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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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19.12.2008 07:44
von MosesBob
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Willst du mir damit was unterstellen? Ich schwöre, das war kein Koks an meiner Nase; ich hab nur oft trockene an der Stelle. Die schuppt. Und die Spritze im Arm sah auch nur aus wie eine Spritze. Eigentlich hast du nur eine ungünstige Reflexion des Lichts gesehen. Ach ja - ich stehe dazu, dass meine Zigaretten halt etwas dicker sein müssen als herkömmliche Glimmstengel. Aber das muss nicht gleich bedeuten, dass ich kiffe, okay?
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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20.06.2009 20:53
von Agent Parker
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Hallo zusammen,
ich weiß hier wurde schon länger ncihts mehr geschrieben, aber bin erst seit DO dabei und hätte hier auch eine frage zur polizeiaarbeit.
In meinem Krimi wird in einem Briefkasten eine abgehackte Hand gefunden. Wie wird die zuständige Kripo jetzt vorgehen am ehesten?
_________________ FOR A PROMISING FUTURE
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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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20.06.2009 23:07
von JGuy
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Hallo, Agent
Natürlich wird der Fundort (Briefkasten und Umgebung) als Tatort behandelt und alle Spuren in der näheren bis weiteren Umgebung (je nach den Umständen) gesichert.
Dann wird natürlich die Hand gerichtsmedizinisch und kriminaltechnisch untersucht werden.
Sprich: Fingerabdrücke, DNA, Geschlecht, Schmuckstücke, Spuren an der Hand (unter den Fingernägeln etc.), wie sie abgetrennt wurde, wielange sie vermutlich schon abgetrennt ist, u.s.w.
Schließlich würden die gewonnenen Daten dann zunächst einmal mit den Datenbanken (Fingerabdrücke, DNA, bekannte Vermisstenfälle) abgeglichen.
Hoffe, ich habe ein wenig geholfen.
Gruß,
JGuy
_________________ ... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-
Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin- |
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wallenstein Eselsohr
W Alter: 61 Beiträge: 331 Wohnort: Duisburg
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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21.06.2009 00:28
von Agent Parker
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@wallenstein: im buch geht alles
@JGuy: danke für die infos. aber vllt muss ich die umstände genauer umreissen damit du noch genauer werden kannst.
Also Mann geht abends raus um das geschenk für sohn aus auto zu holen. frau ist erschöpft und schläft auf sofa ein. wird am nächsten morgen von sohn geweckt. wundert sich das er nicht in schule ist, sohn sagt vater hat ihn nicht geweckt. mutter steht auf und findet haustür offenstehend vor. geht in hof dort steht auto mit offener kofferraumklappe. fahrrad für sohn liegt im hof. frau geht zu kofferraum dort ist überall blut und ehering liegt im kofferraum. frau geht in richtung haus zurück. sieht aus dem briefkasten eine hand heraus"hängen" erkennt sie anhand eines muttermals, als die ihres mannes.
Hoffe du kannst etwas genauer werden.
LG
Agent Parker
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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21.06.2009 09:46
von i-Punkt
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In meinen Briefkasten würd's passen. Und wenn's per Boten überbracht wird, muss es ja auch nicht durch den Normschlitz der Post.
I.
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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21.06.2009 18:00
von JGuy
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Hallo nochmal, Agent
Also in dem geschilderten Fall ist ja wohl mit Sicherheit von einem Gewaltverbrechen an dem Vater auszugehen.
Die Polizei würde in dem Fall das ganze Grundstück weiträumig absperren und die Spurensicherung darauf loslassen. Die würden insbesondere den PKW sicherstellen und komplett untersuchen. Ebenso vermutlich das Rad. Weiter würde im gesamten Bereich, in welchem sich die Handlung wahrscheinlich abgespielt hat, nach allen Arten von Spuren gesucht.
Die Hand würde natürlich w.o. beschrieben gesichert und untersucht werden, wobei trotz optischer Identifizierung durch die Frau wohl zusätzlich weitere Identifizierungsmaßnahmen (DNA / Dakty)durchgeführt würden, um sicher zu gehen.
Interessant für die Ermittler wäre dann auch, ob die Hand post mortem abgetrennt wurde, also vom Tod des Mannes auszugehen ist, oder ob er noch leben könnte.
Zudem würden natürlich Frau und Sohn als Zeugen genau befragt und es würde in der Nachbarschaft nach Zeugen ermittelt, die Beobachtungen gemacht haben, etwas gehört haben, etc. Interessant wären auch morgendliche Lieferanten usw., die etwas gesehen haben könnten.
Die weiteren Ermittlungen würden sich dann an den gewonnenen Erkenntnissen orientieren, d.h. dazu kann beim derzeitigen Wissensstand nicht viel gesagt werden.
Sollten noch Detailfragen bestehen, ich helfe gerne weiter.
Gruß von
JGuy
_________________ ... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-
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-Steve Martin- |
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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21.06.2009 18:10
von Agent Parker
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Hallo JGuy,
danke für die umfangreichern Infos. das mit dem sohn befragen wird schwer. erstens ist er erst 10jahre und zweitens ist er weinend weggelaufen, bevordie kripo da war.
Falls ich weitere fragen habe, werde ich sie hier stellen.
LG
Agent Parker
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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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21.06.2009 18:13
von JGuy
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Gern geschehen.
Darf ich noch anfügen, dass auch 10-jährige befragt werden können.
Und wenn der Sohn nach einer solch grauenhaften Entdeckung weinend weggelaufen ist, müsste die Polizei eigentlich noch zusätzlich eine Fahndung nach ihm anleiern.
Ich wär übrigens mal gespannt auf eine Leseprobe der Geschichte.
Natürlich nur, wenn du möchtest.
Gruß
JGuy
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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21.06.2009 22:18
von Agent Parker
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die such ist in die wege geleitet worden.
und gerne schicke ich dir eine leseprobe. wärst nicht der erste. schick mir per pn deine e-mail adresse und du bekommst sogar zwei leseproben
LG
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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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22.06.2009 08:37
von JGuy
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Danke für das Angebot, Agent Parker.
Aber warum denn nicht für alle hier eine Leseprobe hineinstellen? Es gäbe bestimmt noch mehr Interessierte und vielleicht interessantes und lehrreiches Feedback.
Oder hast du Bedenken wegen eine möglichen, späteren Veröffentlichung? Das wäre ja nachvollziehbar.
Meine private E-Mail gebe ich nicht so gerne heraus, da bin ich ein gebranntes Kind.
Aber ich wollte mir eh demnächst mal wieder eine Wegwerf-Adresse zulegen. Dann lasse ich es dich wissen.
Gruß von
JGuy
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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22.06.2009 10:34
von Agent Parker
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Hallo,
unter welchem Thread sollte ich die LEseproben denn reinstellen?
LG
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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22.06.2009 12:37
von Pütchen
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Lieber Agent Parker,
ich misch mich mal kurz ein
Du könntest es z.B. in der Talentschmiede - Belletristik posten: http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=50
Neues Thema wählen und reinstellen. Falls du Hilfe brauchst, gib Bescheid
Mich würde es auch interessieren
Liebe Grüße, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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22.06.2009 12:44
von Agent Parker
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okay danke ich versuchs ma
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Agent Parker Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 30 Wohnort: Elz/Malmeneich
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22.06.2009 12:55
von Agent Parker
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okay ist in der Talentschmiede unter Belletristik> Leseprobe Totengraft
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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10.11.2012 03:13
von Pütchen
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Hach, Jenni hat mich gerade wieder an meinen Thread erinnert, da könnte ich doch gleich noch eine (etwas anders geartete) Frage stellen
@ to whom it may concern
Wie sieht es mit einer grenzübergreifenden Ermittlung aus (Italien - Frankreich)? Ist dies Rechtens? Muss Europol dies übernehmen?
Fall: Ein Italiener hatte einen "Unfall" mit seinem Boot in Korsika.
Italienische Beamte kommen zum "Ermitteln", suchen den Zeugen in Korsika.
Wäre dies in der Praxis möglich?
Würde sich jemand daran stören, dass grenzübergreifend ermittelt wird oder sollen sie sich besser als Europol-Mitarbeiter ausgeben?
(Es muss klar sein, dass sie Italiener sind!)
Würde es euch reichen, wenn die Protas anzweifeln, ob das rechtens ist, dass die dort überhaupt ermitteln?
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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10.11.2012 10:32
von Rufina
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Waah ... na, da hast du dir aber wirklich was ganz Einfaches ausgesucht.
Ich würde das aber an deiner Stelle in die Selbsthilfe verschieben. Hier findet das kein Mensch. Ich hab es auch nur gesehen, weil das Thema geleuchtet hat. Polizisten könnten dir hier auch nur Auskunft geben, wenn sie mit sowas selbst schon zu tun hatten. Was du hier eigentlich brauchst, sind Strafrechtler und/oder Völkerrechtler.
Mich hast du jetzt aber jedenfalls neugierig gemacht.
Ich hol mal ganz weit aus, weil ich sonst selbst keine Chance hab, durchzusteigen:
Grundsätzlich gilt der völkerrechtliche Nichteinmischungsgrundsatz bzw. Grundsatz der Gebietsausschließlichkeit. Verknappt bedeutet das, dass alles, was auf dem Gebiet eines Staates passiert, der Staatsgewalt dieses Staates unterliegt und die anderen Staaten nix angeht.
Dann gibt es aber völkerrechtliche Anknüpfungspunkte, die dazu führen können, dass (auch) andere Staaten zuständig sind. Hier die für deinen Fall wichtigsten vier:
Territorialitätsprinzip (Tatortprinzip):
Der Staat, auf dessen Gebiet die Straftat begangen ist, hat die Strafgewalt. Das dröselt sich dann eventuell nochmal auf in Handlungsort und Erfolgsort, was aber bei dir glaub wurscht ist, weil es sich um einen Mord handelt und das Opfer hoffentlich (also juristisch gesehen) auf der Stelle und sofort dort tot umgefallen ist, wo der Täter gehandelt hat?
http://de.wikipedia.org/wiki/Territorialit%C3%A4tsprinzip
Flaggenprinzip:
Der Staat, unter dessen Flagge z.B. ein Schiff segelt oder ein Flugzeug fliegt, hat die Strafgewalt über alles was an Bord dieses Schiffes/Flugzeuges strafrechtlich passiert.
http://www.lexexakt.de/glossar/flaggenprinzip.php
Aktives Personalitätsprinzip:
Der Staat, dem der Täter angehört, hat die Strafgewalt. http://www.lexexakt.de/glossar/personalitaetsprinzip.php
Passives Personalitätsprinzip:
Der Staat, dem das Opfer angehört, hat die Strafgewalt. http://www.lexexakt.de/glossar/personalitaetsprinzip.php
So und für deinen Fall kommt es jetzt darauf an, ob und wie Italien und Frankreich das in ihre nationalen Strafgesetze aufgenommen haben.
Hier hab ich mal das Tatortprinzip im französischen Code Pénal gefunden (Art. 113-2): http://archiv.jura.uni-saarland.de/BIJUS/codepenal/livre1/index.html).
Das Flaggenprinzip gilt meines Wissens nach überall.
Führt dein Schiff nun die italienische Flagge, während es irgendwo auf der See herumfährt und wird dort dein Opfer getötet, wäre Italien auf jeden Fall (auch) zuständig. Wann ein Schiff welche Flagge zu führen hat, weiß ich nicht, aber damit müsstest du dich ja auskennen .
Liegt das Schiff dagegen zum Tatzeitpunkt schon im Hafen Korsikas, ist neben Italien auf jeden Fall zumindest auch Frankreich zuständig und ich habe keine Ahnung, ob sich das Flaggenprinzip und das Territorialitätsprinzip in die Quere kommen. Ich schätze aber ma, dass beide Staaten zuständig sind.
Wenn du es jetzt noch komplizierter haben magst, ist dein Täter englischer oder deutscher Staatsangehöriger .
Dann weiß ich natürlich auch nicht, ob Italien mit Frankreich ein Rechtshilfeabkommen geschlossen hat, wonach dann die französischen Ermittler den italienischen Ermittlern aushelfen könnten, sodass die Italiener gar nicht nach Korsika müssten (und aus finanziellen Gründen in der Praxis wohl auch nicht hingeschickt würden?).
Dass die italienischen Ermittler extra anreisen, nur um einen Zeugen zu suchen, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Was mir dazu jetzt noch spontan einfällt ist dieser Annecy-Fall, bei dem die britische Familie in Frankreich erschossen wurde. Ich meine, da haben auch nur französische Ermittler in Frankreich selbst gearbeitet und parallel haben britische Ermittler im familiären Umfeld in Großbritannien ermittelt: http://www.sueddeutsche.de/panorama/vierfachmord-in-franzoesischen-alpen-radfahrer-im-visier-des-todesschuetzen-von-annecy-1.1502490
Kurz zu EUROPOL: Soweit ich weiß, ist Europol nur für organisierte Kriminalität (Waffen-, Drogenhandel etc.) und Terrorismus zuständig. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Europol
Hoffe, ich habe es jetzt nicht noch schwieriger gemacht ...
Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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10.11.2012 13:13
von Jenni
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Danke nochmal an Puetchen, die mich darüber aufgeklärt hat, dass das dsfo Fachwissen im Bereich Polizeiarbeit hat.
Dann hätte ich da auch mal ein paar Fragen, und hoffe, dass einer "unserer" Polizisten so freundlich ist, mir damit weiterzuhelfen.
Meine Prota ist Juristin und promoviert im Strafrecht. Ist es "realistisch", dass sie zu Recherchezwecken
- eine Polizeistreife im (legalen) Rotlichtmilieu begleitet (tragen die Beamten bei einer solchen Razzia übrigens Uniform?)
- beim Verhör einer Zeugin in einem Tötungsdelikt zuhören darf (gibt es das wirklich - wie bei CSI etc - dass man durch so ein Fenster von einem Nebenraum aus zuschauen kann?)
- Akteneinsicht in eingestellte Ermittlungen bekommt (die müsste der Beamte ihr nicht einmal geben dürfen, aber er müsste es können; d.h. werden solche Akten bei der Polizei aufbewahrt, wenn es zu keinem Verfahren kommt, oder gehen sie immer zur Staatsanwalt und können nur dort eingestellt werden?)?
- Bei einer Observation im Zuge einer verdeckten Ermittlung, sind Polizisten da alleine oder zwingend zu mehreren unterwegs? (Wenn kein Zugriff geplant ist.)
- Wie würde man vorgehen, um eine (potentiell minderjährige) Drogentote zur Identifizierung mit der Vermisstendatei abzugleichen? Aufgrund von Fotos? DNA-Test? Also, wie sicher wollte man sein, bevor man die vermeintliche Mutter der Toten damit konfrontiert?
Ach, verdammt, ich dachte, Polizeiarbeit kommt in meinem Roman nur ganz am Rande vor ... und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen habe ich. Ich belasse es jetzt erstmal bei diesen und hoffe sehr, jemand kann mir weiterhelfen.
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Berti_Baum Reißwolf
Beiträge: 1214 Wohnort: Immerheim
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10.11.2012 13:37
von Berti_Baum
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Von der Polizei welchen Landes sprichst du denn?
Für angehende Krimiautoren gibt es übrigens ein paar spezielle Foren bzw. Internetseiten, "Das Syndiakt" zum Beispiel.
_________________ Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017) |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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10.11.2012 14:32
von Jenni
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Berti_Baum hat Folgendes geschrieben: | Von der Polizei welchen Landes sprichst du denn?
Für angehende Krimiautoren gibt es übrigens ein paar spezielle Foren bzw. Internetseiten, "Das Syndiakt" zum Beispiel. |
Achso, vergessen: Bayern ausgerechnet.
Danke für die Tipps schon mal, da werde ich mich mal umsehen. Ich betrachtete mich bisher nicht als angehende Krimiautorin, weil diese polizeitechnischen Geschichten eine eher untergeordnete Rolle in meinem Roman spielen. Naja, vielleicht nicht direkt untergeordnet, aber jedenfalls ... wie auch immer: Oben genannte Unklarheiten würde ich schon lieber gerne aus der Welt geschafft haben.
(Und dann denke ich momentan ernsthaft über eine potentielle Fortsetzung nach, und die würde dann tatsächlich noch mehr in Richtung Krimi gehen ...)
Für das Syndikat muss man ja schon veröffentlicht haben.
Aber scheinbar gibt es ja auch einen Haufen Polizeiforen, also voller Polizisten statt Krimiautoren, die muss ich mir genauer ansehen ...
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suntime Eselsohr
S
Beiträge: 433
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S 10.11.2012 16:16
von suntime
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Wow, das ist ja eine Fundgrube hier für alle Autoren, die auf dem Papier irgendwie mit der Polizei zu tun haben.
Vielleicht kann mir bei meinen Fragen ja auch jemand helfen?
a.) Sonderermittler
Im Fernsehen wird einem oft ein Kommissar als Sonderermittler vorgestellt. Wa sind das für Leute? Leiten die eine Sonderkommission? Sind die mehr oder weniger alleine, oder in einer kleinen Gruppe tätig, oder hängt das mehr vom Ausmaß des Verbrechens ab?
b.) Handschellen
Ich habe gehört, die Zeiten, in denen die Handschellen tatsächlich mit ein wenig Geschick mit einer Haarnadel, Draht etc. geöffnet werden konnten, die sind vorbei. Es soll jetzt wohl etwas massivere Schmuckstücke geben.
Könnte ein Verbrecher auf der Flucht diese mit einem Bolzenschneider knacken?
c.) Aktionismus bei Autodiebstahl
Wie schnell wird die Polizei aktiv? Angenommen ein Unbekannter, vor allem der Polizei unbekannt, flüchtet mit einem Polieziwagen, stellt diesen am Bahnhof ab und setzt seine Reise mit dem Zug fort. Würde da groß ermittelt werden, Fingerabdrücke im Wagen genommen, nach DNA Spuren gesucht, ...?
Oder wären alle mit weniger Arbeit glücklich, weil der Wagen ja wieder da wäre?
Vielen Dank für eure Bemühungen jetzt schon.
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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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10.11.2012 21:19
von Leene
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Puetchen hat Folgendes geschrieben: | Wie sieht es mit einer grenzübergreifenden Ermittlung aus (Italien - Frankreich)? Ist dies Rechtens? |
Hört sich nach Nacheile an. Ich habe leider keinen Direktlink, aber google mal nach "Schengener Durchführungsübereinkommen pdf" und guck' dann Art. 41 - der könnte es treffen. Da steht auch, was die nacheilenden Beamten (nicht) dürfen.
Liebe Grüße!
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