18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Belletristik
Ausgang

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  

Was würdet ihr von solch einem Buch halten (nur als Prinzip, ohne Schreibstil)?
hervorragend
100%
 100%  [ 1 ]
hinnehmbar
0%
 0%  [ 0 ]
grottenschlecht!!!
0%
 0%  [ 0 ]
Stimmen insgesamt : 1

Autor Nachricht
garry-weber
Gänsefüßchen
G


Beiträge: 16



G
Beitrag23.12.2006 00:36
Ausgang
von garry-weber
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits.

bin grade dabei, ein Roman zu schreiben (ich hoffe, ich halte durch), wo ein Journalist ein Tipp bekommt, dass auf einem Berg "etwas" geschieht. Tatsächlich wird auf diesem Berg ein Raumschiff gebaut, auf dem auserwählte Mitglieder der Gesellschaft fliehen und eine neue Gesellscahft auf einem anderen Planeten gründen sollen. Der Informant ist ein zielgerecht eingesetzter Intruder, wie auch seine Freundin (in dieser Geschichte Mensch, der andere Menschen rekrutiert, um sie mitzunhemen), der diesen Journalisten neugierig machen soll. Der Journalist ist ein begabter Philosoph und ein Denker, der auch das potenzial dazu hat, neue Gesellscahftsordnung aufzubauen - solche Leute werden aus aller Welt benötigt.

Meiner Meinung nach ist das Gefühl der "Nationalität" das letzte Hindernis zum Weltfrieden. In dem Buch soll gezeigt werden, dass dieses auserwählte "Volk", dass aus zich Nationen besteht, sich neu grupieren wird - und zwar nicht nach den ursprünglichen Nationalitäten, sondern nach den Interessen der jeweiligen Menschen. Ich möchte damit zeigen, wie absurd es ist, Hass gegen Völker zu entwickeln, wie dumm es ist zu behaupten "Ich bin stolz ein Deutscher oder Russe, oder Türke, etc.. zu sein" und wie dumm es ist, Feindbilder zu haben. Die Menschen knüpfen ihre Bekanntschaft so, wie es auf der Erde kaum möglich gewesen wäre. Sprich es soll ausgesagt werden, dass wir uns von unseren Politikern auf der Erde blenden lassen und dass wir zu viele Feindbilder haben. Ich möchte sagen, dass die Menschen nicht seine Freunde nach der Nationaliät oder Religion auswäheln sollen, sondern nach den Interessen. In dem Raumschiff soll die Nationaläts- oder Religionsangehörigkeit plötzlich keine Rolle mehr spielen. Des Weiteren soll auf dem Raumschiff Konsensdemokratie, nach dem Pronzip der Urvölker, eingeführt werden, um zu zeigen, dass wir mit unserer Mehrheitsdemokratie daneben liegen (ich selber bin eher von dem System der Ureinwohner überzeugt).

Nach etwa 50 Jahre Odysee im Weltall, stattet das Raumschiff einen Besuch der Mutter Erde ab und sieht, dass in dieser Zwischenzeit die Erde durch Atomwaffen vernichtet wurde.

Hier ein Vorgeschmack:

Zitat:


Kapitel 1: Das Treffen

Es war ein Montagmorgen. Unsere Kleinstadt erblickte gerade das Tageslicht als mein
Wecker klingelte. Damit war eine neue Arbeitswoche eingeläutet. Nach meinem täglichen
Ritual im Bad ging ich in die Küche um die Kaffeemaschine anzumachen. Gleich darauf
nahm ich den Weg Richtung Briefkasten, wo mal wieder dieser so von Briefen
überfüllt war. Als Journalist und Philosoph bekommt man viel Post ? Interviewzusagen,
Kritik und anderes Briefe. Mit dem Stapel in der Hand kam ich wieder in der Küche an, wo
die Kaffeemaschine grade den heißen Kaffe fertig gebrütet hatte, und schmiss die Post auf
den glatten weißen Küchentisch. Stück für Stück ging ich die Post durch. Zwischen den
diversen Briefen erblickte ich ein Couvert, das mir seltsam vorkam: ?An Herrn Gramann ?
sehr wichtig!?. Ich nahm es zur Hand und öffnete es. Daraus entnahm ich einen Brief, der mit
Tinte und einer äußerst schönen Schrift verfasst wurde.

?Sehr geehrter Herr Gramann,
ich habe raus gefunden, dass Sie ein Journalist der lokalen Zeitung sind. Ich möchte Ihnen
meine Beobachtungen anvertrauen. Bitte erscheinen Sie am Montagabend um 19:30 in der
Kneipe Känguru, Jack.?


?Was hatte es mit dem Treffen auf sich??, dachte ich. Ich war verwundert, dass ein
Informant, und ich glaubte es war einer, auf solchen Wegen Kontakt mit mir aufnahm.
Gewöhnlich rufen oder sprechen sie mich auf der Straße an. Diesmal war es ein Brief ? und
dazu noch in einer sehr ungewöhnlicher Schrift. Ich war gespannt.
Mein Arbeitstag gestaltete sich wieder monoton: Fotokamera nehmen, zum Event fahren,
fotografieren und dann in der Redaktion ein Artikel dazu schreiben. Nach der Arbeit, es war
so gegen neunzehn Uhr, auf der Straße herrschte Dunkelheit und Regen, stieg ich in meinen
Käfer und fuhr Richtung Treffpunkt.
Das Lokal war heute gut besetzt. Die Männer, die nach der Arbei erschöpft waren, gönnten sich ein
Feuerabendbier, saßen am Tisch und führten Smalltalk, die Männer und Frauen, die
nicht so sehr erschöpft waren, versammelten sich um den Billardtisch. Ich nahem ein Tisch
in der tiefen dunklen Ecke, bestellte mir ein kühles Bier und wartete. Währenddessen guckte
ich mir die Leute an und staunte, wie sehr sich wohl Gott die Mühe gemacht haben musste, Frauen zu
kreieren. Ich stellte fest, ich brauchte wieder eine Freundin.
Nach etwa fünf Minuten kam ein großer, schlanker Mann in die Kneipe, guckte sich um und
ging auf mich zu. Er trug eine Lederjacke, war schlank und hatte ein breites Kreuz. Er hatte
blonde Haare und war Mitte zwanzig.
?Herr Gramann??
?Ja, das bin ich?, antwortete ich.
Er setzte sich zu mir an den Tisch und fing an zu erzählen. ?Ich möchte es nur Ihnen
anvertrauen, damit Sie dort Nachforschungen anstellen.? ?Wo??, frage ich. Der Mann, der
sich Jack nannte, war wohl nicht in der Lage, Dinge präzise zu schildern. Er berichtete mir, er
würde schon seit langer Zeit auf dem Nabulusgipfel sehr verdächtige Aktivitäten beobachten.
Der Nabulusgipfel war ein benachbarter Gipfel unserer Kleinstadt, wo ein neoromantisches
prächtiges Schloss umringt von hohem Zaun stand. In der Tat war es so, dass um dieses
Schloss die außergewöhnlichten Gerüchte in der Gegend kursierten. Es gibt aber kaum
Stimmen in unserer Gegend, die behaupten würden, sie hätten das Schloss von innen
gesehen. Wie der Mensch so ist, erfindet er Verschwörungstheorien: Das Schloss würde als
Hochburg der Freimaurer dienen, oder die katholische Kirche würde von da aus das Gebiet
beeinflussen oder gar das Schloss wäre die persönliche Sommerresidenz des Papstes (mitten in Deutschland?). Ich hielt noch nie was von diesem Umfug. In
meinem Leben versuchte ich, was mir auch größtenteils gelungen ist, ein Realist zu bleiben.
Er berichtete mir, er würde Lastwagen die Straße zum Schloss herauf fahren sehen. Große,
breite Tieflader mit einer unter Planen versteckter Ladung, die so groß war, wie kleine
Einfamilienhäuser. Sie würde in einen Hangar, der in die Mauer integriert war, reinfahren udn dort verschwinden. Denn, so wie er es schilderte, wenn sie in diesen eher kleinen Hanger reinfahren und das Tor sich schließt, verschwinden sie dort spurlos, denn als das Tor, was nur einmal vorhanden ist, sich wieder öffnet, ist der Hangar leer. Dazwischen fahren ständig Luxuslimousinen mit verdunkelten Scheiben, so lauf Jack,
auf und halten vor der großen Einfahrt. Sie verschwinden dann hinter den Mauern. Er selber
sei letzte Nacht dort gewesen und wäre auf sehr unfreundliche Wächter gestoßen, die ihn
aufforderten, das Gebiet zu verlassen. Ich wusste nicht recht, ob ich ihm glauben sollte, aber
auf der anderen Seite wollte ich schon längst dank meiner Berufskrankheit der Sache auf den
Grund gehen und raus finden, was nun innerhalb der Mauern geschieht.
?Ich hoffe Sie nehmen meine Schilderungen ernst, ich melde mich, wenn ich Ihnen
was zu erzählen habe?. ?Aber wenn ich an Sie noch fragen habe??, rief ich ihm nach. ?Sie
müssen den Rest selber raus finden.? Er ging. Alleine zurückgeblieben, nahm ich mir meine
Zigarettenschachtel aus der Tasche und fing an zu rauchen. Ich starrte nachdenklich in eine
Ecke des Lokals und bemerkte nicht, wie eine Frau sich an meinen Tisch setzte.
?Rauchen ist ungesund?, meinte sie, ?es zersetzt deine Lunge?.
?Ich weiß?, sagte ich kühl, lächelte sie an und machte einen Zug.
Sie lächelte zurück und schwang ein Bein um das andere. Sie war ebenfalls Mitte zwanzig
und hatte eine wunderschöne Figur. Sie hieß Sonja Schulz. Den Rest des Abends verbrachte
ich mit ihr.


Kapitel 2: Der Morgen danach

An diesem Morgen verschlief ich. Erst als das Telefon klingelte, wachte ich schlaftrunken auf,
tastete meine Kommode ab und griff nach dem Hörer.
?Wo steckst du??, fragte Anton, ein Arbeitskollege, ?Der Bürgermeister ist zu dem
Interviewtermin in der Redaktion erschienen und wartet jetzt.?
Voller Aufregung versuchte ich aufzustehen, drehte mich ohne zu bemerken, dass hinter
meinem Rücken schon die Kante meines Bettes war, um und fiel mit einem lauten Knall auf
meinen Holzfußboden.
?Was ist los??, frage eine schlaftrunke Stimme leise. Nach dem gestrigen Abend hatte
ich eine neue Freundin ? die schöne Sonja. ?Schlaf weiter, ich muss zur Arbeit.?
An diesem Morgen war das Ritual im Bad kürzer als gewöhnlich und einen Kaffee
hatte ich auch nicht gekriegt. Gott sei dank sprang mein dreißig jähriger Käfer an, was er
gewöhnlich nach einer kalten Winternacht nicht machte. Die Fahrt verlief ebenfalls hecktisch. Ich stürzte in die Eingangshalte der
Redaktion rein und richtete meine Kleider nach der großen Hektik wieder grade. Langsam
und seriös stieg ich auf die letzte Etage hoch und betrat mein Büro. Dort saßen der
Bürgermeister, der sofort aufstand und höflich mir die Hand schüttelte, und meine
Arbeitskollegen, die mir strenge Blicke zuwendeten. Das Interview war eine reine
Katastrophenfahrt, da mein Magen alle paar Minuten nach Kaffee und Brötchen knurrte und
ich allgemein an diesem Tag kaum in der Lage war, vernünftige deutsche Sätze zu
formulieren. Nach dem danach folgenden Gespräch mit meinem Chef dachte ich, die Arbeit
bei Landesnachrichten wäre vorbei. Ich musste improvisieren und behauptete, dass ich an
einer Story dran wäre, die ein Skandal auslösen könnte und deswegen gestern noch etwas
länger arbeitete. An dieser Stelle erinnerte ich mich an den Informanten von gestern abend und ich beschloss mich
in der geheimnisvollen Gegend auf der Fahrt nach Hause umzusehen.
Mein Chef knurrte kurz und enließ mich aus seinem Büro. Die Fahrt zum besagten Gebiet gestaltete sich eher landweilig. Ich fur im morgendlichen Stadtverkehr, dann auf der Landstraße und schließlich kam ich auf die Bergstraßenregion. Da mein Radio im Auto kaputt war, hörte ich nur das Geräusch des tuckerten Motors. Ich bekam wieder mal meinen philosopischen Anfall. Ich dachte über Gott und die Welt nach und überlegte, was gut und böse, was korrekt und was falsch ist und schließlich glitt es alles aus, dass ich überlegte, wie man die Menschheit glücklich machen konnte. Plötzlich ein lauter Knall und mein Käfer geriet ins schleudern. Ich konnte es nicht mehr auf der einsamen Bergstraße, die direkt zum Schloss führt, halten und landete im Graben. Ich stieg aus. Drei meiner Räder waren einfach platt. "Wie kann das passieren?", dachte ich, "wie paltt gestochen - moment! Platt? Gestochen?"
Ich bestieg die in einem tiefen Tannenwald befindende Landstraße, die ihr Ende bei dem Schloss hatte, und kam zu der Stelle, wo die Räder wohl ihre Luft verloren haben musste. Aber da war nichts - rein garnichts. Glatte feuchte Ausphaltstrasse. Anstatt bemerkte ich die Fahrrinnen, die die Lastwagen hinterlassen haben mussten.
(...)   


Das sind der erste und zweite Kapitel. Vorversion, das bestimmt noch überarbeitet wird.

Bitte stimmt bei der Umfrage mit ab und bewertet bitte mein Schreibstil.

Garry



_________________
== WER RECHTSCHREIBFEHLER FINDET, DARF SIE BEHALTEN ==
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Michael K
Geschlecht:männlichLeseratte
M

Alter: 54
Beiträge: 109
Wohnort: Wieder im Allgäu


M
Beitrag23.12.2006 00:39

von Michael K
Antworten mit Zitat

Bevor ich es lese ... kann mir bitte jemand sagen wo hier der "Abstimm-Button" ist ...  Question

Nix zu finden hier ...  Crying or Very sad


_________________
What we have here, is bigger than fear ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
garry-weber
Gänsefüßchen
G


Beiträge: 16



G
Beitrag23.12.2006 01:06

von garry-weber
pdf-Datei Antworten mit Zitat

über dem threadinhalt.... Laughing  Arrow du klickst auf die antwortmöglichkeiten unter der frage und dann auf abstimmen (glaube ich).......

_________________
== WER RECHTSCHREIBFEHLER FINDET, DARF SIE BEHALTEN ==
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
garry-weber
Gänsefüßchen
G


Beiträge: 16



G
Beitrag23.12.2006 14:50

von garry-weber
pdf-Datei Antworten mit Zitat

überarbeitete Version. sorry, hatte erst gestern angefangen:

Zitat:

Kapitel 1: Das Treffen

Es war ein Montagmorgen. Unsere Kleinstadt erblickte gerade das Tageslicht als mein
Wecker klingelte. Damit war eine neue Arbeitswoche eingeläutet ? zwar mit einer wunderprächtigen Wintersonne und einer schneebedeckten Landschaft, jedoch hatte ich den Montagmorgen immer mit Arbeit ohne Aussicht auf Ausruhen assoziiert.  Nach meinem täglichen Ritual im Bad ging ich in die Küche um die Kaffeemaschine anzumachen. Gleich darauf nahm ich den Weg Richtung Briefkasten, wo dieser mal wieder so von Briefen
überfüllt war. Als Journalist und Philosoph bekommt man viel Post ? Interviewzusagen,
Kritik und anderes Briefe. Mit dem Stapel in der Hand kam ich wieder in der Küche an und schmiss die Post auf den glatten weißen Küchentisch. Stück für Stück ging ich die Post durch. Zwischen den diversen Briefen erblickte ich ein Couvert, das mir seltsam vorkam: ?An Herrn Gramann ? sehr wichtig!?. Ich nahm es zur Hand und öffnete. Daraus entnahm ich einen Brief, der mit Tinte und einer äußerst schönen Schrift verfasst wurde.

?Sehr geehrter Herr Gramann,
ich habe raus gefunden, dass Sie ein Journalist der lokalen Zeitung sind. Ich möchte Ihnen
meine Beobachtungen anvertrauen. Bitte erscheinen Sie am Montagabend um 19:30 in der
Kneipe Känguru, Jack.?

?Was hatte es mit dem Treffen auf sich??, dachte ich. Ich war verwundert, dass ein Informant, und ich glaubte es war einer, auf solchen Wegen Kontakt mit mir aufnahm. Gewöhnlich rufen sie mich oder sprechen auf der Straße mich an. Diesmal war es ein Brief ? und dazu noch in einer sehr ungewöhnlicher Schrift. Ich war gespannt.
Mein Arbeitstag gestaltete sich wieder monoton: Fotokamera nehmen, zum Event fahren,
fotografieren und dann in der Redaktion ein Artikel dazu schreiben. Nach der Arbeit, es war
so gegen neunzehn Uhr, auf der Straße herrschte Dunkelheit und Regen, stieg ich in meinen
Käfer und fuhr Richtung Treffpunkt. Die Innenstadt unserer Kleinstadt war von Neonschein und Laternenlicht hell beleuchtet. Allgemein herrschte auf der Straße Feierabendstimmung: Junge Damen mit jungen Männern gingen vorbei, Leute saßen in diversen Lokalen und hatten Spaß. Am Treffpunkt angekommen, stellte ich meinen Käfer auf einem Parkplatz und betrat nachhinein den Treffpunkt. Das Lokal war heute gut besetzt. Die Männer, die nach der Arbeit erschöpft waren, gönnten sich ein Feierabendbier, saßen am Tisch und führten Smalltalk, die Männer und Frauen, die nicht so sehr erschöpft waren, versammelten sich um den Billardtisch oder tanzten zur lateinamerikanischer Musik. Ich nahem ein Tisch in der tiefen dunklen Ecke, bestellte mir ein kühles Bier und wartete. Währenddessen guckte
ich mir die Leute an und staunte, wie sehr sich wohl Gott die Mühe gemacht haben musste, Frauen zu kreieren. Ich fing an zu philosophieren und über die Welt an zu denken.
Nach einer viertel Stunde kam ein großer, schlanker Mann in die Kneipe, guckte sich um und
ging auf mich zu. Er trug eine Lederjacke, war schlank und hatte ein breites Kreuz. Er hatte
blonde Haare, war Mitte zwanzig und sehr gut durchtrainiert.
?Herr Gramann??
?Ja, das bin ich?, antwortete ich.
Er setzte sich zu mir an den Tisch und fing an zu erzählen. ?Ich möchte es nur Ihnen
anvertrauen, damit Sie Nachforschungen anstellen.? ?Wo??, frage ich. Der Mann, der
sich Jack nannte, war wohl nicht in der Lage, Dinge präzise zu schildern, denn während des Gespräches musste ich immer nur so nachfragen. Er berichtete mir, er würde schon seit langer Zeit auf dem Nabulusgipfel sehr verdächtige Aktivitäten beobachten. Der Nabulusgipfel war ein benachbarter Gipfel unserer Kleinstadt, wo ein prächtiges Barockschloss umringt von hohem Zaun stand. In der Tat war es so, dass um dieses Schloss die außergewöhnlichten Gerüchte in der Gegend kursierten. Es gibt aber kaum Stimmen in unserer Gegend, die behaupten würden, sie hätten das Schloss von innen gesehen. Wie der Mensch so ist, erfindet er Verschwörungstheorien: Das Schloss würde als Hochburg der Freimaurer dienen, oder die katholische Kirche würde von da aus das Gebiet beeinflussen oder gar das Schloss wäre die persönliche Sommerresidenz des Papstes (mitten in Deutschland?). Ich hielt noch nie was von diesem Umfug. In meinem Leben versuchte ich ein Realist zu bleiben, was mir auch größtenteils gelungen ist.
Er berichtete mir, er würde Lastwagen die Straße zum Schloss herauf fahren sehen. Große,
breite Tieflader mit einer unter Planen versteckter Ladung, die so groß war, wie kleine
Einfamilienhäuser. Sie würde in einen Hangar, der in die Mauer reingebaut war, rein fahren und dort verschwinden.  Er erzählte mir, dass der Hangar zwar eine Einfahrt hatte, aber auf der gegenüberliegenden Seite des Hangars keine Ausfahrt war. Nach dem ein Lastwagen rein fährt und das Tor sich schließt, verschwindet dieser drinnen, denn als das Tor sich wieder für den nächsten Lastwagen öffnet, ist der ursprüngliche Lastwagen verschwunden. Ab und zu fahren auch Luxuslimousinen mit verdunkelten Scheiben, so lauf Jack, auf und halten vor der großen Einfahrt. Sie verschwinden ebenfalls danach hinter den Mauern. Er selber sei letzte Nacht dort gewesen und wäre auf sehr unfreundliche Wächter gestoßen, die ihn aufforderten, das Gebiet zu verlassen. Ich wusste nicht recht, ob ich ihm glauben sollte, aber
auf der anderen Seite wollte ich schon längst dank meiner Berufskrankheit der Sache auf den
Grund gehen und raus finden, was nun innerhalb der Mauern geschieht.
?Ich hoffe Sie nehmen meine Schilderungen ernst, ich melde mich, wenn ich Ihnen
noch was zu erzählen habe?. ?Aber wenn ich an Sie noch fragen habe??, rief ich ihm nach. ?Sie müssen den Rest selber raus finden.? Er ging. Alleine zurückgeblieben, nahm ich mir meine Zigarettenschachtel aus der Tasche und fing an zu rauchen. Ich dachte nach, und sah auf mich ein großes Abenteuer zukommen. Ich starrte nachdenklich in eine Ecke des Lokals und bemerkte nicht, wie eine Frau sich an meinen Tisch setzte.
?Rauchen ist ungesund?, meinte sie, ?es zersetzt deine Lunge?.
?Ich weiß?, sagte ich kühl, lächelte sie an und machte einen Zug.
Sie lächelte zurück und schwang ein Bein um das andere. Sie war ebenfalls Mitte zwanzig
und hatte eine wunderschöne Figur.
?Was sitzt du hier so alleine??, frage sie mich.
Wir redeten miteinander und lachten. Sie hieß Sonja Schulz. Den Rest des Abends verbrachte
ich mit ihr.

Kapitel 2: Der Morgen danach

An diesem Morgen verschlief ich. Erst als das Telefon klingelte, wachte ich schlaftrunken auf,
tastete meine Kommode ab und griff nach dem Hörer.
?Wo steckst du??, fragte Anton, ein Arbeitskollege, mich aufgeregt, ?Der Bürgermeister ist zu dem Interviewtermin in der Redaktion erschienen und wartet jetzt.?
Ich verstand, dass das mein Kopf kosten könnte und fuhr voller Aufregung hoch, versuchte aufzustehen, drehte mich ohne zu bemerken, dass hinter meinem Rücken schon die Kante meines Bettes war, um und fiel mit einem lauten Knall auf meinen Holzfußboden.
?Was ist los??, frage eine leise schlaftrunke Stimme.
Nach dem gestrigen Abend hatte ich eine neue Freundin ? die schöne Sonja.
?Schlaf weiter, ich muss zur Arbeit.?
An diesem Morgen war das Ritual im Bad kürzer als gewöhnlich ausgefallen und einen Kaffee mit Brötchen hatte ich auch nicht gekriegt. Gott sei dank sprang mein dreißig jähriger Käfer sofort an, was er gewöhnlich nach einer kalten Winternacht nicht tat. Die Fahrt verlief  ebenfalls hektisch. Jede Ampel war eine Qual und jeder Sonntagsfahrer eine Zumutung. Ich stürzte in die Eingangshalte der Redaktion rein, richtete meine Kleider wieder grade, wählte eine vornehme Gangart, und ging langsam und seriös in mein Büro rein. Dort saßen der
Bürgermeister, der sofort aufstand und höflich mir die Hand schüttelte, und meine Arbeitskollegen, die mir strenge Blicke zuwendeten. Das Interview war eine reine Katastrophenfahrt, da mein Magen alle paar Minuten nach Kaffee und Brötchen knurrte und
ich allgemein an diesem Tag kaum in der Lage war, vernünftige deutsche Sätze zu
formulieren. Nach dem danach folgenden Gespräch mit meinem Chef dachte ich, die Arbeit
bei Landesnachrichten wäre vorbei. Ich musste improvisieren und behauptete, dass ich an
einer Story dran wäre, die ein Skandal auslösen könnte und deswegen gestern noch etwas
länger arbeitete. Der Chef knurrte kurz und akzeptierte meine Entschuldigung. An dieser Stelle erinnerte ich mich an den Informanten von gestern Abend und beschloss mich
in der geheimnisvollen Gegend umzusehen. Die Fahrt zum besagten Gebiet gestaltete sich eher langweilig. Ich fuhr im morgendlichen Stadtverkehr, dann auf der Landstraße und schließlich kam ich in die Bergregion. Da mein Radio im Auto kaputt war, hörte ich nur das Geräusch des tuckernden Motors. Ich bekam wieder mal meinen philosophischen Anfall. Ich dachte über Gott und die Welt nach und überlegte, was gut und böse, was korrekt und was falsch ist und schließlich glitt ich in die Überlegung wie man die Menschheit glücklich machen könnte ab. Als ich die Bergstraße zum Schloss passierte, geschah das, was ich immer schon befürchtet hatte. Mein Käfer machte den letzten Atemzug und blieb stehen. Ich stieg aus, schob ihn bei Seite und musste ihn zurücklassen. Den Rest des asphaltierten Weges ging ich zu Fuß. Wenn es hell war, war das eine schöne Gegend. Umgeben von einem Tannenwald fühlte ich mich wohl. Doch ich wollte mir nicht ausmalen, wie es wäre, in der Nacht durch diesen Walt zu gehen. Der Schnee von gestern wurde zum Wasser von heute. Der Schnee war getaut und man sah, wie das Wasser von den Bäumen tropfte. Auch der Asphalt war nass. Moment! ? der Asphalt: ich guckte auf die Straße und bemerkte tiefe Fahrrinnen, die einen sehr breiten Abstand hatten. Sie konnten nur von großen breiten Lastwagen stammen. Hatte Jack Recht?
(?)



_________________
== WER RECHTSCHREIBFEHLER FINDET, DARF SIE BEHALTEN ==
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Harpy
Leseratte
H


Beiträge: 165
Wohnort: Meiningen


H
Beitrag25.12.2006 19:41

von Harpy
Antworten mit Zitat

Die Idee des humanen Exodus ist zwar nicht neu, aber in intelligenter Hinsicht noch unausgeschlachtet. Mein Werk dazu, welches ich im Alter von 16 niederschrieb, heißt MAYDAY und handelt von eben so einem gigantischen Raumschiff, welches nebst den unterirdischen, fluoriszierenden Seen der geheimen US-amerikanischen Militärbasis in Bau ist.

Mein Motto dazu: El Nino ist erst der Anfang... Wink  

Wir treiben alle dahin, auf einer Autobahn A X, Richtung Erde.
Das finster umwobene Genomprojekt bietet dazu die passende Nebenstory.

Entschuldigt meinen naiven Ausbruch von melancholischer Erinnerung.
Ein Journalist, der solch ein Wagnis enttarnt, muss mehr als Philosoph, eine Art Superagent sein. Ohne die nötigen Fähigkeiten kann er nicht an solch brisantes Wissen gelangen.
Die Geschichte im Stil eines raren Tagebuchs zu schreiben, finde ich allerdings gut, garry-weber.  Very Happy

Bedenke, dass viele sich an diesem Thema bereits versucht haben, doch welcher Publizist will schon die WAHRHEIT wissen...

PS: ich vermisse Scullys-Mulders Beitrag...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Belletristik
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Postkartenprosa 05/2018
Ausgang ungewiss
von d.frank
d.frank Postkartenprosa 05/2018 68 06.05.2018 19:00 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Ruth

von d.frank

von MT

von EdgarAllanPoe

von Mercedes de Bonaventura

von Theresa87

von MoL

von silvie111

von hexsaa

von Jocelyn

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!