Olympius

[Longo]

An einer ornamental verzierten, ovalen, neobyzantinischen Vase lag, in minuziös geschnörkelter Handschrift geschrieben, ein Stück Papier mit Goldrand, in dessen sich das Licht des Vormittages schwach spiegelte. Olympius saß in einem zweeinhalb Meter entfernten Holzstuhl und betrachtete dieses Papier, das der Diener Johannes vor ein paar Minuten dort hingelegt hatte - welche Nachricht hatte sich darin verborgen!

Olympius stand auf, nahm das Papier und las laut:
“Du bist ein gayer Vogel.
                                                           A.X.”

“Johannes! Ich brauche den Wagen!”

Johannes, springend in die Diele, drehend, nickend, wieder nickend, rufend: Wagen!, denkend, dass er zu leise gesprochen, noch einmal: Wagen!, Olympius voller Wut des leisen Rufes, ihn schlagend, Porzellan auf den Boden fallend, Nein! Rufend, Olympius in den Wagen springend, zuvor von der Treppe stolpernd, wegrasend.

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Gute Nacht.


MFG Longo

[halcyonzocalo]

So, da habe ich nochmal was ganz Altes ausgegraben.

Tja... ich würde sagen, ein echter "Longo", den wir da kredenzt bekommen.

Zum Formalen:

[Longo]

Oh, ich habe jetzt erst hier die Antwort gelesen. Ach, der Text ist das Ergebnis eines gefrusteten Buddenbrookslesers. Zuerst die minuziöse Beschreibung, dann der extreme stilistische Bruch. Johannes soll ein Diener sein. Olympius ist einfach ein überspitzter Name, der gut zu der Erzählweise im ersten Abschnitt passt.

MFG Longo

[femme-fatale233]

Als ich "Johannes! Ich brauch den Wagen" gelesen musste ich spontan an die Kultserie "Der Kommisar" denken...
(Harry, hol schon mal den Wagen)^^

lg, femme-fatale233

[jim-knopf]