Der Stein

[Josef K.ahl]

Der Stein
Sie gehen und sie laufen,
Sie schauen links und rechts.
Beachten sie den Stein.
Allein liegt er nur da.
Heb ihn hoch – los!
Zieh dein Los und heb ihn hoch.
Vielleicht wird er dann glücklich,
Der Stein der lacht und sonst nur weint.
Du kannst ihn tragen.
Rede mit ihm, sprich!
Selbst fängt er nicht an.
Er kann dir sagen, was gewesen und dadurch,
sieht er in die Zukunft.
Das Muster wiederholt sich.
Du bist nicht anders.
Gleich und ein Bild,
sei nicht unglücklich so geht es jeden!
Floskeln vergehen.
Was wirklich los ist verblasst.
Sprich mit dem Stein!

[Taugenichts]

Da liegt mir noch zuviel hinter der Bedeutung.
Ich kann vieles daraus ahnen, aber du gibst mir als Author zu wenig davon mit. Da steckt ein Gedicht zwischen den Zeilen, aber du hast es, noch nicht aus dem Stein gehauen. Du hast den Stein so belassen, wie du ihn in deinem Kopf gefunden hast, aber für mich bleibt es dadurch ein Stein.

[Brynhilda]

Meiner Ansicht nach mangelt es dem Text an Subtilität.
Er kommt ein wenig oberlehrerhaft daher, mit dem erhobenen Zeigefinger im Handgepäck. Das behagt mir als Leserin nicht. Ich kann mich nicht in den Text vertiefen.
Schon diese Anrede in der zweiten Person stößt mich ab.

Aßerdem ist der Stil der Sprache unlyrisch. Zu viel. Keine Dichtung. Kein wirkliches Gedicht.

Die Idee hinter dem Text ist allerdings spannend. Da ließe sich viel draus machen.