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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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21.10.2012 17:14
von Stimmgabel
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Hallo Perry, es ist schon auffällig interessant, wie mich doch so ab und an Deine , fast schon leisen Gedichte sehr mitnehmen, in einer Leichtigkeit hinein – wie auch dieses. Da ist sie wieder, solch eine Stimmung, mit der ich atmende Bilder bekomme
Für mich hier dieses Gegenüberstellen von dem Vergehen gelebten Lebens, den Spiegelbildern in den Pfützen der Jahre (die auch austrocknen können oder werden ..., lass ich es so weit kommen ...) – und dem parallel wollenden Lebensgefühl, dieses auch wieder in die Hand zu nehmen. Für mich trefflich die Metapher des nach den Sternen-Spiegelbildern im fließenden/ruhenden Fluss zu werfen. Quasi sie doch mal oder wieder zu treffen.
Interessant bei diesem Gedicht – bzgl einiger Begriffe kamen mir sofort andere, mM treffendere, leisere in den Sinn:
Guck doch mal meine Ideen (und bzgl der ich-Wiederholung in S3 /ist mir ein Zuviel.)
gedankenschwer
und so erinnere ich mich an tage
an denen manches ertrank
in den pfützen der jahre
doch denke ich an die sterne
auf ihren irren pfaden ................ <-- auf ihrem irren dahin
wecken sie den jäger in mir .... <-- erwecken sie lust in mir
lege ich an auf bock und bär ...<-- lege dann an auf drachen und bär
entfliehen sie über den fluss ... <-- entfliehen sie wieder über den fluss
werfe ich kieselsteine hinterher
Perry, klaro, war wieder gerne in Deinem Gedanken haus – und ein Tschüss, Frank
... ach ja - für mich ist eigentlich der Titel "gedankenschwer" doch ein wenig zu schwer / fast entsteht in mir aus dem Gedicht (trotz seiner Ernsthaftigkeit) dennoch irgendwie eine schon Leichtigkeit.
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 21.10.2012 21:09
von Aranka
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Hallo Perry,
wieder ein Gedicht, das mir in seiner stillen Art gut gefällt. Besonders empfinde ich hier die Gedankenschwere des Einstiegs (die Erinnerung an das, was in Pfützen ertrank), die sich dann über die drei Strophen hin in einen fast befreienden Kieselsteinwurf auflöst. Das ist gut gemacht.
Finde die Zeile der ersten Fassung besser: wecken den Jäger in mir. Das ist offener als "die Jagdlust". "Jäger" umfasst für mich viel mehr, als nur die "Lust der Jagd". Du musst nun einfach entscheiden, was du meinst.
Auch bei der zweiten Änderung, war für mich die erste Fassung diejenige, die mir mehr öffnete. Sterne auf ihren Bahnen, dann ist das eine recht glatte Formulierung und ich bin auf den Bahnen am Himmel, also einen recht eindeutige Zuordnung der Sterne als Himmelskörper.
Bei Sterne und Pfade, da mischen sich zwei Ebenen: die Himmelskörper auf irdischen Pfaden, da werden mir doch auch die "Sterne" mehrfach lesbar. Aber auch hier ist der Autor gefragt, was möchte er das mitschwingt in den Bildern.
Bis auf das doppelte "ich" in der letzten Strophe fand ich die Wortwahlen sehr gut sitzend.
Noch eine Frage: warum der Beginn: "und so"? Ich lese: ich bin gedankenschwer und so erinnere ich mich. Aber könnte man nicht auf das "und so" verzichten, dann liest man den Titel gleich in die erste Strophe hinein.
Für mich ein sehr feinsinniges Gedicht. Gern gelesen. Gruß Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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21.10.2012 21:09
von Stimmgabel
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Hallo Perry,
gefällt mir guut, diese Bahnen und die Jagdlust, die ich-Dopplung weg - nur mit dem "bock" komme ich metaphorisch und tonal weiterhin nicht klar - natürlich mir klar, dass es sich hier auf die Jägerei bezieht. Nur - würden meine Asssoziation mehr im Bereich der raumweiten Sternenbilder bleiben - und dann die gedankliche Überführung in die LI-Realität - so in etwa ....
Da kam mir noch der frivole Gedanke (warum denn nicht, wenn die Lebensgeister wieder rumturnen ) / anstelle von "bock" vllt 'jungfrau' als Sternebild/figur zu setzen. / die jungfrau - der bär
Nur mal so mein Gedanke ...
Perry, wieder ein Tschüss, Frank
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.10.2012 22:25
von firstoffertio
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Mir gefällt das. Und ich lese darin Humor.
Einerseits stimmt die Überschrift, weil da ein ziemlich subtiler Gedankengang im Gedicht verfolgt wird. Andererseits eben diese fast ironisch leichte Auflösung dieser "Schwere", wenn die scheinbar schwerwiegenden Gedanken nach einer sogenannten "Jagd" auf Sternbilder als Kieselsteine spielerisch in den "Fluss" geworfen werden.
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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