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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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18.05.2007 15:47
von Brynhilda
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Das schlechteste Buch allerzeiten ist schwer zu bestimmen, es gibt zu viele Kanditaten. Aber das schlechteste Buch dieses Jahres ist der letzte Gedichtband von Günther Grass - "Dummer August". Werden Lamoryance, Selbstgefälligkeit und Selbstmitleid jetzt gesellschaftsfähig?
Außerdem ist das keine Lyrik.
Man kann so etwas schreiben, kein Thema. Papier ist geduldig. Man sollte es nur nicht unbedingt veröffentlichen.
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NoIdent Gänsefüßchen
Alter: 43 Beiträge: 45
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09.08.2007 11:40
von NoIdent
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Jeder Deutschlehrer wird mich hassen: "Mutter Courage" und "Homo Faber", lohnen nur als Türstopper oder als Untersatz für einen wackligen Tisch. Wer das als Kulturgut festgelegt hat, der findet auch ein Testbild unterhaltsam.
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Ambrose Gänsefüßchen
Beiträge: 23
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09.08.2007 13:18
von Ambrose
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Ich musste zum Glück diesen Max Frisch nie lesen, da hab ich wohl Schwein gehabt
Dafür wurde auch ich mit dem "Schimmelreiter" gequält, ein entsetzlich langatmiges und sterbenslangweiliges Buch. Ich hab dann im Aufsatz noch versucht, wenigstens etwas Pepp reinzubringen und schrieb über den parapsychologischen Aspekt, wenn ich mich recht entsinne gehts da ja auch um Verstorbene. Dafür handelte ich mir eine glatte 6 ein - Thema verfehlt.
Grauenhaft waren auch "Emilia Galotti", "Effi Briest", "Maria Stuart", "Fräulein von Scuderi", "Die Marquise von O." ... ich könnte ewig so weiter aufzählen. Nichts gegen Klassiker, ich finde "Götz von Berlichingen" toll, ebenso "Faust Teil I". Aber das Meiste ist einfach nur Schrott, der immer wieder in den Himmel gelobt wird von Deutschlehrern und Germanisten. Flo the G spricht mir aus der Seele.
Und wenn dann dochmal etwas interessantes auf dem Stundenplan stand, etwa Anna Seghers "Das siebte Kreuz", dann schafften wir es nicht mehr das durchzunehmen weil wir unsere Zeit mit nichtssagendem, pseudoniveauvollem Mist vergeudet haben, über den wir dann auch noch Klausuren schreiben mussten.
Selbst wenn die Texte mal wirklich spannend waren schaffte es unsere Kursleiterin irgendwie, uns die Stimmung zu vermiesen. Oder wie ist es zu erklären, das an einem wunderschönen Sommertag, alle den baldigen Schulschluss vor Augen und dementsprechend super gelaunt, sie sich wunderte, warum unsere Laune in den Keller sank, als sie uns ein Kriegsdrama auftischte in dem jemand Arme und Beine amputiert bekam? Wir wiesen sie darauf hin, das man auch ein etwas weniger depressiv stimmendes Thema hätte wählen können.
Das Einzige das ich noch mehr hasste, war Lyrik, ganz egal ob Gedichte, Sonette oder was es sonst noch im Katalog der kleinen Grausamkeiten gab. Die einzigen Lichtblicke waren Renate Axt, Kurt Marti oder Jörn-Peter Dirx - ich weiß nicht was mich geritten hat, ein Gedichtband in die Hand zu nehmen, vermutlich der Titel des Sammelbandes: "Böse Gedichte"oder so ähnlich. Endlich Schluss mit all dem lyrischen und poetisch-intellektuellen Geschwafel; soetwas hätte ich mir im Deutschunterricht gewünscht. Natürlich ohne anschließende Analyse.
Ich weiß jetzt werden mich einige hassen aber auf der Liste meiner Bücher, die ich unterirdisch finde, steht auch "Der Herr der Ringe". Inhaltlich ist das ein Hammer, und ich liebe die LotR-Filme sehr, aber ich kann einfach mit dem Schreibstil Tolkiens absolut nichts anfangen. Nicht, das ichs nicht versucht hätte - so an die ein Dutzend Mal. Hab sogar mittendrin versucht zu beginnen, aber ohne Erfolg, es war die reinste Qual. Ansonsten habe ich ein recht gutes Händchen und vertue mich beim Bücherkauf eigentlich nie.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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09.08.2007 13:26
von Nihil
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Homo Faber fand ich ebenfalls sehr grausam. Und das, was Referendarin und Deutschlehrerin darin sahen, war teilweise nicht mehr nachvollziehbar für mich...
Es geht aber noch schlechter. Die miesesten Bücher, die ich je gelesen habe waren fast sämtliche Werke von Wolfgang Hohlbein sowie das Fantasy-Schund-Buch Tochter des Windes. Das Buch ist 800 Seiten stark und handelt 500 Seiten lang davon, wie eine märchenhaft hübsche Auserwählte und ein mit 50 Waffen ausgestatteter Halbriese samt Freund durch einen großen Baum kraxeln, in dem im Innern sogar ein Feuer brennt. Soweit ich weiß hat es mehr als vier Fortsetzungen; die habe ich mir aber nicht mehr angetan.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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09.08.2007 13:30
von Ralphie
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Textor: "Sag es treffender"
Total überflüssig
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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09.08.2007 17:07
von Brynhilda
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Abgesehen von "Im Westen nichts Neues" (Remarque) und "Nackt unter Wölfen" (Bruno Apitz) waren eigentlich alle Bücher im Deutschunterricht scheußlich.
Seien wir ehrlich: "Emilia Galotti" hätte ein Drittkläßler schreiben können. Wenn man bedenkt, daß Lessing die Handlung geklaut hat.... Mies!
"Effie Briest" ist ein total überflüssiges Buch. Es gibt von Fontane so viel bessere Sachen.
Generell habe ich den Eindruck, daß im Deutsch-Unterricht immer nur die schlechtesten Bücher unserer Dichter und Schriftsteller gelesen werden, um den Schülern die Freude an der Literatur ein für allemal auszutreiben.
(Neuerdings befaßt man sich in der Schule sogar mit Harry Potter, um den Kindern daran die Freude zu verderben. Ich finde das so gemein und rücksichtslos.)
Mein Ausweg aus dieser Krise war einfach: Ich habe mich geweigert, Bücher zu lesen, die ich nicht lesen wollte.
Ilka
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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09.08.2007 17:12
von Ralphie
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@Ilka ..., also, ich hab' Effi Briest nicht in der Schule gelesen, sondern vor etwa 10 Jahren und fand es toll und sehr, sehr anschaulich geschrieben.
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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09.08.2007 17:17
von Brynhilda
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | also, ich hab' Effi Briest nicht in der Schule gelesen, sondern vor etwa 10 Jahren und fand es toll und sehr, sehr anschaulich geschrieben. |
Tja, manchmal sind die Geschmäcker halt verschieden. Ich kenne auch sehr viele Leute, die das Buch sehr mögen. Für viele ist es geradezu ein Kult-Roman.
Mir ist es aber schon fast eine Nummer zu anschaulich. Ein ganzes Kapitel beschreibt das Haus. Und dann, wie ihr Mann die Briefe findet....
Da ist mir "Madame Bouvary" lieber. In dem Roman steckt mehr Leidenschaft, echte Verzweiflung. Und am Ende Madame Bouvarys schrecklicher Tod...
Außerdem gibt es da noch "Anna Karenina", und das ist ein Epos.
Verglichen mit den beiden Büchern zieht doch "Effie" bestimmt den Kürzeren, oder?
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Creola Wortedrechsler
Alter: 37 Beiträge: 54
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09.08.2007 17:29
von Creola
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Ich fand Effi Briest beim ersten Lesen echt gut. Als wir es dann vor kurzem in der Schule gelesen haben, hatte ich tatsächlich keine Freude mehr daran. Ich verstehe nicht, warum man Bücher so auseinanderpfriemeln muss. Ich lese ein Buch, um Spaß daran zu haben und nehme aus jeder Geschichte meine ganz eigene Intention mit. Ich muss dazu sagen, dass ich auf eine Schule des zweiten Bildungsweges gehe und die Lehrer da aufgrund des Alters der Schüler mit Sicherheit toleranter sind als auf "normalen" Gymnasien. Aber auf solch einem "normalen" Gymnasium hätte ich bestimmt die Krise bekommen mit Pflichtlektüren
Warum wir jetzt allerdings Harry Potter in der Schule lesen sollen, verstehe ich nach wie vor noch nicht
Das schlechteste Buch, das ich bis jetzt gelesen habe, ist "In meinem Himmel" von Alice Sebold. Ich habe in irgendeinem anderen Thread geschrieben "Schönes Buch" oder so etwas ähnliches. Die Story ist auch echt gut, aber sprachlich einfach schlecht. Könnte ein Kinderbuch sein
_________________ Und plötzlich tut es wieder weh |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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09.08.2007 17:59
von Ralphie
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben: | Ralphie hat Folgendes geschrieben: | also, ich hab' Effi Briest nicht in der Schule gelesen, sondern vor etwa 10 Jahren und fand es toll und sehr, sehr anschaulich geschrieben. |
Tja, manchmal sind die Geschmäcker halt verschieden. Ich kenne auch sehr viele Leute, die das Buch sehr mögen. Für viele ist es geradezu ein Kult-Roman.
Mir ist es aber schon fast eine Nummer zu anschaulich. Ein ganzes Kapitel beschreibt das Haus. Und dann, wie ihr Mann die Briefe findet....
Da ist mir "Madame Bouvary" lieber. In dem Roman steckt mehr Leidenschaft, echte Verzweiflung. Und am Ende Madame Bouvarys schrecklicher Tod...
Außerdem gibt es da noch "Anna Karenina", und das ist ein Epos.
Verglichen mit den beiden Büchern zieht doch "Effie" bestimmt den Kürzeren, oder?
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Nun, Theodor Fontane hat eben mehr Wert auf Stimmungen als auf Handlung gelegt. Madame Bouvary habe ich nicht gelesen, und bei Tolstoj stören mich die russischen Namen. Da blicke ich nach 20 Seiten nicht mehr durch, wer was ist.
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scriptor Eselsohr
S
Beiträge: 255
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S 09.08.2007 18:48
von scriptor
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Ich bin einfach entsetzt, mit welcher Nonchalance hier große Werke der Weltliteratur oder der deutschsprachigen Literatur als langweilig (oder schlimmeres) abgetan werden - wer solche Texte nicht begreifen kann, sollte sich hüten, etwas zu Papier zu bringen (seichten Müll gibt es schon genug).
P.S.: Die zeitgenössische Literatur reicht mit keinem ihrer Elaborate an die Größe der hier niedergemachten Werke heran.
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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09.08.2007 19:05
von Brynhilda
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@Scriptor!
Kill your Idols!
Erich Kästner hat Folgendes geschrieben: |
Ein Mensch, der Ideale hat,
der hüte sich, sie zu erreichen.
Sonst wird er eines Tages statt
sich selber andren Menschen gleichen.
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Gast
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12.08.2007 18:59
von Gast
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Wie wärs mit "Die Schwarze Spinne" von Ich-bin-gerade-zu-faul-zum-nachgucken?? Noch ältere Sprache als aus Dramen, wie Johanna von Orleans oder Don Karlos (aktuell im Deutsch-LK ) und ziemlich wirre Handlungsweise...
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Creola Wortedrechsler
Alter: 37 Beiträge: 54
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12.08.2007 20:00
von Creola
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[quote="Krevin"]Wie wärs mit "Die Schwarze Spinne" von Ich-bin-gerade-zu-faul-zum-nachgucken??quote]
Ist von Jeremias Gotthelf.
Habe es selbst nicht gelesen, aber von einem Bekannten erfahren, worum es geht. Die Story fand ich vom Hören her ganz gut, aber er hat mir ebenfalls davon abgeraten, es zu lesen
_________________ Und plötzlich tut es wieder weh |
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Gast
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12.08.2007 20:04
von Gast
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Ah ja, danke *Faulheit siegt eben *
"Und die Spinne gramselte ihr über das Gesicht"
Der Satz sagt alles... hmm
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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14.08.2007 16:09
von Plague Rat
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Das schlechteste, weil abartigste Buch ( kann ich nicht anders beschreiben sind und bleiben die 120 Tage von Sodom ).
Für mich sind das die Perversionen eines Irren, der eh sein halbes Leben im Gefängnis verbracht hat.
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Rennschnitzel Festmahl
Alter: 33 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg
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15.08.2007 14:06
von Rennschnitzel
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bwahaha... ich freu mich. endlich teilt mal jemand meine meinung über die sogenannten "klassiker". ich denke auch nicht, dass alles von goethe oder schiller schlecht war. aber - zugegebenermaßen - das meiste. mein schlechtestes buch ist sicher:
die räuber
von unserem werten herrn schiller. schlecht machvollziehbare handlung, eigentümliche sprache und der unterhaltungswert ist absolut gleich null. ich erinnere mich nur an einen einzigen satz, der mich in dem buch zum lachen gebracht hat: "wer seid ihr, frösche mit steinen plattzuwerfen?"
post scriptum: die 120 tage von sodom finde ich gar nicht schlecht. sie zeigen ziemlich gut, zu was ein individuum namens mensch fähig ist - und langweilig wird einem auch nicht dabei. (obwohl ich zugeben muss, dass es ziemlich gestört geschildert ist, ja.)
_________________ You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.08.2007 17:39
von Brynhilda
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Rennschnitzel hat Folgendes geschrieben: | mein schlechtestes buch ist sicher:
die räuber
von unserem werten herrn schiller. schlecht machvollziehbare handlung, eigentümliche sprache und der unterhaltungswert ist absolut gleich null. ich erinnere mich nur an einen einzigen satz, der mich in dem buch zum lachen gebracht hat: "wer seid ihr, frösche mit steinen plattzuwerfen?" |
Eigentlich schade, daß dir diese Welt verschlossen ist.
Wenn du die Räuber mit offeneren Augen gelesen hättest, hättest du viel lernen können über die menschliche Natur, weit besser als bei Marquis de Sade.
Schiller war ein großer Menschenkenner. Er wußte, welche Abgründe sich in den Seelen der Menschen verbergen. Und Franz Moor ist doch der Bösewicht schlechthin, und zugleich ist er jämmerlich und elend, so wie sein Tod. Selbstmord aus Angst und Schuldgefühlen.
Dieses Drama ist Pflichtlektüre für Kriminologen und Kriminalpsychologen.
"Die Räuber" sind einfach ein grandioses, geniales Stück, wenn man sich noch dazu vor Augen hält, daß es sein Erstling war. Und was hat dieses Stück nicht bewirkt. Die ganze Epoche des "Sturm und Drang" hat Schiller damit ins Leben gerufen. Es war damals groß und revolutionär, und das ist es noch immer, für alle, die nach Erkenntnis streben.
So etwas muß man erstmal verbringen.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.08.2007 17:44
von Enfant Terrible
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Ta-daaah, mein absolutes Hassbuch ist
Stephen Baxters "Zurück zum Mars"
Ich glaube, das ist so eins der Bücher, die SF in Verruf bringen. Es ist, verzeiht, STERBENSLANGWEILIG, unlogisch und das Ende total unbefriedigend. Der Autor hat offenbar versucht, durch Intrigen ein bisschen Spannung hineinzubringen - aber am Ende bleiben zu viele Fragen offen, als dass es ihm gelungen ist. FINGER WEG, außer wenn ihr Schlafprobleme habt, denn "Zurück zum Mars" ist als Bettlektüre Schlafmittel Nr 1 (ich konnte nach 2 Seiten nicht mehr!)
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Rennschnitzel Festmahl
Alter: 33 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg
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15.08.2007 21:05
von Rennschnitzel
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben: | Rennschnitzel hat Folgendes geschrieben: | mein schlechtestes buch ist sicher:
die räuber
von unserem werten herrn schiller. schlecht machvollziehbare handlung, eigentümliche sprache und der unterhaltungswert ist absolut gleich null. ich erinnere mich nur an einen einzigen satz, der mich in dem buch zum lachen gebracht hat: "wer seid ihr, frösche mit steinen plattzuwerfen?" |
Eigentlich schade, daß dir diese Welt verschlossen ist.
Wenn du die Räuber mit offeneren Augen gelesen hättest, hättest du viel lernen können über die menschliche Natur, weit besser als bei Marquis de Sade.
Schiller war ein großer Menschenkenner. Er wußte, welche Abgründe sich in den Seelen der Menschen verbergen. Und Franz Moor ist doch der Bösewicht schlechthin, und zugleich ist er jämmerlich und elend, so wie sein Tod. Selbstmord aus Angst und Schuldgefühlen.
Dieses Drama ist Pflichtlektüre für Kriminologen und Kriminalpsychologen.
"Die Räuber" sind einfach ein grandioses, geniales Stück, wenn man sich noch dazu vor Augen hält, daß es sein Erstling war. Und was hat dieses Stück nicht bewirkt. Die ganze Epoche des "Sturm und Drang" hat Schiller damit ins Leben gerufen. Es war groß und revolutionär.
So etwas muß man erstmal verbringen. |
nun ja... jetzt stellt sich die frage, was man über menschen wissen will. ich will ihre extremen kennenlernen, das schönste, das widerwärtigste... und bei letzterem reiten die 120 tage von sodom ganz vorne mit. und ich bin sicherlich kein kriminologe oder kriminalpsychologe. aber wenn du nach bösewichtern und einem jämmerlichen/elenden tod suchst: lies die vierte passion nochmal etwas genauer. mag sein, dass schiller ein großer menschenkenner war. fest steht, dass das, was er in "die räuber" über menschen zu sagen hat, weder interesse noch eine andere emotion bei mir auslöst.
ps: ich war in der 10. klasse, als wir das stück aufführen mussten. ich musste franz spielen und mich am ende vor johlendem publikum mit einer uhrenkette erdrosseln. vielleicht trübt das mein auge, aber fest steht: ich kann dieses buch nicht leiden. und dein schlusssatz ist wirklich gelungen:
es WAR groß und revolutionär.
EDIT: das ist unfair! wie soll ich über deine argumentation loswettern, wenn du sie einfach abänderst??
_________________ You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it. |
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B.Erstfeld Gast
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28.08.2007 23:06
von B.Erstfeld
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Ganz klar...
Die Welle...
Ich fand das irgendwie abschreckent langweilig -_-...
Musste ich mir in der Oberstufe reinhauen und ich war maßlos enttäuscht.
Grüße Björn Erstfeld
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Ninchen Wortedrechsler
Alter: 42 Beiträge: 70 Wohnort: NRW
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28.08.2007 23:33
von Ninchen
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"Die Welle" habe ich zwar nicht gelesen, aber den Fim gesehen. Und der hat mich damals ganz schön mitgenommen...
_________________ "Wir brauchen dringend einige Verrückte. Guckt euch an, wo uns die Normalen hingebracht haben."
George Bernard Shaw (1856-1950), ir. Schriftsteller |
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