Vielleicht bin ich ein Traum

[Enfant Terrible]

Wenn ich nachts wach liege
– das Uhrenticken echter als mein Herzschlag –
flüstern mir die Kissen einen Lebenslauf,
der zwischen Staub, Schweiß und Fragen gärte.

Vielleicht bin ich ein Traum,
einer dieser feigen Träume,
die sich immerzu verstecken
zwischen den bunten Vorhängen
echter Phantasie.
Ein Atemzug von Sinnlosigkeit
in deinem geträumten Leben.

Eine gedankliche Totgeburt,
einer dieser eiligen Träume,
die mit der Morgendämmerung
kalt und grau, verschmelzen,
und nur als fader Nachgeschmack
dir in den Tagen folgen,
als juckende Stelle im Hinterkopf.

Vielleicht bin ich ein Traum,
den dir kein Weissager deuten kann –
denn meine farblosen Worte
verdienen deine Sprache nicht.

Vielleicht bin ich ein Traum,
schwarzweiß und ohne Gefühl.