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sandaliye Schneckenpost
S Alter: 33 Beiträge: 7 Wohnort: Berlin
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S 23.07.2008 14:26 Der Totengräber von sandaliye
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Sie war tot. Damit musste er sich abfinden, seine geliebte Tochter war tot. Heute Morgen fand die Beerdigung statt. Seine Tochter war die einzige die ihm noch geblieben war, nach dem er vor 5 Jahren seine Frau verloren hatte. Jetzt war Scott Landon ganz alleine. Alles in diesem Haus erinnerte ihn an seine Tochter und er hatte Schwierigkeiten zu akzeptieren, dass sie nicht mehr da war. Das sie nun ein neues Heim hatte, unter der schwarzen Erde, dort wo es kalt und dunkel war. Es ging nun auf 5 Uhr zu und seine Augenlider wurden schwer, doch Scott konnte nicht schlafen. Seine Gedanken galten Lisey. Irgendwann war es dann soweit, dass sein Gehirn Protest gegen Scott einlegte und einfach abschaltete. Was folgte war ein unruhiger Schlaf. Er träumte, wie nicht anders zu erwarten war, von seiner Tochter. Sie stand vor einem Grab (möglicherweise ihrem eigenen) und sah ihm in die Augen. Ihre Mine war verzerrt. „Papa ? Deck mich zu, ich friere“, sagte sie. Landon erwachte aus seinem Schlaf und ließ sich noch einmal den Traum durch den Kopf gehen. Natürlich träumst du von ihr, sie war dein ein und alles und du hast sie verloren, konntest sie nicht beschützen und jetzt hast du Gewissensbisse. Du hast es nicht anders verdient! Als er dann auch die dritte Nacht in Folge den gleichen Traum hatte, hielt er es nicht mehr aus. Er war schweißgebadet wie auch bei den anderen 2 malen zuvor. Scott zog sich einen Mantel über und verließ das Haus. Er ging, nein rannte Richtung Friedhof. Die Friedhoflaternen leuchteten, damit man sich nicht verlief und auch im Totengräberhäuschen brannte Licht. Scott sprintete. Schließlich hatte er Liseys Grab erreicht. Lisey Landon (22.04.1991 – 13.05.2008). Was Scott sah, schockte ihn so sehr, dass er in Paar Schritte zurücktaumelte und sich an einem Grabstein festhalten musste, um sich nicht mit dem Boden zu vereinen. Liseys Grab war offen. Liseys Grab war leer. Lisey war nicht da. Scheiße was ist hier los? Wo ist Lisey? Wo konnte sie nur sein? Das Erste was ihm Einfiel war, den Totengräber zu fragen. Schließlich wusste er ja über alles bescheid, was hier ablief. Schnellen Schrittes bewegte er sich zum Totengräberhäuschen. Die Tür stand offen. War die Tür nicht zu gewesen als er hergekommen war? Nun vielleicht, vielleicht auch nicht. Er hatte nicht drauf geachtet. Er betrat den Raum. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren…
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Also diesmal hab ichs ziemlich oft durchgelesen und Word 10 mal durchforsten lassen. Aber ich bin mir sicher, da sind noch ein paar Fehler. Ich hoffe auf ehrliche aber hilfreiche Kritik.
Weitere Werke von sandaliye:
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Ralf1007 Schneckenpost
R Alter: 37 Beiträge: 7 Wohnort: Aachen
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R 23.07.2008 15:28
von Ralf1007
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Hi sandalyie.
Schlecht isses nicht aber ich mag leider keinen Horror, daher halte ich mich inhaltlich zurück.
Der Teilsatz "[...],um sich nicht mit dem Boden zu vereinen." ist zu lustig für diese Geschichte. Da musst du ein ernsthafteres Wort als 'vereinen' finden, sonst wird die so schon dürftige Stimmung zerstört.
'Dürftige Stimmung', weil ich finde, dass diesem Kapitel ein wenig Länge nicht hätte schaden können, um mehr Spannung und Aufregung aufzubauen.
Einige Rechtschreibfehler gibt es immer noch, hier nur einige, die mir noch ins Auge springen (das, was fehlt, ist rot dargestellt):
Zitat: | Dass sie nun ein neues Heim hatte, unter der schwarzen Erde, dort wo es kalt und dunkel war. |
Zitat: | Deck' mich zu, ich friere! |
Zitat: | wie auch bei den anderen 2 Malen |
Zitat: | sie war dein ein und alles | Ich denke, dass 'Ein und Alles' richtig wäre, bin mir aber selber nicht sicher jetzt.
Soviel von mir.
MfG,
Ralf
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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23.07.2008 16:17
von MosesBob
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Hallo sandaliye!
Deine Geschichte ist leider wenig mehr als eine Notiz. Bitte nicht erschrecken, aber die Ereignisse plätschern Satz für Satz vor sich hin, ohne Spannung oder Atmosphäre zu erzeugen: Die Tochter ist tot - warum auch immer; alles im Haus erinnert Scott Landon (spielt die Geschichte nicht in Deutschland?) an seine Tochter - was denn zum Beispiel? Welche Gegenstände erinnern ihn an welche Erlebnisse? Liseys Mimik ist im Traum verzerrt - wovon? Schmerz? Wut? Sorge? Scott macht sich Vorwürfe, weil er Lisey nicht beschützen konnte - vor was, bleibt sein Geheimnis und das der Autorin. Sicherlich ist es grundsätzlich in Ordnung und stilistisch unbedenklich, einige Informationen zurückzuhalten, aber in dieser Geschichte besteht nicht der geringste Anlass dazu. Vielmehr erweckt das Weglassen von Informationen hier den Eindruck von (ich muss es leider so deutlich sagen) Flüchtigkeit und Inspirationslosigkeit.
Aber weiter im Programm: In der dritten Nacht hat Scott seinen dritten Traum in Folge. Er wirft sich seinen Mantel über und geht zum Friedhof. Das Grab ist offen, also beschließt er mitten in der Nacht, den Totengräber in seinem Häuschen aufzusuchen. Na, der wird sich freuen. Für Scott überraschend, findet er die Tür zum Häuschen offen vor - und was hinter diesen Wänden passiert, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren (ich tippe auf Kannibalismus oder Nekrophilie, eventuell auch was Satanisches). - Nun ist es offenbar so, dass Lisey in dem Traum, den sie ihrem Vater als erstes geschickt hat, einen Hilferuf ausgestoßen hat. Hat der Totengräber sie denn schon vor zwei Tagen aus dem Grab geholt oder kann Liseys Geist in die Zukunft blicken? Und ist niemandem auf dem Friedhof aufgefallen, dass das Grab seit zwei Tagen leersteht? Wo ist der Sarg?
Viele, viele Fragen, die deine Geschichte auch darüber hinaus noch aufwirft. In welchem Alter ist die Tochter? Was ist mit Scotts Frau passiert? Wie heißt sie? Welche optischen Merkmale haben Scott und Lisey, sprich, wie sehen sie aus? Und was hat Scott in den letzten Tagen tagsüber gemacht, wenn er nicht gerade schlief und träumte?
Was ich dir unbedingt ans Herz legen möchte, ist, deine Geschichte mit Details aufzupeppeln. Dein Augenmerk solltest du nicht auf Rechtschreibfehler fokussieren. Die sind deine geringste Sorge. Als erstes solltest du an deinem Schreibstil arbeiten, indem du zunächst einen entwickelst. Bring mehr Farbe in deine Geschichte, bau Details ein, gib deinen Protagonisten eine Vergangenheit, ein Leben, Emotionen, Gestiken - lege ihnen Wörter in den Mund, dichte ihnen Marotten an, irgend etwas Individuelles. Kümmere dich um die Atmosphäre: Wie fühlt es sich an, aus einem Albtraum zu erwachen? Was ist man noch nach so einem Traum außer schweißgebadet? Stichwort Verwirrung, Orientierungslosigkeit, Atemlosigkeit, geschärfte Sinne. Wie fühlt sich die Nacht an? Wie hört es sich nachts auf einem Friedhof an? Wie riecht es? Wie ist das Wetter, wie ist die Luft? Trocken, warm, kalt, schwül, ... ?
Ich vermute strark, dass du diese Geschichte in einem Zug heruntergetippt hast. Bevor du aber in die Tasten haust, bietet es sich an, sich über seine Protagonisten, ihr Leben und die Geschehnisse, in die sie verwickelt werden, Gedanken zu machen. Entwickle ein kleines Storyboard! Geh auf den Friedhof, sammle Eindrücke! Horche in die Nacht - welche Geräusche offenbaren sich dir? Dosiere gängige Floskeln wie "ihm gefror das Blut in den Adern" oder "in Schweiß gebadet" auf das nötigste. Lass statt dessen lieber deine Fantasie spielen, entwickle lebendige Metaphern, riskier ruhig etwas! Spiel mit den Nerven des Lesers, bau Spannung auf, indem du die Sinne ins Spiel bringst. Beschreibe mehr!
Was du hier in 400 Wörtern beschreibst - also auf einer halben DIN-A4-Seite "herunterrasselst" -, kann locker auf 10 Seiten gestreckt werden.
Ich hoffe, dass du mit diesen Vorschlägen etwas anfangen kannst.
Viele Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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sandaliye Schneckenpost
S Alter: 33 Beiträge: 7 Wohnort: Berlin
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_Sven_ Gänsefüßchen
_ Alter: 36 Beiträge: 19
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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23.07.2008 19:27
von MosesBob
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Hallo sandaliye!
sandaliye hat Folgendes geschrieben: | BTW : Zitat: | In welchem Alter ist die Tochter? |
Das steht nun aber wirklich im Text |
Pardon, die Mutti war gemeint.
Verstehe das Wort "Details" aber nicht falsch, indem du es nur auf die sachlichen Faktoren beschränkst. So sind zum Beispiel Altersangaben nicht zwingend für jeden Protagonisten erforderlich. Das genaue Alter der Protagonisten in einem Buch behält eh keine Sau. Vielmehr dienen sie dazu, sich ein näheres Bild von deinen handelnden Personen zu machen, sie irgendwie irgendwo einzuordnen. Nehmen wir die Tochter Lisey: Ihr Alter erfahre ich erst spät anhand der Grabesinschrift. Bis dahin bin ich von einem Kind im Grundschul- oder Kindergartenalter ausgegangen. Oft ist die erste Möglichkeit, ein solches Detail einzuflechten, auch die beste.
Wenn die Geschichte in der Türkei spielt, drängt sich weiterhin die Frage auf, wie der Vater zu seinem Namen kommt, der ja alles andere als Türkisch klingt. Also wird es sich wohl um einen Einwanderer handeln. Da sind die Aspekte interessant, was ihn (und seine Familie?) dazu bewogen hat, in die Türkei auszuwandern. Oder leben sie gar schon seit Generationen dort? Ist seine Frau eine Türkin?
Wo Details auch unbedingt erforderlich sind - zum Beispiel, indem du die Sinne arbeiten lässt -, sind die einzelnen Aktionen und Schauplätze: Der Friedhofsbesuch, die Nächte, in denen er schlecht träumt, das Leid, eine Tochter zu verlieren, die Gegenstände, die ihn an sie erinnern. Deine Aufgabenliste geht schon in die richtige Richtung.
Welche Bücher liest du gerne? Schau dir was ab. Suche dir eine Szene aus, die dir besonders gut gefällt und studiere sie ein wenig. Wie geht der Autor mit den Gefühlen und Sinneswahrnehmungen um?
Hast du schon mal einen Blick in Ralphies Schreibwerkstatt geworfen und in Ahrimans Schreibschule? Unbedingt machen! Lohnt sich!
Beste Grüße,
Martin
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(Laotse) |
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_Sven_ Gänsefüßchen
_ Alter: 36 Beiträge: 19
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_ 23.07.2008 19:47
von _Sven_
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Zitat: | Wenn die Geschichte in der Türkei spielt, drängt sich weiterhin die Frage auf, wie der Vater zu seinem Namen kommt, der ja alles andere als Türkisch klingt. |
Da wirft sich mir jetzt die Frage auf, was sich denn zwischen deutschen und türkischen Friedhöfen unterscheidet.. auch ein interessanter Aspekt, wie ich finde.
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