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Ich bin ein möchtegern-Philosoph


 
 
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Exercitum
Schneckenpost


Beiträge: 9



Beitrag25.01.2009 07:52
Ich bin ein möchtegern-Philosoph
von Exercitum
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Ich habe diesen Text schon vor längerer Zeit verfasst. Warum genau kann ich euch nicht sagen, ich wollte damals wohl etwas Klarheit in meinem Kopf schaffen. Das Thema ansich finde ich sehr interessant. Ich führe gerne tiefgründige Gedankengänge und es würde mich freuen wenn ihr euch die Zeit nehmt diesen hoffentlich nicht all zu langweiligen Text durchzulesen und mir eure Meinung zu sagen. Sowohl zum Geschriebenen ansich, alls auch zum Thema, falls euch der Sinn danach steht und ihr auch gerne vor euch hin-"philosophiert" smile

viel spaß mein lesen !


Gedanken zur Toleranz in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Wie definiert man den Begriff in diesem Zusammenhang? Meiner Auffassung nach beschreibt die Toleranz den Grad, wie weit wir zulassen, dass sich unsere Mitmenschen entwickeln und verhalten, wie sie es für richtig halten, ohne dass wir dabei eingreifen. Wenn man dann doch versucht einzulenken, dann nur aus zwei möglichen Gründen:

Entweder hat man ein Problem mit dem Verhalten des anderen, welches man nicht mehr dulden kann oder will, oder wir glauben zu sehen, dass sich die Person, die uns wichtig ist, auf einen in unseren Augen, falschen Weg begibt und wir wollen eingreifen um sie vor möglichen Fehlern zu bewahren. Kritik, Sorge – oder eine Mischung aus beidem, denn manchmal kritisieren wir aus Sorgen oder dem Gefühl heraus, dass wir es besser wissen.

Doch wann steht es uns zu, in das Leben des anderen einzugreifen? Steht es uns überhaupt zu Maßnahmen zu setzen und was können wir als Reaktion erwarten, wenn wir zwanghaft versuchen zu helfen? Toleranz beschreibt nicht nur unser Verhalten gegenüber Fremden, sonder auch gegenüber Menschen die wir lieben. Meiner Meinung nach, ein wichtiger Punkt in Sachen „Erziehung“. Es ist es eine Gradwanderung. Zum einen wollen wir ihnen Freiraum lassen und zum anderen wollen und können wir sie nicht fallen lassen, wenn sie so offensichtlich in Schwierigkeiten stecken.

In solchen Situationen sehen wir es in gewisser Weise als unsere Verpflichtung an, demjenigen zu helfen und nehmen es dafür auch in Kauf uns unbeliebt zu machen. Ob Kind, Freund oder Lebenspartner. Weil uns das Wohlergehen des anderen wichtiger ist als unser eigenes Ansehen bei ihm, sind wir der Meinung damit eine selbstlose Tat zu vollbringen. Wir begründen unsere Handlungen dann immer mit „Sorge“, aber in Wahrheit ist Sorge, auch um jemand anderen, ein egoistisches Gefühl und wir zeigen uns selbst gegenüber keine Toleranz wenn wir unsere „Hilfe“ aufzwängen wollen.

Ich begründe das folgendermaßen: Sind wir an bestimmte Abläufe in unserem sozialen Umfeld gewöhnt dann nehmen wir dieses „Klima“ im Laufe der Zeit als selbstverständlich hin, weil wir nun mal dazu neigen, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Tritt dann eine Veränderung auf, dann betrifft es uns auch persönlich, wenn auch nur indirekt. Wie stark es uns betrifft, hängt davon ab, wie wertvoll der andere für uns ist. Fast unbewusst versuchen wir dann wieder zurück zu kehren, damit unser persönliches Empfinden wieder den Ursprungswert hat.

Genau da fängt meines Erachtens der Egoismus an. Wir sagen uns selbst dass wir dabei nicht mehr tatenlos zusehen können. Irgendwann ist unser Verlangen nach Ordnung und dem ruhigen Verhältnis so groß, dass wir darauf vergessen den freien Willen des Menschen zu achten.

Wo liegt die Grenze und wie weit sollen wir uns im Hintergrund halten und die Handlungen die wir als falsch ansehen ignorieren? Wie lange sollen wir uns Schmerzen um der Toleranz willen zufügen lassen und in wie weit sollten wir andere vor uns selbst beschützen?
Ich glaube die Stelle an der sich der schmale Grad zwischen „richtig & falsch“ bewegt, hängt vom Menschen, seiner Persönlichkeit und davon ab, was für ein Verhältnis und Gefühlsstand herrscht.

Es gibt wohl kaum eine Patentlösung für diese Fragen, denn jeder Mensch ist individuell und somit sieht die Problematik in jedem Fall etwas anders aus. Doch eines kann man denke ich mit Sicherheit sagen: Je größer die Schwierigkeiten des anderen sind und je mehr er uns bedeutet, desto größer ist auch unsere Sorge um ihn. Je mehr er/sie sich unserer Sorge entzieht und sich vor uns verschließt, desto größer wird unsere Besorgnis werden, weil wir nicht verstehen können warum gerade uns, wo wir es doch nur gut meinen, kein Zutritt gewährt wird.


Ich hoffe es hat euch halbwegs gefallen, ich bin gespannt auf eure Meinungen smile



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Pütchen
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Beitrag26.01.2009 00:11

von Pütchen
Antworten mit Zitat

Hallo Exercitum,

du hast meines Erachtens ein tolles Thema aufgegriffen und auch so einige Wahrheiten wink

Ein paar Detailkritiken vorneweg:

Zitat:
Entweder hat man ein Problem mit dem Verhalten des anderen, welches man nicht mehr dulden kann oder will, oder wir glauben zu sehen, dass sich die Person, die uns wichtig ist, auf einen, Komma in unseren Augen, falschen Weg begibt und wir wollen eingreifen um sie vor möglichen Fehlern zu bewahren.


Fehlt ein Komma oder das - in unseren Augen - in Gedankenstrichen setzen.

Ansonsten habe ich grammatikalisch nix zu meckern.


Ob es jetzt in der Lyrik richtig untergebracht ist, bin ich etwas überfragt. Da zweifle ich ein bisschen. Ich hätte bei diesem Thema wohl eher vielleicht Biografisches/Sonstiges gewählt, aber das lässt sich ggf. noch verschieben.

Zum Inhalt selbst:

Du schreibst flüssig und deine Gedanken laufen rund. Doch ist natürlich ein so philosophischer Text nicht so einfach zum runterlesen wie eine Humoreske - was es ja auch gar nicht sein soll.

Mit dem, was du sagst, stimme ich dir zu. Vor allem dieser Absatz gefällt mir sehr gut:

Zitat:
Genau da fängt meines Erachtens der Egoismus an. Wir sagen uns selbst dass wir dabei nicht mehr tatenlos zusehen können. Irgendwann ist unser Verlangen nach Ordnung und dem ruhigen Verhältnis so groß, dass wir darauf vergessen den freien Willen des Menschen zu achten.


Echt top Daumen hoch

Weiter so ... wink

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Exercitum
Schneckenpost


Beiträge: 9



Beitrag26.01.2009 00:37

von Exercitum
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hey cool, freut mich wirklich total dass es bei dir anklang findet smile
Ich hab diesen Text damals mehr für mich geschrieben, aber umso besser wenn es auch andere nachvollziehen können und ihn nicht so langweilig finden wie ich es erwartet hätte!
Mit den Beistrichen hab ich so meine Probleme, bemühe mich aber auch immer den Text langsam zu lesen und extra zu betonen um mögliche Fehler zu finden. Dieser ist mir dabei wohl entgangen, da liegt meine Schwierigkeit bei längeren Sätzen.

Danke vielmals dass du dir dafür Zeit genommen hast smile

LG Ex


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Mana
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Beiträge: 2227
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Apollon
Beitrag26.01.2009 02:09

von Mana
Antworten mit Zitat

Lieber Exercitum,

ich finde du hast die Rubrik gut gewählt.

Zitat:
Ob es jetzt in der Lyrik richtig untergebracht ist, bin ich etwas überfragt. Da zweifle ich ein bisschen. Ich hätte bei diesem Thema wohl eher vielleicht Biografisches/Sonstiges gewählt, aber das lässt sich ggf. noch verschieben.

so heißt die Rubrik hier im Forum:
Zitat:
Lyrik
Essays, Gedichte, Haikus, Impressionen, Poesie, etc. Nur für Lyriker mit Stil, Charme und Melone!


Man beachte das Unterstrichene. Ich wusste nicht, dass Essay unter Lyrik laufen, aber es scheint doch zu passen^^

Was deinen Inhalt angeht vermisse ich die kulturellen Hintergründe, die unheimlich wichtig sind, wenn du über
Zitat:

Gedanken zur Toleranz in zwischenmenschlichen Beziehungen.  

sprichst.

Als Mischlingskind, sehe ich den Konflik zwischen Kulturen in menschlichen Beziehungen als etwas wichtiger an, als andere vielleicht.
Aber in einer Zeit der Globalisierung, und Imperialisierung, ist Kultur/Religion/Tradition, vielleicht auch besonders wichtig.

Werd deinen Text noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, hab wegen der Uhrzeit, vielleicht etwas grob gelesen. Im großen und ganzen find ichs aber interessant^^

Gruss Ralf


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