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egonut Schneckenpost
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Beiträge: 14
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6475 Wohnort: München
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31.05.2008 11:08
von sleepless_lives
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Hallo egonut,
gib erst einmal ein bisschen mehr Info. Was sind die Hintergründe dieser Web-Umfrage? Ist das ein kommerzielles Projekt oder akademische Forschung oder dein Privatanliegen. Was geschieht mit den Daten?
Grüße,
-sleepless_lives
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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31.05.2008 11:17
von Brynhilda
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Nette Sache, das.
Leider völlig überflüssig.
Kreativität ist keine Persönlichkeitseigenschaft. Kreativität beeinhaltet das Erschaffen von etwas neuen, das spontan geschieht.
Und Spontaneität kann man auch nicht erlernen. Das ist auch keine Persönlichkeiteigenschaft, eher eine Eigenschaft des Augenblicks.
Ich erinnere an Watzlawicks berühmtes "Sei spontan!"-Paradoxon. Wenn du jemanden aufforderst, spontan zu sein, kann er der Forderung nicht mehr nachkommen.
Mit der Forderung "Sei kreativ!" ist es meiner Ansicht nach das gleiche.
Viele Grüße,
Brynhilda
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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31.05.2008 12:20
von Merlinor
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Hallo egonut
Ich sehe das auch ein wenig skeptisch und würde gerne wissen, was das für ein Projekt sein soll.
Im Übrigen bin ich da ganz Brynhildas Ansicht: Kreativität ist nicht „erlernbar“ und kann ganz sicher nicht „eingefordert“ werden.
Herzlich
Merlinor
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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E 31.05.2008 20:02
von egonut
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Erst einmal DANKE an diejenigen die sich schon die zeit genommen haben meinen Fragebogen auszufüllen.
Zu den Fragen:
- Handelt es sich um ein Studien- oder ein kommerzielles Projekt?
In erster Linie dient das Projekt dazu meine persönliche Neugier zu befriedigen. Ich bin leider kein Student mehr (habe Geo studiert ;-), verdiene aber als Kreativer mein Geld. Ich bin Designer und Kleinunternehmer und bastle viel an kommerziellen und nicht kommerziellen Internetprojekten. Daher ist diese Seite nicht wirklich ein Studienprojekt. Zur Zeit ist sie definitiv auch kein kommerzielles Projekt. Je nach dem wie der Prozess und die Email-Diskussion verläuft, könnte ich mir aber schon vorstellen die wichtigsten Erkenntnisse in einem Buch oder eBook zusammenzufassen. Sollte es dazu kommen, werde ich dieses Buch, da brauchen wir uns nichts vor zumachen, nicht verschenken. Um die Frage abschließend zu beantworten: Das Projekt wird von meiner Neugier und nicht von finanziellen Interessen vorangetrieben.
- Was passiert mit den Daten?
Die Daten sammle ich erst einmal. Interessante, von euch getellte Fragen und Kommentare, kommen auf die Startseite um weitere Antworten zu finden. In einer Emailliste werden weitere Themen diskutiert. Durch eure Fragen, Kommentare, Antworten und weitere Recherchen im Netz versuche ich meinen Wissensstand in den Themenbereichen Kreativität und Produktivität auszubauen. Wenn ich die Basis dazu geschaffen habe, werde ich die so genannten Experten auf den Unis und in der Seminarbranche interviewen.
Eure Emailadressen sind absolut sicher und ich werde sie niemals weitergeben. Ich hasse Spam genauso wie ihr.
- Kann man Kreativität erlernen?
Eine Frage auf die auf alle Fälle eine Antwort gefunden werden muss. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man Kreativität steigern kann. Auch bin ich davon überzeugt, dass man mit dem richtigen "Input" den kreativen Output beeinflussen kann! Die Produktivität, d.h. die Realisierung von Ideen, kann definitiv gesteigert werden. Methoden gibt es dazu jedoch viele. Dies wird bestimmt ein größeres Thema in den egonut Diskussionen sein.
Ich hoffe, dass ich die ersten Zweifel ausräumen konnte. Ich werde die Texte der Website entsprechend anpassen. So, jetzt schaut mal bei http://www.egonut.de vorbei!
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Gast
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31.05.2008 20:03
von Gast
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: | Im Übrigen bin ich da ganz Brynhildas Ansicht: Kreativität ist nicht „erlernbar“ und kann ganz sicher nicht „eingefordert“ werden |
Da sind wir uns wohl alle einig. Auch mir kommt diese Umfrage sehr merkwürdig vor, und wenn man der Kreativität auf die Spur kommen will, wäre es da nicht das beste, bei der eigenen Kreativität anzufangen und mal zu analysieren, wann man kreativ ist und wann nicht? Wann schreibst Du, egonut, was brauchst Du dazu? Wann bist Du blockiert? Was sind die inneren und äußeren Umstände, die dafür verantwortlich sind? Ich glaube, wenn Du Dich selbst ein bißchen analysierst, wirst Du mehr herausfinden als durch einen Fragebogen. "Arzt, heile Dich selbst" könnte man sagen oder auch "Kreativer, beobachte Dich selbst". Das ist am nützlichsten. Kreativität kann man nicht analysieren, denn jeder Mensch ist anders, aber sich selbst kann man schon dazu in Beziehung setzen.
Liebe Grüße
Angela
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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E 31.05.2008 21:28
von egonut
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Hallo Angela und alle anderen in der Runde,
danke für Deinen/Eure Beitrag(e). Ich habe meinen persönlichen Schöpfungsprozess der genau analysiert.
Vorweg muss ich erst einmal sagen, dass ich kein Autor bin.
Während meiner Kindheit habe ich mit meinem Vater zusammen viele meiner Spielzeuge selbst gebaut (Holzburgen, Bauernhöfe .... sämtliche Sachen für meine Playmobilfiguren ;-), später habe ich viele Songs geschrieben und in einer Band gespielt.
Dann hatte ich eine lange Phase in der ich sehr viel gemalt habe. Einige der Bilder habe ich noch immer im Netz http://root.felixkrusch.com/arts_1.htm diese Seite ist alt und nicht mehr ganz vollständig, aber schau trotzdem mal rein.
Wenn immer ich Shoppen gehen will und nicht genau das finde was ich haben will, entwerfe ich es selbst und finde die richtigen Laute die es gemeinsam mit mir umsetzen können. Dazu ist folgendes Projekt gerade im entstehen http://www.trekkbag.com/index.php (diese Seite ist noch nicht öffentlich zugänglich und muss daher über die Seite index.php betreten werden. Die Tasche, die Gürtelschnallen, die Verpackungen, die Notebooktaschen, das Webdesign, Logo, Logistik etc ... sind alle aus meinen Ideen entstanden!
Meine T-Shirts gestalte ich mir zum Teil selbst http://www.pissoffearly.com
Mein Lebensstil ist zur Zeit recht kreativ. ich habe letzten September meinen Job (Marketing) gekündigt und bin seitdem auf Reise: http://picasaweb.google.com/felixkrusch und verdiene mein Geld durch interessante Jobs (Barkeeper in Sydney, Schaffarmer nahe Perth) und Internet Projekte.
Diese Links sollen keine Werbung für meine Projekte sein ;-)
Wie du siehst habe ich viele Interessen um versuche soviel wie möglich umzusetzen.
Ich habe viele Ideen in unterschiedlichster Ausprägung. Sobald ich eine für wichtig erachte schreibe ich sie in mein "kleines Schwarzes Buch". Die meisten Ideen kommen mir, wenn ich gerade dabei bin andere umzusetzen. Dies kann dann natürlich dazu führen, dass ich von der Umsetzung abgelenkt werde. Daher versuche ich mit verschiedenen Techniken meine Produktivität zu fokussieren.
Oftmals habe ich neue oder "follow-up" Ideen wenn ich aufhöre an einem Projekt zu arbeiten und versuche abzuschalten.
Ich habe mich auch gefragt, woher meine Ideen kommen. dazu habe ich bereits eine kleine Theorie entwickelt. Ich werde Dir/Euch diese Theorie nicht vorenthalten und werde sie bald zur Diskussion stellen.
Sollte Euch der Fragebogen zur Zeit noch etwas "merkwürdig" vorkommen, so könnte das daran liegen, dass dies erst der Anfang ist. Diese fragen habe ich mir selbstverständlich auch gestellt und meine Antworten gefunden. Als alter "Naturwissenschaftler" will ich eure Antworten nicht beeinflussen. Daher gibt es meine Antworten und meine "kleine" Theorie per Email.
Ich habe mich lange gefragt, wie ich das Thema angehen soll. Soll ich einfach ein Forum installieren, in anderen Foren diskutieren oder neue Wege gehen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Ob es funktioniert werden wir sehen. Bisher, ich habe das Projekt erst vor einigen Stunden veröffentlicht, bin ich sehr zufrieden mit Teilnehmerzahl (bisher 6 Teilnehmer).
Im übrigen ist es interessant zu erfahren, dass viele von Euch Kreativität als für nicht erlernbar betrachten. Ich will dies im jetzigem Stadium nicht ablehnen, will dem aber auch nicht so einfach zustimmen.
Viele "Experten" oder sagen wir mal Ratgeber Autoren, Doktoren, Professoren ... etc. gehen davon aus, dass eine Fähigkeit zur kreativen Problemlösung in uns allen tief verankert ist.
U.a. sind wir alle in der Lage Probleme ausreichend zu lösen bzw. Neues zu erschaffen ohne alle einspielenden Faktoren im Detail zu kennen.
Hier mal ein Beispiel von mir: Ich hatte zuerst auch überhaupt keine Ahnung wie ich Gürtelschnallen aus Bronze designen soll geschweige denn ein Design für eine Ledertasche aus meinen Fingern saugen soll. Mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln habe ich dann Skizzen angefertigt und Modelle gebastelt um meine Vorstellungen so gut wie möglich zu visualisieren. Dann habe ich diejenigen gefragt die sich mit der Umsetzung auskennen und meine Modelle verfeinert. Jetzt halte ich meine Prototypen in der Hand!
Ich bin mir sicher, dass im Laufe des Erwachsenwerdens verschiedene Barrieren aufgebaut werden, die den Schöpfungsprozess hemmen. Einige haben mir gesagt, dass ich doch gar keine Ahnung von der Lederbranche habe und aufhören soll zu spinnen. Hätte sich einer der Kritiker hingesetzt und versucht eine solche Idee umzusetzen? Wahrscheinlich nicht, denn er ist blockiert.
Wo kommen diese Blockaden nun her. Viele sagen, dass die Erziehung (Schule, Eltern ... etc....) einen großen Einfluss haben.
Einen Vergleich den ich immer wieder gerne anführe ist folgender: Ich Vergleiche Kreativität und Produktivität mit einem Muskel. Vernachlässigt und benutzt man diesen Muskel nicht, so wird er verkümmern. Trainiert man ihn fleißig, wird er stärker.
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DasProjekt Exposéadler
Beiträge: 2904 Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark
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01.06.2008 07:04
von DasProjekt
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Ich frag mich nur, wenn doch deine Theorien alle schon stehen und kein Studium etc dahintersteckt, warum dann die Umfrage? Versteh ich nicht ganz. Sieht fuer mich aus wie die Aufforderung zur Selbstprostitution an die, die mitmachen, um deine Neugier zu stillen. Einen wirklich plausiblen Grund fuer deine Umfrage finde ich in deinen "Erklaerungen" jetzt nicht... sorry... nur sehr "kreative" Ausreden
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egonut Schneckenpost
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Beiträge: 14
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stormcloud Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 631 Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung
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01.06.2008 18:38
von stormcloud
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Hallo Egonut:
Ich bin der Meinung, dass Kreativität eine absolut individuelle Geschichte ist - abhängig von vielen Einflüssen. Das kann die Witterung sein, das eingenommene Essen, die Tageszeit, das Streitgespräch vom vorigen Tag etc.
Manchmal fallen mir tausend Sachen ein und es fehlt nur die Zeit, sie zu beginnen. Das kann Schreiben sein, aber auch handwerkliche Tätigkeiten, Recherche-Möglichkeiten usw.
Dann ist da vielleicht ein schöpferisches Vakuum, das Stunden oder Tage andauern kann.
Die Vielfalt aller Parameter lässt eine "Regel" abwegig erscheinen - auch wenn es Gemeinsamkeiten geben mag.
Gute Ideen haben gewiss viele Menschen, doch nur ein kleiner Teil von ihnen versucht sich an der Umsetzung. Und die Zahl der Kritiker scheint im Vergleich zu den Befürwortern überproportioniert....
Analog zu dieser Aussage glaube ich nicht an eine gemeingültigen Standardsatz für Kreativität...
Ich habe mich daher nicht beteiligt, sorry!
Viele Grüße von Josef
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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Elvis Brucelee Klammeraffe
E Alter: 53 Beiträge: 743
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E 01.06.2008 18:52
von Elvis Brucelee
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Meine Güte, ich habe unter einem Synonym, unter dem ich veröffentliche, die vier oder fünf Dinger ausgefüllt (aber nicht das hier genutzte Synonym benutzt).
Daraus jetzt eine große Sache zu machen oder sich irgendwelche Verschwörungstheorien zu erdichten ist Zeitverschwendung.
Manchmal ist es sogar sehr wichtig, dass die Probanden nicht wissen worum es eigentlich geht.
Allerdings habe ich, trotz gegenteiligen Aufrufs, meine Spamadresse angegeben. Sie kontrolliere ich ebenfalls regelmäßig. Daher ergibt es keinen Sinn meine echte Adresse anzugeben, insbesondere, wenn man den anderen Adressaten nicht persönlich kennt.
Damit, lieber egonut, musst du leben können.
Das Misstrauen hinsichtlich der eigenen E-Mailadresse vieler Mitglieder hat durchaus seine Ursachen.
Ansonsten sehe ich kein Problem damit. Die Zeit, die manche hier in ihren Beitrag zu egonuts Aufruf investiert haben, war teils vermutlich umfangreicher, als die Befragung selber.
Wenn es ihm weiterhilft, warum nicht?
Nur wie gesagt, die tatsächliche E-Mailadresse ist etwas, mit dem man sehr vorsichtig umgehen sollte. Ich habe einst mit einem einzigen Beitrag in einem Medizinerforum (wo man eigentlich nicht damit rechnet) meine älteste und wichtigste Adresse verbrannt. Den Fehler mache ich nie wieder.
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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Elvis Brucelee Klammeraffe
E Alter: 53 Beiträge: 743
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E 01.06.2008 20:46
von Elvis Brucelee
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Du hast es schon angedeutet: ein Mensch, der ständig kreativ sein muss oder will, der ist darin trainiert.
Allerdings gibt es auch Menschen, die einfach unbegabt sind, genauso, wie es Menschen gibt die sportlich sehr rasch an ihre Grenzen stoßen und niemals gewisse Levels überschreiten.
Das Thema ist viel zu komplex um es auf ein oder zwei Fakten zu reduzieren, ich will es aber dennoch mal versuchen.
1. Mit einer gewissen kreativen Disposition lässt sich Kreativität gewiss steigern.
2. Fehlt diese Veranlagung, dann eher nicht. Aber man kann zumindest das Bestmögliche herauskitzeln.
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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01.06.2008 21:11
von Brynhilda
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Also erst einmal:
So etwas wie eine Dispostition zur Kreativität gibt es nicht.
Kreativität ist keine Persönlichkeitseigenschaft.
Es gibt eine Persönlichkeitseigenschaft, die man Rigidität nennt, und ein geringer Hang zur Rigidität könnte eventuell als Kreativität mißgedeutet werden. Dabei geht es aber eher um eine Flexibilität im Denken.
Aber Kreativität ist nicht trainierbar oder lernbar.
@egonut
Wenn es dir darum geht, kreativ zu sein, dann mach was. Und hör auf, darüber nachzudenken.
Das erinnert mich an den Tausendfüßler, der so sehr darüber nachdenkt, wie er mit alle seinen Füßen überhaupt gehen kann, und dabei keinen Schritt weiter nach vorn kommt.
Und wenn es dich interessiert, dann besorg dir die entsprechende Fachliteratur. Das nennt man Recherche.
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egonut Schneckenpost
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Beiträge: 14
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Elvis Brucelee Klammeraffe
E Alter: 53 Beiträge: 743
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E 01.06.2008 21:46
von Elvis Brucelee
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Mir wurde etwas anderes beigebracht.
Vielleicht haben Psychologen eine andere Vorstellung als Biologen und Mediziner (der Begriff Rigidität lässt mich darauf schließen, dass du es vom psychologischen Standpunkt betrachtest – ich kenne ihn aber auch aus der Medizin und Biologie, weiß daher nicht, wie du ihn verwendest), aber ich kenne sehr viele kreative Leute, die der Meinung sind, dass sie, beispielsweise durch einen kreativen Beruf, ihre Schöpferkraft angespornt wurden.
Viele Künstler, die ich kennengelernt hatte, sagen ebenfalls, dass sich die Kreativität oftmals mit dem Erlernen der Technik einstellt, anwächst und sich stets steigert.
Ich glaube auch weiterhin, dass es eine Disposition für Kreativität gibt, wie es sie auch für viele andere Dinge gibt wie Aggression, Krebs oder Depressionen.
Selbst eine schwach ausgeprägte Rigidität ist, von der Warte eines Nichtpsychologen betrachtet, so etwas wie eine Veranlagung.
Aber auch rigide Menschen können durchaus Kreativ sein, weshalb ich den Zusammenhang zu deiner Darlegung nicht ganz verstehe.
Einerseits sagst du, es gibt keine Disposition, andererseits sagst du, dass man Kreativität nicht erlernen kann.
Wo kommt sie denn nun her, die Kreativität?
Es gibt für viele Dinge eine Disposition.
Die Genetik steckt da noch in den Kinderschuhen, entdeckt aber unentwegt neue Dinge.
In der Psychologie wird dies nicht gerne gesehen, da es zu dem Fehlurteil verleitet, alle Probleme der menschlichen Natur seien vorprogrammiert. Nichtsdestotrotz habe ich schon erlebt, dass Menschen ohne Kreativität nach einer gewissen Zeit in einem kreativen Beruf plötzlich wahre Künstler wurden. Anderen gelang es nicht, wie kommt das?
Außerdem geht es egonut vermutlich auch gar nicht darum selber Kreativ zu sein, sondern gewisse Dinge zu hinterfragen.
Finde ich durchaus legitim.
Es sind die fragenden Menschen einer Gesellschaft, die Antworten finden, nicht diejenigen, die einfach machen.
Denn die sind meist durch ihr Schaffen derart abgelenkt, dass sie sich ihres Tuns oder der Ursachen ihres Tuns überhaupt nicht gewiss sind.
Der eine sucht Antworten, der andere schafft sie.
Jedem sein Betätigungsfeld, ganz frei von rigiden Grundsätzen.
Und allein unsere verschiedenen Ansichten zeigen doch, dass ein Hinterfragen gar nicht so absurd ist.
EDIT
Sehe gerade, dass egonut dir eine ähnliche Frage wie ich gestellt hat, sogar in dicken Lettern.
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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01.06.2008 21:58
von Brynhilda
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@Mir
Du hast mich durchschaut. Ich sehe das vom Standpunkt der Psychologie aus. (Ich studiere das. )
Die Erbe-Umwelt-Diskussion ist ja schon lange im Gange. Ich sehe das aber skeptisch.
Ich denke, daß die Genetik viel unwichtiger ist, als es scheint.
Folglich sehe ich das auch mit angeborenen Dispositionen zu diversen psychischen Krankheiten sehr skeptisch.
Leider werden in öffentlichen Diskussionen, die zu diesen Themen geführt werden, keine Psychologen zu Wort gebracht.
Aber darüber könnte man endlich reden, das denke ich auch.
Zitat: | Nichtsdestotrotz habe ich schon erlebt, dass Menschen ohne Kreativität nach einer gewissen Zeit in einem kreativen Beruf plötzlich wahre Künstler wurden. Anderen gelang es nicht, wie kommt das? |
Nun, diese Aussage ist ein wenig global, und folglich schwer zu interpretieren.
Aber ich versuche es mal so: In Abhängigkeit von ihrer Entwicklung, ihrem Bindungsverhalten etc., stellen sich Menschen unterschiedlich auf ihren Kontext ein. Manche Menschen haben eben gelernt, schnell und rasch nach außen zu gehen, andere nicht.
Das ist, nicht nur meiner Ansicht nach, alles eine Frage der Erziehung.
Man könnte, wenn das Konzept der Intelligenz nicht so überaus schwammig wäre, auch sagen, daß so etwas mit Unterschieden in der Intelligenz zu tun hat.
Jedenfalls kann so eine Aussage kein Beleg für eine genetische Disposition sein.
Die Dinge sind in vielerlei Hinsicht anders, als sie scheinen.
Mit den sogenannten Unterschieden von weiblichen und männlichen Gehirnen ist es ja ähnlich. Da schließt man aufgrund von im Durchschnitt unterschiedlichen Strukturen auf unterschiedliche angeborene Anlagen. Aber das Gehirn ist ein felxibeles Organ. Und weil Mädchen anders erzogen und gefördert werden als Jungen, führt das auch zu unterschiedlichen Gehirnen.
(Obendrein sagen solche Untersuchungen gar nichts über individuelle Fälle aus.)
Jaja, es ist ein weites Feld.
Aber auch ein interessantes und spannendes.
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egonut Schneckenpost
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Beiträge: 14
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egonut Schneckenpost
E
Beiträge: 14
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Elvis Brucelee Klammeraffe
E Alter: 53 Beiträge: 743
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E 01.06.2008 22:43
von Elvis Brucelee
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@ egonut
Ich bin zwar kein Psychologe, kann dir aber "Geist im Netz" von Manfred Spitzer empfehlen (Spektrum Verlag / ISBN 3-8274-0572-6). Es geht dort mehr um, ich zitiere an dieser Stelle einfach mal, Modelle für Lernen, Denken und Handeln. Es ist für Laien verständlich geschrieben und gewährt aufschlussreiche Einblicke in menschliche Denkschemata. Das könnte einige Antworten zum Thema "Kreatives Denken" geben; ist aber auch ansonsten sehr interessant.
Dann habe ich noch von W.F. Angermeier, P. Bednorz und M. Schuster einen Titel namens "Lernpsychologie" im Angebot (UTB / ISBN 3-497-01250-5). Allerdings bin ich mir nicht mehr sicher, ob es gut war, da es schon eine Weile her ist, dass ich es gelesen habe. Möglicherweise ist kreatives Denken dort auch gar nicht aufgeführt, dat weis isch jezz nit so jenau.
"Geist im Netz" kann ich aber auf alle Fälle empfehlen, denn es ist mir positiv im Gedächtnis geblieben.
@ Brynhilda
Ich glaube, dass sich in diesem Bereich noch viel tun wird das nächste Jahrzehnt - insbesondere in der Biologischen Psychologie -, soweit man hört. Aber das ist nicht mein Steckenpferd, lasse mich also gerne belehren und ich bin auch immer erpicht darauf, Neues zu erfahren.
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