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mayhoth Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 42
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14.10.2008 18:34 SonnenUntergang von mayhoth
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SonnenUntergang
ermattet das meer auf das sich
der lauernde schatten des abends
legt
blutrote sonne die glorreich verlöschend
einen letzten schimmer ausstrahlt
auf mich
im nebel versinkt ein glimmender stern
der mond verhüllt sein krankes gesicht
in Trauer
dort drüben der rauch
der ewig brennenden stadt
die leise die nacht umschließt an der
sie erstickt
Weitere Werke von mayhoth:
_________________ Es ist nicht wichtig, besser zu sein als andere, sondern besser zu sein, als man selbst gestern war. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.10.2008 19:31
von Brynhilda
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Ein wunderbares, sehr starkes und ausgereiftes, reifes Gedicht!
Danke für den Genuß!
Hochachtungsvoll,
Brynhilda
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Rike Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 254
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16.10.2008 14:43
von Rike
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Hey,
auch ich finde hier sehr starke Ausdrücke und ein wunderschönes Stimmungsgedicht.
Trotzdem bleibe ich an einigen Stellen noch hängen.
Ich versuche dir mal zu zeigen, was ich meine. Dazu wurschtele ich ein bisschen in deinem Werk herum. Bitte nimm es einfach nur als Vorschlag und meine individuelle Meinung. Wenn es dir hilft freut es mich absonsten einfach ignorieren !
Dann mal los.
Ich würde die Verse etwas umstruckturieren und manche Wörter weglassen. Mit der letzten Strophe habe ich auch noch etwas Schwierigkeiten.
Zitat: | SonnenUntergang
ermattet das meer,
auf das sich der lauernde schatten
des abends legt.
blutrote sonne,
die glorreich verlöschend
einen letzten schimmer ausstrahlt.
auf mich würde ich löschen, passt nicht wirklich in den Lesefluss
im nebel versinkt
ein glimmender stern.
der mond verhüllt sein krankes gesicht.
in Trauer finde ich auch überflüssig
dort drüben der rauch
der ewig brennenden stadt.
die leise die nacht umschließt
an der sie erstickt.
Hm, die Stadt umschließt die Nacht und erstickt daran? Ich denke du hast es andersherum gemeint. Das kommt aber zu undeutlich rüber. Vielleicht einfach ein bisschen umstellen.
So zB.:
die nacht umschließt sie leise
bis sie erstickt.
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So, das war schon alles. Wie gesagt es sind nur Vorschläge und ich hoffe, du nimmst sie mir nicht krumm.
Insgesamt finde ich nämlich wirklich gelungene Momente darin.
Lieben Gruß
Rike
_________________ Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke) |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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16.10.2008 20:06
von Taugenichts
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Die Stimmung ist schön und mir gefällt auch dein Sprachgefühl, was die Zeilenumbrüche angeht.
Aber ich habe noch zu wenig das Gefühl, wirklich etwas zu hören, was aus dir selbst kommt.
Der lauernde Schatten;
Die glorreich verlöschende Sonne;
Der Stern im Nebel;
Der kränkliche Mond...
das sind alles so normale, verbrauchte Bilder... es klingt wie eine Bilder-Sammlung, eine Collage, aber noch nicht so sehr wie ein Mensch.
Für mich persönlich. ich hoffe du nimmst das nicht als zu harsche Kritik!
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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mayhoth Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 42
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20.10.2008 16:41
von mayhoth
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So, Hallo erstmal, endlich komme ich mal wieder dazu hier etwas zu schreiben. Erstmal danke für eure Kommentare: Ich hätte niemals mit so positiven Kommentaren gerechnet (besonders der von Brynhilda hat mich besonders angenehm überrascht) weil ich das Gedicht doch dann sehr rasch zu Papier gebracht habe. Zu eurer Kritik: Ihr habt sicherlich einige Schwachstellen des Gedichts gefunden, aber ich weiß nicht, ob es an den Stellen überhaupt eine andere Lösung gibt, die a) dem Sprachrythmus und b) meinem Inhalt gerecht werden. Ich habe damals das Gedicht aus einer Stimmung heraus geschrieben, in der die sinnlich-wahrgenommene Realität des Sonnenuntergangs mit der gefühlsmäßig-wahrgenommenen Realität des Untergangs der Kulur verschwimmt.
Formel ist dazu noch zu sagen: Die nachgeschobenen Silben "legt" "auf mich" und "in Trauer" sind beabsichtigt, um den Lesefluss zu unterbrechen und so anzustauen. Für mich hat das ganze Gedicht den Ton eines Menschen, der seine letzten Worte aushaucht. Die Umstellung "die leise die nacht umschließt" ist für mich rythmisch und inhaltlich bedingt: Die anderen Möglichkeiten "die leise von der nacht umschlossen wird" finde ich da zu passiv, dein Vorschlag "die nacht umschließt sie leise" empfinde ich als zu melodisch-singend und zu feierlich für den doch recht ernüchternden Schluss. Aber ich werd mich - wenn ich noch etwas Zeit finde - nochmal dransetzen. Vielleicht gelingt mir ein besserer Schluss...
Dazu, dass dir die Bilder verbraucht erscheinen, kann ich nicht viel sagen: weder den lauernden "Schatten der nacht" hab ich bis jetzt so oft gehört, noch den "kranken Mond". Die glorreich verlöschende Sonne hat zwar vielleicht schon etwas abgefärbten Charakter, aber für mich ist sie das stärkste Untergangssymbol im ganzen Gedicht - wie eine Kultur in ihrem letzten Stadium nocheinmal das "glorreiche" scheinbar herauskramt, so...
Aber danke für die Kritiken, ich werde sie mir zu Herzen nehmen
mfg, mayhoth
_________________ Es ist nicht wichtig, besser zu sein als andere, sondern besser zu sein, als man selbst gestern war. |
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