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Maximum für einen Prolog????

 
 
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natalupae
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 12
Wohnort: Salzburg


Beitrag29.03.2009 17:38
Maximum für einen Prolog????
von natalupae
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Hallo
Ich wollte mich erkundigen, ob es (zumindenst aus eurer Sicht) eine "maximale Länge" für einen Prolog gibt. Ich schreibe nämlich gerade an meinem ersten Buch und irgendwie will mein Prolog kein Ende nehmen.  Wink

LG
    natalupae
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag29.03.2009 18:01

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo liee natalupae.

Also ein Prolog sollte nicht länger als Kapitel sein.
Eigentlich sollte ein Prolog  nur eine kleine Einführung in deine Geschichte sein. Also vielleicht kurz die Lage beschreiben oder die Charaktere usw..

Wart ich benutz mal mein Prolog vom letzen Jahr. Ist zwar nicht gut geschrieben und schon veraltet aber ich glaube so sollte ungefähr ein Prolog aussehen.
Ist jetzt ungefähr 1 einhalb Seiten lang. Also das sind bissl mehr als 2 Norm Seiten.

Zitat:
Alpia, ein Land voller Abenteuer, Gefahren und Geschichten erlebte einer seiner schrecklichsten Zeiten. Den Rassenkrieg. Der erste in der Geschichte Alpias. Eine Zeit in der es kein Lachen mehr gab. Keine strahlenden Kinder und keine Hoffnung. Doch gehen wir näher auf Alpia ein.
 In Norden ragten  hohe, eisige Berge auf,  die fast den Himmel ankratzten und lange Meere,  in denen die verschiedensten Kreaturen lebten, flossen wie ein Labyrinth durch die Ortschaften.  Unendliche Wälder, die so lang waren, das selbst Elben, die Herrscher der Bäume, nicht ihr Ende kannten. In den Tunneln unter der Erde, meist nahe der Gebirge erbaut, lebten die langbärtigen Zwerge versteckt und nur zum Bier stehlen rauskommend – der Kraftstoff eines jeden Zwerges, so sagen es jedenfalls die Zwerge. Am besten ein Dverdol, das beliebteste Bier der kleinen Langbärte, aber in solchen Zeiten eine seltener Genuss.
  Riesige Burgen, Schlösser und Festungen von Menschen, Elben, Zwergen und anderen erbaut, standen eindrucksvoll an den verschiedensten Stellen. Auf riesigen Bäumen oder wie es die  Adels gerne taten, auf den höchsten Bergen Alpias. Doch das Land verlor immer mehr Bewohner.  Drachenreiter waren schon seit Jahrzehnten verschwunden, aus dem gleichen Grund wie viele andere Völker. Es gab Konflikte zwischen den vielen Rassen. Orks hatten die meisten Orte Alpias in Unruhe gebracht. Anfangs waren sie schwach und wenig an Zahl. Aber 700 Jahre vor den großen Krieg bündelten sie sich. Wuchsen zu einen großen Herr heran und ihr Anführer, Terskrrem fing an die anderen Rassen zu vertreiben.  Elben wurden aus ihren Wäldern vertrieben, Zwerge räucherten sie wie Tiere in ihren Tunneln aus. Doch es kam noch schlimmer, als ob das nicht genug wäre. Anführer der Orks schloss ein Bündnis mit den Trollen. Riesige Kreaturen, stärker als Menschen und dümmer als ein Säugling. (Es kommt natürlich auf die Art an. Es gibt auch kluge Trolle.) Eine Gruppe des Bösen. Ihr Ziel: Auslöschung der anderen Bewohner Alpias.
Auch die Menschen litten darunter. Felder der Bauern wurden verbrannt, Dörfer angegriffen und ebenfalls legten sie wieder das rote Monster das alles fraß. Sehr bald gab es nur noch einen Stützpunkt. Der letzte Ort der Menschen, der letzte Ort an den Widerstand geleistet wurde. Dieser trug den Namen Quai, eine Burg die sich knapp 20 Meter in einen kleinen, aber sehr brüsken Berg befand. Ein großes Tor versperrte den Eingang zum Inneren. Das war das erste Tor. Das zweite befand sich weiter innen, an der Mauer, einer der vielen Verteidigungsmitteln Quais. Hinter ihr stand die eigentliche Burg, das Zentrum. Hier lebten die knapp eintausend Menschen, die letzten Menschen. Wirtschaften, Ställe, Schmiedwerkstatten und vieles mehr standen eingeengt zusammen. Mehr Platz in solchen Zeiten gab es nicht. Neben den Seelenzerfetzenden Ängsten vor den Orks und anderen Scheusal, mussten sie sich auch vor verschiedenen Krankheiten, die durch das enge Zusammenleben entstanden, schützen.
 Kühe, Pferde, Schweine und all die anderen lebenswichtigen Tiere, brauchte das Volk, von was sollte man sich sonst ernähren. Kräuter konnte man in der kalten, stinkende Höhlen Kuppel nicht anpflanzen und an rausgehen zu denken war töricht – ohne mit einen Pfeil in der Stirn wieder zurückzukommen. So lebten viele Menschen mit Tieren einander gequetscht.
1
Was zwar warm hielt, aber der Gestank  würde nicht mehr so schnell verschwinden.
 Wasser wurde durch unterirdischen Brunnen geholt, aber auch dies wurde knapp. Und viele Leute wollten gar nicht erst daran denken, wie es dann weiter gehen würde.
Über ihnen hingen  die groben, grauen und sehr kalten Felsen, nur paar Meter über den Köpfen. Bei Einem Erdbeben könnten sie hinunter krachen und zerschellen. Doch in dem harten Gestein wurden Löcher gebohrt, damit Wachtürme aus ihnen rausragen könnten.  Und da wo eigentlich die Spitze des grauen Berg sein musste, stand ein Bergfried. Höher als all die anderen Türme  und kunstvoll verziert mit verschiedenen Bildern. Baumgroße Glasfenster befanden sich rundherum. Dieser Hauptturm, wo auch der König lebte, befand sich mitten in der Stadt und bohrte sich nach oben, durch den Berg. Fast so breit wie ein Schloss. Einer der schönsten Plätze in Quai neben dem Theaterhaus. Dieses Haus, Palast hätte eher gepasst, war der beliebteste Ort der Stadt. Hier wurden die schrecklichen Stunden der Angst vergessen. Unbeschwert genoss man die Vorstellungen. Von Feuerpuckern, Tänzern, Seidentänzer bis hin zu Gespielten Vorstellungen. Meistens über große Heldentaten ihrer Vorfahren.
Auch viele, morsche, braune Holzbrücken schlängelten sich wie lange Drachen über den Berg. Auf ihnen konnte man sich von einem Turm zum anderen bewegen, oft standen auch noch viele, kahle Felsen davor als Schutz vor Pfeilen. Dennoch ein perfekter Platz zum Abfeuern der  eigenen Pfeile.
So sah das letzte Bollwerk der Menschen unglaublich aus, ein Berg mit tausend Spitzen, aus denen, beim feindlichen Kontakt, unzählige Pfeile rausschwirrten und einen schnellen Tod brachten. Und nachts strahlten die vielen Laternen hell, die quietschend an den Ankerungen pendelten.
Doch die Zahl der Männer Quais sank rasch. Die Orks belagerten sie schon seit mehreren Monaten und griffen manchmal mit kleineren Trupps an. Oft versuchten sie mit ein paar Katapulten die vielen Türme zu zertrümmern. Was sie auch schafften.  Überall lag verstreut über den Berg,  Holz, Glas und anderes Material. Auch Leichen der Menschen. Die letzte, sich wehrende Rasse, Alpias. Doch wie lange noch, jeden unerträglichen Monat fiel die Hoffnung in den Keller und traute sich nicht mehr hinaus.
Und wie lange spielte Terskrrem noch mit ihnen. Irgendwann, hoffentlich kommt der Tag nie – so dachten die Menschen, wenn er keine Lust mehr hatte, dann wäre es vorbei…

700 Jahre vor dem großen Krieg in Lande Alpia.

Copyright by Hubert Geisler.
PROLOG:
Es beschreibt die Lage, zeigt schon wichtige Charaktere von der Geschichte und sollte eigentlich neugierig machen - da muss ich nochmal ran^^, usw..

lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag29.03.2009 18:08

von Brynhilda
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Idealiter sollte ein Prolog kürzer als die Geschichte sein, der er voranstehen will.

Ich würde sagen, ein Prolog soll nicht länger und so lang wie nötig sein.
Man sollte es vielleicht nicht allzu sehr ausweiten. Sonst verliert man den Spaß am Lesen.

Laß dich dabei von deiner Intuition leiten.
Es gibt keine andere Regel als: Halte das rechte Maß.

Du denkst jetzt sicher: Dankeschön. Jetzt bin ich auch nicht klüger als vorher.  Confused

Aber man kann solche Fragen nicht mit eindeutigen Antworten erfüllen.
Es geht immer um Einzelfälle.
Und deine Geschichte ist da ein Fall für sich.
 Wink
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Mary
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Beitrag29.03.2009 18:14

von Mary
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Hmm... Ich finde, der Prolog sollte etwa die Länge eines Kapitels haben, vielleicht so 1-6 Seiten (A5)
Viel länger finde ich, gehört der nicht...
Ich habe es auch lieber, wenn im Prolog irgendein Geheimnis auftaucht... (in Fantasy Geschichten oder Thrillern [heißt das so? in "Thrillern"? rotwerd  Question ])
Ich finde, er sollte den Leser richtig in die Geschichte "hineinreißen", und zwar so, dass er das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte!
Bei mir fangen Prologe gerne mit einem Mord an, einer Prophezeiung oder etwas Ähnlichem...

Liebe Grüße!
Maria


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natalupae
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Beitrag29.03.2009 18:32

von natalupae
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Vielen Dank für eure Tipps und Meinungen.
Ich glaube ich werde meinen Prolog noch einmal genau durchlesen, vielleicht finde ich ja Passagen, die Unnötig oder zu langezogen sind. Laughing
Dann finde ich sicher bald ein "Ende"
Danke noch einmal

LG
    natalupae
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag29.03.2009 18:42

von Brynhilda
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Wie lang ist denn, wenn ich fragen darf, dein Prolog?

Und wie lang soll die ganze Geschichte (oder Roman) werden?
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DasProjekt
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Beitrag29.03.2009 19:09

von DasProjekt
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Und allgemein sollte ein Prolog vermieden werden, nur verwendet werden, wnen unbedingt notwendig.

Was macht einen Prolog unbedingt notwendig?
In meinen Augen zwei Dinge.

Entweder, ein Geheimnis, das der eigentlichen Geschichte um Jahre vorausgeht, soll aufgeworfen werden.

Oder Personen, die für die Auflösung der Geschichte notwendig sind, aber erst sehr spät auftauchen würden, sollen, in Andeutung ihrer Verwicklung in die Vorgeschichte der Geschichte, vor Beginn derselben kurz zu Wort kommen.

Ansonsten kann so ziemlich jeder Prolog als Teil der Geschichte auch gleich das erste Kapitel sein.


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ichundso
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Beitrag29.03.2009 19:34

von ichundso
Antworten mit Zitat

DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Und allgemein sollte ein Prolog vermieden werden, nur verwendet werden, wnen unbedingt notwendig.


warum?
klar ist es nur eine andere benennung für das erste kapitel, aber was spricht dagegen, kann ja stilistisch sinn machen.
solange das erste kapitel sich in irgendeiner herausstechenden weise von den übrigen unterscheidet, kann man es meiner meinung nach prolog nennen, wenn man spaß dran hat.


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DasProjekt
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Beitrag29.03.2009 19:38

von DasProjekt
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Sicher kann man das machen, aber ein Prolog ist bei Lektoren nicht gerne gesehen, wenn es keinen zwingenden Grund gibt, ihn zu verwenden.

Der Prolog ist einfach überbewertet...


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Boudicca
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Beitrag31.03.2009 15:37

von Boudicca
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Was die Länge betrifft, kann ich Brynhilda nur zustimmen. Ich kenne zum Beispiel ein (relativ langes, so weit ich mich entsinnen kann ca. 700 Seiten) Buch, mit einem Prolog von 50 Seiten. Dieser war für meinen Geschmack zwar auch zu lang (das Buch an sich überzeugt mich auch nicht so), aber man sieht, sowas gibt es..
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stormcloud
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Beitrag31.03.2009 17:21

von stormcloud
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Sehr oft wird der Prolog nicht gelesen, daher sollte man es sich sehr gut überlegen, ob er überhaupt notwendig ist Rolling Eyes
(Mein Roman besitzt einen Prolog von ca. 2,2 Normseiten und erläutert wichtige historische Inhalte.)
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag31.03.2009 18:40

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Boudicca hat Folgendes geschrieben:
Was die Länge betrifft, kann ich Brynhilda nur zustimmen. Ich kenne zum Beispiel ein (relativ langes, so weit ich mich entsinnen kann ca. 700 Seiten) Buch, mit einem Prolog von 50 Seiten. Dieser war für meinen Geschmack zwar auch zu lang (das Buch an sich überzeugt mich auch nicht so), aber man sieht, sowas gibt es..


Aber dann lag es an dem Buch, nicht am Prolog.  Wink

Man muß es eben von Fall zu Fall entscheiden.
Tschingis Aitmatow hat immer sehr schöne Prologe geschrieben. Das waren meist schon richtige Erzählungen.
Sehr schön gemacht.
Ich denke da an die Geschichte der Wölfin, die im Prolog zu "Die Richtstatt" erzählt wird. Wunderschön.   love
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Boudicca
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Beitrag01.04.2009 10:23

von Boudicca
Antworten mit Zitat

@brynhilda:
Ja, eigentlich lag es am Buch. Ich bin kaum weiter als bis über den Prolog gekommen, weil mich der schon so gelangweilt und all meine Erwartungen enttäuscht hat, dass mir die Lust vergangen war. Vielleicht werde ich irgendwann noch einmal weiterlesen.

@stormcloud:
Zitat:
(Mein Roman besitzt einen Prolog von ca. 2,2 Normseiten und erläutert wichtige historische Inhalte.)


Ich lese dein Buch gerade (ich interessiere mich sehr für Kelten, gerade für deren Hinterlassenschaften in Deutschland). Und meiner Meinung nach sollte man bei dir zwischen Prolog und Vorwort unterscheiden. Vorworte werden wirklich kaum gelesen, weil sie meist nicht mit der eigentlichen Handlung verbunden sind, Prologe aber sehr wohl. Prologe habe ich bisher noch immer gelesen, Vorworte aber eigentlich auch (deins auch).
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stormcloud
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Beitrag01.04.2009 11:38

von stormcloud
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Hallo,

freut mich sehr, dass du mein Buch liest Wink
Hast natürlich völlig recht, es ist ein Vorwort und kein Prolog.
Kinder beschäftigen und im Forum lesen / schreiben verträgt sich nicht so gut...  Embarassed


Liebe Grüße von Josef


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pna
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Paterson
Beitrag03.04.2009 14:50

von pna
Antworten mit Zitat

Ich werde nach dem Roman "Der stille Planet" an dem ich gerade arbeite, meine Arbeit an "Splitter" wieder aufnehmen. Und ich habe mir gedacht - nur so aus Jux und Tollerei, dass ein kleiner, winzigkleiner Prolog die Sache aufpeppen könnte - wenn ich es schaffe, die im Prolog geweckten Erwartungen zu halten und ... zu überbieten. Hier also meine Idee für einen Prolog - oder ist es nun ein Vorwort?:

Seid gewarnt!

Öffnet nicht diese Sammlung an Dokumenten. Und wenn Ihr es doch nicht lassen könnt, dann wundert Euch nicht über die Mengen an Scheiße und Blut, durch die Ihr waten werdet, Scheiße und Blut, und von der Zeit weichgeriebene Leichen.
Wundert Euch nicht, dass der Tod entzaubert wird, und nichts mit dunkelroten Rosen und schwarzen Samtmänteln zu tun hat, nichts mit Gebeten und melodramatischer Musik.
Am Ende werdet Ihr vielleicht nicht verstehen, zumindest aber erfahren haben, dass der Tod mit Blut, Scheiße und Tränen zu tun hat. Mit gotterbärmlicher Angst, mit Urin, den man nicht mehr halten kann, und mit aus Verzweiflung geborenem, hysterischem Gekicher und zerbrechlichen Schreien.
Manche schaffen es länger als andere, die Haltung zu wahren, doch am Ende sind sie alle eins: Blut, Scheiße und Tränen, Tränen aus großen Augen, wenn sie den Tod hereinlassen.

Wenn Ihr mir nicht glauben wollt, fragt die Männer von der Feuerwehr, die erst letztes Wochenende die Leiche des Siebzehnjährigen von der Gleisanlage der Vorortelinie gestemmt und gekratzt hatten. Redet mit den Sanitätern, die diesen anderen Jungen gefunden hatten, der in einem Lastenaufzug verhungert war und in seiner Todesangst seine eigenen Haare und seinen eigenen Kot verspeist hatte, redet mit dem jungen Beamten der Sondereinsatzkommission, dessen Aufgabe es ist, den Hinterbliebenen die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen zu überbringen.
Ich protokolliere nur, schlichte die Protokolle aneinander, bis sie eine Geschichte ergeben, ein fast gelöstes Puzzle, eine fast vollendete Tragödie, Splitter mehrerer Leben, Stimmen aus der Vergangenheit, die sich wie Glassplitter anhören, die in der Wunde hin und her bewegt werden.
Dies sind die Protokolle und aufgezeichneten Interpretationen über den grausamsten Serienmörder, den die Stadt Wien je erlebt hat. Also seid gewarnt!


lg/Peter


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MosesBob
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Beitrag03.04.2009 15:28

von MosesBob
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pna hat Folgendes geschrieben:
Seid gewarnt!

Könnte ich dich nicht so gut leiden, hätte ich hiernach schon zu lesen aufgehört. Ich mag Geschichten, die mir mit dem Arsch ins Gesicht springen. Aber ich mag sie nicht, wenn sie das mit Ankündigung tun.

Der Rest ist mir viel zu theatralisch. Sorry.


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
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Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

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pna
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Paterson
Beitrag03.04.2009 16:35

von pna
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Und siehste? 30 Zeilen geschrieben, und für weitere hunderttausend Zeilen gelernt. Manchmal braucht man eben fremde Hilfe, um den kleinen Teufel, den man im Nacken sitzen hat, los zu werden Smile

lg/Peter


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MosesBob
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Beitrag03.04.2009 19:53

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Na, Hauptsache ich führ dich nicht auf die falsche Fährte. Schließlich bist du hier derjenige von uns beiden, der schon was veröffentlicht hat.  Laughing

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caesar_andy
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Alter: 42
Beiträge: 536



C
Beitrag07.04.2009 12:04

von caesar_andy
Antworten mit Zitat

ichundso hat Folgendes geschrieben:
DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Und allgemein sollte ein Prolog vermieden werden, nur verwendet werden, wnen unbedingt notwendig.


warum?
klar ist es nur eine andere benennung für das erste kapitel, aber was spricht dagegen, kann ja stilistisch sinn machen.
solange das erste kapitel sich in irgendeiner herausstechenden weise von den übrigen unterscheidet, kann man es meiner meinung nach prolog nennen, wenn man spaß dran hat.


Und genau DAS ist falsch.

Prolog entstammt aus dem Grichischen, und bedeutet schlicht "Vorwort". Und genau so sollte er verwendet werden. So, oder gar nicht.

Der Prolog ist eine Stück Text, das entweder in Form von Handlungselementen oder einem Monolog in die nachfolgende Geschichte einführen soll. Zum Beispiel hast du dann einen Prolog, wenn sich dein Protagonist 20 Jahre nach der Geschichte hinsetzt, seine Memoiren aufschreibt, und du dann im ersten Kapitel an den anfang der Handlung vor 20 Jahren zurückblendest.
Wenn du dem leser im Prolog einen kurzen Abriss über Geschichte und Solzialstrukturen vermittelst, die in der Geschichte eine Rolle spielen, hast du auch einen Prolog.

Wenn du aber im Prolog beschreibst, wie dein Protagonist auf dem Weg zur Arbeit einen Autounfall hat, und du im ersten Kapitel dann im Krankenhaus weiter schreibst, hast du KEINEN Prolog, sondern ein erstes Kapitel.

In klassischen Kleintheatern gibt es das oft. Da kommt vor Beginn des Stücks ein Erzähler auf die Bühne, erzählt dem Publikum, wo die Handlung anfängt, wer mitspielt, und umreißt grob die Handlung. DAS ist ein Prolog.


Einfach hinzugehen und dein erstes Kapitel "Prolog" zu nennen, nur weil du das Wort so toll findest, ist kritisch, weil jeder, der sich mit der Materie auskennt, daran gleich sieht, das du dich eben nicht auskennst.
Ich habe in den letzten Jahren auch ehrlichgesagt kein Buch mehr gelesen, das einen Prolog gehabt hätte. Viele Autoren gehen nämlich mittlerweile (vermutlich bewusst) dazu über, den Prolog wieder in Nationalsprache zu benennen, hier also "Vorwort", um klar zu machen, das es tatsächlich ein Vorwort ist. Die Handlung selbst beginnt dann immer mit Kapitel 1.
Weil so viele Autoren den begriff heutzutage vollkommen sinnentstellt benutzen, und ihn über das erste Kapitel schreiben, wo er aber definitiv nicht hingehört.

Das wichtigste an einem Prolog ist, dass er übersprungen werden können MUSS! Kann dein Leser der Handlung der Geschichte zu 100% folgen, selbst wenn er den Prolog nicht ließt? Das ist schonmal gut, und deutet auf einen "echten" Prolog hin.
Oder passieren im Prolog Dinge, die für die Folgehandlung so elementar wichtig sind, dass man sie gelesen haben muss? Dann hast du leider keinen Prolog, sondern einen falsch gewählten Titel für ein erstes Kapitel.

Für den Epilog gilt übrigens dasselbe.
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag07.04.2009 14:39

von femme-fatale233
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Zu erst einmal möchte ich mich meinen Vorrednern anschließen: Die Länge eines Prologs ist von Buch zu Buch verschieden, das muss man individuell entscheiden wie man das gestalten möchte.

Allerdings braucht nicht jedes Buch einen Prolog. Ich persönlich mag diese kleinen Vorwörter gerne, besonders wenn sie einen mitten in eine Handlung "crashen" lassen, die erst 150 Seiten später wieder aufgegriffen wird. Das hält die Spannung. Es ist aber falsch sein erstes Kapitel einfach in Prolog umzubennen, nur weil es "cooler" klingt. Ein Prolog ist etwas besonders, da erwartet der Leser etwas anderes als vom Rest der Geschichte.

Ganz toll finde ich übrigens auch (und ich glaube da sind viele jetzt anderer Meinung) Prologe, die nur aus wenigen Worten bzw. Zeilen bestehen. Die quasi einen Grundgedanken kurz vorstellen und von denen einem eigentlich erst am Ende des Buches klar wird, warum der Autor sie an den Anfang gestellt hat. (Wobei ist Prolog für sowas dann noch das richtige Wort?)
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Sondrina
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S

Alter: 51
Beiträge: 30



S
Beitrag20.04.2009 20:56

von Sondrina
Antworten mit Zitat

Hi,

ich bin der Ansicht, dass ein Prolog vor allem dann in einen prosaischen Text gehört, wenn er für die AUflösung und für die Expossition wichtig ist. Manchmal kann man eine wichtige Figur nicht sauber chronologisch einführen, weil die Figur den anderen noch nicht bekannt ist und dennoch schon parallel aktiv ist.
Das mit dem Geheimnis gilt vor allem für den Zuschauer bzw. Leser: hier ist es nach demn Hitchcockprinzip des "ich-zeig-dir-was-gleich-passiert" interessant, denn der Leser fragt sich in der Regel, was die erste Szene mit dem Gesamttext zu tun hat, bis es sich auflöst.

Ein Prolog ist ne schöne Sache, wird aber zu häufig eingesetzt und deswegen leider überstrapaziert. Ist wie Vanille im Kuchen ... Aber, die meisten merken Vanille nicht bzw. die meisten überblättern den Prolog. Habe ich bis zu meinem Studium (ich gestehe) auch gemacht, weil ich gar nicht wusste, wozu der da ist! Laughing

Vermeide also den Titel Prolog ... smile

Länge? Eine Szene! Mehr nicht. länger würde ich die Geduld nicht beanspruchen, denn eigentlich will der Leser doch, dass es losgeht mit der Geschichte ... "Wir haben doch alle keine Zeit!"

Lg
Scarlett
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