Wir begegnen einer Schreibblockade

[BloodyMary]

Dankeschön für die lieben Tipps  
Ik (ja "ik" nicht "ich" :p) glaube jetzt klappts so langsam wieder. Hab mich wieder gefangen

Nochmal Dankeeee

LG BloodyMary

[Xumandar]

Zum ersten Mal haben wirklich Leute eine meiner Geschichten gelesen und scheinen gefallen daran zu finden. Doch irgendwie komme ich seit genau diesem Zeitpunkt nicht mehr weiter.

Es ist als ob der Fluss den ich vor wenigen Tagen noch durch meine Finger geleitet habe völlig ausgetrocknet. Klar hatte ich auch vorher schon Tage an denen ich nicht wirklich voran gekommen war.

Aber mir ist eigentlich immer etwas eingefallen wenn nicht zu dieser dann eben zu jener Geschichte. Und wenn es nur die Farbe des Toilettenpapiers war welches benutzt wurde um den Bösewicht zu erdrosseln.

Mein Kopf ist völlig leer.

Vorschläge wie ich ihn wieder voll kriege?

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[Nina]

[Xumandar]

Genau dass ist es ja ganz gleich zu welcher meiner vielen Geschichten ich etwas schreiben will.

Es kommt einfach nichts.

Ich habe gelesen, Ferngeguckt mich mit allem abgelenkt womit man sich nur ablenken kann.

Selbst meine Glorreichen Ideen Abends vor dem Einschlafen wollen nicht kommen und mein Notizbuch bleibt leer. Dass ist so frustrierend so was hatte ich noch nie.

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[BlackRider]

Ich habe mal einfach eine meiner Kurzgeschichten genommen und in den roman eingepflanzt. Unter Umstaenden bist Du 50 Seiten lang damit beschaeftigt, kurzgeschichte und Roman miteinander zu verschleifen

[Xumandar]

könnte schwer werden da ein Großteil meiner Geschichten alle in ein und dem selben Universum spielen nur eben zu leicht verschiedenen Zeiten auf verschiedenen Welten.

[BlackRider]

naja, der Punkt an der Idee ist, dass man in die Ideenlosigkeit verfaellt, wenn man nicht recht weiss wies weiteregehen soll. Einfach eine voellig andere geschichte mit ins Bad zu werfen loest solche Knoten eher.
Schoen, die eingeworfene Kurzgeschichte habe ich dann schon noch schoen angepasst. Das kannst Du mit deinen auch machen... geschichte ist geschichte, an Ort und Zeit kann man da doch immer ein wenig drehen
Immerhin bist Du der Gott deiner Welten

[ricochet]

Schlimm, Bruder, schlimm. Ich wünschte, ich könnte Dir schreiben, tu dies, tu jenes, aber ich fürchte, das hilft Dir alles nicht. Je mehr Du dagegen ankämpfst, desto schlimmer wird es. Vielleicht ist es wie mit Ebbe und Flut. Und jetzt ist mal Ebbe. Sieh es einfach als buddhistische Übung in Geduld.


rico

[Xumandar]

Hab sogar schon die Übung mit dem inneren Kritiker versucht. Ist aber meiner Meinung nach ziemlich fad geworden. Ich warte einfach mal ab was daraus wird.

Ich rede mir einfach nur immer wieder ein.

Ist der Weg leicht, ist das Ziel wertlos.

Vielleicht hilft es ja.

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[Merlinor]

Hallo Xumandar

Eine allgemeingültige Methode, mit Schreibblockaden umzugehen, kann es nicht geben, da die Menschen zu verschieden sind, also auch die Auslöser einer derartigen Hemmung.

Möglicherweise gibt es in Deinem Fall einen Zusammenhang mit der Tatsache, dass Du erstmals einen Deiner Texte einem fremden Publikum zugänglich gemacht hast.
Möglicherweise – und ich sage bewusst möglicherweise – setzt Du Dich seither einem verstärkten Druck aus.
Du hattest – so schreibst Du – Lob erhalten: Vielleicht ist jetzt auf unterbewusster Ebene der Anspruch zu stark gewachsen, diesen „Standard“ halten zu müssen und mit ihm die Furcht, dazu nicht in der Lage zu sein.
In diesem Fall würde ich mir an Deiner Stelle grundsätzliche Gedanken über Dein Verhältnis zu „Lesern“ machen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass es für einen Schriftsteller sehr wichtig ist, hier eine klare innere Position zu haben.
Er muss wissen, ob er in erster Linie „für sich selber“ schreibt, oder ob er sich mit seinem Schreiben ganz bewusst an ein Publikum wenden will.
Beide Einstellungen haben ihre Berechtigung! Beide Einstellungen können zum schriftstellerischen Erfolg führen.
Allerdings muss der Schreiber sich hier klar für eine Seite entscheiden, sonst steht er sich selbst auf dem Fuß.

Ich habe ein wenig den Eindruck, dass Dir dies gerade passiert ist.
Ich kann mich da aber natürlich auch grundlegend irren ...
Nimm meine Worte deshalb nur als kleine Anregung, worüber es sich für Dich eventuell einmal nachzudenken lohnt.

Herzlich      

Merlinor

[Xumandar]

Danke an alle, für die bisherigen Meldungen. Zumindest fühle ich mich nicht allein gelassen und dass ist bereits viel wert.

Wieso ich schreibe ist eine nicht wirklich einfach Frage. Weil ich es kann. Weil ich denke, dass ich einiges besser kann als andere. Weil ich denke dass nur ich wirklich etwas so schreiben kann wie es ich zu 100% auch lesen will.

Daran gedacht, dass jemand wirklich mal lesen würde was ich schreibe, habe ich eigentlich nicht. Aber ich habe einfach das Gefühl ich schulde es den Lesern, wenigstens den bisherigen Standard zu halten.

Aber vielleicht ist es auch nur eine Steigerung, des bereits seit einigen Jahren ständig auftauchenen Gefühl der Unzufriedenheit. Wenn ich es schreibe ist es lebendig. Es lebt und fließt einfach nur mich durch. Manchmal hält dieser Zustand einige Tage an. Aber danach.

Danach bin ich mit keinem meiner Texte mehr zufrieden. Es ist alles nicht gut genug. So was hatte ich schon öfters und habe einfach alles was mir nicht gefiel in einer Fehler genannten Datei abspeichert zur späteren Verwendung. Bisher bin ich ganz gut damit klar gekommen.

Aber jetzt bin ich mit nichts mehr zufrieden. Keiner meiner alten Texte die mir früher soviel Freude bereitet hatten, will mir auch nur im geringsten gefallen. Und so kann ich natürlich auch nicht die Texte von anderen bewerten. Es wäre schließlich nicht gerecht wenn ich die selben Maßstäbe ansetzen würde und am Ende nur Kritik dabei heraus käme. Die höchstwahrscheinlich völlig ungerecht fertigt ist.

Eine solche Phase hat bereits dafür gesorgt dass mein Bücherschrank nicht mehr ganz so voll ist da ich Bücher die einfach knapp über dem Niveau der Bildzeitung waren einfach in den Papiercontainer geschmissen habe und damit einigen Bäumen das Leben gerettet habe.

Da diese Phase nun anhält und sogar immer noch stärker wird. Frustiert mich noch dazu was auch nicht gerade hilfreich ist. Zusätzlicher Streß auf der Arbeit macht mich momentan zu einem wahren Wrack. Dass sich in nächster Zeit nicht mehr traut euch seinen Schund anzutun.

 
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[MosesBob]

Leg einfach mal ´ne Pause ein: Für Tage, Wochen oder auch Monate. In dieser Zeit rührst du nichts an, was in irgend einer Weise mit deiner Schreiberei zu tun hat. Sowas kann oft Wunder wirken, und weh tut es eigentlich nur in den ersten paar Tagen, bis man eine Ersatzdroge gefunden hat (Familie, Freunde, Haustiere, Spaziergänge, ein gutes Buch, Sport, iranische Opiumhöhlen, ein terroristischer Anschlag, ...). Und wenn du irgend wann merkst, dass du wirklich abgeschaltet hast, gehst du das Unterfangen wieder an - und zwar erst dann und nicht schon beim kleinsten Jucken in den Fingern. Fahr dein System runter und lass es eine Weile unten.

[Merlinor]

Hallo Xumandar

Du beschreibst hier einen wahrhaft selbstzerstörerischen Perfektionismus.

Ich kenne das recht gut, denn lange Jahre habe ich selbst sehr stark darunter gelitten und auch heutzutage können mich wahnhafte Anfälle dieser Plage bitter treffen.
Es ist schwierig, sich hier eine gesunde innere Balance zuschaffen, aber es ist unumgänglich.

Der einzig gangbare Weg, das zu handhaben, besteht darin, sich gut erreichbare Mindeststandards für sein Schaffen zu setzen, an deren Einhaltung man sich orientiert.
Diese gilt es einzuhalten und nach Möglichkeit auch zu übertreffen.
Allerdings eben nicht verpflichtend zu übertreffen!

Denn Eines ist klar: Egal wie gut ein Werk auch geworden ist, immer wirst Du etwas finden, das Du besser machen können hättest.
Sich beständig daran zu orientieren führt also in die Lähmung.

Ausgelöst scheint die derzeitige Attacke Deiner Selbstzweifel ja durch die Veröffentlichung Deiner Texte hier im Forum geworden zu sein.
Also würde ich mir – wie ich es in meinem vorhergehenden Beitrag ja schrieb – an Deiner Stelle zusätzlich Gedanken über Dein Verhältnis zu Lesern machen.

Wichtig scheint mir jetzt einmal zu sein, hier innerlich zur Ruhe zu kommen und Dich nicht weiterhin selbst unter Druck zu setzen.
Du musst doch nicht zum Zug ...  

Herzlich      

Merlinor

[Xumandar]

[BlackRider]

Na, na, von Deiner Schreibblockade hab ich aber bisher noch nicht viel gesehen

[Xumandar]

Glaube es einfach. Ich schäme mich für den dritten Teil meiner Geschichte.

Ich werde einfach mal ein paar Tage Auszeit nehmen und dann sehen wir mal weiter. Ist ja nicht so als ob ich jetzt ganz aufhören würde.

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[BlackRider]

grins, schon klar.

Aber wenn Du Dich dafier schaemst, dann muss ich Dich fast krankhaften Perfektionismus vorwerfen

[Luke]

Hallo ich habe da mal eine Frage!

Für mich sozusagen sogar eine existentielle Frage: (Also (Hüstel))

Den ganzen Tag gehen mir Gedanken durch den Kopf, und während ich sie denke, die Gedanken, denke ich : " Hätte ich nur einen Schreibblock zur Hand, oder ein Diktiergerät!"
Ich könnte die Wände hoch gehen, denn jedesmal sobald ich dann einen Schreibblock zur hand habe, überfällt mich diese bleierne Müdigkeit und so sehr ich auch gegen sie ankämpfe... früher oder später gewinnt sie doch, und ich lege mich aufs Sofa und träume ein paar "entspannende Träume", wenn ihr versteht was ich meine      

Ich weiss schon das ich Schriftsteller werden möchte, seit ich fünf Jahre alt war. Ich weiss noch genau wie ich auf dem Rand unserer heimischen Badewanne saß und meiner Mutter zusah, wie sie sich Lockenwickler in die Haare drehte. Ich eröffnete ihr voll des total ernsthaft empfundenen Stolzes, dass ich gern "Kinderbüchermaler" werden wollte.
Aber sie setzte ihre ernsthafteste Miene auf und sagte mir, ich solle lieber etwas anständiges lernen, damit ich nicht mal irgendwann von "irgend so einem Kerl" abhängig wäre. Gefolgt von einem Vortrag über die Klobrillenhärte Härte des Lebens (wenn du versagst, fällst du "durch"!).

Damals habe ich mich davon allerdings noch nicht beirren lassen. Minge Mooder hatte noch unendlich viel mehr Demotivationen auf Lager. Sie nannte es allerdings lieber "Erziehung". Gute Ratschläge in allen Lebenslagen. Ich habe wohl in meinem Leben mehr Ratschläge von ihr bekommen als sonst was. Naja das ist eben ihre Art Liebe zu zeigen.

Das seltsame aber ist, dass ich, je mehr ich mich von ihr innerlich distanziere, immer weniger zu sagen oder besser gesagt zu schreiben habe ....

[Mercedes de Bonaventura]

Und deine existenzielle Frage lautet…?

 

(Guten Morgen, übrigens!)
Einen produktiven Tag wünscht dir Käte!

[BlackRider]

Vielleicht etwas bei den Satzzeichen in der Ueberschrift sparen (ich weiss, Du glaubst vermutlich, so steche Dein Thread mehr aus den anderen heraus... was ja auch stimmt...) und dann noch beim eigentlichen anliegen ein wenig praeziser werden.

Hey, wir werden da schon noch nen vernuenftigen Thread draus machen Schliesslich wissen wir ja, wie wichtig das Ueberarbeiten ist.

[Brynhilda]

[Luke]

Sorry Mädels, ich war letzte Nacht wohl etwas neben mir und hab mich mir mal "ausgekotzt"  

Bin einfach schrecklich deprimiert, weil ich mitte 30 bin, seit 4 Jahren arbeitslos und absolut keine Kohle mehr habe. Ich würde gern die Zeit nutzen um an meinem Scince Fiction Roman weiter zu schreiben. Aber ich kriege einfach keinen geraden Satz zusammen.

Naja zu meiner Verteidigung normalerweise klappt es schon ein bissl besser, als das was ich da etwas weiter oben "verbrochen" habe, aber ich schätze nach einer Flasche Rotwein kriegen die meisten wohl gramatikalische Schwierigkeiten