Morgen

[Sol]

[Du bist jetzt im Tag. Bald kommt die Nacht. Wegen dreiBuchstaben ist Globus ein Ort der Rückkehr. Es bringt nicht viel Zeit. Ohne Untertreibung. Mit Fragen nach Antworten. Es ist. Aus Dankbarkeit.]

Da steht ein Baum auf den ich schaue
Nebel bedeckt Boden, bedeckt die Wipfel.
Einem Schatten gleich steht  die Dunkelheit im Nebel.

Ich warte. Ich gehe nicht. Ich weiche nicht.
Ich atme tief.

Wieviel Zeit vergeht, das weiß ich nicht.

Die Luft ist wärmer, die Dunkelheit im Wandel.
Ich blinzele, und sehe den Stamm.

Die Äste breiten sich aus, und dem grau entkommen kleine grüne Blätter.
Jetzt werde ich wärmer.

Meine Füße stehen auf der Erde - und fühlen sich gehalten.
Mein Körper spürt Zerbrechlichkeit, die verletzte rechte Schulter und die verbogene Wirbelsäule.
Blätter fallen zu Boden.Der Nebel zieht weiter.

Graunbraune Erde wird wie größer. Da steht der Baum.

Schönheit und Geheimnis.  
Plötzlich glaube ich, er wäre genauso da ohne mich.

Ich will zu ihm hingehen. Die Nebelwand zieht fort.
Da sehe ich schwarz-grüne Punkte in der Luft, hoch oben.

Der Nebel zieht in den Wald.
Ich bin also auf einer Lichtung.
Und wie still es ist.

Wo sind die Geräusche? Da sind sie.
Ein Klopfen, ein sanftes Rauschen, dreimal Knacken.

Ob Sie mir das glauben werden, dass ich hier bin?
Und wie soll ich es erzählen?

Ein Windstoß packt mich, und ich blicke auf.
Der Baum ist wie eine Tür, seine Farben werden tiefer,
und er steht so klar da.
Sechs Schritte bis zu seinem Stamm.

Trockene Rinde, sie ragt hinein in die Luft.
Ich spüre die Kraft, mit der er steht.

Irgendwas Tolles muss jetzt passieren, denke ich.
Der Wind schiebt sich in meinen Rücken, ich höre genau hin.
Und nichts passiert

[Brynhilda]

Hallo Sol!

Das ist schön.
Das gefällt mir sehr.

Nur solltest du ein wenig auf Grammatik und Orthogrophie achten. Wenn man schreibt, sind diese Dinge enorm wichtig.

Aber das Gedicht ist wirklich sehr schön.

Viele Grüße,
Brynhilda

[Sol]

Liebe Brynhilda,

VIelen Dank für Deine Worte. Bin gerade durch den Internen Thread zum Thema kritik gegangen.
Kennst Du das Buch "Der Weg des Künstlers"?

Nun, mein kleines Künstlerkind, das Worte sehr, sehr gerne hat, ist da sehr schüchtern.

Ich danke für die Worte... meine "Form" wird noch einige Zeit nicht supertoll sein, sondern oft ein einmalig geschriebener Text in Fast-Rohform sein... und irgendwann verändern!

Alles Liebe,
Sol

[Brynhilda]

Hallo Sol!

Da habe ich mch wohl unklar ausgedrückt: Dein Text ist wirklich wunderschön. Den brauchst du nicht mehr zu verändern, weil er sich - zumindest für mich - sehr vollkommen und vollendet zeigt.

Das Buch "Der Weg des Künstlers" kenne ich (noch) nicht.
Ich kenne aber die Fortsetzung "Der Weg des Künstlers im Beruf" von den gleichen Autoren.
Ich finde den Ansatz in diesem Buch sehr schön und habe auch lange Zeit Morgenseiten geschrieben. So habe ich eine Dürreperiode gut überstanden.

Kannst du denn den "Weg des Künstlers" empfehlen?

Viele Grüße,
Ilka

[Sol]

Hallo Brynhilda!

Das Buch "Der Weg des Künstlers" kenne ich (noch) nicht.
Ich kenne aber die Fortsetzung "Der Weg des Künstlers im Beruf" von den gleichen Autoren.
Ich finde den Ansatz in diesem Buch sehr schön und habe auch lange Zeit Morgenseiten geschrieben. So habe ich eine Dürreperiode gut überstanden.

Kannst du denn den "Weg des Künstlers" empfehlen?


Nun, das war ja eine schnelle Antwort!
Ich kann es sehr empfehlen, es ist vielleicht am "passendsten" für Menschen, die Kreativität an sich, die Natur und den Sinn dessen tiefer ergründen wollen. Sei es, weil sie sich danach sehnen, oder weil sie es schon so lange begleitet.
Es kann auch sehr interessant sein, um eine gewisse Perspektive für die "ungehobelten" (Im wahrsten SInne des Wortes) Beiträge von jungen Dichtern (wie alt die Menschen sind, weiß ja keiner).
Die Ausgangsthese ist, dass jeder kreative Ausdruck vom inneren Kind (das wir mal waren, und ewig bleiben) stammt, dass wir mit Kinderaugen Dinge erschaffen.

Und wir können uns um das Kind gut kümmern, lernen, es zu nähren, mit ihm zu spielen und ihm Zeit zu gönnen, oder eben nicht. Das heißt, es vernachlässigen, ignorieren.
Darüber hinaus hat das Kidn in uns ja auch ganz verschiedene Erfahrungen gemacht, und so ist es mitunter ein weiter Weg zurück, sich anderen zu zeigen!

Ich glaube, dass dieses Forum eine fantastische Plattform dafür bietet, dass sich dieser Prozess vollzieht.
Nun ja!

Eine Freundin von mir, die Tänzerin ist, hat das grundständige BUch sehr genossen. Es ist weniger auf Übungen (obwohl davon auch viele beschrieben sind), als mehr die Kreativität-Spiritualität Beziehung, der Sinn von Ausdruck und die Verantwortung gegenüber der Gesundheit unseres Selbst (und solche DInge).

Sol

Es macht mich froh, das zu lesen, dass dir der Text gefällt!