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Autor |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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11.12.2008 12:58 Seifenblasen von jim-knopf
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Seifenblasen
Langsam fange ich an zu glauben,
dass du nie existiert hast.
Aber warum
träume ich dann
jede Nacht von dir?
Wir sitzen
auf einem Regenbogen
und du hältst einfach nur
meine Hand,
bis der Morgen dich fort weht,
wie eine Seifenblase.
Meine Träume sind zerplatzt,
doch ich hoffe immer noch,
dass du zurück kommst.
Vielleicht aber
liegt das gar nicht mehr
in deiner Hand.
Der Wind ist stärker geworden.
Der Himmel löst sich auf,
mein Bett ist kalt.
Ich weiß jetzt,
dass du nie wirklich
existiert hast.
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_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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11.12.2008 13:22
von Eredor
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Geil.
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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11.12.2008 13:33
von jim-knopf
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ui,
du bist ja goldig.
Ein bisschen näher kannst dus nich erläutern?
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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11.12.2008 14:03
von Eredor
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Doch schon, aber das heute Abend. Da hab ich mehr Zeit.
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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11.12.2008 14:44
von MrPink
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Hi Jim,
vom Aufbau her wirkt es sehr logisch und schlüssig:
Zweifel-Traum/Reflexion-Gewissheit
Seifenblasen sind für diese Thematik natürlich die Metapher schlechthin. Genauso verhält es sich mit dem Regenbogen, dem Wind, dem Himmel.
Will sagen, mir fehlt ein bischen das Persönliche, der eigene Schmerz, das Konkrete und eine gewisse Lehre und damit auch Initiative, etwas verändern zu wollen und können, dafür zu sorgen, dass die nächsten Blasen eben nicht aus Seife bestehen, bzw. keine Blasen mehr zuzulassen.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und bin nicht zu persönlich geworden.
Mit diesem Werk kann sich wohl jeder identifizieren, weil erlebt. Jetzt fehlt noch so ein bischen der Aha-Effekt.
schönen Tag noch
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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11.12.2008 15:17
von jim-knopf
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Hey MrPink
nochmals vielen Dank
Zitat: | Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und bin nicht zu persönlich geworden. |
Neinnein, dann kommentar hat mich sehr weiter gebracht.
Ich werd mir das durch den Kopf gehen lassen und sehn, was sich daran noch verändern lässt.
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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11.12.2008 19:08
von Eredor
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Sodale,
jetzt aber.
Zitat: |
Langsam fange ich an zu glauben,
dass du nie existiert hast.
Aber warum
träume ich dann
jede Nacht von dir? |
Das ist ein sehr schönes Stilmittel, dass die Sehnsucht des LI perfekt auf den Punkt bringt.
Ich kenne das Gefühl zu gut.
Man glaubt, eine Person gekannt zu haben - bis einem das Gegenteil bewusst wird.
Die Träume, in denen diese Illusion aufrecht erhalten wird, sind die Schlimmsten.
Zitat: | Meine Träume sind zerplatzt, |
Batsch. Wieder eine wunderbare Metapher. Zwei Informationen. Das LI hat vergebens Hoffnungen gehabt. Die Illusion des LD ist weg, verschwunden, hinfortgewischt.
Zitat: |
Der Wind ist stärker geworden.
Der Himmel löst sich auf,
mein Bett ist kalt.
Ich weiß jetzt,
dass du nie wirklich
existiert hast. |
Und hier... ja hier machst du wieder große Sprünge auf ein hohes Niveau.
Mir gefällt das Bild vom sich auflösenden Himmel.
Der Schluss... der ist wohl eine melancholische Abrundung des Ganzen. Vielleicht ist das LI drüber hinweg? Vielleicht auch nicht - das lässt sich nicht sagen. Aber die Kälte des Betts lässt sagen, dass das LI wohl noch länger leiden wird.
lg Dennis
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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12.12.2008 15:59
von jim-knopf
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hey eredor
vielen dank nochmal
deine interpretation is klasse.
fast so, als hätte ich sie geschrieben
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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12.12.2008 16:09
von femme-fatale233
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Hallo
Mir gefällt das Gedicht echt sehr gut, besonders die Zeile "mein Bett ist kalt", ich finde die stellt so einen schönen Kontrast dar.
lg, femme-fatale233
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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12.12.2008 16:31
von jim-knopf
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vielen Dank
freut mich, dass es dir gefällt.
Ich wollte hier...
Zitat: | Der Wind ist stärker geworden.
Der Himmel löst sich auf,
mein Bett ist kalt. |
... eine Steigerung erreichen. Das kalte Bett steht bewußt am Ende. Es soll aufzeigen, dass für das LI "mein Bett ist kalt" schlimmer und bedeutsamer als der sich auflösende Himmel ist.
Schön, dass es dir aufgefallen ist.
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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W 13.12.2008 15:14
von WhereIsGoth
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Also ich widerspreche da mal Pink. Mir gefällt das Gedicht und so 'normal' ist die Seifenblasen Metapher in dieser Konstellation auch nicht. Gerade die Liebe als eine Vorstellung, eine Art Einbildung darzustellen, als hätte die Geliebte nie existiert ist etwas, was ich auch schon lyrisch ausdrücken wollte, aber nie die nötige romantische Inspiration fand bzw. ich mich anderen Dingen zuwand. Deine Vertonung finde ich wunderbar. Vielleicht eines deiner Besten Gedichte, jedenfalls in letzter Zeit. Beispiele bei berühmten Dichtern fallen mir im Augenblick nicht ein. Also die Seifenblase ist gut gewählt.
Seifenblasen
Zitat: | Langsam fange ich an zu glauben,
dass du nie existiert hast. |
Zitat: | Aber warum
träume ich dann
jede Nacht von dir?
Wir sitzen
auf einem Regenbogen
und du hältst einfach nur
meine Hand, |
Du hast offenbar teilweise jedenfalls die gleiche Denkweise wie ich. Ich versuche sehr gerne das Leben oder ein besseres Leben als Traum darzustellen, eine idealisierte Wirklichkeit die soviel besser ist als diese, die wir aber nie erreichen werden. Bzw. bringen mich solche Gedanken oft wieder mehr zum Sozialismus, der wenigstens die Möglichkeit auf Besserung verspricht. Selbst der Kampf ist da nicht mehr so schlimm,
denn wofür lohnt es sich schon zu Kämpfen, als nicht für bessere Ideale.
Danke Jim, du hast mich durch deine Regenbogen Metapher auf eine eigene lyrische Idee gebracht. <3 Deine Schreibweise verdeutlicht den Traumzustand.
Zitat: | bis der Morgen dich fort weht,
wie eine Seifenblase. |
Schön melancholisch
Zitat: | Meine Träume sind zerplatzt,
doch ich hoffe immer noch,
dass du zurück kommst.
Vielleicht aber
liegt das gar nicht mehr
in deiner Hand.
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Das mit den Träume sind zerplatzt
gefällt mir nicht so. Da fänd ich noch eine spezielle überraschende Metapher gut, dass würde dein Gedicht noch einem eigentlich typischen Jim Charakter geben aka little Bachmann.
Zitat: |
Der Wind ist stärker geworden.
Der Himmel löst sich auf,
mein Bett ist kalt.
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Ich würde schreiben:
Der Wind ist stärker geworden
und der Regenbogen löste sich auf,
er lies mich fallen
in mein kaltes Bett.
( oder so )
Zitat: | Ich weiß jetzt,
dass du nie wirklich
existiert hast. |
Passender Schluss. Interpretieren muss man hier ja nichts.
mfg
goth
_________________ "Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht."
Ludwig Börne |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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13.12.2008 15:36
von jim-knopf
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hey goth
vielen Dank für deinen Kommentar
Zitat: | Das mit den Träume sind zerplatzt
gefällt mir nicht so. Da fänd ich noch eine spezielle überraschende Metapher gut, dass würde dein Gedicht noch einem eigentlich typischen Jim Charakter geben aka little Bachmann. |
das zerplatzt spielt auf die Seifenblase an. Die Seifenblase zerplatzt, meine Träume zerplatzen. Ich wollte diese Metapher dadurch ein wenig ausbauen. Das Gedicht heißt nicht umsonst nach den Seifenblasen
Aber vielen Dank für den Hinweis.
Zitat: | Ich würde schreiben:
Der Wind ist stärker geworden
und der Regenbogen löste sich auf,
er lies mich fallen
in mein kaltes Bett. |
Zuerst hatte ich auch den Gedanken vom sich auslösenden Regenbogen. Aber dieses Bild vom alleine und hilflos sitzen bleiben verschwindet dadurch. Und dieses wollte ich erreichen. Es löst sich also nicht der Boden, auf dem sich das LI bewegt, auf. Sondern die Welt außenrum, in diesem Fall der Himmel.
Pink hat schon recht, wenn er sagt, dass die Metaphern vll nicht die allerneusten sind. Aber im Grunde sehe ich (für mich) kein großes Problem darin.
Aber nochmals vielen Dank für deinen Kommentar
und bis bald
Grüsse
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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