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Hardy-Kern
Kopfloser

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Wohnort: Deutschland


Beitrag27.02.2009 13:42

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Bobbi, kann dich schon verstehen, ist ein gut gemeinter Rat, klappt aber leider oder zum Glück nicht immer und durchgehend.

Du hast Durchhänger, ob du willst oder nicht. Da hilft einfach nur abschalten und das schreiben was man zur Zeit am liebsten mag.
Als ich vor einigen Jahren mein Doppelbuch synchron, geschrieben habe, flutschte das nur so. In eineinhalb Jahren waren diese beiden Romane fertig. Grund: Neuland und unbändiger Spaß. Bei meinem zweiten Buch Stacheldraht... war es noch wilder. Jeden Tag, ungelogen, bis zu 8 Stunden, zwei Jahre lang. Ergebnis 440 DA 4-Seiten, die nun rumliegen und keiner haben will. Nun habe ich schon eine Biografie fast fertig, nur mal so für mich, um etwas im Training zu bleiben.

Nun, du darfst auch nicht vergessen, dass Maria und ich schon einige Jahre schreiben und da kann so eine Flaute schnell mal auftauchen.
Habe nun schon monatelang den Anfang für ein neues Buch, in Cooperation liegen und komme einfach nicht in die Spur.
Den roten Faden habe ich natürlich vor Augen, aber das Umsetzten, die ewigen Recherchen, das Schreiben und korrigieren können einen schon nerven. Man darf es nicht weglegen, sonst kommt man schwer wieder in Tritt.

Aber, was machen, wenn man laufend krank ist und Erfolg auch ausbleibt.
Irgendwann stellst du dir die Frage, warum tust du dir das an?
Wir sehen es ja nun wieder mit dem Heyne-Wettbewerb.
Ist alles nicht so leicht, wie sich später mal in ein paar Stunden liest.
Die Arbeit steht absolut in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Bleibt für viele nur der Spaßfaktor.Smile

Hardy
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
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Beitrag27.02.2009 14:49

von Maria
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so ist es.

Um die Leichtigkeit (wieder) zu finden, mit der ich die beiden Sachen entworfen habe, bräuchte ich auch mal Zeit. Vier Wochen frei oder so, um wieder in die Spur zu kommen, wie Hardy so schön sagte. Andre Sachen drängen nach vorne. Wenn ich mich hinsetze, um reinzulesen, fällt mir ein, dass ich ganz dringend die Küche aufräumen muss wink
Diese Übersprungshandlungen zeugen von hohem Unwillen und ich geb mir hier einfach nen langen Zügel. Wegen des Spaßfaktors *g

Aber wie gesagt - der USB liegt da ganz gut, die neuen Sachen lassen sich gut aufreihen und mal sehen ob ichs sinnvoll zusammengesteckt bekomm.
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Enfant Terrible
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Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag27.02.2009 20:14

von Enfant Terrible
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Oh heilige Maria mit den großen Hupen, wusstest du, dass mir von einem Kritiker dein Werk als Paradebeispiel gelungener Prosa zum Lernen vorgeschlagen wurde?

_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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Gast







Beitrag01.03.2009 17:33

von Gast
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Zitat:
[quote="Hardy-Kern"]Bobbi, kann dich schon verstehen, ist ein gut gemeinter Rat, klappt aber leider oder zum Glück nicht immer und durchgehend.
Du hast Durchhänger, ob du willst oder nicht. Da hilft einfach nur abschalten und das schreiben was man zur Zeit am liebsten mag.
Als ich vor einigen Jahren mein Doppelbuch synchron, geschrieben habe, flutschte das nur so. In eineinhalb Jahren waren diese beiden Romane fertig. Grund: Neuland und unbändiger Spaß. Bei meinem zweiten Buch Stacheldraht... war es noch wilder. Jeden Tag, ungelogen, bis zu 8 Stunden, zwei Jahre lang. Ergebnis 440 DA 4-Seiten, die nun rumliegen und keiner haben will. Nun habe ich schon eine Biografie fast fertig, nur mal so für mich, um etwas im Training zu bleiben.
Nun, du darfst auch nicht vergessen, dass Maria und ich schon einige Jahre schreiben und da kann so eine Flaute schnell mal auftauchen.
Habe nun schon monatelang den Anfang für ein neues Buch, in Cooperation liegen und komme einfach nicht in die Spur.
Den roten Faden habe ich natürlich vor Augen, aber das Umsetzten, die ewigen Recherchen, das Schreiben und korrigieren können einen schon nerven. Man darf es nicht weglegen, sonst kommt man schwer wieder in Tritt.
Aber, was machen, wenn man laufend krank ist und Erfolg auch ausbleibt.
Irgendwann stellst du dir die Frage, warum tust du dir das an?
Wir sehen es ja nun wieder mit dem Heyne-Wettbewerb.
Ist alles nicht so leicht, wie sich später mal in ein paar Stunden liest.
Die Arbeit steht absolut in keinem Verhältnis zum Nutzen.


Hallo Hardy,

vom körperlichen Zustand einmal abgesehen ist der häufigste Grund für Durchhänger die mangelnde Nähe zu den Akteuren und ihren Geschichten.  Sind Protagonist und Antagonist nicht zu einhundert Prozent vertraut, scheitert die Geschichte. Ist das Ziel der Geschichte unklar, gilt dasselbe. Klar! Wirst du nun sagen, ist mir doch alles bekannt. Glaub ich dir auch. Aber Hand aufs Herz! Praktizierst du es auch? Tauchst du VOR dem Schreiben in jeder freien Minute in deine Geschichte ab und versuchst unterschiedliche Wege zur Lösung, wirst du es irgendwann kaum erwarten können all die guten Ideen einzuflechten. Und das klappt nur, wenn das Tages- oder Etappenziel völlig klar ist! Planung ist also kein Übel, sondern ein unbedingtes Muss, wenn die Geschichte angemessen voran kommen soll. Ins Blaue schreiben ist Stückwerk und wird sich mit übelster Überarbeitung oder mangelndem Überblick rächen. Zumindest wenn es um einen Roman geht. Und das steht nicht im Widerspruch zum "Fliesenlassen". Geplant werden lediglich die Höhepunkte je Kapitel und der Spannungsbogen. Den Rest erledigt die Eigendynamik. Es sei denn, es fehlte die Nähe. Mir hat sie zu Anfang übrigens schon fiesen Ärger eingebracht, weil ich dann einfach nicht ansprechbar bin, bzw. hin und wieder in den Raum schaue, als hätte ich eine Frage. Tatsächlich schaue ich ins Leere und nehme die Reaktionen häufig nicht einmal wahr.

Es gibt viele mögliche Gründe warum der Erfolg ausbleiben kann. Im Falle Maria wird es gewiss nicht der Erzählstil sein. Wer als Autor starten möchte wird nicht umhin kommen sich mit all den Besonderheiten des Marktes und dessen Voraussetzungen vertraut zu machen -, und vor allem zu bleiben. Denn die Umstände ändern sich jährlich. Eine Frage der Geduld halt. MS fressen kein Brot und jedes bringt dich dem Ziel ein Stück näher. Bis dahin heißt es sich in Disziplin üben. Aufwand- Nutzen? Die Leser soll es nur für ein paar Stunden aus den Alltag helfen, dir soll und wird es nachhaltiger Nutzen. Nur beweisen wirst du dich müssen. Und dazu gehört auch die Entscheidung für ein Genre. Eine Biographie ist für Leute ohne Promistatus vergebene Zeit. Und solltest du einer werden, wird sie längst wieder überholt sein.

Grüße

Bobbi

PS: Das mit dem Spaßfaktor liegt in vielen Fällen aber auch klar auf der Hand, oder sollte ich im Auge schreiben?
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Wohnort: Deutschland


Beitrag01.03.2009 21:04

von Hardy-Kern
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Hallo Bobbi,
ich muss zu meinem freudigen Entsetzen feststellen, dass es außer einigen Ausnahmen einer mal wieder geschafft hat, zu verstehen was ich meine.
Ich muss aber sagen, dass nicht jeder die Chance hat sich so tiefgründig mit seinen Protagonisten zu beschäftigen. Diese Leute bringen dir erst die Lust, sie zu beschreiben, zu charakterisieren, dich mit ihnen zu identifizieren und eine Symbiose zu bilden. Sie sind dein Essen und Trinken, sie halten dich bis früh 3 Uhr wach. Du schreibst und schreibst und merkst nicht, dass dein Liebling hinter dir steht um zu sagen, du solltest mal schlafen und essen. Es sind Menschen im Roman, welche du kennst, welche du selbst aussaugst, weil du es willst. Sie passen zu dir, weil du dich mit denen verbunden fühlst, und wie bei mir auch mit ihnen gelitten hast. Da kommen tiefe Gefühle auf, die ein Außenstehender nicht begreifen kann. Du bist einfach weg und das war ich fast 2 Jahre lang.

Wenn du das gepackt hast, wenn du DRIN bist, wird dir keiner eine Chance geben können Ruhe zu finden. Du bist nicht mehr da, du kotzt deine Mitmenschen an und merkst es nicht. Grausam! Ich habe es durch und möchte es nicht noch einmal erleben. Danke! Very Happy

Hardy
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Gast







Beitrag02.03.2009 10:29

von Gast
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Zitat:
Wenn du das gepackt hast, wenn du DRIN bist, wird dir keiner eine Chance geben können Ruhe zu finden. Du bist nicht mehr da, du kotzt deine Mitmenschen an und merkst es nicht. Grausam! Ich habe es durch und möchte es nicht noch einmal erleben. Danke! Very Happy

Hardy[/quote]

Hallo Hardy,  Shocked

du darfst natürlich nicht vergessen dich ebenso konsequent wieder zu lösen.

Grüße

Bobbi
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Maria
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Beitrag03.03.2009 11:17

von Maria
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Krümel, bei mir lernste nichts vernünftiges, das war kein guter Rat. Den Rest kannst Du selbst besser...

@Hardy, das klingt ja wie in einer dieser... wie nennt man das... "Ehe" ?
 Hier wird eh schon genörgelt, weil Maria dies nicht, das nicht, warum und hör mal zu. Wenn die anderen vier nun auch noch anfangen, laut schreiende Stimmen in meinem Kopf zu werden, dann brauch ich nen Arzt. Aber interessant.
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Valeska
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Beitrag03.03.2009 23:51

von Valeska
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Hab ich hier eigentlich schon "gut" druntergeschrieben? Falls nicht, dann mach ich es jetzt:

Gut

Paar Tippfehler waren noch drin, hab aber grad keine Lust zu suchen^^

LG Vale


PS. Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt ...



... die zehnte summt die Melodie von Tetris!

(nicht von mir)


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noteingang
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Beitrag04.03.2009 00:13

von noteingang
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Bin ich nun der Einzige, der diesen Text überhaupt nicht witzig findet? Ich habe das Gefühl, dass jeder Gag total konstruiert ist.

Prinzipiell ist es handwerklich sauber und flüssig zu lesen, aber witzig?

Hm, ja klar, die Geschmäcker sind verschieden und laut des Feedbacks sehen es wohl die meisten anders. Gut dann bin ich halte die Ausnahme.

Ich bin kein Fan von Texten, bei denen man nach den ersten zwei Absätzen erkennt, wie der Hase läuft und nicht mehr überrascht wird. Ich bin auch der Meinung das so forcierter Witz nicht funktioniert, zumindest bei mir nicht, gerade weil die Anspielungen sich in ihrem Ton wiederholung. Dein Witzstil wird konsequent von Anfang bis Ende ohne Veränderung beibehalten, das ermüdet. Wenn der Witz ermüdet, geht es mir so, dass ich verstärkt auf den Rest achte, und da ist in dieser Geschichte weder Spannungsbogen oder anderes, was der Rede wert ist. Mag sein, dass ich da sehr individuell argumentiere, und andere Menschen so etwas völlig anders sehen. Aber ich finde man muss gerade bei Texten, die in die Satire und Komödienschiene gehen, dosierter vorgehen, oder die Witzart ändern.


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Marten
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Beitrag04.03.2009 00:43

von Marten
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Is klar TEDDY, sag doch einfach das du Maria nicht magst, weiß doch eh jeder. wink

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Und so erkannten die Großen derer, dass was sie einst sagten, auch gegen sie verwendet werden kann!

Die einzigen Zeilen für deren Veröffentlichung ich bezahlen werde, sind die auf meinem Grabstein und selbst das werde ich nicht mehr erleben.

Life is a long way, in a short time, we are allways on the run!
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Valeska
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Beitrag04.03.2009 00:47

von Valeska
Antworten mit Zitat

Also ich mag die Art, wie Maria aus einem Supermarktbesuch eine mitreißende Story macht. Und das, obwohl ich mit 25-kg-Getreide-Säcken, Vollrohrzucker, Vorzugsmilch (direkt aus der Kuh) und Amarantmüsli aufgewachsen bin. Vielleicht wirklich Geschmackssache, aber das Maria schreiben kann, leugnet ja glücklicherweise keiner. Mr. Green

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noteingang
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Beitrag04.03.2009 00:54

von noteingang
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Marten hat Folgendes geschrieben:
Is klar TEDDY, sag doch einfach das du Maria nicht magst, weiß doch eh jeder. wink


Keine Ahnung, wie du darauf kommst. Sicher ist, dass ich wohl ein anderes Humorverständnis habe und mich in dem Loblied hier nicht einreihen möchte. Ich mag diesen Humor nicht, wo ich schon beim Satzanfang merke, dass gleich der Hammer kommt, der mir das Grinsen ins Gesicht schlagen soll. Soll ich schreiben wenig subtil? Ist meine Meinung, und ich dachte, wenn man hier einen Text reinstellt, bittet man um die Meinung der anderen?

Valeska hat Folgendes geschrieben:
Also ich mag die Art, wie Maria aus einem Supermarktbesuch eine mitreißende Story macht. Und das, obwohl ich mit 25-kg-Getreide-Säcken, Vollrohrzucker, Vorzugsmilch (direkt aus der Kuh) und Amarantmüsli aufgewachsen bin. Vielleicht wirklich Geschmackssache, aber das Maria schreiben kann, leugnet ja glücklicherweise keiner. Mr. Green


Naja schlecht oder gut ist an sich völlig egal. Es ist gut zu lesen, aber ich würde es nicht nur aufgrund der Sprache lesen. Ich bin eh davon überzaugt, dass Geschichten Bücher verkaufen und gerade nicht eine flotte Schreibe oder mal ein netter Gag. Also als zweitwichtigstes Merkmal, das Wichtigste ist wohl Werbung. Und gerade eine mitreißende Story erkenne ich gerade nicht, erkenne nur konstruierte Witze, die aneinander gereiht sind, und wenn man die nicht witzig findet, keine Handlung übrigbleibt.


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Valeska
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Beitrag04.03.2009 01:02

von Valeska
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Marten nimmt dich auf den Arm, not.

Klar sollst du deine Meinung schreiben, hast du getan und gleich dazu gesagt, ist Geschmackssache, ist doch auch niemand böse drum,

aber was mich noch interessieren würde, was genau meinst du mit "konstruierte Witze"? Ernst gemeinte Frage, ich kann's echt nicht nachvollziehen.


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Beitrag04.03.2009 01:10

von noteingang
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Valeska hat Folgendes geschrieben:
Marten nimmt dich auf den Arm, not.

Klar sollst du deine Meinung schreiben, hast du getan und gleich dazu gesagt, ist Geschmackssache, ist doch auch niemand böse drum,

aber was mich noch interessieren würde, was genau meinst du mit "konstruierte Witze"? Ernst gemeinte Frage, ich kann's echt nicht nachvollziehen.


Okay ich lese die ersten paar Sätze, dann weiß ich wie der Hase läuft, sie fängt mit einem Gegenstand an oder einer Situatio. So ist es, so kann man es sehen. Fast ein Wenn Dann Holzhammer.

Weidenkorb....tata Witz
Einkaufszettel...tata Witz
Eingang...tata Witz
Drehkreuz...tata Witz
Überblick...oh selbst hier wird noch am Ende ein Gag eingebaut..

Und alles nach dem Muster, ich fange an etwas zu beschreiben und breche das dann ironisch. Allein schon die Protagonistin, mit dieser leicht arroganter Sichtweise ist so etwas von klischeehaft im Bereich der Satire.

Das ist nicht konstruiert? Hm...
Das ist so simpel, dass es 2-3 Mal funktioniert und dann denke ich mir, schon bei jedem Satzanfang, och ne, echt? schon wieder? Wenn man wenigstens mal mit den Erwartungen spielen würde, oder mal einen anderen Stil einbauen würde. Würde es vielleicht schon reichen, wenn man erst den Witz macht und dann beschreibt? Würde zumindest diese absolut schablonenhafte Weise brechen. Ich weiß hier selbst am Anfang eines Satzes/Absatzes, über was der nächste Gag ist.


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Valeska
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Beitrag04.03.2009 01:24

von Valeska
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Okay, ich hatte mir was anderes unter Konstruiert vorgestellt. Was du kritisierst - das ironische Beschreiben, die Protagonistin - ist es genau, was mir gefällt. Macht ja nichts!

Liebe Grüße und gute Nacht
Vale


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noteingang
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Beitrag04.03.2009 01:31

von noteingang
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Valeska hat Folgendes geschrieben:
Okay, ich hatte mir was anderes unter Konstruiert vorgestellt. Was du kritisierst - das ironische Beschreiben, die Protagonistin - ist es genau, was mir gefällt. Macht ja nichts!

Liebe Grüße und gute Nacht
Vale


Okay, wenn die Art der Beschreibung das Interessante sein soll, dann finde ich zwar auch, dass man da etwas variieren sollte, aber dafür finde ich, ironisch passt nichtmal, eher arrogant, schusseligen Beschreibungen, echt nicht orginell genug.

Habe in Text 1 eine sehr originelle Szene gefunden.

"Ein junger Mann, der an der Nachbarkasse auf seine Kaffeeration wartete, schaute mich eindringlich und abwartend an. Soweit sind wir jetzt schon.
Verrückten, die zufällig den gleichen Kaffee trinken wie ich, meinen Namen unter die Nase reiben? Fehlen nur noch mein Geburtsdatum und der Familienstand. Eingetippt, ausgewertet: 'Tut mir leid, Herr Smith, die Frau Doe, die hat gestern bei DocMorris Tetrazepam gekauft. Wenn mir der Rat gestattet ist: Finger weg! Garnicht gut, nein. Nur Ärger mit solchen Frauen."

Hier ist doch mal wundervoll etwas neues, unerwartbares geschrieben wurden. Aus der Datensammlung eine Datinggeschichte zu machen und trocken aus EInkaufsvorlieben etwas zu schließen.

Bei dem Text oben finde ich nicht eine Szene, die wirklich originell ist. Eigentlich werden da alle Bioladenvorurteile und Klischees aufgewärmt.

Ergo, dass Maria es besser kann, zumindest in meinen Augen zeigt der von mir hier zitierte Textteil aus der anderen Geschichte. Hier Klischee an Klischee und das in der immer wieder gleichen Humorrhythmik, also mir gefällt es nicht. Und mehr muss ich dazu auch nicht schreiben.


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Marten
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Beitrag04.03.2009 08:34

von Marten
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Oh man TEDDY. *brillerüberreich* siehst du das Smily nicht?

Den einen Humor magst du nicht, den anderen Verstehst du nicht, was soll ich nur mit dir machen.


Deine Kritik ist  doch in Ordnung, du schreibst technisch isses oki, aber nicht dein Geschmack. C’est la vie


LG Marten


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Gast







Beitrag04.03.2009 11:47

von Gast
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Hallo Noteingang,

es könnte sein, dass du den falschen Maßstab anlegst. Wer sagt, dass es darum ging witzig zu sein? Da steht nirgendwo Komödie oder ähnliches. Verfolge meine Rezensionen und du wirst feststellen, dass ich ganz gewiss kein Jubelperser der Literatur bin, der jemanden einen Gefallen erweist, in dem er mäßige Werke zur Kunst stilisiert, nur weil es vielleicht viele andere tun. Ich bin auch nicht der Gottvater der Literatur, aber ich erkenne alle Mal handwerklich hervor ragende Leistungen, wenn ich sie sehe. Und dieser Einkaufsbummel ist eine solche. Ich werde nur auf die wichtigsten Grundforderungen der Schriftstellerei eingehen, die hier übrigens zahlreich, gelegentlich sogar sträflich missachtet werden.
 
Warte nicht auf die besondere Geschichte, sondern erzähle das Alltägliche als wäre es etwas Besonderes.

Vermeide den übermäßigen Gebrauch von Metaphern und verwende nur jene, die unserer Erfahrung entsprechen und prüfe, ob sie wirklich nutzen.

Drücke dich klar und präzise aus (Zeigen statt Beschreiben wird hier oft bis zum Exzess missverstanden)

Führe den Leser direkt ins Geschehen.

Suche nicht nach dem besonderen Ausdruck.

Sprache und Gedanken müssen der gesellschaftlichen Stellung des Protagonisten entsprechen

Steuere den Leser unaufdringlich und in deinem Sinne

Finde Wege den Leser ohne aufdringliche Beschreibung mit dem Protagonisten, Antagonisten und deren Umgebung vertraut zu machen.

Ersticke oder überfordere die Fantasie der Leser nicht.

All das hat die Verfasserin mit dem Einkaufsbummel sauber und vorbildlich gelöst, und somit Handwerklich wie Inhaltich einen Augenschmaus geschaffen, an denen sich gerade Neulinge der Literatur ein positives Beispiel nehmen können und unbedingt sollten!

Ihre Protagonistin ist natürlich, glaubwürdig, lebhaft und sympathisch. Die Umgebung real und ihre Erlebnisse entsprechen ohne Ausnahme den täglichen Erfahrungen jener, die mit wachen Augen durch den Supermarkt gehen – und – hier kommt die unterschwellige Besonderheit – für dritte einkaufen gehen.

Ich ahne nun welche Gedanken dir durch den Kopf gehen könnten. Aber ich kenne weder Maria, noch bin ich lange hier tätig. Aber ich erkenne gute Arbeit und ich werde niemanden eine Gefälligkeitsrezension schreiben.

Zum Schluss bleibt noch der Hinweis auf den Geschmack. Die Geschichte muss nicht jedem gefallen und kann dennoch hervorragende Arbeit sein. Im anderen Fall gäbe es nur Veröffentlichungen, die jedem gefallen. Ist aber nicht so. Trotzdem sind sie handwerklich von tadelloser Qualität, so wie diese Erzählung.

Grüße

Bobbi
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noteingang
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Beitrag04.03.2009 13:31

von noteingang
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Bobbi ich muss dir da widersprechen.

Der Text ist gut geschrieben, na klar, aber ihm fehlt alles, was mich zum Weiterlesen bewegen würde. Somit kann er, zumindest in meinen Augen, kein Beispiel für gute Prosa sein. Hier wird gezielt Motivation erzeugt durch den Witz, denn etwas anderes bietet der Text nicht. Keine Spannungskurve, keine Pointe. Und wenn mir dieser Witz, eventuell vermischt du da unterbewußt zwei Ebenen, nach 2 3 Sätzen nichts mehr bringt, weil ich darin Wiederholungen erkenne, dann erkenne ich zumindest, dass da nichts mehr übrigbleibt.

Somit wäre für mich eher die Frage, wenn es Maria schafft diese Schreibe über einen Roman konseuqent beizubehalten, irgendwie Spannung erzeugen kann (egal wie) und diesen Humor etwas spärlicher einbindet, dann ist sie wahrhahft auf einem guten Weg. Scheitert sie aber gerade an einem Romanplot und kann nur kurze Sequenzen auf ihre je eigene Art schreiben, dann weiß man wo es dran hapert.

Das ist ähnlich wie Adjektive, zu viele lassen es nicht schmecken, es ist überwürzt und damit ungenießbar. Ob du eventuell einen besseren Blick für Verkaufbares hast, mag sein. Aber ich habe in meinem Leben auch nicht nur 2,3 Bücher gelesen und mute mir zu, so etwas beurteilen zu können. Es ist somit keine lebensechte Situation locker flockig geschrieben, sondern mit einer konstruierte Situation, mit einem aus der Satire bekannten Blickwinkel, Klischees wenig orginell breitgetreten. Handlung dahinter? Keine vorhanden. Weißt du nämlich was witzig ist, Feuchtgebiete liest sich sehr ähnlich, dort wird auch eine flotte Schreibe mit Witzen und Ekelszenen vermengt, und wenn der Humor nicht zündet oder die Ekelszenen nicht ekeln, ist das Buch stinklangweilig, weil einfach alles andere vergessen wird. Bei Feuchtgebiete ist der rabiate Humor zumindest relativ neu und unverbraucht. Hier ist der o-ton echt ausgelatscht.

Dass Maria aber das Schreiben als solches relativ gut beherrscht, will ich gar nicht abstreiten, dennoch finde ich diesen Text nicht gelungen. Und da es keinen objektiven Maßstab für die Güte eines Textes gibt (außer eventuell Rechtschreibung) sind unsere Meinungen gleichviel wert. Ne ganz einfache Geschichte.


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MosesBob
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Beitrag04.03.2009 15:11

von MosesBob
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Völlig unabhängig von der Unterhaltung, die hier gerade stattfindet, möchte ich diese Punkte hier nochmal hervorheben:

Bobbi hat Folgendes geschrieben:
Warte nicht auf die besondere Geschichte, sondern erzähle das Alltägliche als wäre es etwas Besonderes.

Vermeide den übermäßigen Gebrauch von Metaphern und verwende nur jene, die unserer Erfahrung entsprechen und prüfe, ob sie wirklich nutzen.

Drücke dich klar und präzise aus (Zeigen statt Beschreiben wird hier oft bis zum Exzess missverstanden)

Führe den Leser direkt ins Geschehen.

Suche nicht nach dem besonderen Ausdruck.

Sprache und Gedanken müssen der gesellschaftlichen Stellung des Protagonisten entsprechen

Steuere den Leser unaufdringlich und in deinem Sinne

Finde Wege den Leser ohne aufdringliche Beschreibung mit dem Protagonisten, Antagonisten und deren Umgebung vertraut zu machen.

Ersticke oder überfordere die Fantasie der Leser nicht.

Exclamation Exclamation Exclamation

Beste Grüße,

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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(Laotse)
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Beitrag04.03.2009 16:27

von Gast
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Hallo Noteingang,

Macht gar nichts.

Zitat:
Der Text ist gut geschrieben, na klar, aber ihm fehlt alles, was mich zum Weiterlesen bewegen würde. Somit kann er, zumindest in meinen Augen, kein Beispiel für gute Prosa sein. Hier wird gezielt Motivation erzeugt durch den Witz, denn etwas anderes bietet der Text nicht. Keine Spannungskurve, keine Pointe. Und wenn mir dieser Witz, eventuell vermischt du da unterbewußt zwei Ebenen, nach 2 3 Sätzen nichts mehr bringt, weil ich darin Wiederholungen erkenne, dann erkenne ich zumindest, dass da nichts mehr übrigbleibt.


Der Text ist ausgezeichnet geschrieben. Im Grunde hängst du dich daran auf, dass du Maria unterstellt, sie habe verkrampft Witze konstruiert, ganz, als gäbe es keine Menschen mit einer wie in der Geschichte dargestellten beschwingten Wahrnehmung. Ich bin z. B. so einer und fand viele Gedankengänge, die den meinen im Supermarkt bisweilen ähneln. Muss jeder grummelnd und grumpfend durch die Straßen laufen?  Dann beschwerst du dich; die Geschichte hätte keine Pointe. Na wie den auch? Da ist nichts konstruiert. Das ist ein lebensbejahender Ausriss aus dem Alltag einer ganz normalen Frau. Erlebst du im Alltag alle Nase lang eine Pointe? Hat es eine Pointe, wenn der Parkautomat mal wieder den Parkschein nicht lesen will? Eindeutig nein. Dennoch könnte man es in aufmunternde Worte kleiden – dazu braucht man der Maschine nur die menschliche Gestalt eines zickigen Widersachers verpassen. Dein Geschmack bleibt dir unbenommen, die handwerkliche Seite tangiert er nicht.

Zitat:
Somit wäre für mich eher die Frage, wenn es Maria schafft diese Schreibe über einen Roman konseuqent beizubehalten, irgendwie Spannung erzeugen kann (egal wie) und diesen Humor etwas spärlicher einbindet, dann ist sie wahrhahft auf einem guten Weg. Scheitert sie aber gerade an einem Romanplot und kann nur kurze Sequenzen auf ihre je eigene Art schreiben, dann weiß man wo es dran hapert.


Na du gehst aber über die Dörfer?! Sie schrieb in ihrem Stil. Warum sollte sie ihn nicht jederzeit reproduzieren können? Hier geht es nur um das eine Werk. Ich kenne weder die Autorin noch weiß ich gescheites zu ihrer Konstanz oder ihren Gesamtfähigkeiten zu schreiben. Ich sehe was ich sehe. Und das sind eine glatte „1“ für die inhaltliche Umsetzung und ein handwerklich gutes Lehrstück für unverkrampfte und natürliche Erzählung.  

Zitat:
Das ist ähnlich wie Adjektive, zu viele lassen es nicht schmecken, es ist überwürzt und damit ungenießbar. Ob du eventuell einen besseren Blick für Verkaufbares hast, mag sein. Aber ich habe in meinem Leben auch nicht nur 2,3 Bücher gelesen und mute mir zu, so etwas beurteilen zu können. Es ist somit keine lebensechte Situation locker flockig geschrieben, sondern mit einer konstruierte Situation, mit einem aus der Satire bekannten Blickwinkel, Klischees wenig orginell breitgetreten. Handlung dahinter? Keine vorhanden. Weißt du nämlich was witzig ist, Feuchtgebiete liest sich sehr ähnlich, dort wird auch eine flotte Schreibe mit Witzen und Ekelszenen vermengt, und wenn der Humor nicht zündet oder die Ekelszenen nicht ekeln, ist das Buch stinklangweilig, weil einfach alles andere vergessen wird. Bei Feuchtgebiete ist der rabiate Humor zumindest relativ neu und unverbraucht. Hier ist der o-ton echt ausgelatscht.


Adjektive, Klischees, es gibt kein Richtig und kein Falsch. Nun wird’s verwirrend. Wenn man es auf den Punkt bring, alles selbst nur Klischees, die eben doch falsch ausgelegt werden können. Am ehesten von jenen, denen die fachliche Tiefe fehlt. Denn sie sind gleichzeitig auch Stilmittel. Wie bekomme ich eine Erzählung mit einem Buch unter einem Dach? Das hieße Äpfel und Birnen miteinander zu vermischen. Und wir wissen aus der Mathematik, dass das nicht funktioniert. Gerade Klischees können für derartige Erzählungen das Salz in der Suppe sein. Das wird meist intuitiv bestimmt.

Zitat:
Dass Maria aber das Schreiben als solches relativ gut beherrscht, will ich gar nicht abstreiten, dennoch finde ich diesen Text nicht gelungen. Und da es keinen objektiven Maßstab für die Güte eines Textes gibt (außer eventuell Rechtschreibung) sind unsere Meinungen gleichviel wert. Ne ganz einfache Geschichte.


Ich schrieb es schon. Ich fühle mich nicht in der Lage die Autorin zu beurteilen. Ich weiß gar nichts über sie oder ihrem Schaffen. Es gibt dutzende objektive Maßstäbe einen Text zu beurteilen. Diese mögen dir nicht bekannt sein. Die allermeisten davon kann man erlernen. Selbstverständlich sind unsere Meinungen gleichwertig, nicht aber unsere Ausgansbasen.

Die letzten Zeilen bitte nicht persönlich nehmen, sie resultieren aus den folgenden Zeilen:

Zitat:
Und da es keinen objektiven Maßstab für die Güte eines Textes gibt (außer eventuell Rechtschreibung)


Grüße

Bobbi

PS: Deine Zeilen geben deinen persönlichen Geschmack wieder. Es gab es nie und wird es nie geben, dass omnipotente weltweit beliebte Buch. Was mich begeistert kann vom Bruder als Schund bezeichnet werden.
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noteingang
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag04.03.2009 16:41

von noteingang
Antworten mit Zitat

Bobbi hat Folgendes geschrieben:


Der Text ist ausgezeichnet geschrieben. Im Grunde hängst du dich daran auf, dass du Maria unterstellt, sie habe verkrampft Witze konstruiert, ganz, als gäbe es keine Menschen mit einer wie in der Geschichte dargestellten beschwingten Wahrnehmung. Ich bin z. B. so einer und fand viele Gedankengänge, die den meinen im Supermarkt bisweilen ähneln. Muss jeder grummelnd und grumpfend durch die Straßen laufen?  Dann beschwerst du dich; die Geschichte hätte keine Pointe. Na wie den auch? Da ist nichts konstruiert. Das ist ein lebensbejahender Ausriss aus dem Alltag einer ganz normalen Frau. Erlebst du im Alltag alle Nase lang eine Pointe? Hat es eine Pointe, wenn der Parkautomat mal wieder den Parkschein nicht lesen will? Eindeutig nein. Dennoch könnte man es in aufmunternde Worte kleiden – dazu braucht man der Maschine nur die menschliche Gestalt eines zickigen Widersachers verpassen. Dein Geschmack bleibt dir unbenommen, die handwerkliche Seite tangiert er nicht.


Siehst du, da unterscheidet sich unsere Wahrnehmung erheblich. Ich sehe in dem Text eben bis auf die konstruierten Witze nichts besonderes. Du meinst, das wären keine Witze sondern eine gelungene Art des Schreibens. So sehe ich das eben nicht. Konstruiert, wie dargelgt ist das Schema, Beschreibung ironische Brechung, konstruiert ist dieser leicht arrogante/schusselige Blickwinkel.

Und objektive Maßstäbe für einen gelungenen Text, bis auf Grammatik, Rechtschreibung etc gibt es eben nicht. Das sind diese Verlagskonventionen, Romanratgebertips. Das ist konventionalisierter Subjektivismus, einer selbsterfüllenden Prophezeihung gleich, glauben dann viele auch daran, weil sie es eben auch oftmals so lesen. Feuchtgebiete z.B. ist nach diesen Romanratgebetips oder lass es selbst Aristoteles Poetik schlecht, da es aber haufenweise verkauft wurde, und die Massen es anscheinend gut finden, ist es schon recht anmaßend zu behaupten, die Massen haben keine Ahnung. Das ist wie Krtikermusik.
Ich sehe oben in dem Text krampfhaft aneiandergereihte Witze, wenn du das anders siehst, dann ist es so, aber es ist nicht DIE richtige Sichtweise. Wenn du meinst, das alles sei doch gar keine Komödie, nie ist die Rede von Satire oder Witz, dann frage ich mich unter welchem Gesichtspunkt die Geschichte sonst funktionieren soll? Hier wird eine Handlung beschrieben und die Assoziationen dazu. Die Assoziationen hängen im leeren Raum man hat keinerlei Bindung zur Protagonistin. Die Assoziationen dienen nicht dem Fortlauf der Handlung und erzeugen keine Spannung. Somit hängt die Güte (subjektive) zweifelsfrei damit zusammen, wie sehr diese Assoziationen ansprechen. Mich sprechen sie aus oben aufgeführten Gründen nicht an. Ergo suche ich nach einem Mehr und finde es nicht.


_________________
Jo genau
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