meiner Meinung nach Absätze, wenn schon auf die Gänsefüßchen verzichtet werden muss.

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Wenn jemand aus dieser Tür kommt, müsste er ihn aufhalten, soviel wusste er.


Zeitfehler. Korrekt wäre "käme".

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Was war das?


Zeitkonflikt. Den kannst du leicht beheben, indem du etwas weiter ausführst. "Was zur Hölle war das eben?"

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Ein Mann…?


Satzzeichen-Fehler. Das Kreuz mit den drei Punkten. Lass dich vom Duden deines Vertrauens beraten.

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Egal was ihm der Schmerz und die Blindheit vorher für eine Angst gemacht hatte


Komma fehlt hinter "Egal".

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
beruhigte er sich allmählich und erinnerte sich wer er war.


Komma fehlt nach "sich". Die Formulierung ist ziemlich tapsig.

Neraniel hat Folgendes geschrieben:
Er wusste wo er nun hingehen musste.


Komma fehlt nach "wusste".

Damit sind die Einzelbeispiele abgeschlossen.
Noch eins vor der Endrezension: Ich bin Schwabe. Ich lobe etwas, wenn ich dazu nichts sage.


Ich hab den Text in zwei Minuten durchgehabt. Er ist das, was ich "leicht verdaulich" nenne. Kein Wortwitz, keine griffigen Formulierungen, keine ungewöhnlichen Worte. Müsste ich dem Prolog eine Bratpfanne zuordnen, würde ich mich für ein Teflon-Modell entscheiden. Schnell rein, schnell raus, ohne Rückstände zu hinterlassen.
Erfreulicherweise ist deine Rechtschreibung und Grammatik gut.
Der größte Ansatzpunkt für dich wäre, intensiver zu beschreiben. Wenn du selbst kein klar umrissenes Bild vor Augen hast, kannst du es auch nicht beim Leser heraufbeschwören. Adjektive (in Maßen!) sind deine Freunde. Bediene dich so wenig wie möglich ausgelutschter, gebräuchlicher Redewendungen und Sinnbildern.

Und solltest du es noch nicht getan haben, lies dir Ralphies Schreibwerkstatt durch: Klick mich.

Auch würde ich eine Verschiebung in die Talentschmiede vorschlagen. Das ist nicht mit Abwertung zu verwechseln.

Bis denne, und auf gute Zusammenarbeit,
Schnitzel


_________________
You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag28.07.2009 21:28

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo Neraniel,

obwohl sich deine Geschichte ganz spannend anlässt, tun sich im Laufe des Lesens doch immer mehr Fragen auf, die der Leser beantwortet haben will.
Was hat es mit dem Schatten auf sich, der die Laterne hochkriecht? Ich rate, dass dein Protag Dante Macht über Schatten besitzt. Sowas musst du deutlicher herausstellen.
Eine andere Frage ist die Gefahr, die von dieser Tür ausgeht. Dein Protag erfüllt ganz klar seine Aufgabe nicht. Er flieht und merkt dann, dass er etwas unternehmen kann. Zu spät aber, da die Gefahr mittlerweile diese Tür passiert hat. Klar, das kommt später, aber erstmal fragt man sich, welche Macht nun Dante eigentlich hat, um die Gefahr aufzuhalten.
Ein bisschen enttäuschend finde ich das Auto am Schluss. Ich war zeitlich in einem anderen Jahrhundert vom Gefühl her. Aber wahrscheinlich kenne ich zuwenig von diesen Phantasiegeschichten.
Ich glaube,du musst an dem Text noch ein wenig arbeiten. Nimm dir meine Kritik nicht zu Herzen, war nur gut gemeint.

Gruß von Mardii
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Neraniel
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 22
Wohnort: Lastrup


Beitrag28.07.2009 21:42

von Neraniel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!
Vielen Dank für eure Antworten!

@ Rennschnitzel:
Ich danke dir für die direkte Angabe einiger ungeschickter Zeiten- und Kommafehler! Sowas ist mir sehr wichtig, weil ich nur so meine Fähigkeiten in der Hinsicht perfektionieren kann.
Zu deiner anderen Kritik muss ich sagen, dass du Recht hast, aber auch eine kleine Einschränkung machen: Ich habe den Text absichtlich sehr leicht verdaulich, sehr vage, ohne starken Einsatz von Adjektiven und Beschreibungen geschrieben. Ich hatte diese Einschübe, die "Dante" betreffen als kleine Texte vor den eigentlichen Kapiteln geplant. Deshalb ist die Bezeichnung "Prolog" vielleicht auch etwas irreführend.
Ich habe die Szenerie bewusst kaum beschrieben, weil ich so etwas wie einen frei schwebenden Raum erzeugen wollte, der in tiefste Nacht getaucht ist, ohne dass ich tatsächlich erwähnt habe, dass es Nacht ist. Ich weiß nicht, ob mir dies so gut gelungen ist.

EDIT: Was die kursive Schrift angeht: Die habe ich nur benutzt, um den kurzen Abschnitt, der von Dante handelt von den viel längeren des eigentlichen Protagonisten abzuheben. Das macht für den Dante-Teil, der sich ohne den Rest behaupten muss, aber wenig Sinn, da hast du Recht.

@ Mardii:

Das mit den Fragen, die sich dem Leser stellen, ist absolut gewollt! Nach dem Lesen des "Prologs" soll sich der Leser denken: "Wer ist dieser Dante?" "Wovon spricht er?" "Kainskinder?" Der Leser soll das Bedürfnis kriegen, mehr über Dante, mehr über die Welt herauszufinden, in der Dante lebt. Wozu Dante in der Lage ist.
Es soll einen kleinen Anstoß geben, aber absolut gar nichts verraten. Ich weiß nicht, ob dieses "den Leser im Dunkeln lassen" unglücklich rüberkommt, aber ich finde es für diese kurze Passage durchaus akzeptabel. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich den Rest der Geschichte (in der es sich übrigens nicht um Dante dreht) kenne.

Was das Setting angeht: Die Geschichte spielt in der Neuzeit, 200x.

Ich danke euch für die Kritik und nehme sie mir natürlich zu Herzen, jedoch niemals persönlich!


Wenn ihr mir erlaubt, würde ich gerne einen weiteren Abschnitt, in dem der eigentliche Protagonist vorgestellt wird, hier veröffentlichen, damit ihr den sogenannten "Prolog" und die eigentliche Geschichte nebeneinander sehen könnt.


------------

Kapitel I


Jacob studierte seine Wand. Jedes Mal entdeckte er neue Spinnenweben und Risse im Putz. Und jedes Mal ärgerte es ihn aufs Neue, in so einem Schuppen wohnen zu müssen. Sein Blick wanderte zum kleinen Fenster, zum einzigen Fenster, durch das ein wenig Licht in den Kellerraum hineinfiel. Ja, genau, er wohnte im Keller. In einem Keller, der jederzeit über seinem Kopf einstürzen könnte. Und wenn schon? Wer würde ihn vermissen? Seine Mutter? Ha! Mit ihr hatte er jahrelang nicht gesprochen. An seinen Vater wollte er gar nicht denken, was auch ziemlich schwierig war, da er sich nicht einmal an sein Gesicht erinnern konnte. Laut seiner Mutter soll er ihm aber ziemlich ähnlich gesehen haben. Nachdenklich strich er sich über das säuberlich zurückgekämmte Haar, in dem sich natürlich wieder Unmengen von Gel befanden. Du eitler Narr! Kannst kaum deine jämmerliche Kellerwohnung bezahlen, aber gibst ständig dein Geld für das klebrige Zeug aus.
Er schüttelte den Kopf. Er war sowieso schon mit der letzten Monatsmiete in Verzug. Für dieses dreckige Erdloch Miete zu verlangen war aber auch eine Dreistigkeit, die sich nur sein gieriger Vermieter erlauben konnte. Herr Meier. Hießen nicht irgendwie alle Vermieter so? Jedenfalls in den Filmen und den Büchern. Ursprünglich wollte Jacob sich ja eine schöne Wohnung mieten, im ersten Stock und mit Platz für seine Kanzlei. Und auf die halb gläserne Tür wollte er in goldenen Lettern schreiben: „Jacob Bremer – Privatdetektiv“. Ja genau, das war er. Privatdetektiv. Manchmal ein sehr ergiebiger Beruf, und es war nun mal seine Leidenschaft. Doch leider schien er im Moment eine Pechsträhne zu haben. Seit über zwei Monaten kein Auftrag mehr, was unter anderem an seiner jetzigen Kanzlei unter der Erde liegen könnte, wie er immer wieder missmutig feststellte. Stank nach einem Teufelskreis. Apropos Gestank, die Kaffeemaschine war nach 20 Minuten endlich fertig ihr ekelhaftes Teufelsgebräu hergestellt zu haben. Langsam erhob er sich von seinem Lehnstuhl, der sich hinter dem ganz und gar nicht professionell aussehenden Schreibtisch befand. Im Vorbeigehen fragte er sich, ob der schwarze Klotz schon mal einen Hausbrand mitgemacht hatte. Nachdem er ungefähr zwei Meter gegangen war (ja, der Kellerraum war klein), griff er sich einen neben der Kaffeemaschine stehenden Becher, der natürlich einen Sprung hatte und goss das dampfende, leicht dickflüssige Getränk hinein. Es würde ihn wieder einiges an Überwindung kosten, die braune Suppe hinunter zu bekommen, aber nur sie konnte ihn eine Nacht auf der Luftmatratze hinter seinem Schreibtisch vergessen lassen. Jedenfalls die Müdigkeit, dachte er, während sein schmerzender Rücken gegen dieses Wunschdenken lautstark protestierte.
Er stellte den Kaffee auf den Schreibtisch, um ihn abkühlen zu lassen und stellte sich in die Mitte des Raumes, um sich erst einmal gehörig zu strecken. Dabei fiel sein Blick auf sein Spiegelbild im Spiegel, der direkt dem Kellerfenster gegenüber hing. Hinter sich konnte er Schuhe fremder, gesichtsloser Menschen vorbeilaufen sehen. Sein Blick wanderte etwas tiefer und er musste zufrieden lächeln. Daran, dass er einfach gut aussah, konnte auch der Rest seiner Erscheinung nichts ändern. Sein brauner, etwas altmodischer Cordanzug, den er über einem weißen Hemd trug (wann hatte er das Hemd eigentlich das letzte Mal gewaschen?) sah zwar etwas mitgenommen aus, und auch seine schlichten braunen Schuhe würden kaum einen reichen Kunden beeindrucken, doch was er oberhalb seines Halses sah, gefiel ihm. Seine längeren, rötlich-braunen Haare, die er vor ungefähr zwei Stunden vor eben diesem Spiegel sorgfältigst bestimmt zwanzig Minuten lang bearbeitet hatte, lagen glatt und fast perfekt. Seine wachsamen grünen Augen stachen besonders geheimnisvoll unter seinen kaum vorhandenen Augenbrauen hervor. Trotz seiner rötlichen Haare hatte er keinerlei Sommersprossen im Gesicht. Er war ziemlich blass, aber sein Gesicht war eben. Die Lippen waren schmal und hell, und als sie sich grade zu einem Lächeln kräuselten, entblößten sie seine ebenmäßigen weißen Zähne. Auch seine Nase passte perfekt in das Gesicht. Er war sich seiner Eitelkeit durchaus bewusst, doch fand er, dass ein gewisses Maß davon gesund war. Schließlich wollte er bei seinen Kunden gut ankommen. Wenn er denn mal wieder einen von ihnen zu Gesicht bekam. Kopfschüttelnd griff Jacob sich seinen Mantel, der einen ähnlich mitgenommenen Eindruck wie der Rest seiner Kleidung machte, stürzte die schwarze Suppe, die man kaum Kaffee nennen konnte, angewidert hinunter. Dann öffnete er vorsichtig die klapprige Tür seines Büros und verließ den Raum.


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Beiträge: 22
Wohnort: Lastrup


Beitrag29.07.2009 17:17

von Neraniel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich hab mich mal in die Talentschmiede verzupft und den zweiten Teil dort in überarbeiteter Form gepostet. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich weiterhin mit eurer Kritik unterstützen könntet!
Danke!


Klick


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