Der Junge Mann

[Leo]

Vorweg: Mein erstes Gedicht musste ich in der Schule schreiben. Es waren eigentlich zwei, aber ich habe nur noch eines verfügbar. Die einzige Voraussetzung war, etwas zum Thema "Anstoß" zu schreiben. Also werkelten wir alle drauf los. Jetzt, beim Lesen des Textes fallen mir so einige Hinkelsteine auf, aber lest einfach selbst. Mein Ergebnis nach knapp 90 Minuten war folgendes:

---Der junge Mann---

Ich ging allein Die Straße entlang
Da kam ein Mann
Der Stieß mich an
Sein ernster Blick
Der sagte mir
Komm geh schnell weg
bleib bloß nicht hier!

Wenn sich die Masse zu bewegen anfängt
Dann bete zu Gott
Dir wird nichts geschenkt
Ich bin zu schwach
Sie übersehen mich
Junger Mann, lauf!
Rette dich!

Denn hörst du sie kommen
Dann ist es soweit
Die Masse wie sie läuft
und schreit
Kannst nicht mehr dran denken
Willst keinem
etwas schenken

Das ist der Anstoß
Wenn sich alles bewegt
Der Sturm der Menschen
Sich nicht mehr legt

Irgendwann ist es vielleicht
Vorbei
Mit den Qualen und der Schreierei
Doch wer weis schon
wann es soweit ist
Die Zeit doch jetzt jeder
Vergisst

Die Feinde stehen vor dem Tor
Hangeln sich die Mauern empor
Fallen ein
In das kleine Dorf
Brennen alles nieder
Es geschieht immer
Und immer wieder

Wann hat es denn
Ein Ende?
Wird das Dorf zu einer Legende
Die Menschen
Die dort lebten auch
niederbrennen
in Asch und Rauch

Der junge Mann
Er hat sich gerettet
Wird sanft mit Rücksicht
Eingebettet
Sieht die Ärzte um sich stehen
Betet zu Gott:
Lass mich gehen!

Das ist der Anstoß
Wenn sich alles bewegt
Der Sturm der Menschen
Sich nicht mehr legt


Gruß Leo