Kurztext: Apokalypse

[Lesehoernchen]

Apokalypse

Die Stadt hört, noch grollt der Weltuntergang in der Ferne. Die Menschen stehen sich im Weg, im Haus, auf der Straße. An der Ecke nur Einer nicht, der hält noch die Zeitung und liest.
„Die Sirene schrillt, es tönt die Welt und der kleine Mensch rennt und fällt. Er läuft geschwind im Kreis, bis ihn die Erkenntnis grüßt. Nun fehlt der Kopf.“
Die Frau hebt das Kind hinauf, es schützt sie vor der Sonne. Nur vor dem Beben nicht. Die Menge wackelt, nur Einer nicht. Er liest:
„Das Staatsgebäude ist hinüber. Der Schutt färbt den Kleinen weiß und mit Freude fallen sie sich in die fahlen Arme. Die Welt bricht auf. Der Schlund weiß nicht recht zu unterscheiden. Groß und klein fallen hinein.“
Die Häuser zittern und ein Gebet im Chor färbt die Wangen der Menschen rosa. Das Kind unter der Sonne ist nur rot.
„Wie nun? Wohin nun? So lest doch weiter“, fordert man den Zeitungsleser auf.
Die Menge vollführt einen gejagten Tanz hin zur Mitte. Dort spielen die Kinder mit den Kieselsteinen und werfen nach einer Taube. Diese fliegt gen Himmel, nur die Erde bleibt und bebt.
„Der einzige Weg ist der Mut, ein Mensch zu sein. Ein wahrer Mensch.“
Die Menge tobt und schreit: „Wir sind doch Menschen!“ Dem Leser wird es eng um Bein und Herz.
Er lächelt wohl und breitet die Arme aus, ein kleines Tintenfass fällt neben ihn hin. Eine alte Frau bemerkt es zuerst, dann die ganze Welt:
„Die Zeitung ist falsch, ja, er hat sie selbst geschrieben. Bestraft ihn und nehmt sein Leben.“
Die Angst der Menge ist ein Blitz ohne Donner. Sie fährt in den Leser und zermalmt ihn mit Füßen.
Nun beginnt der Schlund die Stadt zu verschlingen. Es sind ja doch keine Menschen darin.

[Uenff]

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Der Schreibstil hat etwas surreales an sich.
Nur zwei Sachen:

[Gast]

[Lesehoernchen]

hallo ihr beiden. es freut mich, dass mein text ankommt.
genau wie krevin es meint, wird die stadt eben ob ihrer unmenschlichkeit verschlungen.

es war absicht, dass sich der erste satz reimt. ich werd mir überlegen den 2 . auch noch in einen reim zu schreiben.

hm...

nachdenkliche liebe grüße

[Maria]

Der Text hat etwas echt Erdrückendes, Sonderbares...
Find ihn richtig gut.

Mehr wollte ich garnicht hierlassen