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Kingkollin Gänsefüßchen
Alter: 35 Beiträge: 37 Wohnort: Aarhus, Dänemark
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13.02.2009 18:53 Der einsame Junge von Kingkollin
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Vor langer Zeit habe ich auch etwas mehr geschrieben und bin jetzt auf einen alten Text gestoßen, den ich selber lange nicht gelesen hatte.
Hab ihn aber jetzt erstmal im Original gelassen:
Der einsame Junge
Ein kleiner schwarzer Junge war mal so allein, dass er nun für sich selbst sorgen musste. Der Vater hatte die Familie schon früh verlassen um etwas Besseres zu werden. Die Mutter starb dann auch irgendwann, da es schon schwer genug war den Jungen zu füttern. Deshalb gab es auch keine Geschwister und der Junge war doch so allein.
Seine Mutter hinterließ ihm einen Acker, den er nun ganz allein bewirtschaften sollte. Doch war es nicht so leicht, weil die Sonne ständig brühte und die Winde selbst Käfer Austrocknen ließen. Dennoch war der kleine Junge hart im nehmen. Er hatte doch auch viele andere kaum enden wollende Sommer ausgehalten. Also machte sich der kleine Junge ganz allein auf den Weg in die Wüste, aber doch nie so weit, dass er nicht wieder in seine Hütte zurückkehren konnte. Das Einzige was er zum Leben brauchte war etwas Wasser. Nur war die Frage, ob er dieses lieber selber trinken sollte oder ob er es für seinen Acker benutzen sollte. Langfristig wäre es vielleicht schlauer den Acker zu tränken.
Zuerst musste er jedoch eine Wasserquelle finden. Diese fand er, jedoch seltener werdend, immer wieder. Zwar war seine Methode eher schlicht, doch schien sie zu funktionieren. Der kleine Junge benutzte nämlich eine Wünschelrute um die frischen Quellen zu erfühlen. Im Endeffekt war das aber nicht die beste Lösung, denn die Quellen die er fand, waren so winzig, dass er allerhöchstens einen halben Eimer davon bekam. Niemals fand er eine große Quelle, vielleicht in Form eines Flusses oder einer Lagune. Das Problem war ja auch, dass niemand ihm erzählt hatte, wie und wo man dieses reine Wasser denn finden würde. So allein wie er war, musste er deswegen Tag um Tag umherirren um neues Wasser zu finden. Das so ergatterte Schlückchen Wasser nahm er dann mit nach Hause und verwahrte es dort. Er trank nie und wollte lieber sein einziges Pflänzchen draußen vor der Hütte wässern. In der Hoffnung endlich so etwas festere Nahrung zu sich nehmen zu können.
Aber der Sommer streckte sich nur mehr, umso weniger er trank. Zum Schluss wog er fast weniger als seine eigene Pflanze, die ihm vielleicht schon über den Kopf ragte, aber immer noch keine Früchte trug. Als er die Pflanze mit dem letzten Schluck Wasser speiste, sah er wie seine Hand zitterte. Dieses Zittern war sein letztes Anzeichen für das Leben.
In der dürren Luft schwirrte nur die Frage, warum ihm denn keiner einen einzigen Tropfen Wasser schenkte.
Weitere Werke von Kingkollin:
_________________ Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen.
Ovid |
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