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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 05.06.2008 18:42 Titel: Du tanzt die Leinwand zu Narben
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Du raubst das Sein und hinderst mich am Werden,
behängst den Mantel mir mit fremden Namen,
zwingst mich, die eig'nen Schatten nachzuahmen,
die sich im Lichte nebelhaft gebärden.
Du kommst zum Zweifeln, wirfst auf mich Gelächter,
verbiegst mit spröden Fingern Statuetten,
die, wenn vollendet, dein Gesicht wohl hätten.
Noch munter lügend, ist dein Credo: "echter".
Du kommentierst die Tränen und das Grauen,
willst Wut mit dem Kaleidoskop beschauen,
und tanzt im Rausch die Leindwände zu Narben.
Du zauberst prahlend und vertreibst die Geister,
doch wird dein Ritual stets bunter, dreister,
die Wörter untot, die darin verstarben.
aufnahme_123084_1.mp3 (145.46 KB) 
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Weitere Werke von Enfant Terrible:
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Seraph
Melancholiker
 Alter: 31 Beiträge: 1728 Wohnort: Dülmen

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Verfasst am: 05.06.2008 19:36 Titel:
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Warum fallen dir eigentlich immer so geniale Titel ein?
Ich will das auch können...
_________________ (ehemals KREVIN) |
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Longo
Klammeraffe
Beiträge: 891
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Verfasst am: 05.06.2008 19:52 Titel:
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Ich ziehe vor dieser Schreibekunst auch meinen Hut. Aber ich finde leider teilweise, dass es "too much" ist. Das ist mir schon an vielen deiner Texte aufgefallen (Deshalb kommt von mir nicht so oft ein Kommentar; ich breche die Texte frühzeitig ab). Die Metaphern, die du benutzt sind häufig neu, aber z.B. die Überschrift hier: "Du tanzt die Leinwand zu Narben", das ist mir zuviel übertragen.
MFG Longo
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Shakryon
Gänsefüßchen
Beiträge: 39
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Verfasst am: 05.06.2008 20:36 Titel:
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Naja.
Ich bin kein großer Lyriker.
Dennoch kann (/glaube) ich den Sinn und die Aussage deines Werkes verstanden zu haben.
Also ich ziehe meinen Hut vor deiner Schreibkunst (auch wenn ich keinen besitze).
Ich denke, dass dir das ganz gut gelungen ist.
_________________ WeN ir ReChSchreIbFehLa fIndeT, köNt iHr di BeI E-BAY verTicKN  |
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 06.06.2008 12:58 Titel:
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Longo hat Folgendes geschrieben: | Ich ziehe vor dieser Schreibekunst auch meinen Hut. Aber ich finde leider teilweise, dass es "too much" ist. Das ist mir schon an vielen deiner Texte aufgefallen (Deshalb kommt von mir nicht so oft ein Kommentar; ich breche die Texte frühzeitig ab). Die Metaphern, die du benutzt sind häufig neu, aber z.B. die Überschrift hier: "Du tanzt die Leinwand zu Narben", das ist mir zuviel übertragen. |
Danke dir für deine Kritik und Anmerkung. Oft zweifele ich ja selbst, ob ich die Metaphern nicht zu dicht setze, nicht zu doll in den Farbtopf greife.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 06.06.2008 13:00 Titel:
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Shakryon hat Folgendes geschrieben: | Naja.
Ich bin kein großer Lyriker.
Dennoch kann (/glaube) ich den Sinn und die Aussage deines Werkes verstanden zu haben.
Also ich ziehe meinen Hut vor deiner Schreibkunst (auch wenn ich keinen besitze).
Ich denke, dass dir das ganz gut gelungen ist. |
Danke dir! Es freut mich, dass mein Gedicht - obwohl ich befürchtete, dass es zu kompliziert und abstrakt geworden ist - auch Leute anspricht, die keine "Lyrik-Profis" (gibts in meinen Augen übrigens gar nicht) sind.
Mich würde sehr interessieren, wie du aus deiner Perspektive die Aussage des Gedichts, den Inhalt interpretierst.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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lupus
Papiertiger
 Alter: 53 Beiträge: 4172 Wohnort: wien

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Verfasst am: 06.06.2008 13:13 Titel:
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Hallo Krümerl!
Zitat: | auch Leute anspricht, die keine "Lyrik-Profis" (gibts in meinen Augen übrigens gar nicht) |
ya ain't seen me yet
Dein Gedicht hat einen wunderschönen Rhytmus und die Worte die du findest, echt, alle Achtung.*)
Nur: ich für meinen Teil versteh genau Bahnhof, wer is dieser 'Du' noch schnell?
brauchst nix sagen, verhaut die sonst u.U. dein Werk
lg
Wolfgang
*) ich mein das ganz ehrlich btw
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Shakryon
Gänsefüßchen
Beiträge: 39
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Verfasst am: 06.06.2008 13:57 Titel:
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hehe, leider keine Chance
Wie gesagt war ich noch nie besonders gut darin Gedichte auszuwerten. Bevor ich mich hier noch bis auf die Knochen blamiere, höre ich lieber erst einmal die Meinung eines anderen.
Und überhaupt ist mir unklar, warum die Lyriker sich immer so (wie soll ich das jetzt am besten sagen?) abstrakt (ja, das wäre wohl das passendste Adjektiv dafür) ausdrücken. Oft kann ich nur den höher gestellten Sinn, beziehungsweise die Stimmung des Werkes nachvollziehen, nicht aber die Worte und Strophen im einzelnen. Daher wunder ich mich immer wieder, warum überhaupt Gedichte geschrieben werden, die eh nur jeder millionste Mensch versteht. (???)
Also ich persönlich empfinde mehr Achtung vor einem lyrischen Werk, wenn ich dieses auch verstehe. Nur der übergestellte Sinn genügt mir da nicht. Deshalb sei mir nicht böse, wenn ich sage, dass ich zwar den Hut vor deiner Schreibkunst ziehe, aber trotzdem keinen großen Gefallen an deinem Werk finde, da ich schlicht und einfach nichts damit anfangen kann.
Nunja. Ich habe gestern mal selbst einen Versuch gestartet ein Gedicht (, das ich dann auch selbst verstehe,) zu schreiben. Und daher weiß ich auch, dass es eine echte Herausforderung ist, die passenden Worte für seine Vorstellungen zu finden. Du kannst dir ja mal meinen versuch in der Talentschmiede ansehen.
Ich kann dir da aber auch nur meine persönliche Meinung darlegen, da ich nunmal keine große Erfahrung bezüglich der Lyrik besitze. Ich bin dir also nicht die beste Hilfe!
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 06.06.2008 14:12 Titel:
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Ich danke euch beiden für die Kritik und entschuldige mich, etwas dermaßen Unverständliches verzapft zu haben. Sicherlich ist es ein Teil des Service, den der Dichter am Leser leisten sollte, verständliche Gedichte zu verfassen... offenbar habe ich damit wieder Schwierigkeiten. Schöne Worte allein reichen nicht.
Was ich mit dem "Du" gemeint habe? Eine Art "böse Muse", die zwar aus einer Laune heraus helfen, aber dann wieder alles zerstören und verwirren kann und den Künstler mit Selbstzweifeln heimsucht.
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Shakryon
Gänsefüßchen
Beiträge: 39
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Verfasst am: 06.06.2008 14:16 Titel:
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Wieso entschuldigen?
Wenn dir dein Werk so gefällt, würde ich es auf jeden Fall dabei belassen. Mir ist es wichtiger, dass meine Werke mir selbst gefallen.
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 06.06.2008 14:18 Titel:
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Naja, ich denke, es nützt aber nichts, wenn der Schreiber allein mit seinem Werk bleibt und kein Leser etwas damit anfangen kann - Ziel verfehlt.
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Shakryon
Gänsefüßchen
Beiträge: 39
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Verfasst am: 06.06.2008 14:21 Titel:
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Darüber kann man sich streiten ...
Also ich persönlich finde mein erstes Werk z.B. ganz akzeptabel, obwohl noch keiner eine Bemerkung dazu gemacht hat und ich anscheinend der einzige bin, dem es gefällt.
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lupus
Papiertiger
 Alter: 53 Beiträge: 4172 Wohnort: wien

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Verfasst am: 06.06.2008 14:24 Titel:
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Servus Krümerl!
Danke für den Tipp mit der Muse. ich hatte ja diverseste Vermutungen, aber darauf wäre ich mein Leben lang nicht gekommen.
Aber: deine Entschuldigung ist was mich angeht überhaupt nicht nötig. Das liegt nicht an dir. Das war immer schon so. Andere haben 'den drohenden Weltuntergang' oder 'eine Versinnbildlichung des [name it]' rausgelesen und ich hab dann geschaut, ob man u.U. mit den Anfangsbuchstaben das Wort 'Untergang' basteln könnte. Ich hab das lyrische Verständnis einer leeren Bierdose. Also: dein 'Service' in allen Ehren, aber ein Mercedeshändler sollte nicht die Qualität seiner Autos ins schlechte Licht setzen, nur weil ein Daciakäufer vorbeikommt.
Und jetzt fnd ich's ja erst richtig cool dein Gedicht,
lg
Wolfgang
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SchreibeOhneStift
Eselsohr
 Alter: 27 Beiträge: 215 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 06.06.2008 14:26 Titel:
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Ich kenn da so ein Buch das heißt "Bibel". Ich bin mir immer ganz sicher, dass da etwas wichtiges, tiefsinniges drin steht, doch ich weiß weder wo, noch was. Selbst nach Konfa bleiben noch viele Fragen offen
Was ich damit sagen will:Das Ziel eines Gedichts (Geschichte) ist doch nicht immer, dass man den Sinn beim Ersten blick sieht. Die Gedichte, an denen man Tage, Wochen, Monate, vllt sogar Jahre sitzt und man merkt dass man nicht mal die Hälfte des Inhaltes "entschlüsselt" hat, machen doch die Lyrik erst spannend.
_________________ Bei einem Hindernis ist der gerade Weg zwischen zwei Punkten oftmals der Längere |
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Shakryon
Gänsefüßchen
Beiträge: 39
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Verfasst am: 06.06.2008 14:29 Titel:
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Auch darüber lässt sich streiten
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 27 Beiträge: 10332 Wohnort: München

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Verfasst am: 06.06.2008 14:45 Titel:
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Wie gegensätzlich und spannend die Meinungen doch sind. Ich danke euch für diese Diskussion, weil ich viel daraus lernen konnte!
Meine persönliche Vorgehensweise ist folgende: Mir würde es nie einfallen, bewusst den Sinn zu verstecken, etwa durch Buchstabenspiele und ähnliches (ja, ich weiß, das mit dem UNTERGANG war Humor... trotzdem ) Auch finde ich es nicht gut, wenn man viel zu lange zum Rätseln braucht - Monate sind eindeutig zu viel. Ich erschaffe einfach Bilder und gehe - oft fälschlicherweise - davon aus, dass, wenn nicht jedes Detail, doch der Sinn rüberkommt. Doch vielleicht ist das die falsche Einstellung und sorgt für Missverständnisse?
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
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