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Leg deine Finger dazwischen


 
 
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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag16.10.2008 00:48
Leg deine Finger dazwischen
von Taugenichts
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Leg deine Finger dazwischen











Deine Wunden
Sind so unglaublich schön.
Die Kratzer auf deiner Haut,
wir haben genau die Selben,
nur dass sie bei mir,
auf der Seele liegen.

Nur Dinge,
die einmal kaputt waren,
können wirklich heil werden.
Bitte, lass sie dich nicht,
mit ihrer Heile einlullen.

Press dich zitternd
gegen die Wand,
wühl in dir drin,
bis du einen Funken Leben findest.
Den werden sie
dir nicht nehmen können.

Schau hin,
deine kaputten Stellen,
passen genau in meine.
Du musst nicht makellos sein,
denn genau so,
wie du bist,
bist du wunderschön.

So wunderschön,
dass sie blind werden,
so unglaublich strahlend,
dass kein Gedicht, kein Ton,
kein Lied und keine Liebe,
es je ausdrücken könnten!



_________________
Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag16.10.2008 09:53

von Nina
Antworten mit Zitat

das mag ich sehr, lieber taugenichts,
und ich dachte bei mir:
ja, das ist schön,
das ist schön, wenn jemand keine angst hat,
vor den wunden,
den eigenen und den fremden.
denn oft ist es ja so, dass die menschen davor angst haben,
wenn was kaputt ist oder traurig,
aber man muss davor gar keine angst haben.
du schreibst es schön, beschreibst es schön,
und es gefällt mir bis auf ein paar zeilen,
die ein wenig ungelenk klingen,
aber vielleicht müssen sie ungelenk klingen,
ich weiß es nicht.

Bitte, lass sie dich nicht,
mit ihrer Heile einlullen.


das mag ich nicht besonders,
es ist so alt, so leer, so verbraucht,
wobei ich nichts gegen altes, verbrauchtes, leeres habe,
aber in dem gedicht, diesem gedicht, da passt es nicht so gut,
dass mit dem lullen, und der heile.

das heile klingt komisch und gar nicht heil,
sondern irgendwie, als wäre da ein auto drüber gefahren,
und hat noch ein e rausgepresst am ende.
heile, heile gänschen, aber das meinst du hier nicht
und ich meine das eine heil natürlich nicht,
sondern das andere,
aber das finde ich nicht.

das ist bestimmt ein persönliches gedicht,
ein sehr persönliches, und da kann man dann manchmal
gar nichts mehr ändern,
es muss alles so bleiben,
aber vielleicht kannst du ja das da oben doch ändern,
wenn du es willst.

Press dich zitternd
gegen die Wand,
wühl in dir drin,
bis du einen Funken Leben findest.
Den werden sie
dir nicht nehmen können.


press dich zitternd
gegen die wand,
die wand, die da in dir ist,
und durchstoßen oder überwunden sein möchte.
überwunden, über wunden kann man es tun,
und ein funken leben ist immer da,
aber manchmal ist er versteckt,
oder grad unterwegs
und da denkt man dann: da ist gar kein funke,
ich spüre keinen funken,
es ist alles so schwer, und traurig,
aber das ist es gar nicht.

ganz liebe grüße
nina


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Taugenichts
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 38
Beiträge: 1201



Beitrag16.10.2008 21:16

von Taugenichts
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es ist schön, dass jemand Zugang dazu gefunden hat. Ja es ist ein sehr persönliches Gedicht, ich will es aber trotzdem noch überarbeiten in den nächsten Tagen, weil es mir sehr am Herz liegt.
Zugrunde liegt unter Anderem ein Gedanke, den ich schon lange für mich beschlossen habe:
Dass der Mensch für gewöhnlich in einer sehr kleinen, beschränkten Blase lebt. Einem kleinen Universum, kleinen Welteinheiten. Fernsehserien... jeden Dienstag und Mittwoch, arbeiten gehen, meine Beziehung... aber alles dahinter dringt nicht ins Bewusstsein. Nur Menschen, denen es einmal in ihrem Leben sehr, sehr schlicht ging schaffen es manchmal diese Blase einzureissen und das große Ganze anzuschauen. Die Welt hinter der eigenen, kleinen Welt. Die echte Welt. Die Jahrhunderte und Universen aus gefühlen und Gedanken und was der Mensch ist und was man selber ist...


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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag19.10.2008 09:20

von Nina
Antworten mit Zitat

Lieber Taugenichts,
ja, ich habe einen Zugang zu Deinen Zeilen gefunden. Die Idee, das Gedicht zu überarbeiten finde ich sehr gut und auch die, mit den Welteinheiten. Das erinnert mich an was. Kennst Du Fight Club? Erinnerst Du Dich an die Szene im Flieger, als Edward Norton und Brad Pitt sich kennenlernen?

"Wohin ich auch reise, überall klitzekleines Leben, portonierter Zucker, portionierte Kaffeesahne, eine Kleinstportion Butter, der Mikrowellen-Cordonbleau-Bausatz. Shampoo-Conditioner-Fläschen, Einzelproben Mundwasser, winzige Seifenstücke.

Die Leute, die ich auf jedem Flug kennenlerne, sind portionierte Freunde. Zwischen Start und Landung verbringen wir unsere gemeinsame Zeit – und das wars.“

Bin gespannt auf Dein überarbeitetes Gedicht.

LG
Nina


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