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Spiegel-Artikel: "Von Beruf Lektor"

 
 
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag02.08.2015 17:50

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Ich habe den Artikel auch gelesen und konnte es mir nicht verkneifen in die Kommentare zu gucken.
Die sind das beste Beispiel dafür, wie weit verbreitet das Phänomen der Selbstüberschätzung mittlerweile ist. wink


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag02.08.2015 20:01

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Robien Schmidt hat Folgendes geschrieben:
Ich habe den Artikel auch gelesen und konnte es mir nicht verkneifen in die Kommentare zu gucken.
Die sind das beste Beispiel dafür, wie weit verbreitet das Phänomen der Selbstüberschätzung mittlerweile ist. wink



... angefangen bei diesem Lektor selbst. Schmoll

Ich fand die Kommentare auch interessanter (wenn auch nicht hilfreicher) als den Artikel selbst. Gerade der Vergleich mit dem Sport zeugt wohl mehr von Ahnungslosigkeit  - wenn man zum Beispiel an die Problematik des Dopings im Amateursport denkt. Das scheint das Self-Publishing der Athleten zu sein. Rolling Eyes
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag03.08.2015 17:22

von Babella
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spinat.ist.was.anderes hat Folgendes geschrieben:

Aber ich glaube schon, dass Schreiben für viele ein Hobby ist. Man macht es doch nicht nur, um zu veröffentlichen ...
Wenn nicht ein bisschen Spaß dabei wäre, würde niemand einen ganzen Roman durchhalten.

Aber ich kann andersherum nicht verstehen, was für einen Spaß man dabei hat, Marathon zu laufen Wink


*lach* Hundertprozent Zustimmung! Ich kann den sportlichen Ehrgeiz, eine Minute herauszuholen, nicht nachvollziehen - aber es muss wohl auch enttäuschend sein, wenn man hinter seiner Zeit bleibt, schluchz! Oder wenn ein kleiner Junge Fußballprofi werden will und trotz Üben und Üben nun mal nicht gut genug ist ... Das ist doch überall dasselbe, ob es nun Musik oder Sport oder eben das Schreiben ist: Wenn es einem nur darauf ankommt, dass man daraus Geld macht, dann sollte man es bleiben lassen.

Ich habe solche Artikel aber auch schon sehr oft gelesen und bin doch etwas erstaunt - ich finde 10 Einsendungen am Tag (wenig) und dass er tatsächlich 10 Seiten (viel) liest, schon fast unwahrscheinlich.

Dass die Leute auch heute noch so alberne Briefe und ungeeignete Manuskripte schicken, obwohl man mit ein paar Klicks herausfinden kann, wie man es besser nicht macht, obwohl praktisch jeder Verlag auf seiner Homepage schreibt, in welcher Form er die Manuskripte haben will, und wo man diese unübersichtlich vielen Möglichkeiten hat, selbst zu publizieren.

Aber vielleicht ist das ja auch weniger geworden als früher.

Andererseits, wie beschrieben, die Eitelkeit ist gewachsen.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag03.08.2015 17:35

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Egal wie hochnässig der Artikel war. Dieses Zitat finde ich super und beobachte das immer wieder hier im Forum bei den jungen Leuten *hust*

Zitat:
Große Überraschungen im Plot gibt es selten, gerade bei den jungen Autoren sind die Themen recht vorhersehbar: Es geht meistens um das Abnabeln von zu Hause oder irgendwelche selbst erlebten Sex- und Drogeneskapaden


Da frage ich mich ehrlich gesagt, warum ich nicht darüber schreiben will? Ist mit mir irgendwas falsch? Oder bilde ich mir nur ein, dass ich anders bin?


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag03.08.2015 17:40

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Noch eine Frage, auf die einfach keine Antwort finde. Warum schreiben Mesnchen? warum tun sie sich das freiwillig an? Ich meine, wie kommen sie darauf? Ach, was mache ich heute. Ich werde Schriftsteller?

Ich weiß nicht, ob ich je erfolgreich sein werde - hoffen tue ichs natürlich schon -, aber ich habe seit meiner Kindheit geschrieben. Menschen, die jedoch von heute auf morgen Schreiber werden wollen, habe ich noch nie verstanden.


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Ron Swanson
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 802
NaNoWriMo: 4094
Wohnort: Gütersloh


Beitrag03.08.2015 17:45

von Ron Swanson
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@NIR:

Komm wir gründen einen Club. Den Club der Abnormalen Laughing

Ich verstehe manchmal auch nicht, was das soll. Aber es scheint gut anzukommen.

Ist wie mit diesen Teenie-Mütter-RTL 2-Gedöns:
So wie ich das von einigen mitbekommen habe, gucken das hauptsächlich Jugendliche, die selbst schon Eltern geworden sind und sich damit irgendwie bestätigt fühlen. Drei Kinder mit 16? Ganz normal!

Wenn sich die Bücher ernsthaft mit diesen Themen auseinandersetzen, ist das was anderes, aber bei manchen Büchern denke ich: Ohje, der Typ denkt anscheinend, dass es super klasse ist, Drogen zu nehmen und darüber zu schreiben. Da steht dann kaum etwas Negatives. Richtig schlimm.
Hatte vor einiger Zeit mal so ein Buch in der Hand, da wurde eine Minderjährige zur Heldin, weil sie sich durch die Gegend vögelt, Leute verprügelt und Drogen nimmt. Aber ganz am Ende hat sie es natürlich aus eigener Kraft geschafft, damit aufzuhören Rolling Eyes
Kommt anscheinend gut an...
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag03.08.2015 18:20

von hobbes
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Warum schreiben Mesnchen? warum tun sie sich das freiwillig an? Ich meine, wie kommen sie darauf? Ach, was mache ich heute. Ich werde Schriftsteller?

Heute morgen habe ich im Ich-lese-momentan-Faden von Frank Berzbachs Buch "Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen" geschrieben.
Darin findet sich auch eine für mich stimmige Antwort auf diese Frage. Und zwar zitiert Berzbach dafür auch wieder jemanden, nämlich Henri Nouwen aus seinem Klostertagebuch "Ich hörte auf die Stille".

Fazit: Es gibt keine befriedigende Antwort auf diese Frage. Genausowenig wie ein Mönch die Frage beantworten kann, warum er Mönch geworden ist, ein Kind, warum es Ball spielt oder ein Bergsteiger, warum er Berge besteigt.

Weil es eben so ist. Wenn ich einen Berg sehe, will ich hinauf. Wenn sich eine Figur zu Wort meldet, will ich ihre Geschichte aufschreiben.

Oder, in Nouwens Worten:
Zitat:
Es gibt ein ein inneres "Müssen", ein inneres Gedrängtwerden oder einen inneren Ruf, der alle diese Fragen beantwortet, die man nicht erklären kann.


Im Grunde kann man doch bei ziemlich vielen Tätigkeiten nach dem "Warum?" fragen, ohne eine befriedigende Antwort zu finden.

Vielleicht geht meine Antwort jetzt an deiner Frage vorbei, du spezifizierst dann ja noch mal:
nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Menschen, die jedoch von heute auf morgen Schreiber werden wollen, habe ich noch nie verstanden.

Ich glaube nicht, dass irgendwer von heute auf morgen schreiben will. Vielleicht war der Wunsch schon viel länger da, man hat ihn sich aber nicht eingestanden, vielleicht dachte man auch die ganze Zeit, man könne oder dürfe aus irgendwelchen Gründen nicht schreiben, vielleicht hatte man einfach nur Angst, es auszuprobieren, vielleicht hatte man irgendwann mal eine Lehrerin, die einem glaubhaft versicherte, in Sachen Schreiben der letzte Depp zu sein, vielleicht dachte man die ganze Zeit "warum soll ich überhaupt anfangen, ein Tolkien werde ich eh nie", usw.
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag03.08.2015 20:44

von Babella
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Ja, hobbes, so ist es. Wenn man schreiben, Geschichten erfinden, mit Sprache spielen will, dann ist es einfach ein Ausdruck von Lebensfreude, Zugewandtsein, Dasein. So wie man tanzt oder singt oder eine schöne Tischdeko macht. Ich muss nicht fragen, warum ich das tue, dann könnte ich gleich fragen, warum ich überhaupt lebe.

Und wie weiter oben so schön von dem Kuchen die Rede ist, den man mit ein paar Freunden teilt, so kann man sich auch allein oder mit wenigen an seinen Texten erfreuen.

Das ist jedem unbenommen. Da muss man niemanden bedauern, der für die Schublade schreibt. Allerdings haben manche Leute doch etwas vermessene Ansprüche und einen allzu eitlen Blick auf ihr Werk. Es lässt sich nun mal nicht alles verkaufen. Warum auch? Immer, wenn man etwas produziert, wonach niemand ausdrücklich gefragt hat, läuft man Gefahr, darauf sitzenzubleiben.
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03mtep13
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 64
Wohnort: Linz


Beitrag03.08.2015 21:59

von 03mtep13
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Zitat:
"warum soll ich überhaupt anfangen, ein Tolkien werde ich eh nie"


Ich glaube, diese Einstellung ist weit verbreitet und hat womöglich schon viele potentielle Talente davon abgehalten, ihrer Leidenschaft nachzugehen.
Viele andere jedoch, die der Meinung sind, sie wären der Beste, lassen sich davon nicht beeindrucken. Verkehrte Welt, wieder einmal.


_________________
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Albert Einstein
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1610
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag07.08.2015 11:51

von pna
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Noch eine Frage, auf die einfach keine Antwort finde. Warum schreiben Mesnchen? warum tun sie sich das freiwillig an? Ich meine, wie kommen sie darauf? Ach, was mache ich heute. Ich werde Schriftsteller?

Ich weiß nicht, ob ich je erfolgreich sein werde - hoffen tue ichs natürlich schon -, aber ich habe seit meiner Kindheit geschrieben. Menschen, die jedoch von heute auf morgen Schreiber werden wollen, habe ich noch nie verstanden.


Naja. Die einen schreiben, weil sie ihre Traumwelten veröffentlicht sehen wollen, und zwar erfolgreich veröffentlicht. Und wenn es mit den Veröffentlichungen nicht klappt, hören sie wieder auf zu schreiben und legen die Leidenschaft ab wie ein Kleid, dass ihnen zu klein wurde. Dann gibt es die, die schreiben, weil sie nicht anders können (Warum steigen sie auf einen Berg? Weil er da ist!) und die die Veröffentlichung mitnehmen. Und dann gibt es die, die schreiben, weil sie müssen und entdecken, dass sie eine vermarktungsfähige Zwangsneurose haben (Die Stephen King´s dieser Welt).
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Stanley86
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 37
Beiträge: 11
Wohnort: Berlin


Beitrag07.08.2015 22:57

von Stanley86
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interssanter Artikel, aber auch etwas ernüchternd. Ich finde den Ton eigentlich nicht arrogant, wenn man bedenkt, dass der Herr Lektor auswählen muss, was am einfachsten zu veröffentlichen ist, sprich, die richtige Form hat und was vom Genre und der Idee her eine Leserschaft finden wird. Ich bin auch nicht mit der Auswahl einverstanden, die es auf den Markt schafft, aber eigentlich zeigt es ja nur, wo die Nachfrage besteht. Siehe Fifty Shades, o.ä.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag09.08.2015 22:01

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

pna hat Folgendes geschrieben:
nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Noch eine Frage, auf die einfach keine Antwort finde. Warum schreiben Mesnchen? warum tun sie sich das freiwillig an? Ich meine, wie kommen sie darauf? Ach, was mache ich heute. Ich werde Schriftsteller?

Ich weiß nicht, ob ich je erfolgreich sein werde - hoffen tue ichs natürlich schon -, aber ich habe seit meiner Kindheit geschrieben. Menschen, die jedoch von heute auf morgen Schreiber werden wollen, habe ich noch nie verstanden.


Naja. Die einen schreiben, weil sie ihre Traumwelten veröffentlicht sehen wollen, und zwar erfolgreich veröffentlicht. Und wenn es mit den Veröffentlichungen nicht klappt, hören sie wieder auf zu schreiben und legen die Leidenschaft ab wie ein Kleid, dass ihnen zu klein wurde. Dann gibt es die, die schreiben, weil sie nicht anders können (Warum steigen sie auf einen Berg? Weil er da ist!) und die die Veröffentlichung mitnehmen. Und dann gibt es die, die schreiben, weil sie müssen und entdecken, dass sie eine vermarktungsfähige Zwangsneurose haben (Die Stephen King´s dieser Welt).


Ja, du hast recht.

vermarktungsfähige Zwangsneurose lol2 finde ich super. Vielleicht drücke ich mir die Worte auf ein Plakat als Motivationsgeber: "Schreib. Denn du hast eine vermarktungsfährige Zwangsneurose." lol2


_________________
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LisaMcLarence
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
L

Alter: 28
Beiträge: 5
Wohnort: Hogwarts


L
Beitrag09.08.2015 22:13

von LisaMcLarence
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"finde ich diese häßlichen rosa Plastikplüschtiere mit den großen Glasaugen. Sie gleichen keinem Lebewesen, sie kennen keinen Charakter, doch sind sie überall mit uns. Erbarmen wir uns und nehmen eines mit, wir begrüßen es am Morgen, wir betten es zur Nacht, und vom Cesar gibt es jeden Tag eine goldene Schale."

oha Shocked Laughing
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Belfort
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 641
Wohnort: tief im Herzen


Beitrag11.08.2015 13:08

von Belfort
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Ach ja. Die alte Diskussion.
Ich bin sicher, dass unfassbar viel Müll auf den Tischen von Agenten und Lektoren landet. Natürlich gibt es objektive Kriterien für "schlecht" - auch hier im Forum habe ich schon Texte gelesen, bei denen ich mich regelrecht fremdgeschämt habe, weil nichts stimmte: Logik, Rechtschreibung, Grammatik - Inhalt banal, Sprache hölzern, womöglich am Ende nicht einmal verständlich, was der Autor damit sagen wollte.

Aber selbst von den Texten, die gut geschrieben sind, landet natürlich im Verlag das meiste im Papierkorb. Und, ja: hier wählen die Lektoren nicht nach Originalität, sondern nach kommerzieller Vermarktbarkeit aus. Zwar gibt es auch große Verlage, die sich den Luxus leisten, Texte zu veröffentlichen, die sie gut finden und die NICHT kommerziell sind - diese aber müssen dann durch mehrere kommerziell erfolgreiche Bücher crossfinanziert werden.
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SonjaB
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag11.08.2015 14:23

von SonjaB
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Egal wie hochnässig der Artikel war. Dieses Zitat finde ich super und beobachte das immer wieder hier im Forum bei den jungen Leuten *hust*

Zitat:
Große Überraschungen im Plot gibt es selten, gerade bei den jungen Autoren sind die Themen recht vorhersehbar: Es geht meistens um das Abnabeln von zu Hause oder irgendwelche selbst erlebten Sex- und Drogeneskapaden




Wobei ich genau das relativ häufig auch in Verlagsbüchern gefunden habe. Nicht in allem, wo ein Vertrag vorne drauf steht, findet man automatisch Originalität und guter Stil.

Was der Herr Lektor gesagt hat, ist natürlich zu großen Teilen korrekt, und ich glaube es ihm auch, dass er schlechte Manuskripte erhält, andererseits wird er genau dafür bezahlt. Sein Ton fand ich überheblich. Er kann nicht über alle Menschen urteilen, die ihm schlechte Manuskripte abliefern.
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Schreibhand
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 105



Beitrag19.08.2015 13:05

von Schreibhand
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Wie gut das man mittlerweile selbst verlegen kann bzw. drucken kann oder als E-Book veröffentlichen kann, selbst die Werbetrommel führen kann und das eigene Werk persönlich anpreisen kann, so kann der Leser entscheiden, Bewerten und wiederum andere Leser begeistern und animieren! Lektoren die bei Verlagen engagiert sind, verfolgen die Interessen des Verlags bzw. kommerzielle und eigene Ziele. Es gibt genug Leute die es auf eigenen weg geschafft haben, sogar hier aus dem Forum. Heutzutage entscheiden Community / Plattformen und Interessen und nicht alte Strukturen und völlig überholte Ansichten wie ein Werk sein muss! Und das ist wirklich wunderbar.
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1610
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag24.08.2015 13:33

von pna
Antworten mit Zitat

Schreibhand hat Folgendes geschrieben:
Wie gut das man mittlerweile selbst verlegen kann bzw. drucken kann oder als E-Book veröffentlichen kann, selbst die Werbetrommel führen kann und das eigene Werk persönlich anpreisen kann, so kann der Leser entscheiden, Bewerten und wiederum andere Leser begeistern und animieren! Lektoren die bei Verlagen engagiert sind, verfolgen die Interessen des Verlags bzw. kommerzielle und eigene Ziele. Es gibt genug Leute die es auf eigenen weg geschafft haben, sogar hier aus dem Forum. Heutzutage entscheiden Community / Plattformen und Interessen und nicht alte Strukturen und völlig überholte Ansichten wie ein Werk sein muss! Und das ist wirklich wunderbar.


Ja, das sieht man als leidgeplagter Leser an den Tonnen unsäglich miserabler Schleimabsonderungen in all den Selfpublisherportalen, wo sich die talentbefreiten Nichtskönner gegenseitig die Ellenbogen in die Fresse rammen beim Ranking nach oben klettern, samt Rezensionenkaufen, Rezensionsshitstorms gegen Werke anderer und völlige Uneinsichtigkeit, was die eigene Unzulänglichkeit betrifft.

In diesem literarischen Morast ist es eine extrem undankbare Aufgabe, lesenswerte Texte ausfindig zu machen.

lg/Peter
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Tape Dispenser
Geschlecht:männlichEselsohr
T


Beiträge: 272



T
Beitrag24.08.2015 15:09

von Tape Dispenser
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pna hat Folgendes geschrieben:
Schreibhand hat Folgendes geschrieben:
Wie gut das man mittlerweile selbst verlegen kann bzw. drucken kann oder als E-Book veröffentlichen kann, selbst die Werbetrommel führen kann und das eigene Werk persönlich anpreisen kann, so kann der Leser entscheiden, Bewerten und wiederum andere Leser begeistern und animieren! Lektoren die bei Verlagen engagiert sind, verfolgen die Interessen des Verlags bzw. kommerzielle und eigene Ziele. Es gibt genug Leute die es auf eigenen weg geschafft haben, sogar hier aus dem Forum. Heutzutage entscheiden Community / Plattformen und Interessen und nicht alte Strukturen und völlig überholte Ansichten wie ein Werk sein muss! Und das ist wirklich wunderbar.


Ja, das sieht man als leidgeplagter Leser an den Tonnen unsäglich miserabler Schleimabsonderungen in all den Selfpublisherportalen, wo sich die talentbefreiten Nichtskönner gegenseitig die Ellenbogen in die Fresse rammen beim Ranking nach oben klettern, samt Rezensionenkaufen, Rezensionsshitstorms gegen Werke anderer und völlige Uneinsichtigkeit, was die eigene Unzulänglichkeit betrifft.

In diesem literarischen Morast ist es eine extrem undankbare Aufgabe, lesenswerte Texte ausfindig zu machen.

lg/Peter



Allerdings, und da muss man auch noch mal festhalten, dass der überwältigende Anteil der SPs im Genrebereich schreibt, wo die allgemeinen Konventionen an Sprachstil, Logik, Handlung wesentlich rigider von den Lesern vorausgesetzt werden, als im literarischen Bereich.

Und was da geboten wird, lässt einem teilweise die Haare zu Berge stehen. Und da meine ich nicht nur die Sprache, sondern oft genug die völlig abstrusen Ideen, die einem da verkauft werden.

Die Verlagsveröffentlichung, und wenn es auch nur als E-Book ist, scheint mir, je länger ich mich mit dem Thema befasse, mehr denn je der Königsweg zu sein.
Mir tun nur die Autoren leid, die mit ihrem Nischenthemen, oftmals für eigenes Geld lektoriert, in diesem Heuhaufen gefunden werden wollen.
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orientsonne
Geschlecht:weiblichLeseratte
O

Alter: 40
Beiträge: 192
Wohnort: Nürnberg


O
Beitrag11.09.2015 14:41

von orientsonne
Antworten mit Zitat

Meiner Meinung gilt auch für Lektoren: der Ton macht die Musik.

Den Kerl bei Spiegel Online fand ich beim ersten Mal lesen ziemlich arrogant.

Ich glaube, das lag vor allem an dieser Aussage:

Zitat:
Ein gutes Anschreiben ist ganz simpel, darin muss nur stehen, an welchen Schreibwerkstätten der Autor teilgenommen, wo er schon publiziert und welche Preise er gewonnen hat.


Ich hab den Artikel jetzt allerdings nochmals gelesen - und da kam er mir nicht mehr ganz so schlimm vor. Schließlich schreibt er nicht: die ohne gutes Anschreiben lese ich nicht. Er beschwert sich nur über zu viel Selbstbeweihräucherung. Und da ist sicher viel Wahres dran.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man sich als Lektor durch viel Schrott kämpfen muss.

Ganz klar hat mich aber die Grundtendenz des Artikels gestört, die meiner Meinung nach lautet:
 die allermeisten Leute sind nicht verlagstauglich. Also versucht es besser gar nicht erst. Ihr armen Hobbyschriftsteller.
Da hab ich mich durchaus angegriffen gefühlt.

Darauf, dass Lektoren dann ihre Jobs los wären, wenn keiner mehr schreiben würde - darauf gehe ich jetzt mal nicht ein Wink
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Katharina Münz
Leseratte
K


Beiträge: 145



K
Beitrag12.09.2015 13:55

von Katharina Münz
Antworten mit Zitat

Hier ein paar sehr interessante (Kurz)Interviews mit mehreren Lektoren:

https://kapiteleinsblog.wordpress.com/2015/09/10/drei-fragen-an-den-lektor-georg-hasibeder/
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