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rodemkay
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Alter: 47
Beiträge: 12



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Beitrag29.10.2008 12:25
Partyalltag
von rodemkay
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bin mal gespannt wie ihr es findet. Ich habe gehört es ist besser alles zu stückeln damit es einen nicht erschlägt. Ist biographisch und habe es zu 80% so erlebt.

Geschichte ist ansonsten komplett fertig.

Freue mich über Feedback.


November 2006

Ich bin Maik, ein 29 jähriger Single der sich, im WM-Jahr, sowohl von seiner 11 jährigen Beziehung als auch vom gemeinsamen Haus getrennt hat. Momentan weiß ich nicht was ich will. Familie? Mietswohnung? Eigenheim? Celle oder Wolfsburg oder was dazwischen? Eines weiß ich sicher. Ich will Spaß. Spaß und Frauen. Ja das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Ich will alles nachholen was ich in den letzten Jahren verpasst habe. Ich will endlich wieder mehr Sport treiben um für die weiblichen Geschöpfe des Universums begehrenswerter zu sein und um mein eigenes Selbstwertgefühl aufzupolieren.  
 

Samstag, 11.11.06 22.46 Uhr Ehlershausen

Ich betrete den Wagen der S-Bahn. Von der linken Seite höre ich fröhliches Geschnatter. Frauen ! Meine Wahl in welchen Teil ich mich setzen werde habe ich getroffen. Ich fläze mich auf eine Bank schräg gegenüber der Sitzgruppe woher das Gekicher kommt. Ich erkenne ein auffälliges aber eigentümlich schönes Gesicht. Sie muß Mitte Zwanzig sein. Sie schaut herüber und blickt schnell weg. Den Stimmen nach zu urteilen sind sie zu dritt. Die beiden Anderen sitzen mit dem Rücken zu mir und sind für mich nicht zu erkennen.

Die Bahn hält. Burgdorf. Ein paar Gangsterrapper besteigen den Zug und setzen sich in das Sitzgruppenabteil vor mir und somit neben das der Mädels. HipHop Musik tönt aus einem viel zu kleinen Handylautsprecher. Mit dieser beschissenen Musik wären selbst Bang & Olufsen Lautsprecher überfordert. Die Frauen, inzwischen mit einer kreisenden Sektflasche bewaffnet, bitten die Gangster höflich die Musik leiser oder am besten ganz aus zu machen. "Ich ficke Deinen Arsch!" Sind die letzten noch zu hörenden Worte aus dem flugs leiser gestellten Handy. Warum nur geht es in solchen Liedern meistens um den Geschlechtsverkehr? Vielleicht weil Sex bei dieser Jugendgruppe seltener stattfindet als von diesen gewünscht und man hört sich eben an was Bushido, Sido und Co. zu dieser Thematik zu sagen haben.

Leises Gelächter auf der Frauenseite. "Wie alt seid ihr eigentlich ?", quäkt eine der Frauen. "18", sagen 3 der Rapper. Der Vierte schweigt. "Der ist noch 17." "Ich werde nächstes Jahr 18". "Toll dann darfst Du ja auch bald richtigen Alkohol trinken." Gelächter in beiden Gruppen. Ich sehe förmlich durch die grau-grün gemusterten Stoffsitze wie der 17-Jährige rot wird.

"Wann hast Du denn genau Geburtstag und dürfen wir dann auch  kommen?", fragt eine besonders sanfte Stimme aus der Frauenrunde. Der 17-Jährige antwortet nicht. Zwei der Jungs überlegen laut "hm warte mal er hat doch 2 Tage nach dem Führer Geburtstag". "Ja der Führer hat am 20. April. Dann hat Michael also am 22. Geburtstag."

Unglaublich die wissen nicht wann ihr Freund Geburtstag hat aber wann "der Führer" geboren wurde wissen sie genau. Im Laufe der Diskussion stellt sich heraus das die Weiber schon ordentlich einen im Kahn haben und die mit der piepsigen Stimme Claudia heisst und ihren 32. Geburtstag feiert. Sie wollen zum Steintor um dort ordentlich die Sau rauszulassen. Zeit einzugreifen.

"In welchen Club wollt ihr denn da?", frage ich. "Wieso? Kennst Du Dich da aus?", entgegnet die Frau die mir gegenüber sitzt und Wiebke oder Wenke heisst. "Ein kleines bisschen schon, ich bin da jedes Wochenende." "Prima würdest Du uns mitnehmen, wir wissen nicht wohin wir da müssen." Klar wenn ich dich dafür nackt sehen kann. Man sagt Männer denken bis zu 300 mal pro Tag an Sex. Stimmt nicht, meine 300 mal sind bereits um 12 Uhr mittags ausgereizt, wenn ich spät aufstehe.... "Wo wollt ihr denn da hin?" "Ins Heartbreak Hotel." "Kenn ich nicht, aber sind ja nicht soviele Straßen da." "Wo willst Du denn hin?" Ein blonder Schopf schiebt sich über die Armlehne der Sitzbank und blickt mich an. Ich merke wie ich 300mal in der Sekunde an Sex denke. Blut schießt in meinen Kopf, weil dieses liebreizende Gesicht so unschuldig dreinschaut wie Bambi und ich es schon als Rehbraten auf meinem Teller sehe. "Äh ... äh in den Kiez-Club. Ist mein Lieblingsclub." "Setz Dich doch zu uns", piepst Claudia aus dem Off. Da sag ich nicht nein und nehme neben Wenke oder Wiebke platz. Mir gegenüber die blonde Unschuld vom Lande. Ich muss aufpassen das unsere Füße sich nicht verknoten, denn ihre Füße scheinen überall sein. Etwas unbequem aber es passt. Irgendwie spannen durch die Sitzposition die Hosenbeine meiner Lieblingsjeans und auch dort wo diese sich in einer Naht vereinigen. Zum Glück verdeckt mein neuer edler Baumwollmantel die Erektion. Ich notiere mir auf meinem geistigen Merkzettel: Hose zu eng - Kleiderspende für wohlgenährte Afrikaner. Durch das viele Laufen sind meine Beinmuskeln stark gewachsen, so das es schwierig ist Jeans zu finden die um die Hüfte nicht zu weit sind gleichzeitig aber die Hosenbeine meine Oberschenkel reinlassen.

Weitere Werke von rodemkay:
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Ronneburger
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 44
Beiträge: 316



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Beitrag29.10.2008 12:44

von Ronneburger
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Hallo,

bitte mehr - hab mich scheckig gelacht.

Hab die Szene ganz genauso im Kopf gehabt, wie du sie zu 80% erlebt hast.

Ich liebe solche amüsierenden Alltagssituationen!

LG
Michi


_________________
If you have big ideas, you have to use big words to express them. (Anne of Green Gables)

Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan)
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Kowalski
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 43
Beiträge: 46



Beitrag29.10.2008 12:46

von Kowalski
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Es ist oftmals besser und auch für den Leser schonender wenn er sich der Fiktion hinzugeben glaubt; die Erwähnung, dass es biographisch ist macht eine Kritik zudem schwierig, da sie damit unweigerlich persönlich werden wird.

Formal ist die Geschichte mehr ein Bericht. Der Ich-Erzähler ist in der Geschichte über durchweg in einer überlegenen kommentierenden Position, die er zur idealisierten Selbstdarstellung verwendet und das resultiert bei mir in Asymphatie. Zudem halte ich einige Ausführungen für bedenklich, etwa den Merkzettel, dass ist schon sehr hart an der Grenze und bei 80% Realitätsgrad bestimmt - wobei ich ja vermute das die fehlenden 20% dort beginnen, wo sich der Ich-Erzähler zu den Mädels auf die Bank setzt.

Es ist auch logisch nicht sonderlich überzeugend. Jugendliche kritisiert der Ich-Erzähler aufgrund ihrer unterstellten Notgeilheit und zugleich liefert er ein Paradebeispiel selbst dafür ab. An sich alles kein Problem, jedoch kaum als Protagonist - als Antagonist macht er eine gute Figur und zwar in beinahe allen Punkten.
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rodemkay
Geschlecht:männlichSchneckenpost
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Alter: 47
Beiträge: 12



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Beitrag29.10.2008 13:25

von rodemkay
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danke @ronneburger

@Kowalski auch dir vielen Dank für die ausführliche Kritik. Selbstdarstellung gehört bei vielen dazu wenn sie umherziehen um Frauen "aufzureissen" so hat auch der Protagonist natürlich eine Menge Selbstbewusstsein und denkt jede Frau will nur ihn.

Ebenso verhält es sich auch mit der Notgeilheit ich kritisiere nicht ebendiese sondern den obzönen Musikgeschmack der Jugendlichen (letztlich kann jeder hören was er mag aber ich mag es eben nicht und ich mag es auch nicht wenn man andere mit ihrem Musikgeschmack belästigt).

Der Ich Erzähler soll weder sympathisch noch unsympathisch erscheinen er soll eben nur erzählen wie er denkt und was er denkt. Der Eine mag es der Andere nicht.

Die Geschichte ist noch länger und die Fiktion beginnt ab keinem bestimmten Punkt. Es sind immer nur kleine Bröckchen Fiktion enthalten um Dinge auszuschmücken. Der Kern der Geschichte wurde so erlebt, was letztlich aber wie Du richtig sagtest eigentlich keinen Einfluß haben sollte.

nochmals Danke für die Kritik
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

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Beitrag29.10.2008 14:17

von Maria
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rodemkay,
es sollte keinen Einfluß haben. hat es aber... denn das was ich gerne gesagt hätte, kann ich nicht mehr so formulieren, wie ich es gerne getan hätte, weil Du mich sonst eine blöde Feministenkuh nennst...  Laughing das kann ich nicht zulassen.



Mal im ernst. Kowalski hat beide Sachen schon angesprochen; einmal die Berichtsform. Da fehlt mir Leben um mich aus der Reserve zu locken.

Zitat:
Ich erkenne ein auffälliges aber eigentümlich schönes Gesicht.

das auffällig schließt ja schön nicht aus... aber könnte weg. eigentümlich ist ein eigentümliches Wort in dem Zusammenhang. Meinst du "schön" nicht im üblichen Püppchenschema, sondern vielleicht herb? Beschreib doch in einem Nebensatz, was dich zur Aussage "eigentümlich" hinreißen lässt. Adlernase, ausgeprägte Augenbrauen?

Sympathie oder nicht: Ich persönlich brauch einen Fixpunkt in der Geschichte. Sei es einer der Gangsterrapper, ein Mädel oder eben der Erzähler - was am naheliegensten wäre. Irgendwas/wer der mich bei der Stange hält. Da reicht Deine Erektion nicht aus ^^
Derjenige darf saublöd sein oder sehr charmant, mir egal. Aber hier kann ich leider niemanden greifen.

Daher neige ich dazu zickig zu werden, und da komm ich zu Punkt zwei:

einerseits über die verblödete Jugend schimpfen, andererseits genau den gleichen Inhalt im Kopf formulieren, nur eben anders verpackt. nein, garnicht anders verpackt - nur ohne musikalische Begleitung.
Hier werfe ich mich sofort auf die Seite der Jugendliche - die sind noch am werden, die dürfen Bushidos Fäkalsprache hören, das verwächst sich. Die werden sich mit 25 dafür genieren, vielleicht.
Und was hat der Erzähler für eine Entschuldigung?

Damit meine ich nicht Dich, sondern Dein Erzähler-Ich. Ist klar, oder?

Also, entscheide Dich. Für mich ist das hier eine Gratwanderung.
Das leicht Abschätzige und Respektlose den Frauen, Jugendlichen und auch hinsichtlich des "Merkzettels" gegenüber, passt in eine Satire. Aber die müsste schon extraordinär gut sein.

Für eine "normale" Erzählung fehlt mir z.B. die Ausarbeitung des Erzählers:  ein prolliger Arsch-mit-Ohren der natürlich gerne polarisieren darf, aber dann auch richtig. Oder ein notgeiler Naivling mit dem man trotz seiner "Entgleisungen" Verständnis hat und ihm die Daumen drückt, dass er eine abkriegt, ohne zahlen zu müssen.


Verstehnse was ich mein?
Aber das noch: die Thematik an sich mag ich, fände ich höchst spannend. Carrie Bradshaw mit Achselschweiß *grien

M


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Olifant
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Beiträge: 417
Wohnort: München


Beitrag29.10.2008 14:42

von Olifant
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Hi Rodemkay,

anscheinend befinde ich mich mit meiner Meinung irgendwo zwischen Celle und Wolfsburg. Ich habe mich nicht ganz so scheckig gelacht, wie Ronneburger, aber ich fand den Prota auch nicht gar so unsympathisch, wie Kowalski. Ein klitzekleines Bisschen vielleicht. Ein paar Schmunzler waren auf jeden Fall auch dabei. Gefährlich bei dieser Art von „Humor“ ist oft nur, dass gerade Frauen ihn nicht immer teilen. Dafür können Frauen über Dinge lachen, die man als Mann eher mit Stirnrunzeln quittiert. Also sei gewarnt, dass Dein Humor ggfs. polarisiert.
 
Da außer der Begegnung mit der Frau Deiner feuchten Träume noch nicht allzu viel geschehen ist, beschränke ich mich größtenteils auf Formales und ein paar Formulierungen.

Wie heißt es so schön: ein Kommaproblem ist besser, als ein Sabberproblem. Dein notgeiler, sexuell unausgelasteter Prota hat anscheinend beide. Aber das erste ist zumindest teilweise behebbar. wink
 
rodemkay hat Folgendes geschrieben:
Ich bin Maik, ein 29 jähriger Single der sich, im WM-Jahr, sowohl von seiner 11 jährigen Beziehung als auch vom gemeinsamen Haus getrennt hat. (Der Satz sagt so wie er dasteht aus, dass Deine Freundin 11 Jahre alt war. Auch wenn dadurch das Wortspiel der Trennung von Haus und Freundin verloren geht, würde ich den Satz besser umformulieren.)

Eines weiß ich sicher. Ich will Spaß. Spaß und Frauen. Ja das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Ich will alles nachholen, was ich in den letzten Jahren verpasst habe. Ich will endlich wieder mehr Sport treiben, um für die weiblichen Geschöpfe des Universums begehrenswerter zu sein und um mein eigenes Selbstwertgefühl aufzupolieren.  

Meine Wahl, in welchen Teil (des Wagens???) ich mich setzen werde, habe ich getroffen.

 Ich fläze mich auf eine Bank schräg gegenüber der Sitzgruppe, aus der woher das Gekicher kommt.

Vielleicht weil Sex bei dieser Jugendgruppe seltener stattfindet als von diesen gewünscht und man hört sich eben an was Bushido, Sido und Co. zu dieser Thematik zu sagen haben. (Und ich dachte immer, ich wäre aus der Generation „oversexed and underfucked“)  Embarassed  

Ich sehe förmlich durch die grau-grün gemusterten Stoffsitze, wie der 17-Jährige rot wird.

Im Laufe der Diskussion stellt sich heraus, dass die Weiber schon ordentlich einen im Kahn haben, dass und die mit der piepsigen Stimme Claudia heißt und ihren 32. Geburtstag feiert.

"In welchen Club wollt ihr denn da?", frage ich. "Wieso? Kennst Du Dich da aus?", entgegnet die Frau die mir gegenüber sitzt und Wiebke oder Wenke heisst. "Ein kleines bisschen schon, ich bin da jedes Wochenende." "Prima würdest Du uns mitnehmen, wir wissen nicht wohin wir da müssen." (Hier würde ich hier jedes Mal einen Absatz machen, wenn eine andere Person spricht. Dadurch unterscheidet der Leser die Sprecher schon rein formal viel leichter. Gilt natürlich für die nachfolgenden Dialoge genauso.)

Ich muss aufpassen, dass unsere Füße sich nicht verknoten, denn ihre Füße scheinen überall zu sein.

Durch das viele Laufen sind meine Beinmuskeln stark gewachsen, so dass es schwierig ist Jeans zu finden, die um die Hüfte nicht zu weit sind, gleichzeitig aber die Hosenbeine meine Oberschenkel reinlassen. (*Grins* Einfach ein bisschen länger laufen, dann werden auch die Schenkelchen wieder dünner. lol )


_________________
Liebe Grüße,

Olifant
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rodemkay
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Alter: 47
Beiträge: 12



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Beitrag30.10.2008 10:00

von rodemkay
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vielen Dank mariah und olifant für Eure ausführlichen Kritiken.

@mariah man darf nicht vergessen in welchem Kontext die Geschichte steht. Hier geht es darum Frauen kennenzulernen und Spaß zu haben. Von daher lernt man eben nur diese Seite des Protagonisten kennen. In einem anderen Zusammenhang würdest Du vielleicht ganz anders über ihn denken.

Ich werde Deine Kritikpunkte aufnehmen und teils auch ändern. Den Charakter vielleicht mehr ausarbeiten.

@olifant das mit der 11 jährigen Beziehung könnte man wirklich falsch vertsehen, werde das ändern. btw "oversexed und underfucked" find ich richtig gut....

achja mehr laufen hilft nicht ich habe halt nicht Haile Gebrselassies Erbgut....

Hier Teil 2

Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde. Claudia ist seit heute 32 und trägt eine Brille sonst unscheinbar, äußerlich denn mit dem Mund veranstaltet sie ein Spektakel als wolle sie den Zug allein unterhalten. Ich gratuliere  und schüttele etwas staksig ihre Hand. Sie hat auch einen Job.

Wiebke oder Wenke ist 23, holla das hätte ich aber nicht erwartet, denn sie sieht wie 27 aus und benimmt sich auch so. Wortgewandt, selbstbewusst "Führerton". Vielleicht liegt es auch an ihrem breiten Kopf, der sich zum Glück nicht in ihrer Figur wiederspiegelt. Alles dran, teilweise etwas mehr aber nicht zuviel. Sie arbeitet bei einem Taschenhersteller in Celle. Bree heisst die Firma eine Info die sie besser für sich behalten hätte denn nun habe ich einen Anlaufpunkt falls sie "vergisst" mir ihr Handynummer zu geben. "Hallo ich hätte gerne Wiebke oder Wenke gesprochen..... " Ich schiebe sie in die Kategorie beischlafwürdig.

Kommen wir zu Kathrin. 27 Zahnarzthelferin aus Winsen. Ein Lächeln wie die Mona Lisa, nur mit Zähnen. Wenn Sie lächelt umspielen erbsengroße Grübchen ihre Mundwinkel. Was sie von sich gibt lässt nicht auf eine hohe Intelligenz schliessen was für ein Abenteuer nur förderlich sein kann. "Dumm bumst gut" ist nicht unbedingt richtig. Meine Erfahrung zeigt aber "Dumm bumst schneller", nämlich immer dann wenn die Gesprächsthemen ausgehen wird mit Zungenspielen begonnen und von da ist es nur ein kleiner Weg bis zum Sex. Ihre geöffnete Jacke lässt erahnen was einen unter der weißen Bluse erwartet. Eindeutig Kategorie dumm aber geil.

"Hey träumst Du?", fragt Kathrin. Erschrocken fahre ich hoch, "äh ja ... von Dir", antworte ich ehrlich. "Haha Du bist ja lustig." Wenn du wüsstest wie ernst es mir mit dieser Aussage ist. Claudia hält mir die angesabbelte Sektflasche hin. Einem unfreiwilligen Automatismus folgend nehme ich sie und setze zum Schlucken an. Mein Herpes am nächsten Morgen wird es mir danken. Wenn bloß Kathrin direkt vorher dran genuckelt hätte oder Wiebke oder Wenke.

Ich sage ich bin Möbelstatiker. Das ist mein Lieblingsfakeberuf. Erzähle etwas von Spannungsbögen und doppelter Schwungmasse bei Bürostühlen. Alles völliger Quatsch. Ich denke mir spontan Berufe aus und schmücke das Ganze schön aus. Einmal habe ich in einer Hartholzgiesserei gearbeitet. "Wir stellen Guitarrenkörper her", habe ich gesagt. Die Meisten schlucken das, spätestens mit meinem Totschlagargument "Wie kriegt man sonst die schönen geschwungenen Bögen hin?"

Hauptbahnhof Hannover wir müssen aussteigen. Kathrin steht von ihrer Bank auf und scheint sich nahezu unaufhörlich in Richtung Decke zu schrauben. Sie ist ein Riese oder zumindest die Frau davon, eine Riesin. Als ihr rasantes Wachstum gestoppt ist stelle ich fest das sie circa einen Kopf größer ist als ich. Erotische Fantasien übermannen mich: ich liege auf ihr und mein Kopf steckt zwischen ihren Brüsten. "Los aussteigen jetzt!", Wiebke oder Wenke gibt mir einen Stups. Sie sagt: "Ich muss gleich noch zum Geldautomaten". Auf dem Weg zur Hypo- Vereinsbank (zu der die Hypo Real Estate gehört, damals fand die Finanzkrise nur im privaten Geldbeutel statt) bietet mir Claudia ihr Döschen an. "Ein Döschen mit Pfirsich-Geschmack", sagte sie, lacht versaut und betatscht meinen Arm. Ich lehne dankend ab. "Da läuft doch irgendetwas schief", denke ich "ich will Kathrin und/oder Wiebke oder Wenke ins Bett bekommen und wer macht mich an? Ihre Freundin die aussieht wie eine Bratpfanne mit Nasenfahrrad." Während Wiebke oder Wenke bei der Hypo-Vereinsbank ihr, in der Handtaschenmanufaktur, sauer verdientes Geld abhob und es in selbiger verstaut, versuche ich mich an Kathrin ranzumachen. Das sah so aus, das ich mich in Ihrer Nähe aufhielt, Stichwort Nähe schafft Vertrauen und ein paar spitze Bemerkungen losließ. Sie verstand sie wohl meist nicht, war aber höflich genug trotzdem zu lachen. In einem einschlägigen Internetforum habe ich folgenden treffenden Satz gelesen:"Wie willst Du eine Frau küssen wenn Du Dich nicht mal traust sie zu berühren?" Das Ganze war soetwas von logisch das ich das heute ausprobieren wollte. Zum zufälligen Berühren war es hier nicht eng genug. "Ups sorry hier auf dem menschenleeren Platz ist es einfach zu eng", nein das ging nicht. Wir hatten uns darauf geeinigt zunächst in den Kiez-Club zu gehen und danach "Ihren" Club aufzusuchen. Im Kiez-Club standen meine Chancen auf eine der Enge des Raumes geschuldeten Berührung diverser Körperteile von uns ungleich höher. (Schön gekünstelt wirkender Satz. Nicht?) Egal was ich tat Claudia kam gleich angewatschelt: "Oh schöne Uhr zeig mal." tätschel, grabsch. Sie muß im gleichen Forum tätig sein.... Es war nicht zu übersehen sie hatte einen Narren an mir gefressen oder sie war einfach zu besoffen und brauchte was zu ficken. Ihre Freundinnen machen sich nur nicht an mich ran, weil es ja ihr Geburtstag war, hoffte ich jedenfalls.

Am Steintor angekommen werden wir insbesondere die Mädels von den Nutten dumm angegafft als würden sie in ihr Revier eindringen wollen. Haha lustige Vorstellung ich, der Lude, mit Frischfleisch fürs Bumsviertel. Aber genauso so sah es aus. Ich mit langen schwarzem Mantel, die Weiber (zwei hübsch, eine geht so) aufgetakelt. Aber da dies das Ammüsierviertel ist rennen viele so rum. Nur die Kombination drei Frauen ein Typ war eher ungewöhnlich.  Mein gespielt ludenhafter gleichgültiger Blick tut wohl sein übriges. Soll bloß keiner denken das das was Besonderes für mich ist.... Pah jedes Wochenende das Gleiche 3 Weiber versuchen mich ins Bett zu kriegen. Tja wenns mal so wäre.

Statistisch gesehen hat jeder Deutsche 1,53 mal Sex pro Woche. Wenn ich nicht wäre, sogar 2mal? Ich rechnete 300mal pro Tag an Sex denken mal 7 Tage pro Woche ist gleich 2100. 2100 geteilt durch 1,53 ist gleich 1372,55. Also nach 1372,55 Sex-Fantasien gibt es einmal Sex. Ich weiß nicht wo mein Fickquotient lag aber er war sicher 5 stellig, vor dem Komma.

Noch zwei mal links um die Ecke und am Formel Einz vorbei schon sind wir  am Kiez-Club. Das laute Dröhnen und Wummern der Bässe ist unverwechselbar. Wie sich elektronische Klangfetzen knarzend arrangieren um in dumpfen Hall zu enden. Als ich hinter den 3 Mädels den Club betreten will packt mich der türkische Stammtürsteher an der Schulter und raunte mir etwas von "nit schlächt Alda" entgegen. Sein Gesicht zeigt ehrliche Bewunderung über meine Begleitung. "Ja ganz okay, die haben mich abgeschleppt", sagte ich beiläufig. Der Türke muß lachen, er glaubt mir nicht.

Schummriges Licht keine Stimmung. Der Laden wirkt wie ausgestorben. Nur in den Ecken drücken sich zwielichtige Gestalten rum. Eigentlich ist es eher ein länglicher Raum mit an der Seite angeschlossenem Eingangsbereich, wo auch einer der beiden Tresen steht. Ich erkläre das es kein Wunder ist da es ja auch erst elf ist und das in zwei Stunden die Luft hier zum Schneiden dick sein wird. Die Mädels sehen etwas enttäuscht aus, kein Wunder mit Schönheit kann der Laden wirklich nicht punkten. Wohl aber mit Flair und zur besten Zeit mit einem großen Angebot an Frauen Mitte zwanzig. Letzeres behalte ich für mich.

Die Mädels holen sich erst mal eine Ladung Sekt. Ich bleibe bei meinem Standardgetränk Becks. Sie versuchen ein bisschen in Stimmung zu kommen und tänzeln ein wenig mit den Füßen hin und her. Ich bleibe cool und gelassen, laut Forum ist das Schlimmste was Männer machen können wild gestikulierend mit den Armen um sich zu schmeißen. Motto das Bier in der Hand und außer zum Trinken nicht über die Hüfte heben.  

Je mehr das Trio in Fahrt kommt umso mehr muß auch ich bieten. Also wippe ich mit den Füßen. Die Mädels scheinen Spaß zu haben. Schön dann können wir ja den ganzen Abend hier abhotten und wenn es voll ist zu Vollkontakt tanzen übergehen. "Wir wollen gleich ins Heartbreak Hotel, kommst Du mit?", fragt Kathrin. *peng* aus der Traum. "Joa okay gefällt Euch nicht so?", brülle ich. "Doch ist okay aber hier ist ja nichts los. Ich wünsche mir noch ein Lied, wenn sie das haben bleiben wir noch ein bisschen." piepst Claudia. "Welches denn?" "blab blub von Tori Amos." "Hammse unter Garantie nicht. Die ist schon lange ausm Geschäft." Sie steigt die Stufen zum DJ rauf tuschelt verschwörerisch. Kommt grinsend runter und sagt: "Er hat es!".

Nachdem das Stück abgespielt ist, verlassen wir fluchtartig den Club und schlendern an der Intensivstation und an der Sansibar vorbei biegen zweimal links ab und schon stehen wir vor dem Heartbreak Hotel. Das ändert sich auch so schnell nicht denn hier ist die Hölle los. Warten, smalltalken,warten,warten, smalltalken, warten nach gefühlt einer halben Stunde können wir unsere Jacken abgeben. Kurz warten, warten dann rein, fast einen Anfall bekommen, denn hier steht die Luft. Wir versuchen uns einen Weg zur Bar zu bahnen. Es gibt Sekt für die Ladies und für mich ein Becks. Ehrensache das ich nix ausgebe, denn ich will sie ja nicht kaufen und laut Forum bin ich schließlich der Hauptpreis. Schlürf,schlürf, drängel, schlürf, drängel, schlürf schlürf. Irgendwann haben wir es bis zur Vorbühne geschafft. Überall stapeln sich die Leute aber die Vorbühne ist noch frei. Als Alphatier besteige ich die Bühne als Erster und helfe dem Trio hoch. Wir sind nun Auge in Auge mit dem DJ. Ich genieße das zusätzliche Raumangebot und bewege mich zu 70er, 80er und 90er Jahre Klängen. "Nordisch huhuhu nordisch by nature..."

Innerhalb kürzester Zeit allerdings war es das mit Platz. So schnell er mir gegeben wurde so schnell erklommen nun auch andere Endzwanziger und Mittdreiziger die Bühne. Alles was älter war schaffte es wohl nicht mehr hoch. Der Altersdurchschnitt lag hier bei Mitte bis Ende dreizig. Kein Wunder das der Laden schon so früh so voll war. In keinem ernstzunehmenden Club geht vor eins die Post ab. Außer in Rentnerschuppen oder Kinderschubsläden. Da es nun voller wurde bot sich mir die Gelegenheit zu Annäherungen, hier Getatsche, da eine Drehung, hier den Rücken berühren um sie vor dem Runterfallen zu bewahren. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt es lief gut, das merkte ich. Die Mädels hatten Spaß und auch Claudia schien zu begreifen das hier Großes von statten ging und sie nicht dabei ist.

Plötzlich stand ein milchgesichtiger Bubi mit Puddingbeinen auf der Bühne und zog eine unfassbare Show ab. Klamottentechnisch schien er direkt aus der Bronx zu stammen. Kapuzenpulli, die Hose super Baggy und eine Schirmmütze! Mit dieser Mütze konnte er die unglaublichsten Moves vollführen. Er fasst den Schirm mit der rechten Hand dreht er die Mütze nach rechts und gleichzeitig, ich wiederhole gleichzeitg! dreht er seinen Kopf nach links. Ein unglaubliches Manöver. Was er damit bezwecken möchte bleibt sein Geheimnis. Die Mädels schauen beeindruckt drein oder ich verstehe die Ironie ihrer Blicke nicht. Wiebke oder Wenke macht einen Hüftschwung. Hip-Hop Boy meint: "Ich habe mehr Groove in meinem Finger als Ihr in Eurer Hüfte", wie zum Beweis schraubt er sich mit kreisenden Bewegungen in den Boden. Das Trio scheint nun wirklich beeindruckt und ist kurz vor dem Ausrasten. Wiebke oder Wenke tanzt den spätpubertierenden Mittdreiziger an. Mein Gott diese Schlacht ist verloren. Ich treffe Vorkehrungen um meine Flucht vorzubereiten. Währenddessen vollführt Mützenman limboartige Verrenkungen. Die Weiber sind nun vollends aus dem Häusschen. Der Affenmensch hat den aufrechten Gang nicht erfunden damit man sich im Alkoholrausch und/oder auf Weibchensuche zum Primaten zurückentwickelt.
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Ronneburger
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Alter: 44
Beiträge: 316



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Beitrag30.10.2008 11:22

von Ronneburger
Antworten mit Zitat

Ich finds immer noch klasse (auch als Frau).

Und wenn wir Frauen mal ehrlich sind - sind wir auch nicht so viel anders, wenn wir auf der Suche nach kurzweiliger Befriedigung sind. Da hat mich der Charakter auch nicht die Bohne interessiert, hauptsache er ist passabel gebaut  und weiß mit seine Vorzügen auch umzugehen. Ach ja, lang lang ists her. Und wir denken bestimmt genauso oft an das EINE, deshalb finde ich die Texte auch nicht diskriminierent. Um es mal so auszudrücken wie du es wahrscheinlich tun würdest: Es gibt immer jemanden der fickt und jemanden der gefickt werden will. Also bitte sehr!

Jedenfalls die Darstellungen von den Frauen sind super. Genau diese verschiedenen Freundinnen hab ich vor mir gesehen, denn das ist genauso in meinem Freundeskreis: Die Super-Hübsche, die beruflich-erfolgreich und demnach auch emanzipierte, die nicht ganz so hübsche (häßlich würd ich nie sagen  Cool ), die-ich-will-DEN-Mann-fürs-Leben-finden,  und dann noch mich, die ich irgendwie dazwischen liege.

Auch immer wieder schön, die kleinen Seitenhiebe auf die "Jugend" von heute. Baggy, GanstaRappa - pfui Teufel. Da rüttelts und schüttelts mich.

Auch schön, die Szene mit den Beruferfindungen. Ich hab das auch mal gemacht: "Ich bin Assistentin in einer Hostess Agentur". Ich will gar nicht wissen, welche Fantasien Männer dann bekommen. Wer verrät schon seinen richtigen Beruf wenn er eine kurze Nummer haben will.

Weiter so!
LG
Michi


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Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan)
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rodemkay
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Alter: 47
Beiträge: 12



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Beitrag31.10.2008 10:51

von rodemkay
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Schön das das auch Dir als Frau gefällt. Hätte gedacht das das vielleicht eher etwas für Männer ist. Man muß auch immer unterscheiden zwischen dem was man sagt und was man denkt. Das was ich hier schreibe würde ich so nicht aussprechen selbst mit meinen Kumpels rede ich ganz selten so. Aber das geht vermutlich jedem so.

3. und letzter Teil

"Hört mal mir ist das hier zu nervig,
Ich gehe in den Kiez, viel Spaß euch noch." Wiebke oder Wenke und Kathrin sehen ernsthaft enttäuscht aus. Claudia ist mir egal und es ist ihr egal. Ich habe aber trotzdem keinen Bock hier weiter rumzubaggern und mir von einem Menschenaffen die Weiber stehlen zu lassen. "Ich komme mit", lautet Kathrins überraschende Antwort. Wir einigen uns die Jacken dort zu lassen und uns gegen 3 Uhr dort wieder zu treffen.

Vermassele es nicht. Vermassele es nicht. Im Heartbreak Hotel war es leicht. Es war laut und eine vernünftige Diskussion ohnehin nicht möglich. Hier draussen war es schneidend kalt und ruhig. "Kalt wa?", welch geistreiche Worte von mir. "Ja ziemlich." Gut hätten wir das Wetter geklärt was nun? "Ehrlich gesagt war das nicht meine Musik. War zwar ganz okay aber den ganzen Abend muß ich das auch nicht haben." "Ja geht mir ähnlich, höre auch lieber Techno." "Wollen wir in die Intensivstation?" "Ja gerne." Vor der Intensivstation mussten wir ca. 10 Minuten warten, so voll war das, das roch man auch gleich beim Reingehen. Der Geruch menschlicher Körperausdünstungen waberte im Raum und so wusste man auch nicht ob es Nebel war oder eben der schwitzige Geruch der feiernden Masse, der den Laser durch wolkenartige Gebilde erst sichtbar machte. Feinstaubdebatte hin Nichtraucherschutz her, hier war man weit entfernt von den Problemen der Politik. Wir kämpften uns einige Meter vorwärts, so das wir zumindest schonmal im Hauptraum waren. Es blieb natürlich nicht aus das ich Kathrin hier und da mal berührte, das war natürlich der Enge geschuldet. Ehrenwort. Als ich ihren knackigen Po berührte, drehte sie sich um und grinste mich an. Mir wurde kalt und heiß. Hatte sie mich durchschaut? Geht da noch was? Hey Du Idiot wach auf! Sie ist nur mit Dir hir, weil sie die ätzende Musik nicht mehr hören konnte. Nach endlosen Minuten fanden wir Platz auf einem kleinen Podest, so das wir alles gut überblicken konnten.

Kaum das wir standen richteten sich die ersten Blicke der, wie ich auch, notgeilen Kerle auf sie. Ich versuchte ihnen durch mein Verhalten klar zu machen das da nix läuft solange ich da bin. Es interessierte niemanden, kein Wunder bei mindestens 15cm Größenunterschied. Also versuche ich mich rar zu machen indem ich mich nach anderen Mädels umschaue. Schräg vor mir tanzen zwei, dem Profil nach hübsche Mädels. Die sollens also sein. "Bin mal eben auf Klo." "Hä?" "BIN PISSEN!", brülle ich nun. Kathrin verzieht das Gesicht. Wieso nur? Runter vom Podest rein in die Menge. Natürlich muß ich an den Mädels vorbei. Ebenso natürlich geht das nicht ohne Berührung ab. Ungewollt, diesmal aber wirklich. Im Vorbeigehen rufe ich "Hast ein tolles Lächeln!". Sie blickt mich an, dann öffnet sich ihr Schlund. Ich blicke in Stümpfe. Stümpfe verbunden mit blitzendem Stahl. Wie hieß doch der Typ aus 007 Goldfinger der nen ganzen Juwelierladen im Mund hatte? Das hier ist das eklige Gegenstück dazu. Stahl und Stümpfe, Stümpfe und Stahl. Stephen Hawking und Co. bauen ein Riesenteleskop um die Entstehung von schwarzen Löchern zu beobachten. Hier direkt auf der Tanzfläche entstehen sie man kann dabei zusehen ohne Hubble. Nein ich will nicht  reingesogen werden, ich will leben, ich bin zu jung um zu sterben. Ich will nicht im Nichts enden, selbst wenn es kein schwarzes Loch sondern ein Wurmloch wäre, ich muß hier weg. Allein die tosende Masse lässt mich nicht.

Den bösen Blicken nach zu urteilen muß ich in meiner Verzweiflung wohl zu doll gestoßen haben. Ein Typ kann sich gerade noch auf den Beinen halten indem er sich von hinten stützen lässt. "Scheiß Alkohol!", denke ich. Und drängle Richtung 00. Dort angekommen reiße ich die Tür auf. Was ich sehe erschreckt mich. Ein altes abgewracktes Kämmerchen von 70x70cm. Hier befindet sich eine Tür zum eigentlich WC und ein Pissoir nebst Handwaschbecken. Ich muß noch etwas warten denn die 3 Typen waren vor mir da. Endlich dran öffne ich meine Hose, doch es kommt nix. Scheiße, wie immer. Wenn mir 3 Kerle auf den Schwanz gucken kann ich nicht. Verdammt. Jetzt bloß nicht so tun als könnte ich nicht. Entspannen und laufen lassen. Loooos jetzt. Meine Fresse die sehen doch was los ist, verdammt wie peinlich. Runtergucken und so tun als wenn es läuft? Okay hoho, jetzt noch anerkennendes Nicken, abschütteln, fertig. So das hätten wir also. Ich drehe mich um 180 Grad und stehe vor dem Waschbecken. Fix die Hände gewaschen und ohne einen Blick zurück raus. Ich kann das nicht, ich hasse diesen Druck, zu wissen das dort andere Typen nur darauf warten das Du fertig wirst. Ich weiß gar nicht wann das angefangen hat. Ich glaube damals als 1&1 noch 2 war und nicht ein Billiganbieter für DSL Telefonie da klappte noch alles prima. Es musste etwas unternommen werden. Als ich mit gefüllter Blase zurück Richtung Podest ging, drängeln wäre richtiger, überlege ich was Kathrin so attraktiv für mich macht. Nase, Augen, Mund? Alles Durschnitt, nicht zu groß aber auch nicht zu klein, dasselbe galt für die Brüste. Es gab mal eine Studie zu diesem Thema, Männer finden Frauen am attraktivsten wo alles durchschnittlich ist. Alles Durchschnitt haha wenn das mal in der Schule gegolten hätte, dann hätte ich überall ne 1 bekommen und wäre nicht Durchschnitt gewesen. Irgendwie kurios oder? Im Endeffekt ist es dann doch wohl so wie in meinem Lieblingslied von Katie Melua da heisst es: "The piano keys are black and white but they sound like a million colors in your mind." Auf gut deutsch, es ist alles Durchschnitt aber der Gesamteindruck ist atemberaubend.

Ich habe Kathrin schon abgeschrieben, hat ja keinen Zweck und zum Kasper will ich mich auch nicht machen lassen. Als ich zurück bin fragt sie: "Wollen wir raus, bisschen quatschen?" Was soll das nun schon wieder bin ich Priester? "Klar gern!" Als wir draußen sind schaut sie mich komisch an. So als ob gleich etwas seltsames passiert. Ich bekomme Gänsehaut. Sie beugt sich nach vorn, unglaublich gerade jetzt, jetzt wo ich sie abgeschrieben habe. Meine Fresse bin ich ein Glückspilz, ich sehe mich schon mit ihr in den Laken wälzen. Ich schließe die Augen und dann, dann ... klingelt das Telefon, gerade als wir zur Sache kommen wollen. Das Klingeln klingt gar nicht wie mein Telefon. Es ist der Crazy Frog, ich müsste bescheuert sein sowas für mein Telefon zu nehmen. "Hallo Thomas schön das Du Dich meldest." Plötzlich bin ich in der Realität. Ich bin vor der Intensivstation nicht in meinem Zimmer und diese geile Tussi liegt nicht neben mir, nein sie steht nun ein paar Schritte neben mir. "Nein ich bin nicht mehr sauer." "Hm aha aha." "Ja wir sind gegen 5 in Celle." "Ja aha. Prima ich freu mich."

"Du das war mein Ex also mein ex-Ex. Ähm ja wir haben uns wieder versöhnt. Nunja äh sorry, danke für den schönen abend, wir wollen gleich aufbrechen." "Wer ist wir?" "Naja Claudia und Wiebke (oder Wenke)." "Hm ja stimmt gut gehen wir." "Wiebke (oder Wenke) wird am Heartbreak-Hotel sein, das ist ihr Lieblingsclub. "Hä vorhin wusstet ihr nicht wo das ist un jetzt ist es ihr Lieblingsclub?" "Ähm tja nunja wir sind doch öfter hier." Grinsend gibt sie mir einen Kuß auf die rechte Wange. Hätte dieses Scheiß Handy nicht geklingelt wäre der wohl 5cm weiter links gelandet. Dieser verfickte Thomas hat der nix besseres zu tun als mitten in der Nacht Tussen abzutelefonieren bei denen er sich entschuldigen kann? Die bittere Antwort kannte ich.

Am Heartbreak-Hotel angekommen sehen wir Wiebke oder Wenke allein vor dem Club steht. Es stellt sich heraus das Claudia nicht aufzufinden ist. Es führt aber kein Weg dran vorbei die Mädels müssen zum Bahnhof damit sie den Zug erwischen. Der Nächste fährt erst in 2 Stunden. Gentleman wie ich nunmal bin begleite ich sie zum Bahnhof. Um die Katastrophe perfekt zu machen bekommt Wiebke oder Wenke auch noch einen Anruf wobei sich herausstellt das sie auch einen Freund hat. Na vielen Dank, also nix mit "Ich hätte gerne Wiebke oder Wenke gesprochen." Natürlich keine Handynummern nur Küßchen links/rechts von Wiebke oder Wenke und ein feuchten Kuß auf die Wange von Kathrin.

Auf dem Weg zum Soap-Club, natürlich die Ganze Strecke nochmal zurück, siniere ich darüber wer diese Scheiß-Handys erfunden hat (Wissensbox: Bereits 1918 hat die Reichsbahn Versuche mit Funktelefonen durchgeführt. Erstaunlich, oder?) und warum die Trullas mich abgeschleppt haben. Wollten sie mich als Geburtstagsgeschenk für Claudia? Oder sollte ich als Seitensprung für Kathrin herhalten? "Hey Kathrin melde Dich ich bin super geeignet für Seitensprünge! Natürlich auch wenn Du Anne Marie heisst und geil aussiehst, sonst nicht."
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rodemkay
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Beiträge: 12



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Beitrag03.11.2008 23:23

von rodemkay
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Keine Kritiken mehr ?

Wenn ich den Text überarbeitet habe kann ich diesen dann ins Belletristik Forum einstellen ?
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Ronneburger
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Alter: 44
Beiträge: 316



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Beitrag04.11.2008 13:48

von Ronneburger
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Meine Meinung kennst du ja.  Very Happy

_________________
If you have big ideas, you have to use big words to express them. (Anne of Green Gables)

Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan)
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Olifant
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Wohnort: München


Beitrag04.11.2008 14:54

von Olifant
Antworten mit Zitat

rodemkay hat Folgendes geschrieben:
Keine Kritiken mehr ?

Wenn ich den Text überarbeitet habe kann ich diesen dann ins Belletristik Forum einstellen ?

Hi noch mal,

wenn ich mal wieder viel Freizeit habe, lese ich mir die restlichen Teile auch noch durch. Und wenn dann immer noch Zeit ist, gebe ich natürlich auch noch einmal gelben Senf dazu ab. wink
Der ein oder andere Leser/Kritiker wird sich vermutlich durch die schiere Länge abschrecken lassen. Das ist halt leider so.

Wenn Du den Text verschieben lassen möchtest, dann schreib einfach einen der Moderatoren an (Mosesbob, Probber, Ilka). Die erledigen das dann für Dich.


_________________
Liebe Grüße,

Olifant
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