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ist das schlüssig, oder nicht nachvollziehbar?


 
 
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Zaine
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Beiträge: 40



Beitrag19.08.2008 14:09
ist das schlüssig, oder nicht nachvollziehbar?
von Zaine
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ich habe angefangen, ein längeres projekt zu schreiben und habe aber angst, dass alles recht unschlüssig ist, bze, dass man die taten und situationen nicht nachvollziehen kann und nur fragenzeichen in den gesichtern der lesenden verursacht, daher stell ich hier mal den anfang rein und ich hoffe ihr könnt mir sagen ob es okay ist...?

In den meisten Städten Elaisias, in denen ich die kostbaren Jahre meiner Zeit zubrachte, hatte ich immer ein Gefühl von Fremdheit. Dabei war die Länge der verbrachten Zeit in den Städten unwichtig. Ich blieb an vielen Orten länger als ich wollte, schon allein um ihnen eine Gelegenheit zu geben, mir ein Wohlgefühl zu verleihen. Doch immer war meine Seele rastlos und mein Körper musste ihr folgen.
Nun ist meine Hülle zu alt um dem Ruf meiner Seele nach zu eilen, also ging sie ohne mich und hinterließ das einzig Materielle, das ich nunmehr besitze, meinen Körper.

Bis ich sieben Sommer zählte, lebte ich mit meinem Vater, meinen zwei älteren Schwestern und einer jüngeren in Kobe. Die meisten Menschen in dieser Gegend verdienten ihr Geld mit Hilfe der Landwirtschaft, und meine Familie war nichts Besonderes, als dass ich hätte sagen können, sie täte es nicht.
Mein Vater liebte Pferde und wie es das Schicksal so wollte, fiel er während eines Ausritts von Maili und starb also zwei Jahre nachdem unsere Mutter uns im Kindbett verlassen hatte. Meine älteste Schwester, Lamya, war fünfzehn und fühlte sich für uns verantwortlich. Nähere Verwandte hatten wir keine, zumindest keine, von denen wir wussten.. Vier Mädchen können alleine keinen Hof bewirtschaften, das war sogar mir in meinem zarten Alter klar. In den Zeiten, in denen wir lebten, war es häufig so, dass sich Menschen auf Wanderschaft begaben. Doch niemals hatte man vier Mädchen losziehen sehen. Bis zu meinem siebten Geburtstag, als Vaters Seele von den höheren Mächten willkommen geheißen und sein Körper, zum dank und damit die Götter frei über seine Seele verfügen konnten, verbrannt wurde. Wenn das Fleisch noch existiert, gibt es keine Freiheit und keine Möglichkeit auf Wiedergeburt.
Als wir mit Vaters geliebten Pferden den Hof verließen, drehte zumindest ich mich noch einmal um und sah den Rauch emporsteigen, was für mich etwas tröstliches hatte. Sein Geschenk bekam ich an diesem Tag von meiner zweiten Schwester, Houri. Sie wusste schon immer um alle Geheimnisse im Haus und der Familie und wusste, was er mir schenken wollte und wo es versteckt war. So bekam ich von ihm eine liebevoll hergestellte hölzerne Puppe nach seinem Tod. Natürlich hatte mein Vater sie selbst geschnitzt. Ich klemmte sie unter den Gürtel, der mein Leinenkleid zusammen hielt, damit sie ja nicht verloren gehe. sie war schon zu diesem Zeitpunkt mein größter Schatz und sollte es darüber hinaus auch bleiben.
Unser Aufbruch war eigentlich schlechter geplant als er hätte sein sollen. Alles, was uns wertvoll erschien, stopften wir in irgendwelche Beutel und ließen sie von Maili tragen. Wir suchten recht viel Essbares zusammen, und auch das wurde auf unserem Packpferd festgemacht. Weder ich, noch meine jüngere Schwester, Shula, konnten bereits alleine reiten, also stieg ich zu Houri und die anderen beiden ritten zusammen auf einem Pferd. Die Menschen aus unserem Dorf brachten uns nur Mitleid entgegen als wir sie verließen, welches wohl schon verflogen war, als wir auf der Straße bereits nur noch kleine Punkte ausmachten.
Natürlich bergen viele Wege gefahren, Lamya wusste das wohl, ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Damals lebte ich viel in der Gegenwart. Keine Gedanken an Zukunft, oder allzu viele an die Vergangenheit hielten sich länger bei mir auf, schnell flogen sie wieder fort, um einem anderen Menschen das Leben etwas schwerer zu machen.
Nach einem langsamen Zweitagesritt kamen wir an einem größeren Ort an, Brent. Es war das erste mal, dass ich so einen großen Ort sah, meine beiden größeren Schwestern waren schon einmal hier gewesen, aber auch Shula, mit ihren zarten fünf Jahren damals, schien überwältigt angesichts der Menschenmassen. Ich muss anmerken, dass dieser Ort wirklich nicht groß war, noch nicht einmal eine kleine Kleinstadt. Aber ich war arm an Erfahrungen und für mich schien noch vieles ein Wunder zu sein.
Falls ich damals mit meinen sieben Jahren irgendwelche Erwartungen an meine Schwester oder an diesen Ort hatte, so weiß ich sie nicht mehr. Lamya kaufte, von unseren sicherlich geringen Vorrat an Geld, bei einem der Marktstände etwas zu essen und feilschte noch ordentlich. Sie kaufte woanders bessere, schwerere Stoffe, um uns bei schlechtem Wetter besseren Unterschlupf zu bieten wenn wir unterwegs waren. Ich war währenddessen mit Houri unterwegs. Viel gab es in Brent nicht zu sehen. Die Hütten der Bewohner waren einfach gehalten und die meisten gingen, wie in meinem Heimatdorf, der Landwirtschaft nach. Wir blieben nicht lang. Nachdem Lamya alles erledigt hatte, machten wir uns wieder auf den Weg. Als Kind hat man eigentlich viele Fragen, und ich hatte sie auch, war aber viel zu sehr damit beschäftigt, alles in mich hinein zu saugen, was es zu entdecken gab. Meine kleine Schwester war da anders. Sie fragte ständig irgendetwas, und dabei war es ihr auch egal, wen sie ansprach und ob das überhaupt Sinn machte. Als sie sich aber bei meiner großen Schwester erkundigte, wo wir denn nun hin wollten und was sie vorhabe, fand ich diese Frage zum ersten mal überhaupt nicht überflüssig und wartete gespannt auf die Antwort.

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Münsch
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Beitrag19.08.2008 14:55

von Münsch
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Hallo Zaine,

kurze Frage: hast du nur Interesse an Antworten zur Nachvollziehbarkeit oder generell an Textarbeit?

Wenn letzteres, dann kann ich mir heute oder morgen den Text gerne mal "umfangreicher" anschauen.

Viele Grüße vom eiligen Münsch


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Zaine
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Beitrag19.08.2008 16:59

von Zaine
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hey, ich bin für jede kritik dankbar und froh wenn du das machst=)

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Münsch
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Beitrag19.08.2008 21:27

von Münsch
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Hallo Zaine,

ich habe meine Anmerkungen zu den ersten drei Absätzen eingefügt. Grün bedeutet gestrichen und das in Rot habe ich dazugefügt. Erst mal nur soviel, damit du sehen kannst, ob dir das was bringt oder ob ich dir viel zu sehr in deinen Töpfen rühre. Wenn ja, sag mir das bitte.

Bezüglich der Glaubwürdigkeit: Deine Geschichte spielt ja einer fantastischen Vergangenheit. Die gesellschaftliche Einschätzung der Frau als weniger selbständiges Wesen scheint sich nicht von der realen Vergangenheit zu unterscheiden. Deshalb ist es schon erstaunlich, dass sich diese vier Kinder/Jugendliche alleine auf den Weg machen. Vielleicht wäre es besser, wenn Lamya sich an einen Onkel/Großvater etc. erinnert, von dem die Eltern erzählt haben und zu dem sie sich jetzt auf die Reise machen oder dass sie direkt in die Hauptstadt wollen, um dort Arbeit zu finden. Generell muss ich aber sagen, dass ich deinen Stil mag. Ich kann es nicht genau festmachen, aber wenn ich deinen Text lese, habe ich den Eindruck, er würde von etwas Kühlem, Blauen durchweht und das gefällt mir.

Viele Grüße, Münsch


In den meisten Städten Elaisias, in denen ich die kostbaren Jahre meiner Zeit zubrachte (besser: in den ich meine kostbare Zeit verbrachte oder: in denen ich kostbare Lebensjahre verbrachte – verbrachte finde ich besser, zubrachte hat so etwas von „vergeudet“ - vielleicht willst du aber auch genau das ausdrücken), hatte ich immer ein Gefühl von Fremdheit. Dabei war die Länge der verbrachten Zeit  in den Städten unwichtig. (zweimal hintereinander „ver- bzw. zugebrachte Zeit“ und „Städte“. Besser: Dabei war die Dauer meines Aufenthaltes unwichtig) Ich blieb an vielen Orten länger, als ich wollte, schon allein um ihnen eine die Gelegenheit zu geben, mir ein Wohlgefühl zu verleihen. Doch immer war meine Seele rastlos und mein Körper musste ihr folgen.
Nun ist meine Hülle zu alt, um dem Ruf meiner Seele nach zu eilen, also ging sie ohne mich und hinterließ das einzig Materielle, das ich nunmehr noch besitze, meinen Körper (Ist die Erzählerin tot? Diese Stelle hinterläßt diesen Eindruck).

Bis ich sieben Sommer zählte, lebte ich mit meinem Vater, meinen zwei beiden älteren Schwestern und einer jüngeren der jüngsten, Shula, in Kobe.(Hier kannst Du ruhig schon einen Namen der Schwestern einbringen. Ich habe Shula genommen, weil sie wahrscheinlich zu ihrer jüngsten Schwester die zärtlichste Zuneigung empfindet und sie deshalb als erste benennen würde). Die meisten Menschen in dieser Gegend verdienten ihr Geld mit Hilfe der Landwirtschaft, und meine Familie war nichts Besonderes, als dass ich hätte sagen können, sie täte es nicht. (Der Satz ist ab: „und meine Familie“ ein bißchen  umständlich. Vielleicht: und meine Familie tat es ihnen gleich. Wir waren nichts Besonderes.)
Mein Vater liebte Pferde und wie es das Schicksal so wollte, starb er auch durch sie. Er fiel bei einem wilden Ausritt von seiner Stute Maili, als diese vor einem Hindernis scheute. Unsere Mutter hatte uns nur zwei Jahre früher im Kindbett verlassen. (Etwas umgeschrieben, klingt m.M.n. etwas gefälliger. Das Maili ein Pferd ist, würde ich irgendwie einbauen – schlechte Menschen wie ich könnten sonst auf andere Gedanken kommen ) fiel er während eines Ausritts von Maili und starb also zwei Jahre nachdem unsere Mutter uns im Kindbett verlassen hatte. Meine älteste Schwester, Lamya, war gerade fünfzehn geworden und fühlte sich von nun an für uns verantwortlich.


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Zaine
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Beitrag20.08.2008 11:38

von Zaine
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hallo, vielen dank erstmal für deine hilfreichen tipp, habe viele davon umgesetzt.

zum thema ob die erzählerin tot ist: eigentlich wollte ich dem leser nur das gefühl vermitteln, dass sie ein leeres leben führt in dem sie keinen sinn mehr sieht... ALso ist sie ganz klar eigentlich nicht tot^^° und ich möchte diese textstelle eigentlich auch so lassen...

zum thema wanderschaft: also lamya hat eine vorstellung, die hauptstadt, weshalb, wird aber erstmal nciht verraten...

so, und nun hier der geänderte text:

In den meisten Städten Elaisias, in denen ich die kostbaren Jahre meiner Zeit verlebte, hatte ich immer ein Gefühl von Fremdheit. Dabei war die Dauer meines Aufenthalts unwichtig. Ich blieb an vielen Orten länger als ich wollte, schon allein um ihnen die Gelegenheit zu geben, mir ein Wohlgefühl zu verleihen. Doch immer war meine Seele rastlos und mein Körper musste ihr folgen.
Nun ist meine Hülle zu alt um dem Ruf meiner Seele nach zu eilen, also ging sie ohne mich und hinterließ das einzig Materielle, das ich noch besitze, meinen Körper.

Bis ich sieben Sommer zählte, lebte ich mit meinem Vater, meinen beiden älteren Schwestern und der jüngsten, Shula, in Kobe. Die meisten Menschen in dieser Gegend verdienten ihr Geld mit Hilfe der Landwirtschaft, und meine Familie war nichts Besonderes, als dass ich hätte sagen können, sie täte es nicht.
Mein Vater liebte Pferde und wie es das Schicksal so wollte, fiel er während eines Ausritts von seinem Lieblingspferd, Maili, und starb also zwei Jahre nachdem unsere Mutter uns im Kindbett verlassen hatte. Meine älteste Schwester, Lamya, war gerade fünfzehn geworden und fühlte sich nun für uns verantwortlich.


alles kursive habe ich geändert... ich würdem ich freuen, wenn du mir auch beim rest des textes deine meinung sagst=)


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Münsch
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Beitrag20.08.2008 20:03

von Münsch
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So, hier noch der Rest. Sind wirklich keine großen Sachen, finde ich. Ich hoffe, es hilft wieder und ich freue mich, weiteres zu lesen. Wenn du sagst, es wird ein längeres Projekt, woran genau denkst du? Einen Roman, mehrere Bände, eine längere Kurzgeschichte? Erzähl mal! *neugier*

Viele Grüße vom Münsch

Nähere Verwandte hatten wir keine, zumindest keine, von denen wir wussten. Vier Mädchen können alleine keinen Hof bewirtschaften, das war sogar mir in meinem zarten Alter klar. In den Zeiten, in denen wir lebten, war es häufig so, dass sich Menschen auf Wanderschaft begaben, doch Doch niemals hatte man vier Mädchen losziehen sehen. (Hier gibt sich durch die Kommasetzung ein stärkerer Sinnzusammenhang zwischen den beiden Sätzen).

Bis zu meinem siebten Geburtstag, als Vaters Seele von den höheren Mächten willkommen geheißen und sein Körper, zum Dank und damit die Götter frei über seine Seele verfügen konnten, verbrannt wurde. Wenn das Fleisch noch existiert, gibt es keine Freiheit und keine Möglichkeit auf Wiedergeburt.

Als wir mit Vaters geliebten Pferden den Hof verließen, drehte zumindest ich mich noch einmal um und sah den Rauch emporsteigen, was für mich etwas tröstliches hatte. Sein Geschenk bekam ichgab mir an diesem Tag von meiner zweiten Schwester, Houri. Sie wusste schon immer um alle Geheimnisse im Haus und der Familie und wusste, was er mir schenken wollte und wo es versteckt war. So bekam ich noch nach seinem Tod von ihm eine liebevoll hergestellte hölzerne Puppe. Natürlich hatte mein Vater sie selbst geschnitzt. Ich klemmte sie unter den Gürtel, der mein Leinenkleid zusammen hielt, damit sie ja nicht verloren gehe. sSie war schon zu diesem Zeitpunkt mein größter Schatz und sollte es darüber hinaus auch immer bleiben.
Unser Aufbruch war eigentlich schlechter geplant als er hätte sein sollen. Alles, was uns wertvoll erschien, stopften wir in irgendwelche Beutel und ließen sie von Maili tragen. Wir suchten recht viel Essbares zusammen, und auch das wurde auf unserem Packpferd festgemacht. Weder ich, noch meine jüngere Schwester, Shula, konnten bereits alleine reiten, also stieg ich zu Houri und die anderen beiden ritten zusammen auf einem Pferd. Die Menschen aus unserem Dorf brachten uns nur Mitleid entgegen, als wir sie verließen, welches wohl schon verflogen war, als wir auf der Straße bereits nur noch kleine Punkte ausmachten.

Natürlich bergen viele Wege gGefahren, Lamya wusste das wohl, ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Damals lebte ich viel in der Gegenwart. Keine Gedanken an Zukunft, oder allzu viele an die Vergangenheit hielten sich länger bei mir auf, schnell flogen sie wieder fort, um einem anderen Menschen das Leben etwas schwerer zu machen.

Nach einem langsamen Zweitagesritt kamen wir an in einen größeren Ort an, namens Brent. Meine beiden größeren Schwestern waren schon einmal hier gewesen, aber Shula und ich waren überwältigt angesichts der Menschenmassen, die sich durch die Straßen von Brent schoben. Ich muss anmerken, dass dieser Ort wirklich nicht groß war, noch nicht einmal eine kleine Kleinstadt. Aber ich war arm an Erfahrungen und für mich war schien noch vieles ein Wunder. zu sein.
Falls ich damals mit meinen sieben Jahren irgendwelche Erwartungen an meine Schwester oder an diesen Ort hatte, so weiß ich sie nicht mehr. Lamya kaufte, von unseremn sicherlich geringen Vorrat an Geld, bei einem der Marktstände etwas zu essen und feilschte noch ordentlich. Sie kaufte woanders auch besseregute, schwerere Stoffe, um uns auf unserem Weg bei schlechtem Wetter besseren Unterschlupf zu bieten wenn wir unterwegs waren. (Da in dem Text bisher noch keine Stoffe erwähnt wurde, ist es besser, keinen Bezug zu setzen: "bessere, schwerer Stoffe")

 Ich war währenddessen mit Houri unterwegs. Viel gab es in Brent nicht zu sehen. Die Hütten der Bewohner waren einfach gehalten und die meisten gingen, wie in meinem Heimatdorf, der Landwirtschaft nach. Die Bewohner lebten in einfachen Hütten und gingen, wie in meinem Heimatdorf, der Landwirtschaft nach.
(Hier habe ich den Satz etwas umgestellt, weil man in der ursprünglichen Form auch verstehen könnte, dass die Hütten der Landwirtschaft nachgingen)
Wir blieben nicht lang. Nachdem Lamya alles erledigt hatte, machten wir uns wieder auf den Weg. Als Kind hat man eigentlich viele Fragen, und ich hatte sie auch, war aber viel zu sehr damit beschäftigt, alles in mich hinein zu saugen, was es zu entdecken gab. Meine kleine Schwester war da anders. Sie fragte ständig irgendetwas, und dabei war es ihr auch egal, wen sie ansprach und ob das überhaupt Sinn machte. Als sie sich aber bei meiner großen Schwester erkundigte, wo wir denn nun hin wollten und was sie vorhabe, fand ich diese ihre Frage zum ersten mal überhaupt nicht überflüssig und wartete gespannt auf die Antwort.


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Beitrag21.08.2008 13:15

von Zaine
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ah, vielen dank für deine verbesserungsvorschläge=)

was die definition von "größeres projekt" angeht, so bin ich mir selber noch nicht sicher wie lang das wird... hab ne grobe story im kopf... aber um ehrlich zu sein, mache ich es etwas von meinem durchhaltevermögen abhängig, ich miuss nämlich zugeben, das ist mein großes laster...^^°
aber wenn interesse bsteht, poste ich natürlich gerne auch noch den weiteren verlauf der geschichte;)


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Beitrag21.08.2008 21:09

von Münsch
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Zitat:
ah, vielen dank für deine verbesserungsvorschläge=)

Gerne!

Zitat:
aber um ehrlich zu sein, mache ich es etwas von meinem durchhaltevermögen abhängig, ich miuss nämlich zugeben, das ist mein großes laster.


Hm - kommt mir so bekannt vor ...  Sad

Zitat:
aber wenn interesse bsteht, poste ich natürlich gerne auch noch den weiteren verlauf der geschichte;)


Also wegen meiner einer: Immer her damit!

Es grüßt der Münsch


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Zaine
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Beitrag22.08.2008 18:05

von Zaine
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ich dachte mir, ich poste jetzt mal das nächste stück, dass die vier mädchen hinter sich briongen=)


Alesia sollte unser großes Ziel werden, die Hauptstadt von Elaisia. Ich glaube, keine von uns verstand damals die Beweggründe meiner großen Schwester, aber ebenso maß es sich keiner an, ihren Entschluss in Zweifel zu stellen. Sie war nun das Oberhaupt der Familie und wir hatten ihr zu folgen. Unser Heimatdorf befindet sich im Süden dieses Landes, während die Hauptstadt im Norden zu finden ist. Also hatten wir einen langen Weg vor uns, obgleich Elaisia kein großes Land ist.
Sehr viel Zeit meines Lebens verbrachte ich somit auf den Wegen, die Städte und Dörfer miteinander verbanden. Lamya besaß etwas von der alten Magie, zu wenig um sich einen Mentor suchen zu dürfen, zu viel um es zu ignorieren. Im Selbststudium lernte sie wie man sich schützt, nun kam uns dies zugute. Diebe und anderes Gesindel befanden sich öfter auf den Straßen als wehrlosen Menschen lieb ist. Wenn sich uns also jemand mit fragwürdigen Absichten näherte, so beschwor Lamya die Schutzmagie herauf, die sich wie eine zweite, leuchtende Haut um unsere Körper legte, zu viel mehr war sie ohnehin nicht fähig, aber es sollte uns auch erst einmal reichen.
Von Brent aus ritten wir zum nächsten Fluss. Unsere wenige Kleidung, die wir besaßen, musste gesäubert und unser Wasservorrat aufgefüllt werden. Die Temperaturen ließen es zu, dass wir uns einfach unserer Sachen entledigten und ins Nass sprangen. Shula und ich gaben uns wilden Wasserspielen hin. Leider endeten sie wie in der Vergangenheit mit Tränen und ich hatte die Aufgabe, meine kleine Schwester trösten, wobei ich mich wohl groß fühlen sollte, es aber nicht tat. Shula war schon immer das zarteste Mädchen unserer Familie. Im Nachhinein weiß ich über mich selbst, dass ich Shula wirklich liebte, mir ihre offensichtliche Schwäche jedoch unangenehm war.
Es wurde der ausgelassenste Tag seit Langem. Wir blieben sogar noch einen weiteren und zogen dann schleppend los, zur ersten Stadt die ich in meinem Leben sehen sollte, Ainhoa. Mehrstöckige Steingebäude ragten in meinen Kinderaugen fast bis zum Himmel. Den Kopf in den Nacken geworfen und mit offenem Mund standen vor allem Shula und ich vor den großen Häusern. In einer Stadt ist es sehr laut und somit hörte ich das unaufhörliche Geplapper meiner kleinen Schwester nicht. Houri war ebenfalls sehr beeindruckt von der Stadt. Es gab nicht nur Stände, die etwas verkauften, sondern richtige, feststehende Läden, die ihre Waren anboten. Mit Houri an der Hand ging ich zum erstbesten Geschäft und durchschritt selbstbewusst die Tür. Meine Schwester hielt mich nur halbherzig zurück, da sie selbst vor Neugier zerfressen war. Der Laden war dunkel und roch etwas moderig, doch das einzige was ich beängstigend fand, war diese drückende Stille, die mir eindeutig zu Nahe kam. Wie gesagt, Städte sind laut und die Atmosphäre dieses Ladens passte nun überhaupt nicht zum Rest des Ortes. Zuerst wollte ich ihn fluchtartig verlassen, aber Houri war so gebannt von allem, dass ich sie nicht mitziehen konnte, alleine zu gehen traute ich mich nicht.  
Ich hörte Schritte und drehte mich um. Ein Mann, der mir damals recht alt erschien, tauchte vor mir auf. Er war aber sicherlich nicht älter als Anfang zwanzig. Er fragte überraschend freundlich was er für uns tun könne, und Houri geriet ins Stottern. Das tat sie nur wenn sie etwas nicht sofort verstand. Das machte mir damals ein ungutes Gefühl und ich wollte sie fragen, was denn los sei. Aber da warf sie sich schon mit all ihrer Kraft auf den Mann und versuchte seine Hände festzuhalten, wohl um ihn so zu überwältigen. Natürlich hat ein zwölfjähriges Mädchen keine Möglichkeit auf Sieg bei einem erwachsenen Mann im Zweikampf und so wurde sie recht schnell überwältigt. Ich stand da, im zerschlissenen Leinenkleid, um das ich meine Hände geklammert hielt, und mit Tränen in den Augen. Nicht weil ich traurig war, sondern weil ich nicht verstand, was gerade geschehen war. Meine Schwester wurde in einen anderen Raum gebracht. Andere siebenjährige Kinder wären wohl geflohen, aber mein Name ist nicht umsonst Flannery, ich ging selbstbewussten Schrittes hinter den anderen beiden her, nur meine Tränen hätten mich verraten, hätte mich jemand beachtet.


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