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Fado Schneckenpost
Alter: 51 Beiträge: 12
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11.03.2009 13:08 Ist das was? von Fado
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Hallo an alle Forumsmitglieder,
unten stelle ich nun einen bescheidenen Schreibversuch zur Schau. Könnte das eventuell der Anfang einer (Kurz)Geschichte sein? Oder ...
Ich bin gespannt auf Meinungen und bedanke mich im voraus.
Hier beginnt der Text:
So kehrte ich nun nach fast 20 Jahren zurück zu dem Ort der mich zu dem gemacht hat was ich bin. Fast 20 Jahre waren ausreichend um über alles bisher gelebte und erlebte nachzudenken. Eine Neubewertung von Freundschaften habe ich mir gespart. In diesen Jahren war sowieso nur mit sehr wenigen Menschen irgendeine Art von Kontakt möglich, und meist musste der Versuch zu Kontaktherstellung von mir ausgehen, was mich in manchen Phasen sehr nervte und zusätzlich zermürbte. Eine Neubewertung jener Freundschaften wäre auch unfair meinerseits gewesen, da es einseitig erfolgt wäre. Auch wäre solch eine Einstellung das Ergebnis meines abendlichen Alkoholkonsums - jene Abende an denen ich sehr viel Bier, Wein, und/oder Schnäpse trank.
Also ging ich zurück ohne irgendwelchen neuartigen Meinungen. Ich kehre zurück, erfahrener und ruhiger als vormals, Geheimratsecken, grauer Bart und so, Nichtraucher.
Ich stieg in den Mietwagen am Flugplatz, schaute noch kurz dem Mädchen nach, vor 20 Jahren hätten wir vielleicht noch ein wenig geflirtet und wäre ich an diesem Tag gut in Form gewesen hätte ich sie zum Essen eingeladen, aber das ist ja vorbei, dafür habe ich nun keine Geduld mehr, und fuhr endlich los. Komischerweise fand ich sofort den Weg zur Autobahn, es hatte sich nicht allzuviel verändert - ich, der sich normalerweise im kleinsten Provinzdorf verirrt und mehrere Anläufe benötigt um sich einen simplen Anfahrtsweg zu merken – mir fiel dann ein, dass ich mir damals diesen Weg sorgfältig als meinen Fluchtweg eingeprägt hatte, vor 20 Jahren, als ich unbedingt weg musste. So lange her und doch sprudeln nun so die Gedanken:
Der Regen, die Kälte, die Unsicherheit, die Dunkelheit, die Schwierigkeit des Erwachsenwerdens, die Gefangenheit in sich selbst, das Gehetztsein wie ein Feldhase, hinter mir die reißende Meute... so verrückt war es damals, dabei hatte man so viel Kraft, dass man die Meute mit zwei, drei Bewegungen hätte stoppen können.
Es nieselte und obendrein wurde es neblig. Willkommen.
Bald kam das kleine Hotel im südlichsten Stadtteil. Es sah sauber aus, das ist ja bei den meisten Absteigen der Fall wenn man sie von außen betrachtet. Um Himmelswillen kein Hotel mit WC im Gang, die reinste Katastrophe. Den Typen an der Rezeption glaubte ich zu kennen, seltsamer Bart, nahezu kahlköpfig, traurige Augen. Er gab mir den Schlüssel, klärte mich kurz über die Frühstückszeit und entsprechende Räumlichkeit auf und ging dann ins Hinterzimmer. Es war mir auch egal ob ich ihn von damals kannte, ich hatte etwas konkretes zu erledigen, bitte keine Gefühlsduselei.
Nachdem ich oben im Zimmer das Badezimmer und das Bettlaken untersucht hatte schaute ich aus dem Fenster und dachte über den Sinn meines Kommens nach. Ich hatte wieder Lust zu rauchen, am liebsten schwarzer Tabak. Ich musste wissen was geschehen war.
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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11.03.2009 13:34
von Maria
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Hallo Fado,
das Board "Mein erstes Mal" ist den ersten Gehversuchen und Jugendsünden vorbehalten.
Ich verschiebe Deinen Text in die Prosa-Talentschmiede, hier ist auch die Resonanz eine andere und du wirst tiefer gehende Kritik erhalten
BG
Maria
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Fado Schneckenpost
Alter: 51 Beiträge: 12
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11.03.2009 14:51 Danke von Fado
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Danke für die Hilfe.
F.
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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11.03.2009 15:20
von Maria
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Nochmal ich... jetzt aber anders
Ob der Text der Anfang zu etwas sein könnte. Nun, Du hattest doch sicherlich eine Idee, als Du den Stift gezückt hast, wo wolltest Du damit hin, mit dem Stückchen Text. Ist es schon fertig erzählt (in Deiner geheimen Schublade, meine ich)? Was Du wem erzählen willst, bleibt Dir überlassen, Deine Texte suchen sich schon ihre Leser...
Zitat: |
Auch wäre solch eine Einstellung das Ergebnis meines abendlichen Alkoholkonsums - |
Die "Einstellung" lässt mich stutzen. Was meinst du genau damit? Eine Neueinstellung im Sinne von neuer Ausrichtung, Justieren oder Deine persönliche Einstellung... eine Einstellung zu etwas haben.
Zitat: | So lange her und doch sprudeln nun so die Gedanken: |
nun so... beides ist überflüssig, klingt auch etwas holprig. Wolltest Du etwas ausdrücken wie "So lange her und doch sprudelTen die Gedanken nur so hervor" ? Auch überflüssig, aber das wäre Geschmackssache!
Zitat: | Ich hatte wieder Lust zu rauchen, am liebsten schwarzer Tabak. | schwarzen
Ich finds gut soweit: flüssig, sauber geschrieben und kurz angebunden, aber das gefällt mir; gibt dem Text was trockenes.
Inhaltlich - kein Plan, dazu ist es (mir) beinah zu wenig...
Grüsse
Maria
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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11.03.2009 18:06
von Rheinsberg
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Kann mich Maria nur anschließen. Der Text macht mich neugierig, wie es weitergeht.
Kann es sein, dass du Camus magst?
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Fado Schneckenpost
Alter: 51 Beiträge: 12
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12.03.2009 15:16 Ja von Fado
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Hallo Maria, hallo Rheinsberg,
danke für die konstruktive Kritik, es ist sehr schön mal zu wissen wie andere über die eigenen Texte denken.
Komisch, vor einigen Tagen habe ich mir gedacht doch mal wieder Camus zu lesen. Mir wurde "Der Fremde" in der Schule aufgezwungen, später las ich dann freiwillig "Die Pest", aber das liegt schon einige Jahre zurück.
Ich suche mal im Bücherregal.
Ich werde peu à peu die Geschichte weiter schreiben, hoffentlich langweile ich euch nicht.
Grüße,
F.
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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12.03.2009 17:49
von Rheinsberg
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Ich dachte tatsächlich an "Der Fremde" - ein Buch, das ich ohnehin liebe. Frag mich nicht, wo die Assoziation herkam - vielleicht aus der Szene, wo er auch am Fenster steht und raucht, am Abend nach der Beerdigung.
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