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Autor |
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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13.08.2010 23:30
von Circum
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Seth hat Folgendes geschrieben: | (schaffe zirka 300 in der Minute) |
300 was?
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8667 Wohnort: Bayern
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14.08.2010 00:11
von Merlinor
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Circum hat Folgendes geschrieben: | ... 300 was? ... |
Hallo Seth
Ich verstehe Dein Problem nicht: Offenbar bist Du doch in der Lage, schneller einen druckreifen Text zu entwickeln, als Du tippen kannst. Das ist ein Grund zu feiern, nicht einer, zu jammern!
Du solltest eigentlich mit dem Champus saufen nicht mehr aufhören ...
Oder aber einmal ernsthaft überlegen, ob das, was Du da so schnell auf's Papier bzw. in den Computer bringen willst, tatsächlich schon der Text einer veröffentlichungsreifen Geschichte ist.
Ich bezweifle das nämlich und glaube, dass Dir nicht recht bewusst ist, dass die Arbeit eines Schriftstellers auch und nicht zuletzt darin liegt, die zu erzählende Geschichte in eine sprachlich überzeugende Form zu gießen.
Auch bedarf es in aller Regel sehr genauer und langwieriger Überlegungen, wie man den Plot der Geschichte konkret gestaltet und dadurch ihre Dramaturgie am besten stützt.
Wenn ich bedenke, dass ich häufig minutenlang und manchmal sogar stundenlang über einzelnen Formulierungen oder Sätzen grüble, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Deine fixe Art zu schreiben wirklich zu brauchbaren Ergebnissen führt.
Ich fürchte daher, dass Deine mangelnde Geduld und Sorgfalt gegenüber den Details der einzelnen Formulierung am Ende ernsthaften schriftstellerischen Ansprüchen nicht genügt.
Aber ich kann mich in diesem Punkt natürlich auch täuschen. Dann ... na ja ... siehe oben ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Seth Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 42 Wohnort: Hamburg...
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14.08.2010 11:12
von Seth
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Circum hat Folgendes geschrieben: | Seth hat Folgendes geschrieben: | (schaffe zirka 300 in der Minute) |
300 was? |
Anschläge
@Merlinor:
Ich kann nicht über einzelne Formulierungen nachgrübeln. Meistens "verschlimmbessere" ich dann nur, was dazu führt das ich dann stundenlang an einem Satz bastle, den am Ende über Bord werfe und den zuerst formulierten Satz nehme (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Was die Dramaturgie und die Plotkonstruktion angeht, so schreibe ich da erstmal weitgehend intuitiv. Schließlich will ich erstmal sehen, ob meine Idee für was taugt, bevor ich mich da bis zum geht nicht mehr reinhänge (wäre ja schließlich schade, wenn man haufenweise Energie in eine Idee steckt, konstruiert und überlegt, sich Gedanken über jedes Detail macht und dann am Ende feststellt: "Wow! Ich hab gerade monatelang meine Freizeit damit verbracht, Papiermüll zu produzieren, statt was sinnvolles zu treiben... wie zum Beispiel im Mai 'nen nassen Hut aufzusetzen!" *Achtung! Dramatisiert! Muss nicht stimmen!*
Ich glaube den Plot zu kennen, ich kenne meine Charaktere und ich werde mich gerne und liebevoll um alle Details, dramaturgische Schwächen, unnütze Abschnitte und der Schlechtschreibung kümmern, wenn ich erstmal ein grobes Manuskript vor mir liegen habe und sehe: "Aha, das taugt tatsächlich was", bzw. "Oh, das ist Müll. Und weg damit."
Wenn du weißt, dass du Talent hast und das deine Geschichte was taugt, würde ich ebenso über jeden Satz brüten und Schwächen und Mängel schon während des Schreibprozesses versuchen auszumerzen, aber ich weiß weder, ob ich überhaupt Talent zum schreiben hab, noch ob die Geschichte überhaupt was taugt. Das gilt es eben erst herauszufinden.
Aber dafür müsste ich ja erst schreiben und da sind wir wieder beim Anfangsproblem: Ein Satz beendet, geistig drei Sätze weiter, der Schreibfluss kommt ins stocken. Wenn ich schneller schreiben würde, als denken, könnte ich einfach langsamer schreiben, aber wie soll ich meinen Erbsenhirn klarmachen, dass es einfach mal zwei Gänge zurückschalten soll?
_________________ Klopapier eignet sich nicht zum schreiben mit Füllfederhaltern. Mit Finelinern allerdings... |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8667 Wohnort: Bayern
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14.08.2010 13:38
von Merlinor
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Hallo Seth
Dann sehe ich ehrlich gesagt keinewirkliche Lösung für Dein Problem. Du wirst Dich wohl damit abfinden müssen, dass Deine Schreibgeschwindigkeit mit der Geschwindigkeit Deiner Gedanken nicht mithält.
Das gleiche Phänomen gibt es beim Reden ja auch gelegentlich, wenn jemand ein Erlebnis erzählt und ständig dadurch ins Stocken gerät, dass er gedanklich weit vorauseilt. Er verhaspelt sich dann in Worten und Sätzen, verliert gleichzeitig den roten Faden der Geschichte und verzweifelt am Ende, weil er diese Spannung nicht lösen kann.
Das einzige Mittel dagegen ist, sich notfalls mit Gewalt stärker auf die Gegenwart, auf die Ausarbeitung der Formulierungen zu konzentrieren und sich gedanklich ganz bewusst einzubremsen.
Aber das ist - da gebe ich Dir recht - leichter gesagt als getan und kann sich tatsächlich auch völlig kontraproduktiv auswirken, wenn die Geschichte sich dank eines solchen Vorgehens einfach "beleidigt" davonmacht und aus dem Geist verschwindet.
Du wirst nicht darum herum kommen, Dir mittels Versuch und Irrtum einen für Dich gangbaren Weg zu suchen, wie Du mit diesem Problem am besten umgehen kannst.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Seth Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 42 Wohnort: Hamburg...
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22.08.2010 00:34
von Seth
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Hm, okay... Vielen Dank für die schnellen Antworten. Hatte gehofft jemand wüsste vielleicht einen brauchbaren Ratschlag (Gehirn mit Eis schockfrosten oder so... ) Dann werde ich meinen blöden Verstand wohl zwingen müssen mit angezogener Handbremse zu fahren...
_________________ Klopapier eignet sich nicht zum schreiben mit Füllfederhaltern. Mit Finelinern allerdings... |
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Papillon Erklärbär
Alter: 30 Beiträge: 4 Wohnort: Irgendwo in der großen weiten Welt. :)
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03.10.2010 15:42
von Papillon
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Bei mir tauchen Schreibblockaden auch augenblicklich auf, unerwartet, und immer dann, wenn ich eigentlich genügend Zeit hätte, aktiv an meinem Buch zu arbeiten.
Dann kommen viele neue E-Mails, die natürlich erst einmal gelesen werden müssen. Im Schülervz hat mir jemand auf die Pinnwand geschrieben, und auf Facebook möchte jemand mit mir befreundet sein. Und ehe man sich versieht, zerrint die Zeit zwischen den Fingern, und man hat mehrere Stunden verloren.
Viel machen kann ich oftmals leider nicht. In der Hoffnung, dass es mir dann wieder in den Fingern brennt, weiterzuschreiben, lasse ich mein Werk wenige Tage liegen, um einfach mal zu entspannen. Allerdings ist diese Vorgehensweise nicht immer erfolgreich - bei mir zumindest.
Manchmal, wenn ich nicht weiß, wie ich mir helfen soll, schalte ich einfach die Internetverbindung aus, schnappe mir meinen Laptop, und setze mich gemütlich auf's Bett, oder im Sommer, in den Garten, in der Hoffnung, schreiben zu können. Das hilft bei mir oft relativ gut.
_________________ Engel können fliegen,<br>
weil sie sich selbst nicht zu schwer nehmen. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6407 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.10.2010 16:14
von Ralphie
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Ich habe noch keine Schreibblockade gehabt; allerdings fehlt mir manchmal die Lust zu schreiben. Ist das eine Blockade.
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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04.10.2010 15:20
von Nina
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Ich habe noch keine Schreibblockade gehabt; allerdings fehlt mir manchmal die Lust zu schreiben. Ist das eine Blockade. |
nee, das ist menschlich.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Federli Erklärbär
Alter: 30 Beiträge: 3
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12.02.2011 23:17
von Federli
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Oh ja, das kenne ich nur zu gut. Plötzlich sind sie da (die Blockaden), all deine Phantasie hat sich in Luft aufgelöst, als hätte man dich deiner Gabe beraubt.
Schreiben ist für mich normaler Weise kinderleicht - wie atmen. Aber dennoch gibt es Momente, in denen passt rein gar nichts. Es ist als hätte jemand eine Wand in meinem Hirn aufgezogen..
Und was mache ich dann? - Ganz leicht: Panik verbreiten, auf mich selbst wütend sein, weil ich das Atmen verlernte und mich mit Kaffee zuschütten. Dann vom Koffeinschock getrieben durch den Wald hetzen (jup, mitten durch den Wald) zwischendrin noch Vögel angemault, warum sie nicht mal den Schnabel halten können (im Wald leben nunmal Vögel, ich weiß ) und dann so lange in den Himmel starren bis ich wieder normaler im Kopf bin.
Da ich nachts am kreativsten bin, so ab 23 Uhr, ist Kaffee und einen auf Waldläufer machen eigentlich eine ziemlich dumme Nummer...
Im Suff kann ich auch einfach wunderbar schreiben und wie! Kein Wunder dass so viele alte und berühmte Dichter und Schriftsteller ein Alkoholproblem hatten...
Allerdings kann ich mich doch nicht immer betrinken wenn ich schreiben will und es nicht läuft
Oder auch ein toller Tipp von mir (für die, denen schlechte Laune verbreiten nicht gefällt, oder die clever genug sind, nachts nicht durch den wilden Forst zu rennen): Musik - Musik ist Balsam für die geschundene Schreiberseele Im Moment ist Adele - Rolling in the Deep einfach perfekt. Voll aufdrehen und mitsingen - nicht gut für nachbarschaftliche Beziehungen, aber scheiss drauf!
Ebenfalls nicht schlecht: zum Genre passendes Material ansehen (Beispiel: ich habs geschafft in einem Rutsch die ganze Herr der Ringe Triologie zu sehen, ohne zu schlafen oder aufs Klo zu gehen... dafür musste ich wahrscheinlich auch mit 100.000 Hirnzellen bezahlen, aber es hat sich gelohnt )
Noch einer: Sich mitteilen und irgendwem ein Ohr abkauen! Frei nach dem Motto. "Ich hab ne Blockade! Das war bis vor wenigen Sekunden noch nicht dein Problem, lieber Freund - doch jetzt ist es das" und dann noch ein diabolisches Lachen nachsetzen und alles wird gut
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Goetheist Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 23 Wohnort: Köln/ Bonn
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18.02.2011 19:58
von Goetheist
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Eine Schreibblockade sehe ich als Blockade in meiner Persönlichkeit. Also suche ich da auch den Ansatz für eine Lösung. Wenn man das eine Suche nennen kann. Ich versuche aufmerksam zu sein und bei Gelegenheit zu erkennen, was mich blockiert. Das Leben selbst bietet einem selbst die Lösung an in einem Prozess und schon wieder ergibt sich eine neue Erfahrung, die u.U. mit ins Schreiben einfließen kann.
VG
_________________ Was keiner wagt, das sollt Ihr wagen, was keiner sagt, das sagt heraus, was keiner denkt, das wagt zu denken, was keiner anfängt, das führt aus.
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