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Geburtstagskaffee


 
 
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag09.04.2009 11:30
Geburtstagskaffee
von EdgarAllanPoe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

nach einer fürchterlichen Schreibblockade ist hier meine erste Kurzgeschichte seit Wochen. Ich weiß, es verstecken sich einige Klischees drin, aber dafür steht die Story ja in der Talentschmiede  smile

Liebe Grüße,

Eddie  smile


Geburtstagskaffee


Mehrfach an diesem Tag hatte ich bereits kontrolliert, ob alles vorbereitet war. Es stimmte, ich irrte mich nicht. Alles war an Ort und Stelle, so wie ich es mochte.
Im Garten saßen meine gehässige Schwiegermutter und mein schweigsamer Schwiegervater bereits am Tisch. Meine Frau Karen hetzte zwischen Küche und Gartentisch hin und her, balancierte in kurzer Zeit die Kuchen hinaus und goss ihren Eltern in Windeseile Kaffee ein, sodass sich ihre Mutter beschwerte: „Nicht so hastig, Mädchen. Wo sind wir denn hier? Auf der Pferderennbahn?“
Meine Frau schenkte ihrer Mutter ein gequältes Lächeln, sagte aber nichts. Diese drehte sich, als Karen wieder in die Küche lief, um die Sahne vorzubereiten, zu mir um und sagte mit einem bitterbösen Zug um die Lippen: „Ich hoffe, du behandelst deine Frau an ihrem Geburtstag gut und ordentlich. Falls nicht, werde ich meine Drohung wahrmachen und sie dir wegnehmen.“
Ich fühlte, wie etwas Eisiges Besitz von mir ergriff. Das Grinsen meiner Schwiegermutter verschwamm mit den weißen Wolken, die dort oben entlang segelten, zu einem Potpourri aus schalen Farben. Die Farben der Baumblätter zerfaserten zu einem grünen Nichts, das Gras wogte auf und ab und wollte mir zuflüstern.
Diesmal war ich es, der ein gequältes Lächeln aufsetzte. „Natürlich werde ich Karen gut behandeln“, meinte ich. „Warum denkst du eigentlich, dass ich das nicht tue?“
Karen kam mit der Sahne zurück. Sie setzte sich neben mich und lächelte ihre Eltern an.
„Ich denke, es ist an der Zeit, mit dem Kaffee anzufangen“, sagte meine Frau. „Also, was darf ich euch anbieten?“
„Kirschkuchen, bitte“, sagte mein Schwiegervater. Sein hungriger Blick glitt über den Kuchentisch, als könnte er sich nicht entscheiden. Der arme Mann, dachte ich ironisch. Er kommt nur zum Fressen her. Ansonsten hat er nichts zu sagen.
Letzteres war nicht ironisch, sondern entsprach der Wahrheit.
Wir aßen schweigend. Die Vögel lagen uns mit ihrem lästigen Geträller in den Ohren. Ich hätte mir den Gehörgang am liebsten mit einem Stück Watte gestopft, doch diese Geste hätte meine Schwiegereltern dazu verleitet, mich als Ignorant zu beschimpfen. Um mich abzulenken, sah ich zu, wie einige spärliche Sonnenstrahlen aus der Wolkendecke hervorbrachen und die Hausmauer streichelten.
Die Gespräche verliefen auf der Smalltalk-Schiene. Karen erzählte ihren Eltern, wie böse ihr Chef doch zu ihr war. Er wählte sie immer für die lästigsten und stumpfsinnigsten Arbeiten aus, machte ihre Fähigkeiten vor sämtlichen Kollegen lächerlich. Ihr Gesicht nahm einen wütenden und verzweifelten Ausdruck an. Ich beobachtete gebannt, wie Sonnenstrahlen über ihre Konturen strichen, und stellte mir vor, es seien meine Finger. Nein, ich wollte sie nicht verlieren.
Mein Schwiegervater verdrückte drei Stücke Kirschkuchen, zwei Brötchen und ein Muffin, das klebrig von Schokolade war. Er lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück und klopfte sich auf den Magen.
„Musst du dich immer so voll fressen“, klagte meine Schwiegermutter. „Das ist ja fast nicht mehr appetitlich, dir dabei zuzusehen, Karl.“
Sein Gesicht wurde blass, die Glatze schimmerte rot von den Sonnenstrahlen. Ein ungesunder Kontrast, dachte ich. Gehässig stellte ich mir Karl im Solarium vor.
„Ich habe nur einmal im Jahr die Gelegenheit, den Geburtstag meiner Tochter zu feiern“, verteidigte er sich. „Und das möchte ich auch ausgiebig tun.“
„Sprich nicht immer nur von dir selbst“, kreischte meine Schwiegermutter plötzlich und hieb mit ihrer Faust auf den Tisch, sodass die Gabel auf dem Teller hoch hüpfte. „Es ist gesund, auch mal über andere zu reden.“
„Mutter!“, rief Karen. In ihren Augen lagen Entrüstung und Entsetzen. „Du kannst so doch nicht über Papa reden, was fällt dir ein?“
Karls Gesichtsfarbe wechselte von blässlich zu marmorweiß.
Ich beschloss, die Situation aufzuheitern. Dieses Geplänkel konnte ich nicht länger ertragen. Der Blick meiner Schwiegermutter ging mir durch Mark und Bein, dieses selbstgefällige Grinsen. Und da verurteilte sie Egoismus. Ich spürte den Hass auf sie in mir auflodern.
Ich griff in meine Hemdtasche und förderte ein kleines Schmuckkästchen zu Tage.
„Ein Geburtstagskaffee“, sagte ich, „klingt am besten aus, wenn man das Geburtstagskind beschenkt.“
„Karen ist kein Kind mehr“, schnauzte meine Schwiegermutter. Ich ignorierte sie geflissentlich.
Meine Frau nahm das kleine Kästchen in Empfang. Ihre Augen glänzten. Matter Sonnenschein fiel über sie. Ich fröstelte in freudiger Erregung. Ein freudiges Kribbeln begann in meinem Bauch.
Karen klappte das Kästchen auf und entnahm ihm einen Ring, der mit einem schimmernden Brillianten besetzt war. Sie drehte ihn in der Sonne und sah fasziniert zu, wie die einzelnen Facetten aufleuchteten.
„Toll“, sagte sie, und sie meinte es ehrlich. „Ein wunderschöner Ring.“
„Billiges Zeug“, knurrte meine Schwiegermutter.
Wir ignorierten sie. Karen schob den Ring auf ihren Ringfinger. Er passte wunderbar.
Meine Gedanken glitten wieder ab. Ich erinnerte mich an die ältere Dame, der ich gefolgt war. Als sie in ihrem Haus angekommen war, schlug ich sie in der düsteren Diele mit einer kleinen Statuette nieder, die ich in meiner Lederjacke verborgen hatte. Meine Schwiegermutter hatte sie uns einmal geschenkt, und es erfüllte mich mit einer besonderen Befriedigung, damit einen Mord zu begehen. Ich schlug immer wieder auf sie ein, bis das Blut an die Wand spritzte. Dann säuberte ich die Statuette im Badezimmer. Bevor ich ging, zog ich der Frau ihren Ring vom Finger.
„Wo hast du den her?“, fragte meine Frau und deutete auf den Ring.
„Geklaut“, sagte meine Schwiegermutter.
„Mutter!“, rief meine Frau. „Sag so was nicht noch einmal, sonst musst du die Party verlassen.“
„Wäre keine große Katastrophe“, meinte diese darauf grinsend.
Meine Frau vergrub ihr Gesicht in den Händen. Ich starrte wütend zu Boden. Die Farben zerfaserten wieder vor meinen Augen.
„Aber wir haben ja noch was für dich“, feixte meine Schwiegermutter. „Und es ist viel besser als ein blöder Ring.“
Karl zog einen Umschlag hinter sich hervor. Bevor mir die Tränen über die Wangen flossen und die Gesellschaft am Tisch mich entsetzt anstarrte, dachte ich noch, dass es ein Reisegutschein für nur eine Person sei.



_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag13.04.2009 21:16

von Hoody
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Hallo Edgar.
Da dieser Text leider Kommentarlos war, wollte ich mal was dazu schreiben.
Also ich habe bisschen Kritik:

An deinen Text hält mich nichts.  Ich lese und lese aber es motiviert mich irgendwie nicht zum Weiterlesen.

Lob:
Du hast keine Wiederholungen drinnen. Ich konnte mir alles vorstellen. Schön geschrieben, leider nicht so spannend.

lg Hubi


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Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
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Jasmo
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 44
Beiträge: 17



Beitrag23.04.2009 22:20

von Jasmo
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Moin Eddie,

Ich finde, der Text hat schon ein paar gute Ansätze. Ich bin jetzt auch nicht soo erfahren und schreib einfach mal wie ich denke oder es selbst vielleicht gemacht hätte.

Klar ist die böse Schwiegermutter ein Klischee, aber immerhin hast es so geschrieben, dass ich die Wut über sie gut nachvollziehen konnte. Und die extrem unfreundliche Frau mit einem schweigsamen Ehemann, der stillschweigend alles duldet, ist eigentlich ein stimmiges Gespann.

Ich glaube, Du könntest die Figuren, allen voran die Schwiegermutter und den Erzähler, noch besser charakterisieren. Z.B. könnte eine Beschreibung des Aussehens der Schwiegermutter helfen (vielleicht mit einem abstoßenden Äußeren o.ä., einem best. Blick etc.), und über den Erzähler muss man glaube ich auch noch mehr erfahren. - es ist mir z.B. aus dem Vorherigen nicht nachvollziehbar, warum er am Ende weint, wenn er doch ein "eiskalter Killer" zu sein scheint.

Zitat:
Ich fühlte, wie etwas Eisiges Besitz von mir ergriff. Das Grinsen meiner Schwiegermutter verschwamm mit den weißen Wolken, die dort oben entlang segelten, zu einem Potpourri aus schalen Farben. Die Farben der Baumblätter zerfaserten zu einem grünen Nichts, das Gras wogte auf und ab und wollte mir zuflüstern.

Du machst da schöne Umschreibungen, aber ich habe das Gefühl, dass sie die Geschichte nicht voranbringen.

Zitat:
Ich beobachtete gebannt, wie Sonnenstrahlen über ihre Konturen strichen, und stellte mir vor, es seien meine Finger. Nein, ich wollte sie nicht verlieren.

Finde ich gelungen.

Elemente wie die folgenden finde ich überflüssig, weil das in der Geschichte schon gezeigt wird oder nahegelegt wird:

Zitat:
gehässige Schwiegermutter und mein schweigsamer Schwiegervater


Zitat:
Ich spürte den Hass auf sie in mir auflodern.


Soweit erstmal. Ich wünsche Dir, dass Du wieder gut in den Schreibfluss kommst!
Gruß, Jasmo
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Leia
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Wohnort: München


Beitrag26.04.2009 17:13

von Leia
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Hallo Eddie,

nicht schlecht, aber noch ausbaufähig.  Wie Jasmo schon geschrieben hat: das Motiv, warum der Erzähler zum Killer wird, müsste noch etwas deutlicher werden. War das eine einmalige Tat, oder macht er sowas öfter? Und warum?

Zitat:

Meine Gedanken glitten wieder ab. Ich erinnerte mich an die ältere Dame, der ich gefolgt war. Als sie in ihrem Haus angekommen war, schlug ich sie in der düsteren Diele mit einer kleinen Statuette nieder, die ich in meiner Lederjacke verborgen hatte. Meine Schwiegermutter hatte sie uns einmal geschenkt, und es erfüllte mich mit einer besonderen Befriedigung, damit einen Mord zu begehen. Ich schlug immer wieder auf sie ein, bis das Blut an die Wand spritzte. Dann säuberte ich die Statuette im Badezimmer. Bevor ich ging, zog ich der Frau ihren Ring vom Finger.


An dieser Stelle musste ich kurz überlegen, bis ich es als Rückblende verstanden habe.
Ich würde es evtl. in die Vorvergangenheit setzen, um den Zeitunterschied deutlicher zu machen ("ich hatte sie... mit einer keinen Statuette niedergeschlagen..." usw.).

Oder Du machst alles in einen extra Absatz und/oder setzt es z.B.kursiv ab.

LG Leia[/quote]
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Beitrag27.07.2009 19:30

von Jocelyn
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Hallo Eddie!
Es ist zwar schon drei Monate (!) her, dass ich diese Geschichte ausgedruckt habe, um sie zu bearbeiten, aber ich habe nie Zeit gefunden. Vergessen habe ich sie aber nicht.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wie man sagt.
Mir gefallen deine Ideen immer wieder gut! Besonders diese irre Note, die sie haben. Gruselig!
Also hör auf, die Fahne der Schreibblockade zu hissen, mach einfach in diesem Genre weiter! Oder “ist an dir nur ein kleines Bisschen faul”? Shocked
Nicht so gut gefällt mir hier und da dein Schreibstil. Rolling Eyes
Wenn du nachbesserst, wird die Geschichte noch viel flüssiger werden, da bin ich mir sicher!
Ich möchte dir, ich hoffe mit Verlaub *knicks*, gerne sagen, was ich an deiner Stelle anders formulieren würde.
Diese skurrile Zusammenkunft, der leider die Maske des alltäglichen Wahnsinns anhaftet, endet für mein Empfinden übrigens etwas aprupt, auch wenn ein offenes Ende natürlich auch seinen Reiz hat.
Vielleicht hast du Lust, in diesem Punkt noch etwas nachzuarbeiten?

Zitat:
Ich fühlte, wie etwas Eisiges Besitz von mir ergriff.

Klingt so umständlich, das “etwas” und “Besitz ergreifen.”
Vielleicht: Ich schauderte unter ihrer schneidenden Kälte.
Zitat:
Das Grinsen meiner Schwiegermutter verschwamm mit den weißen Wolken, die dort oben entlang segelten, zu einem Potpourri aus schalen Farben.

Statt “dort oben entlang” vielleicht eher “am stahlblauen Himmel segelten”.
Zitat:
Die Farben der Baumblätter zerfaserten zu einem grünen Nichts, das Gras wogte auf und ab und wollte mir zuflüstern.

Würde ich umdrehen: zu einem leeren Grün.
Zitat:
Um mich abzulenken, sah ich zu, wie einige spärliche Sonnenstrahlen aus der Wolkendecke hervorbrachen und die Hausmauer streichelten.

Fände besser: durch die Wolkendecke brachen.
Zitat:
Die Gespräche verliefen auf der Smalltalk-Schiene.

Diese anglizistischen Wendung stört mich.
Vielleicht: Das Gespräch mühte sich ab gegen das starre Schweigen.
Zitat:
Ihr Gesicht nahm einen wütenden und verzweifelten Ausdruck an.

Du sprichst immer wieder gerne von Gesichtsausdrücken, da solltest du mehr variieren.
Zitat:
Ich beobachtete gebannt, wie Sonnenstrahlen über ihre Konturen strichen, und stellte mir vor, es seien meine Finger.

Da du oben schon “streicheln” hattest, finde ich das “strichen” ungünstig. Auch die Vokabel “Konturen” würde ich austauschen. Klingt gestelzt.
Vielleicht: Die Sonnenstrahlen spielten mit ihrem Gesicht, und ich wünschte, sie wären meine Finger.
Zitat:
„Sprich nicht immer nur von dir selbst“, kreischte meine Schwiegermutter plötzlich und hieb mit ihrer Faust auf den Tisch, sodass die Gabel auf dem Teller hoch hüpfte.

Das “hoch” braucht es nicht. Ich würde auch auf das “plötzlich” verzichten, sie tat es ja vorher nicht, und ich bin als Leser sowieso überrascht von ihrer Wut.
Zitat:
Karls Gesichtsfarbe wechselte von blässlich zu marmorweiß.

Wo ist da der Unterschied?
Vielleicht: Karls Gesicht erstarb zu kaltem Marmor.
Zitat:
Ich spürte den Hass auf sie in mir auflodern.

Besser: Ich spürte meinen Hass auf sie auflodern.
 
Zitat:
Ich fröstelte in freudiger Erregung. Ein freudiges Kribbeln begann in meinem Bauch.

Zweimal “freudig”.
Vielleicht: Meine Freude ließ mich frösteln. Das Kribbeln in meinem Bauch erregte mich.
Zitat:
Sie drehte ihn in der Sonne und sah fasziniert zu, wie die einzelnen Facetten aufleuchteten.

Immer wieder Wendungen mit “wie”. Ich finde, das machst du zu oft.
Vielleicht: Sie drehte ihn in der Sonne und starrte fasziniert in das Leuchten seiner Facetten.
Zitat:
Die Farben zerfaserten wieder vor meinen Augen.

Wieder? Es kann doch nur das Gras sein.
Vielleicht: Die Grashalme lösten sich vor meinen Augen auf.

Hoffentlich findest du das nicht zu kleinkariert, aber du hast es ja in die Talentschmiede gestellt.

Insgesamt erinnert mich das wunderbar an Fliegen auf Käsekuchen.
Du scheinst Kaffeekränzchen zu lieben. Laughing
Morgen habe ich eins. Du kannst gerne übernehmen! Wink

Lieben Gruß, Caecilia


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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EdgarAllanPoe
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Die Tauben
Beitrag27.07.2009 19:43

von EdgarAllanPoe
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Liebe Caecilia!

Danke, dass du und die anderen dieses (alte) Werk nach oben gezaubert haben. Ich hatte lange überlegt, etwas zu den anderen Kommentaren zu schreiben, es dann aber doch sein gelassen, weil ich die Geschichte - mit Verlaub - scheußlich fand. Nur einige Zeit lang war ich von ihr eingenommen, aber das hat sich geändert. Du hast mir wieder einige nette Gedanken mitgegeben Wink . Danke dafür.
Der Mord an der alten Dame kam auch für mich etwas abrupt, wenn ich das so im Nachhinein betrachte  Twisted Evil . Vielleicht war das zu abgehakt. Was meinst du, soll ich dabei noch etwas ins Detail eingehen? Na ja, zu blutig will ich's natürlich auch nicht haben ...  Embarassed Das Klischee mit der bösen, bösen Schwiegermutter hat mich natürlich auch gestört. Aber ich wollte eben nicht immer nur die Mutter nehmen. Das wäre irgendwann langweilig geworden.
Aber was mich mein Ich-Erzähler grade fragt, während er mir die Schulter tätschelt ( Laughing ): Autor, woher kommt mein Wahnsinn? Was meinst du? Und warum hältst du mich in einer Kurzgeschichte gefangen? Warum kann ich da nicht raus, in ein etwas größeres Gehege? Etwas Längeres?  Shocked
Tja, mal sehen, vielleicht komme ich seinen Bitten nach. Der Arme.
Ach ja: Der Garten aus der Story ist übrigens der meiner Großmutter. Nicht, dass du das falsch verstehst, aber allein von der ländlichen Atmosphäre fand ich diesen Schauplatz sehr passend. Ich habe aber keine schlechte Erinnerungen daran, sondern nur gute. (Zum Glück.)

Liebe Grüße,

Eddie


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Jocelyn
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Beitrag27.07.2009 20:55

von Jocelyn
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EdgarAllanPoe hat Folgendes geschrieben:

Ich hatte lange überlegt, etwas zu den anderen Kommentaren zu schreiben, es dann aber doch sein gelassen, weil ich die Geschichte - mit Verlaub - scheußlich fand. Nur einige Zeit lang war ich von ihr eingenommen, aber das hat sich geändert.

Ja, wenn du sie natürlich scheußlich findest, dann.....liegst du goldrichtig!
Das ist es doch gerade: Sie ist so verdammt scheußlich!
Und wenn sie dann auch noch sprachlich hundertprozentig sitzt, dann wäre sie sehr eindringlich!
(Ich will damit aber nicht behaupten, dass meine Verbesserungen die wahren Möglichkeiten sind. Bitte nicht missverstehen.)


Zitat:
Der Mord an der alten Dame kam auch für mich etwas abrupt, wenn ich das so im Nachhinein betrachte  Twisted Evil . Vielleicht war das zu abgehakt. Was meinst du, soll ich dabei noch etwas ins Detail eingehen? Na ja, zu blutig will ich's natürlich auch nicht haben ...  Embarassed

Och, das Blut kann ruhig sprudeln, das würde gut reinpassen!
Mir sind die Worte, die du in der Passage findest, zu schwach. Und der Übergang dorthin, mit Gedankenabgleiten und Erinnern, das ist auch zu wenig aussagestark. Die Länge des Mordens würde mir persönlich ausreichen.
In dieser bösen Geschichte muss jedes Wort sitzen, sprechen. Da liegt z.Zt. die Schwäche.

Zitat:
Aber was mich mein Ich-Erzähler grade fragt, während er mir die Schulter tätschelt ( Laughing ): Autor, woher kommt mein Wahnsinn? Was meinst du? Und warum hältst du mich in einer Kurzgeschichte gefangen? Warum kann ich da nicht raus, in ein etwas größeres Gehege? Etwas Längeres?  Shocked

Lass ihn zu Anderson gehen. Da kommt er auf seine vollen Kosten. Also los, nimm ihn schon bei der Hand.  Laughing
Zitat:
Tja, mal sehen, vielleicht komme ich seinen Bitten nach. Der Arme.

Na geht doch.
Zitat:
Ach ja: Der Garten aus der Story ist übrigens der meiner Großmutter. Nicht, dass du das falsch verstehst, aber allein von der ländlichen Atmosphäre fand ich diesen Schauplatz sehr passend. Ich habe aber keine schlechte Erinnerungen daran, sondern nur gute. (Zum Glück.)

Ich habe auch manchmal Sehnsucht nach meinem heimischen Garten. Kann ich also gut verstehen.

Lieben Gruß, Caecilia


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(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

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Die Tauben
Beitrag28.07.2009 10:16

von EdgarAllanPoe
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Hallo Caecilia!

Danke für deine Rückmeldung.
Ja, die Geschichte ist scheußlich - allerdings fand ich, dass sie ein ziemlicher Abklatsch vom "Käsekuchen" ist, falls du verstehst, was ich meine Laughing Aber diese Geschichten reizen mich ganz schön. Eine Familie sitzt ganz unschuldig im Garten beim Kaffee, sie hat aber einen Teufel in ihrer Mitte Twisted Evil Übrigens hatte ich dieses Gartenmotiv schon mal in einem uralten Serienmörder-Romanentwurf verwendet, allerdings war da die ganze Familie "verunstaltet". Der arme Hauptcharakter hatte einen Albtraum, irgendwas Kannibalistisches. (Wenn ich das hier reinstellte, würde es wahrscheinlich im Redlight landen - will ich ja nicht.)
Der "Geburtstagskaffee" ist insgesamt noch ein bisschen dünn - aber das kann ja noch werden. Ich bin dabei.

Liebe Grüße,

Eddie


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