Irgendwo in London

[Taugenichts]

Ich möchte doch einmal wieder einen der besseren veröffentlichen, sonst nimmt das mit den schlechten Prosa-Texten überhand.





Irgendwo in London











Marcellinho trank seinen täglichen Assam.
Dampf stieg in kleinen Kringeln aus der weissen Porzellan Tasse, formte kleine Figuren und verflüchtigte sich.
Er genoss den kräftigen Geruch, gab zwei Stück braunen Kandis in die Tasse und beobachtete dann wie sie sich langsam in süßen Schlieren im Tee auflösten.
Während er die langen Enden seines Kaiser-Wilhelm Bartes zwirbelte betrat eine schlanke Frau in einem weinroten, langen Kleid das Zimmer.
"Möchtest du einen Tee, Darling?"
Sie wirkte unschlüssig, nickte dann aber.
"Zucker und Milch?"
"Nur Zucker bitte." Antwortete sie mit einem Lächeln.
"A pleasant choice my dear."
Er grinste auf eine anzügliche Art und Weise und das Lächeln der Dame rutschte zwei Oktaven tiefer.
Schweigen füllte den Raum. Die Sekunden tickten davon, dass es schien, als könnte man den goldgerahmten Bildern an den Wänden beim Staub ansetzen zusehen.
Der barocke Vorhang vor den Fenstern wehte leicht im Wind, dann schlug die große, antik aussehende Standuhr drei Mal.
"Worauf warten wir?" Fragte die Dame.
"Ich weiss nicht, vielleicht auf Godot?"
Aber auch dieser Scherz glitt an ihrem regungslosen Gesicht ab, wie Regen an einem schwarzen, englischen Schirm.
"Nebenbei, wo wir schon gemeinsam diesen Tee geniessen, wie heissen Sie eigentlich Madame?"
Die Starre ihres Gesichtes wurde noch regungsloser, dann stahl sich wieder dieser Ausdruck von Unsicherheit darauf.
"Ich, ich weiss es nicht."
"Um ehrlich zu sein, weiss ich nichteinmal, wo ich bin oder warum genau ich hier bin. Bei ihnen."
"Das zumindest weiss ich. Wir befinden uns im Herzen Londons, umzingelt, von großen roten Bussen und schwarzen Regenschirmen, in meinem exquisit eingerichteten Apartment."
"Und wo genau in London?"
"In London eben."
Darauf folgte wieder Schweigen, dass sich langsam zu Langeweile verdichtete. Der Tee war ausgetrunken, die Uhr hatte noch zweimal das Vergehen der Zeit verkündet und nichts war geschehen.
"Sollten wir nicht irgendetwas tun?"
*So weit hab ich noch nicht nachgedacht.*
"Wer hat das gesagt?" Fragten Marcellinho und die Dame wie aus einem Mund.
"Waren Sie das?"
"Nein, Sie?"
"Nein."
"Das ist gruselig, ich finde das alles sehr merkwürdig."
Marcellinho zwirbelte energisch an seinem Bart, tiefe Furchen des Nachdenkens auf seiner Stirn.
*Macht doch erstmal, was ihr wollt. Ich spring dann einfach dazu, einverstanden? Das funktioniert schon, ihr müsst nur mitmachen.*
"Ich mache gar nichts, ich weiss ja nichteinmal wie ich heisse."
*Du heisst. Lass mich nachdenken. Elisabeth.*
"Ich mache trotzdem nichts. Das ist doch grotesk!"
"In diesem Punkt kann ich der Madame nur zustimmen."
Wieder senkte sich Stille über das Zimmer.
Zeit sickerte durch die Fußbodendielen wie Sirup, die Bilder waren Bilder, Marcellinhos Bart wehte erhaben in einem Luftzug und Elisabeth starrte stur in die Luft.
"Ich verlange zu wissen was hier vorgeht." Unterbrach sie energisch die Ereignislosigkeit.
"Auf der Stelle."

[MosesBob]

Moin Taugenichts!

[Lia]

Hallo Taugenichts,

sehr poetisch dein Dialog! Mich hat auch nur ein Satz gestört, und zwar der der selbe, den auch Moses Bob nannte.  

[Taugenichts]

Natürlich war das nicht das Ende.
Ohne zu viel zu verraten bin die dritte Stimme ich und in Folge der Geschichte wird sich herrausstellen, dass diese beiden Figuren nicht sonderlich willig sind, zu tun, was ich ihnen sage ^^
Das mit dem anzüglich ist ein bissch schwach, ich werde sehen, ob sich das verändern lässt!

[Münsch]

Hallo Taugenichts!

Die Idee dahinter finde ich ziemlich gut! Bin gespannt, wie sich das Trio noch entwickeln wird.

Gefällt mir gut und ich möchte gerne weiterlesen.

Es grüßt der Münsch

[Lia]

wo gehts weiter ?
Geht die Geschichte weiter?
Ich warte