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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 289 Wohnort: Regensburg
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S 20.08.2008 14:10
von schreibsucht
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben: | An dieser Stelle will ich nur mal erwähnen: Ich schreibe mit der Hand. Ich schreibe alles, was ich schreibe, erst mit der Hand (oder auch mal mit der Schreibmaschine) vor, und dann schreibe ich es am PC ab.
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Geht mir ähnlich. Obwohl ich nicht darauf bestehe, alles erstmal mit der Hand zu schreiben, mache ich es trotzdem meistens so. Man denkt wesentlich intensiver über das nach, was man da zu Papier bringt, als wenn man es gleich mit einem Schreibprogramm verfassen würde. Bei mir ist das Abtippen dann meistens auch schon die erste Mini-Überarbeitung.
Außerdem ist es psychologisch nicht ungeschickt: Wenn man lang genug mit dem Abtippen wartet, macht die Anzahl der Seiten einen viel größeren Sprung nach oben.
Jetzt aber noch zum Threadthema:
Wär das schön, wenn ich es mal wieder schaffen würde, ein tägliches Schreibpensum einzuhalten. Ich hab das schon mal gemacht. Eine Seite täglich, ging auch zunächst ganz gut. Nur hat sich dann herausgestellt, dass ich mir diese eine tägliche Seite zu einer Zeit vorgenommen hatte, als es mit dem Schreiben relativ leicht gegangen ist.
Naja, werd das mal wieder versuchen. Da ich ernsthaft vorhabe, irgendwann davon zu leben, muss ich mich sowieso daran gewöhnen. Und so schlimm ist es auch nicht, nur extrem anstrengend.
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1610 Wohnort: Wien, Ottakring
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20.08.2008 14:32
von pna
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Ein Schriftsteller zum anderen: "Na, wie geht´s dir heute? Was geschrieben?"
Der andere, müde: "Ja. Drei Worte!"
Der Schriftsteller: "Aber ds ist doch gut. Ich meine ... bei dir!"
"Ja schon. Aber ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge!"
lg/Peter
_________________
Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett) |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 289 Wohnort: Regensburg
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S 21.08.2008 14:37
von schreibsucht
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pna hat Folgendes geschrieben: | Ein Schriftsteller zum anderen: "Na, wie geht´s dir heute? Was geschrieben?"
Der andere, müde: "Ja. Drei Worte!"
Der Schriftsteller: "Aber ds ist doch gut. Ich meine ... bei dir!"
"Ja schon. Aber ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge!"
lg/Peter |
Hehe!
Von James Joyce erzählt man sich ja folgende Anekdote:
Ein Freund soll ihm eines Tages begegnet sein, als Joyce völlig aufgelöst war. Auf die Frage, was denn los wäre, meinte Joyce, er hätte zwar den ganzen Tag gearbeitet, aber dabei nur einen einzigen Satz produziert. Auf die Erwiderung seines Freundes, dass das doch besser als gar nichts wäre, soll Joyce dann gesagt haben: "Ja, aber die Wörter sind noch nicht in der richtigen Reihenfolge."
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1610 Wohnort: Wien, Ottakring
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21.08.2008 15:57
von pna
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Ich glaube, so wie Du die Geschichte erzählst, hab ich sie auch gelesen, in Stephen Kings Vom Leben und Schreiben :_)
lg/Peter
_________________
Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett) |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 289 Wohnort: Regensburg
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S 21.08.2008 20:35
von schreibsucht
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pna hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, so wie Du die Geschichte erzählst, hab ich sie auch gelesen, in Stephen Kings Vom Leben und Schreiben :_)
lg/Peter |
Servus Peter!
Nur dass ich das Buch von King nie gelesen habe. Ich habe aber auch keine Ahnung, woher ich die Geschichte kenne.
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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Viktoria Gänsefüßchen
Beiträge: 36 Wohnort: Hamburg
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08.09.2008 20:04
von Viktoria
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Sich selbst ein Pensum setzen?
Das funktioniert bei mir nicht.
Ich schreibe Geschichten, so zwischen 800 und 15.000 Wörter.
Bei mir geht es so los:
Ich habe ein Bild, eine Situation im Kopf. Die spreche ich ins Diktiergerät, egal wo ich grade bin. Notfalls verziehe ich mich mal fix aufs Klo. Dann wälze ich die Idee den ganzen Tag im Kopf herum.
Abends setze ich mich an den Laptop, oft noch "in Hut und Mantel" und hämmere die Szene in die Tastatur. Atemlos, fast fiebrig, ohne auf Rechtschreibung zu achten. Wenn ich dann "leer" bin, hab ich zwischen drei und acht Seiten fabriziert.
Dann mache ich mir einen Kaffee, etwas zu essen, melde der Familie, dass ich ansprechbar bin und beginne mit den Korrekturen. Groß- und Kleinschreibung, Tippfehler, alles was das Rechtschreibprogramm rot, grün oder blau unterlegt. Bei dieser langweiligen Arbeit kreiselt meine Ideenschmiede weiter, erfindet ein "Gerippe" um die Szene.
Ich notiere mir die einzelnen "Knochen" sofort, und zwar da, wo sie hingehören. Entweder an den Anfang, ans Ende, oder auch mitten in die Szene, wenn es sein muss.
Allerdings werden die "Knochen" in einer anderen Farbe geschrieben, weil es meist nur Stichpunkte oder Halbsätze sind. So kann ich sie besser wiederfinden.
Wenn ich soweit bin, ist es meist weit nach Mitternacht.
Am nächsten Tag bin ich schon ganz zapplig, aus den "Knochen" ein "Gerippe" zu bauen. Das heißt, ich verbinde die Handlungsstränge, gebe der Geschichte einen Anfang und ein Ende.
Am dritten Tag kommt "Fleisch" auf die Knochen. Nebenszenen, Beschreibungen, Gefühle, all sowas.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist mir nichts wichtiger als meine Geschichte.
Aber ab jetzt wird es mühsam.
Jetzt kommt die Feinarbeit, das Feilen, Schleifen und Polieren.
Ich begucke mir jeden Satz, jeden Absatz, merze Wortwiederholungen aus, bemühe den Thesaurus und stelle Sätze um.
Eine üble Schinderei.
Das kostet mindestens genau so viel Zeit, wie die bisherige kreative Phase gedauert hat, meist sogar mehr. Und hierbei muss ich mich manchmal wirklich zwingen, den Laptop anzuschalten.
Aber manchmal passiert dabei folgendes:
Ich bekomme ein Bild, eine Situation in den Kopf.
Atemlos, fast fiebrig hämmere ich die Szene in die Tastatur...
Die fast fertige Geschichte schlummert derweil in einem Verzeichnis auf dem Laptop vor sich hin.
Und wenn ich mal keine Ideen habe, dann mache ich den Ordner auf, begucke mir die Story, korrigiere sie entweder zu Ende oder schüttle den Kopf und schreibe sie vollständig um.
Ein Pensum brauche ich nicht, eher eine Notbremse.
Ähm, der Nachteil, bei dieser Art zu schreiben:
Ich habe 15 angefangene Geschichten und unzählige Szenen gespeichert.
Vielleicht sollte ich mir doch ein Pensum auferlegen? Jeden Tag eine Stunde polieren?
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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08.09.2008 20:17
von Enfant Terrible
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Viktoria hat Folgendes geschrieben: | Vielleicht sollte ich mir doch ein Pensum auferlegen? Jeden Tag eine Stunde polieren? |
Falls das eine ernst gemeinte Frage war, meine ernst gemeinte Antwort: Nein, auf gar keinen Fall! Du hast eine produktive Arbeitstechnik gefunden, für die man dich nur beneiden kann. Warum solltest du etwas anders machen, dir Grenzen setzen, wenn du mit dieser Methode so gut fährst? Dass dabei "überflüssige" oder nicht vollendete Texte entstehen, ist nur normal und zu begrüßen - wer weiß, wofür sie später gut sind... Wenn du mal eine bestimmte Szene für eine Story, die dir am Herzen liegt, brauchst, findest du sie vielleicht eines Tages in diesem "Ersatzteillager".
Also, nur weiter so! Von dir kann man wirklich lernen!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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