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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Dichte Weite 05/2015
Godon´s neue Latschen

 
 
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag20.05.2015 11:55
Godon´s neue Latschen
von Stimmgabel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

.


Godon’s  neue Latschen


*   Prolog __________

Joe [ Fötus I ], Madeleine [ Fötus II ]  hörten davon, soll Erde heißen;
Menschen würden drauf leben.  was meinst du, probieren wir sie?
                                            noch ist Zeit
.

öffnen die Tür. überall hängen Zuckerwattefäden

  muss die Erde sein [ oder Scaramouche ]

fliegen.  liegen beide im kitzligen Gras; Weite und Zirpen, Asphalt
oben ein bleu
_Teppich ... wäre er Durchsicht

       bestimmt eine tück_Täuschung; und dort,
           ein Kirschenbaum?
         tatsächlich


keine blätter-
kahl.
kein Kirschen_röt
keine Regenschirmkrone [ nur noch Stumpf ] pratzt am Stamm
ein quer_Ast ... erinnert an einen Krückstock ohne Grund gäb’s
einen!

 /  neben dem Krummen tickt eine Sanduhr mit Diamantsplitter befüllt

 /  vorne_links im Wirr_spiel lummeln drei Kondompackungen in
    einer Goldfische_glaskugel; außen lehnt eine leere Streichholz
    Schachtel.

Madeleine sucht Joe’s Augen [ er liebt Cola aus der Dose ]
   Blitze   ’wusstsein bricht auf ...

        Joe,  ich muss jetzt denken

[ bemerken nicht dass Godon, ein antiteilchen_Orp sie beobachtet ]

               -----

                            Joe, wird es nicht leid?
lass uns von neuen Bäumen sprechen,
der alte. ist so brüchig
röch Zeitverstrich dächtig nach Morsch_laich.
Tag um Tag
mehr

knarrt unser Ast.
hängt er heute nicht tiefer runter? wenigstens
etwas. nie ist man sich sicher.
bin mir sicher er will uns anfoppen, als wär’s ihm egal
ob er sich aushält vom Stamm abfällt oder ein Schal dran hängt;
zieht dann seinen Hut
geht

   muss die Erde sein [ oder
Scaramouche ]


haben einen Kontrakt mit dem Durchsicht_ding Zeit ... launt
 genauso
wie es will. steht. vergeht in den Keller
nach oben auf den Dachboden oder: spielt Poe’s Rabe
auf dem Schrank –
hält die Gangenheit an /  ein Gaukler_paar
  excellence

wärn sie die gaukler_Macher.  alles ihr Kuchen

und wir? Spatzen.  krumen
zwischen. gleich
wie : für bass_Tölp ein gewaltiger Grund

bauch_versucht den Teig [ erst mal im Sinkflug
steil auf den ahnungslosen Hering ] sucht
nach dem Ast nach dem Strick ...
 will’s.  Heureka

endlich. Pyramiden bauen ... je nach Fick_laune [ dreht sich
die Sand_uhr dann wieder
um ].


*  Geräusche hinter einer Glasscheibe:

_______  Godon imitiert einen klopfenden Specht,
       wirft blaue Glühwürmchen
       in das Gräsergewirr der um_um Wiese   *


Madeleine
hör doch Gleichklang. ein Ticketack ein Specht
bluest. zwinkern dort Löwenzähne
ich liebe Löwenzähne das tief_Blau
der Disteln
   sticht in die Augen

bohrt Ahnung an.


Joe
du machst mich ganz kirre. was soll das sein: Gleichklang.
ticketack_Blues.
soll ich das glauben?

   bleibt einzig Staub auf der Haut.

   fraktale Täuschungen
   Zeitdilatationen
   kontra_Diktionen. wollen uns dörr_schwindlig wirren

     und wofür?

natürlich ... damit wir vorbeischauen. hinschauen
durchsichtig hin_
durch. an der Erkenntnis vorbei
vorbei am Wurzel_grund rein ins Maulwurfloch in
den fantasierten Werte Unsinn

 –  und dürfen weiter träumen [ in
       Platons Höhlengängen ] :  sei unsere Erde mozartkuglig.

allein schon dieser Unsinn [ sieh dir unseren krumm_Kahlen an. greis ].

rund sind vielleicht neue Fußbälle oder Bleikugeln ...
summen in die knick_Köpfe
kratern ein fettes Loch
[ ein und dasselbe Tor ]. alle verlieren alle jubeln
keiner steigt runter die Leiter; sammeln zuletzt beherzt die geplatzten Hirn-
fetzen ein in Poesiealben. summen
ein Liedchen.

   nur surreal?

  muss die Erde sein [ oder
     Scaramouche ]



Madeleine warum so häut_
gräbig? du sagst es
und sagst es zugleich : wir sind nunmal zweibein hängen dran am Zweitfaden
am Urknall; erinnerst du dich? bewegt sich immer noch ... Bewegung
braucht SIE; alles ist Immanenz kann grausam sein. zudem
grincht irgendwo Godon uns beiseite ...
und /  für alle Fälle
haben ja unseren Ast.


... mal ehrlich. geht’s hier um den Kleber ’irreversibel’
     dafür?

um mich tagtäglich anzuerinnern
ob der Ast am Baum hält [ mich aushält ].  irgendwann
kommt Schelm Böe_wind ... schubst den unten_Stuhl weg
einfach so
für’s End_gültig.


    Ha ha das Ding ist tatsächlich menschlich.

okay. da ist dein Stuhl; steht
oder fällt um.
na und? Stühle sind zum sitzen da [ zuweil ]. bleibst du drauf
hocken ... oder den Arsch in die Hand. Ast oder
   Beine? [ nimmt sie
            in die Arme ]

 : genug des Aufschubs!

Madeleine komm.
zieh die Puschen an kein Warten mehr
lass uns gehn; dort drüben scheint mir ein Wanderer [ er
wartet uns. winkt ].

welche Präservative nehmen wir mit?



          -----

*  Godon hat Lust auf Trauben bekommen.

füllt sich einen Hub Malbac Merlot
in seinen Krautstrunk [ hand mundgeblasen. spitznuppig
dieses eigene matt_Grün der Mensch Mittelzeit ] ... Vollmund speichelt
verschwimmen Moll, Fluidum, Bouquet äqui_
distant  / lehnt sich G. zurück

  in seinen Thonet er
        wartet

    das Knarren.

.

©

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firstoffertio
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Beitrag28.05.2015 22:47

von firstoffertio
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Die nächsten zwei Wochen werde ich wenig Zeit für Computer haben. Deswegen heute noch ein Kurzkommentar von mir.

Stimmgabel, ich weiß, dass das gut gemacht ist.

Aber du weißt, ich habe Probleme mit deiner Art zu schreiben. Auch mit mehr Zeit würde ich nicht hinter diesen Text kommen.

Toll finde ich, wie true du dir bist.
(Den Schreibfehler lass ich jetzt stehen. Er ist besser als was ich schreiben wollte.)
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Literättin
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Beitrag29.05.2015 15:32

von Literättin
Antworten mit Zitat

Ich gebe zu, ich bräuchte wohl eine Woche, um mich hier hindurch zu kämpfen und ich glaube, die eigenwillige Gestaltung dieses Textes steht einem Langgedicht eher entgegen.

Hängen bleibt mir als Leser eine skurrile Szenerie in der sich zwei neue Erdenbürger tummeln. Ein Bild so ungefähr zwischen Scherenschnittartigem Bühnen-Gaukelspiel und Streuobstwiese.

Was der Scaramouche in den eckigen Klammern hinter muss die Erde sein bedeutet, bleibt mir rätselhaft verborgen.

Sprachlich kommen mir das französische Einsprengsel und die Wortneuschöpfungen mit Unterstrich zu manieriert daher.

Ich weiß schlichtweg nicht, wozu mir als Leser diese Form dienlich sein könnte:

Zitat:
oben ein bleu
_Teppich ... wäre er Durchsicht


Oder was jetzt zum Beispiel die Erweiterung bei tück_Täuschung bringt. In meinen Ohren klingt das wie ein verstümmeltes tückisch vor Täuschung, aber indem ich es so lesen muss, weil es da eben so steht, fühle ich mich  unfreiwillig in ein Kinderbrabbeln hineingenommen. Und das widerstrebt mir einfach und nicht nur an dieser Stelle. Platt gesagt: ich mag so nicht lesen (müssen).

Von daher lese ich recht widerstrebend und so verliere ich schon nach den ersten Versen den Faden, finde kaum einen weiter gehenden Zugang, als den, das Ganze als ein drolliges Verwirrspiel zu begreifen in dem es manchmal geziert wie bei Hofe, dann wieder plump, fast gassenhauerisch, zugeht, was wiederum einen Reiz haben könnte, wenn da etwas mehr durchschimmern würde als eine Art Zerschnipsel- und Jonglierlust. Mir ist das formal zu viel Gehabe und inhaltlich zu zersprengt.

Ein wenig zeitlicher Abstand und wiederholtes Lesen haben an meinen obigen Eindrücken nichts geändert.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag31.05.2015 13:10

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo du, irgendwo in Raum und Zeit

Und bei dir sollte die Spielleitung ohnehin von Beginn das Inkognito aufheben, damit sicher alle auf dem gleichen Stand sind.

Ein Mix aus Wunderschönem, fast der Romantik Entlehntem (hierauf dann den verärgerten Protest erwartend) und Vergabelungen, Neuästelungen und alles zusammen erzählt eine Geschichte.

Ganz erstaunlich, wie ich vor Kurzem auch im Board geschrieben habe, als hättest du vermehrt den Leser im Blick, sein dir folgen können.

Bereits der Titel bietet Platz für Assoziationen. Godon, bleibt zunächst rätselhaft. God steckt drin. Mal schauen. Und dann die neuen Latschen. Zwei Fährten drängen sich mir auf. Schuhe natürlich. Als Flash erscheint ein Märchen vor meinen Augen. Des Kaisers neue Kleider. Godons neue Schuhe.

Die zweite Fährte führt mich zum Baum, zur Kiefer. Zur Bergkiefer. Auf dem Berg thront GODon. Nur vom Erzähler wird er gesehen, so nehme ich es aus dem Text. Und ich lese von neuen Bäumen im Text. Von neuen Latschen, denke ich.

Doch auch die Schuhe darf ich nicht verwerfen. Godon ist Antiteilchen, Orp verdrehtes Pro(ton). Und schon sind wir bei Quanten. Bei großen Füßen. Vielleicht zu großen Füßen. Die brauchen neue Latschen.

Es macht Spaß, in deinem Text zu spielen, Wege, vielleicht, wahrscheinlich Irrwege zu gehen. Aber meine Wege hast du als Autor nicht mehr unter Kontrolle. Wohin mich dein Text gedanklich treibt, hat nichts mit dem zu tun, wohin du ihn führen wolltest.

Du erinnerst an andere Werke von dir. Scaramouche, das Thema der Traube, das Glas. Wohl nur Zufall, aber wenn er auffällt.

8 Punkte


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag31.05.2015 14:21

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo Lyriker/in,

Godons neue Latschen
kommt sehr wortspielerisch daher. Zwei Föten, Joe und Madeleine landen auf der Erde und bringen die meiste Zeit auf einem Ast eines abgestorbenen Kirschbaums sitzend zu, beobachtet von Godon. Die Erde kann auch Scaramouche sein, eine tragikomische Figur. Godon ist vielleicht Gott vom englischen God her. Da kann man eine Parallele zu Becketts Godot sehen. Aus diesem kann man lesen Gott ist tot, Godon kann bedeuten Gott ist on, von an sein oder online sein.
Joe und Madeleine wollen von der Erde probieren und sie scheinen zuerst in ein Schlaraffenland begrüßt von Zuckerwattefäden zu kommen. Aber schnell entpuppt sich die Erde als ein Garten mit einem kaputten Kirschbaum, auf dem die beiden ihre Zeit nun sitzend verbringen. Haben wir hier vielleicht eine Parallele zu Adam und Eva im Paradies?
Die Erde scheint aber schon belebt und zivilisiert zu sein. Es gibt eine Sanduhr mit Diamantsplittern und ein Goldfischglas, in dem sich Kondome angesiedelt haben.
Joe und Madeleine scheinen sehr schnell erwachsen geworden. Joe liebt Cola aus der Dose, Madeleine liebt Joe.
Godon entpuppt sich als ein Orp, ein Anti-Teilchen. Er beobachtet die beiden, die sich die Kondome schnappen und das Weite suchen wollen.
Als weiterer Beobachter wird Poes Rabe eingeflochten, der einen trauernden Geliebten besucht. Hier wird ein Element des Grusels eingebaut. Denn der Geliebte glaubt, dass seine verstorbene Geliebte an seine Tür pocht, doch es ist der Rabe der ihn heimsucht.
Godon lehnt sich derweil auf seinen Thonet-Stuhl zurück und beobachtet weiter das Geschehen, während wir aus  dem Gedicht entlassen werden.
Ein verwirrender, experimenteller Text.

lg Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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keinort.nirgends
Wortedrechsler


Beiträge: 62

Die lange Johanne in Silber


Beitrag31.05.2015 19:26

von keinort.nirgends
Antworten mit Zitat

Das ist leider ein Problem, das ich oft mit sehr sprachexperimentellen Gedichten habe: Sie erreichen mich selten auf einer intuitiven Ebene. Jetzt kann man sagen: Das ist gar nicht beabsichtigt, auf einer intuitiven Ebene zu erreichen.

Ich kenne einige Texte von Dieter M. Gräf z. B., die habe ich mir mühsam auseinandergepflückt, habe mich mit den inter- und extratextuellen, oft zeitpolitischen Verweisen auseinandergesetzt. Und dann kam tatsächlich oftmals ein Aha-Moment und sozusagen rückwirkend gefiel mir dieser Text dann. Bei Konstantin Ames z. T. auch so passiert.

Allerdings, und das schreibe ich jetzt aus ganz pragmatischen Gründen, kann oder will ich persönlich nicht bei jedem Gedicht, das ich lese, im Vorfeld erst einmal eine umfassende Textumfeld-Recherche durchführen. Deswegen erreichen mich persönlich am meisten die Gedichte, die mich auf einer intuitiven Ebene erreichen und mich dort lange beschäftigen. Nicht am Computer lange beschäftigen. Wenn sowas passiert, (ersteres meine ich jetzt) entsteht dann oft automatisch auch die Motivation, mich doch nochmal genauer mit dem Text auseinanderzusetzen.

Und jetzt komme ich wieder zu deinem Text:

Es gibt durchaus Passagen, die mir eingängiger sind als andere.
Aber ich glaube, um mir eine für mich selbst schlüssige und v. a. diskrete, also abgeschlossene Textwirklichkeit aufzubauen, müsste ich erst einmal auf weiterführende Spurensuche gehen zu bestimmten Begriffen/Szenarien. Ich sehe durchaus Ansatzpunkte: Ich lese einige intertextuelle Verweise heraus, von denen ich nicht bei allen sicher bin, ob sie auch so ihren bewussten Weg in den Text gefunden haben, wie ich sie ausdeute/herauslese. Extratextuelle Verweise lese ich auch.

Jan Koneffke hat in einem Essay über poetische Sprachspiele geschrieben: "Literatur bedient sich nicht der Sprache, sie ist Sprache." Und in meiner Lesart bedient sich dieser Text, visuell wohlgemerkt, doch zu sehr der Sprache, genauer: seiner Signifikanten und Zeichen. Aus denen ich mir persönlich nicht ganz konsistent (z. B. die Verwendung der [ ] finde ich inkonsistent) die dahinterliegenden Signifikate ableiten kann. Ich unterstelle dir nicht wahlloses Vorgehen, keinesfalls; und bin mir sicher, dass es ein Haufen Arbeit war - mir entzieht sich allerdings ein genauerer Zugang.

Mich würde ungemein interessieren, wie dieses Gedicht als Audioversion wirkt. Gerade weil ich gestern erst einen Text von dir (das schreibe ich jetzt einfach, weil ich zu wissen glaube, wer der Verfasser ist) als Audioversion gehört habe und der dort auf mich ganz anders wirkte. Das war dort für mich tatsächlich relativ unmittelbare Sprache, und hat mich dann doch auf einer anderen Ebene erreicht. Eigentlich interessant: Wo doch sonst oft der Leser im Prozess der Rezeption dem bloßen Hörer überlegen scheint, ihm zumindest eine genauere Rezeption ermöglicht wird. Bei mir funktionierte dieser jene andere Text genau andersherum.

Schöne Grüße,
Kein Ort. Nirgends
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag02.06.2015 08:58

von Rainer Zufall
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Da liebt einer die Sprache und das Spiel.
Auch wenn es dieses Mal nicht so ganz mein Fall ist inhaltlich, verdient das Gedicht auf jeden Fall, in die Top Ten aufgenommen zu werden.
Viele Grüße von Zufall
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag02.06.2015 12:55

von Stimmgabel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

-



einige Gedanken zu meinem Langgedicht:

ich habe hier versucht, quasi adaptesk zu Warten auf Godot, einen bühnischen Blick auf das erdische Zeit/(ver)treiben zu werfen; durch die Brille der beiden Föten Joe und Madeleine. Als hätten sie die Möglichkeit genutzt, schon mal vorab dort, hier rein zu gucken, einen Fuß drauf zu setzen ... vielleicht sogar mit der letztlichen Entscheidung, lieber wieder zurück in den Uterus und dort [ für immer ] verbleibend ???

zwei verschiedene Typen scheinbar;
dialogisieren sich dialektisch kontrovers über ihre erd_Erfahrungen und persönlichen Sinn_fragen
... bis zum Schluss

motiviert Joe Madeleine gelassen, ihren Warten_Ort [ ihren Baum ] gemeinsam zu verlassen ... zu einem neuen hin [ doch letztlich wieder ein Ort des Wartens. dort winkt ein Wanderer ihnen zu, er –wartet sie ]. zudem fragt Joe nach den Präservativen; ein Schutz wofür? ... vor dem Neuen,

das Alte festzuhalten?

Gruß Stimmgabel


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag03.06.2015 12:24

von Rübenach
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zehn punkte

_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag04.06.2015 02:20

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour!

Die Föten Joe und Madeleine "landen" auf der Erde und erinnern mich an Adam und Eva im Paradies. Beobachtet von Gott und in dem Sinne auch vom Leser, verfolge ich ihr Baumdasein. Von der Grundidee begeistert und mit den Themenvorgaben im Hinterkopf, erwartet mich ein Feuerwerk an Ideen, inhaltlichen wie sprachlichen, aber sie zünden bei mir nicht. Das ist ein Aneinanderreihen, ein Abspulen an Bildern, Referenzen, Gedanken und Kommentaren, die sich mit einer Handlung vermischen, und was ich habe ist ein unbekömmlicher Brei.
Ich finde, hier wurde zu viel reingepackt.

- Die wiederkehrende Zeile
Zitat:
muss die Erde sein [ oder Scaramouche ]

Ich denke, damit ist kein Mantel- und Degenfilm oder sein Protagonist gemeint, auch keine komische Figur des italienischen Commedia dell’arte, denn wie steht das in Bezug zum Gedanken "das muss die Erde sein", um einen Alternativgedanken in Klammern zu formulieren.


- Godon als antiteilchen_Orp ist eine tolle Formulierung für seine Wesenheit und hat mir gefallen.


- Wofür ist diese zusammenhangslose Info gedacht?
Zitat:
[ er liebt Cola aus der Dose ]



- einerseits schreibst du
Zitat:
ein bleu
_Teppich


andererseits
Zitat:
tief_Blau

Wo ist dabei das System, um die Sprachen wechseln zu müssen? Das ist kein wiederkehrendes Stilmittel deines Gedichts. Und wenn es eines wäre, welchen Sinn hätte ein eingestreutes französisches Wort?


Zitat:
nach oben auf den Dachboden oder: spielt Poe’s Rabe
auf dem Schrank –

Ich denke,  weder Joe noch Madeleine kennen Poe oder sein Werk. Der Erzähler mag (all-)wissend sein und hier einen Vergleich äußern können, aber so wie es für mich da steht, macht Joe auf Poe's Raben, ohne wissen zu können, wer oder was das ist.

Zitat:
keiner steigt runter die Leiter <-- warum so erzwungen holprig formuliert? die leiter runter; sammeln zuletzt beherzt die geplatzten Hirn-
fetzen
<-- warum mit Bindestrich und nicht mit Unterstrich geschrieben, so wie du es bisher recht durchgängig gemacht hast? Hirn_fetzen ein in Poesiealben. summen
ein Liedchen.



- Ich empfinde Begriffe wie "Ficklaune", "Arsch", "zieh die Puschen an" passen insgesamt nicht zum Ton und der Sprache des Gedichts, die sich experimentell-spielerisch und wenig umgangssprachlich gibt.


Ich habe es nicht gemacht (ich will ja einen klaren Kopf beim Kommentieren bewahren), aber ich vermute, dass dieses Gedicht wohl nur mit einigen Flaschen Merlot auf einem gemütlichen Thonet zu goutieren ist.

Insgesamt überzeugt mich dein Beitrag leider nicht.
Im Vergleich zu den anderen Beiträgen, hast du es leider nicht in meine Top 10 geschafft: zéro points.

Merci beaucoup.

LG,
Constantine
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Lorraine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 648
Wohnort: France
Das goldene Stundenglas Ei 10
Lezepo 2017 Pokapro 2016


Beitrag04.06.2015 09:35

von Lorraine
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Für Analysen und Kommentare ist leider keine Zeit. Alle Texte habe ich mit großem Interesse mehrfach gelesen. Beste Grüße, Lorraine.
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag04.06.2015 21:05

von tronde
Antworten mit Zitat

Hallo!

Das Problem der Avantgarde: sie steht halt vor dem schützenden Schild der Ritualsierung und Konvention und kriegt das Unverständnis als Erste ab.

Für mich zu kreativer Umgang mit der Sprache, da passen Kodierung und Dekodierung nicht mehr zusammen. Ich bin schreiberisch damit aufgewachsen, dass für das Verständnis des Lesers sich der Autor zu mühen hat. Es ist wohl möglich, dass das diese Art von Lyrik jemanden anspricht, ich höre auf jeden Fall nicht in die Zielgruppe.
Durch das Kryptische scheint durchaus die Sprachgewalt durch, es bleibt mir aber zu effekthaschend. Oder ich versteh es einfach nicht.

Grüße
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finis
Klammeraffe
F


Beiträge: 577
Wohnort: zurück
Die lange Johanne in Bronze


F
Beitrag05.06.2015 14:33

von finis
Antworten mit Zitat

Hallo.

Ich freue mich schon eine ganze Weile auf Dein Gedicht.

Godon's neue Latschen: Ich denke an "Warten auf Godot"; eine unbekannte Person, die man erwartet in einer gottverlassenen Gegend: trägt neue Latschen, hat vielleicht die alten Sohlen zerlaufen. Wird er kommen?

Zum Prolog:

Ich finde das stark, Joe und Madeleine (tragen schon Namen, Persönlichkeiten und sind andererseits durchnummeriert) vor der Geburt: die Erwartungshaltungen, sie haben von der Erde gehört: "probieren wir sie?"
Und wenn sie dann die Erde betreten und zuerst unsicher sind. Es muss wohl die Erde sein (aber wie können sie es wisssen: oder eine Scarmouche, eine Täuschung, ein schlechter Witz auf ihre Kosten vielleicht, ein Irrtum).
Dann der bleu_Teppich: Durchsicht? Oder doch nicht. Kann man hindurchsehen, greifen? Was ist dahinter? Ist das Blau eine Täuschung, steckt in Wahrheit nichts dahinter?
Der Krückkirschbaum: für mich ein Gegensatz zu Joe und Madeleine, gerade neu auf der Erde, die Erkundenden und er, alt, der schon Verlust erfahren hat. Vielleicht eine Stütze für sie? Ein Halt. Ein Anleiten.
 
Zitat:
 neben dem Krummen tickt eine Sanduhr mit Diamantsplitter befüllt

So herrlich, das! Eine Art Zeitwächter scheint er zu sein, über die verschiedenen Verläufe von Zeit, die vertickte Zeit und die, die einem zwischen den Fingern zerrinnt. Jedes Korn kostbar, Diamantsplitter, selten, einzigartig sogar.

Der gesamte Konflikt des Lebens in einer Goldfischglaskugel: Leben oder nicht leben? verhindern? oder nicht?

Und dann das plötzliche Aufbrechen eines Bewusstseins, das Denken wird in Madeleine geboren .

Godon, ein antiteilchen, ein Gegenteil, ihr Gegenteil beobachtet sie unbemerkt. Ist da. Ohne dass sie ihn erwartet haben, ohne dass sie von ihm wissen.



---Nächste Szene:
Das ist so genial: die Suche nach neuen Bäumen. So könnte man den Kirschbaum auch lesen: als Baum der Erkenntnis, der bereits abgeerntet wurde und keine Früchte mehr trägt. Der Ast, an den man seine Hoffnungen geknüpft hat, der zu brechen droht, als wäre es egal.
Die Zeit: das Durchsicht, das nicht Greifbare. Sie haben einen Vertrag mit ihr geschlossen. Vergeht nach lust und laune mal schneller, mal langsamer. Ein nevermore, ein Rabe und die Zeit: Gauklerpaar par excellence. Joe und Madeleine können nur versuchen ein paar Krumen von dem Kuchen zu erwischen. Manchmal der Teig zu viel für den Bauch; bis es unerträglich wird und der Schal-Strick der letzte Ausweg scheint. Der Kopf steckt in der Schlinge, ständig auf der Schwelle zum Tod.  Erkenntnis jedenfalls: Pyramiden bauen, Gräber, Denkmale, Mahnmale. Aber auch: über die eigenen Möglichkeiten hinausgehen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, dreht sich die Sanduhr "je nach Fick_laune"um... ja, da ist wohl was dran...



---- Geräusche hinter einer Glasscheibe: Eine Regieanweisung. Der klopfende Specht: eine Mahnung.

Dann der Dialog: Joe und Madeleine als gegensätzliche Lebenseinstellungen: Der Gleichklangspecht und die Unbändige.
Madeleines Antwort ist so vielschichtig und so bilderreich, dass ich es jetzt nicht schaffe, so detailliert hineinzutauchen, wie ich es in diesem Kommentar gerne würde. Auf jeden Fall faszinierend: Das wertorientierte Maulwurfloch, dass den Blick auf alles andere versperrt oder nur schattenhaft darstellt (Platon) - das Fußballspiel. und herrlich: Das aufsammeln der Hirnfetzen zum Einkleben im Poesiealbum. So genial.
Joe fragt dann: geht es wirklich darum? dafür? Muss ich mich jeden Augenblick meiner Vergänglichkeit besinnen? Irgendwann sterbe ich doch sowieso, wie aus heiterem Himmel, ohne große Vorwarnung. Was nützt es da, zu hadern? Sie hängen eben an dem Zweitfaden, da können sie nichts machen.

Hier:
Zitat:
    Ha ha das Ding ist tatsächlich menschlich.

Bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich das einordnen soll.

Dann: der status quo. Der Stuhl steht. Jetzt das Beste daraus machen. Nichts mehr aufschieben: Madeleine und Joe gehen dem Wanderer entgegen, warten nicht mehr [auf Godot?] [hat er Nachricht?]. Und dann wunderbar lakonisch: Die Präservative.

----Schlusssequenz:
Godon lehnt sich zurück, genießt und wartet auf das Brechen des Astes.



Muss ich noch erwähnen, wie faszinierend ich es immer noch - nach so oft Lesen - finde? Es war schön, mal wieder soetwas von Dir zu lesen. Ich gehe doch recht in meiner Annahme Deiner Identität?

Fasziniert - LG.
finis


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crim
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Beitrag05.06.2015 20:10

von crim
Antworten mit Zitat

Fünf Punkte für dieses Gedicht, weil es immer wieder Glanzlichter zu setzen versteht. Hier gibt es einiges zu entdecken, auch wenn ich nicht immer in der Lage bin, alles zusammenzufügen.
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Zinna
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Beitrag06.06.2015 18:27

von Zinna
Antworten mit Zitat

.
Hallo Inko,

die Zeit war knapp zum schreiben und kommentieren, passt ja zum Thema. Irgendwie.
Ich bitte um Verzeihung, dass  meine Kommentare diesmal besonders kurz ausfallen.

Du machst es wieder nicht einfach.
Irgendwie wirken die Joe und Madeleine als eine Art Adam und Eva auf mich.
Da passen die Gummis jedoch nicht …
Es hat etwas mit dem Menschen, mit der Menschheit zu tun?
Am besten beschreibe ich die Wirkung deines Beitrages so:
Während die „Geschichte“ abgespielt wird, werden (mir) Augen
und Ohren im Wechsel verschlossen – geöffnet – verschlossen – geöffnet;
so dass sich ein „unterbrochener Film“ ergibt.
Einige Details finde ich sehr reizvoll, besonders wie der Baum auftritt, gefällt mir sowie der Ton der „gesprochenen“ Passagen.

Der Titel erschließt sich mir einfach nicht, was sind das für Latschen und welche Funktion haben sie?
Godon, ein antiteilchen_Orp
Orp bleibt ein Rätsel (für mich)
Damit ist weder
Oxidations-Reduktions-Potential noch die

Ostprignitz-Ruppiner-Personennahverkehrsgesellschaft gemeint?
Einige Fragen, dennoch in meinen Top Ten.


LG
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag07.06.2015 04:36
aw:Godon`s neue Latschen
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

Hallo,

vom Sprachstil unverkennbar... Zuerst mit Widerwillen, dann mit wachsendem Vergnügen gelesen, wegen der vielen Unterstriche, Klammern, Sonderzeichen... Geist und Sinne schwelgen in den vielen Wort-Sinn(ver)drehungen, doch es ist sooo schwer zu lesen!
 
Einfallsreiche, witzig-komische bis düstere Bilder zum Umgang mit der Zeit und der Erde, aber schwer verständlich geschrieben... Z.B.: "Zeitdilatationen kontra_ Diktionen"; "Bouquet äqui_distant".

Über den Gedichttitel grübele ich noch, weil ich den aus dem Text nicht herauslese... Vielleicht finde ich ihn noch.

Mein Lieblingsvers: "haben einen Kontrakt mit dem Durchsicht_ding Zeit.... ein Gaukler_paar excellence".

Aus genannten Gründen steht der Text nicht auf der Liste meiner zehn Favoriten.

Viele Grüße,
Lilli


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anderswolf
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Beitrag07.06.2015 15:29

von anderswolf
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Ein wahres Opus Magnus der Zeichensetzung und Absatzstrukturierung, das schon in der Überschrift mit einem Apostroph-Fehler aufwartet und damit Schlimmes erwarten lässt. Tatsächlich bleibt die Angst unbestätigt, denn im Gegenteil sind Interpunktionsfehler das geringste Problem des Beitrages.
Hier wurde viel gewagt, vielleicht zu viel, denn Lesbarkeit und Verständlichkeit sind zu großen Teilen auf der Strecke geblieben. Klar ist das Grundgerüst der Gedanken der Neu- oder Noch-Nicht-Geborenen und ihr Verhältnis zu Gott, dem antiteilchen_orp, natürlich auch ihr Erleben der Zeit und der Erde an sich. Nachvollziehbar, wenn auch nicht konsequent durchgeführt ist der Versuch, dem Erleben der Protagonisten auch eine ihrer Verständnisebene angemessene Sprachstruktur zu geben. Natürlich ist überhaupt zu loben, dass das versucht und mitunter auch gelungen umgesetzt wurde. Insgesamt ist das aber zu viel und zu schwer verständlich, und im direkten Vergleich mit der Konkurrenz auch nicht er- oder zuträglich.

Nun muss Kunst nicht immer leicht konsumierbar sein, im Gegenteil darf und soll sie manchmal sogar genau das Gegenteil bewirken, wie Widerhaken soll sie sich in das Gehirn des Rezipienten hängen. Unignorierbar, aufdringlich, unangenehm soll das sein, doch hier greift sich nichts den Konsumenten, es geht direkt an ihm vorbei, als hinge ein Gemälde mit dem Rücken zum Publikum. Natürlich kann das den Wunsch nach Interpretation erhöhen, manchmal aber auch komplett unterdrücken. Und so faszinierend das Werk in Teilen sein mag, es bleibt nichts zurück außer dem schalen Nachgeschmack davon, dass dem Leser sein eigenes Unverständnis vor Augen geführt werden soll, große von kleiner Kunst zu unterscheiden.

Null Punkte.
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anderswolf
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Beitrag07.06.2015 15:46

von anderswolf
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Umentschieden.
Drei Punkte.
Ist alles nicht so leicht.
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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag09.06.2015 19:28
Gedanken zu Langgedicht / Teil I
von Stimmgabel
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-




Liebe Kommentatoren und Leser,
zunächst mein Vorspann:  ich werde gerne und lustvoll auf eure Kommentare eingehen /  und zwar in mehreren Gedanken_teilen, die ich erst mal alle hintereinander einstelle;

und zwar zeitversetzt, da ich natürlich alles Kommende ganz neu denke Wink
also erst mal nur lesen ... bis !!!!

es geht los: mit ____________

Gedanken/Kommentare zum hier_Text, zum Thema Langgedicht
 / Teil 1


Liebe Kommentatoren und Leser,

gleich vorab und Ja:  ich freu mich Smile  über eure jeder für sich doch sehr intensive Beschäftigung mit dem kleinen mono/dialogisch und background Stimmenden Bühnenstück, und zudem im Langgedicht Stil [ so meine Absicht; der Plot, die adäquate Dialogie_Form, das ganze Paket ]. Hierbei ging es mir parallel auch sehr darum, den Stil/Funktion des Langgedichts umzusetzen [ klar in Anlehnung an die Zitat_Vorgabe ].

Mein Freu auch deswegen,
dass tatsächlich einige von EUCH zu meinem intra_erzählenden Text [ mit u.a. intertextuellen Schnipseln / die nicht unbedingt erkannt werden müssen, zum Verstehen des gesamten Texts ...  klaro ... ] die Lust und Laune hatten/bekamen, eine Spur hieraus für sich selbst zu entdecken, zu entwickeln; einerseits inhaltlich inspiriert, andererseits dann auch auf den umgesetzten Beinen des Langgedichts_stils mitgehen konnten.

Wie natürlich ebenso mein Freu darüber, wie einige sehr dezidiert ihre lese_ /versteh_Brüche an Hand von konkreten Beispielen ausführten. Aber Hallo, gerade doch gleichwertig zum Pro sind mMn genauso die empfundenen Kontra_konturen [ für mich sicher! ], die ein Leser zum Text äußert. gerade wir doch hier im Forum die Möglichkeit haben, das Autor und Leser sich gemeinsam über einen Text kommunizieren können. /  und wie man hier im WB Textfaden sieht, gibt es zum Text ne Menge Unverstehheiten, die ich genauso sehr Ernst nehme, wie die Pros.

Und ich habe richtig Lust bekommen, mich mit EUCH  über eure empfundenen kontext_Inhalte wie aber auch empfunden stil_Formalien [ bzgl der Pro's und Kontra's ] zu unterhalten; klar, anhand nur einiger Beispiele ... alles dann im Folgenden [ weiter unten ]   oh jeh Wink, das wird ne lange Angelegenheit werden
 meine jedoch, dass es gerade zum Vorgabe_thema Langgedicht absolut gerechtfertigt ist, mal hierzu etwas genauer hinzuschauen und gemeinsam dieses eigen_artige Ding anzutasten – mit dem Text als letztlich Beispiel_grundlage [ pro oder kontra ].

zunächst
mal einen kleinen Blick in die Thematik ’Langgedicht’, wie ich persönlich diesen Stil funktional und vor_bedingend eingrenze / klar, derarte Tönungen / Eingrenzungen sind natürlich teilweise immer auch autorial gefärbt ... aber, da sind auch etablierte Einschätzungen/Schnittmengen, was das Eigentümliche des Langgedichts in seinerselbst ist, sein kann, könnte.

[ siehe z.B. u.a. langgedichtige Gedanken von Höllerer zu der mit dem Langgedicht einhergehenden, sprachlich umgesetzten Wirkfunktion ... in  / “Thesen zum langen Gedicht:  ... die Entscheidung für ganze Sätze und längere Zeilen bedeutet Antriebskraft für Bewegliches.“ ],

hierunter fallen aber genauso sequentiell Schreibformen zum Thema Flächenstrukturen / Franzelteppisch oder jene Langgedichte von z.B. Gerhard Falkner [ Gegensprechstadt – ground zero ], Steffen Popp [ Silvae (gelichtet) ]

oder auch “irgendwie“ Brinkmann [ Ein Gedicht hier mal ein sehr problematisches Gedichtsbeispiel, will man dieses Gedicht kongruent in die Schublade des Langgedichts legen. / denn: hier arbeitet Brinkmann zwar durchgängig mit jenen eingeforderten wirk_Prosa’esken, die das Langgedicht deutlich einfordert, aber: hier fehlen mMn echte lyrische Verdichtungen, also Fließ/Stop_brüche, die quasi Ziehharmonika’esk jene Erzählweite kollidierend mit der Zerbrechkürze beidseitig verstärken, also auch sichtbar sind.

/ nun, welchem Stil/Genre/Sujet ist dann mMn dieses Gedicht zuordenbar? tja!  sicher in die main_Kategorie Langgedicht schon... aber mMn nicht als typisch funktionierendes Beispiel für ein Langgedicht [ wenn nicht nur die Länge und inkl. Prosa gemeint sein will Wink , was natürlich damit eben nicht gemeint ist! ], geschweige als Lern_Beispiel für denjenigen, der sich erstmals damit befasst.

Oder anders gesagt: die Formatierung [ die innere Betonung ] müsste hier mMn brachial verändert, zerbrochen werden, sichtbar gemacht werden, um tatsächlich unterlegend zu bedeuten, dem Inhalt seine inhaltliche Bewegung und Gewichtungen und damit senk -und hebungs_Pausen zu geben ... die Brinkmann vielleicht gemeint hat ???
 /  aber in gegebener Zeilenformatierung wird dieses Gedicht mMn im Verlauf des Lesens mehr und mehr zu einem fast schon leiernden, reinen Aufzählen, was hierin  ein/dieses Gedicht nicht sein soll’   heißt mMn, das Gedicht verschenkt deutlich seine nuancierenden Erzählmöglichkeiten über das gemeinte ’nicht’, plappert mMn objektiv zu lang und bringt den Inhalt kaumst vorwärts.

Nehmen wir auch mal Brinkmanns Gedicht:  Mondlicht in einem Baugerüst,
[ wurde ja als typisches Langgedicht zum abguck_Lernen von den Initiatoren vorgeschlagen ]

Die ersten drei Strophen [ bis einschließlich S4 Anfang ] verheißen intensiv in das Sujet ’Langgedicht’ reingehen zu wollen ... spritzig und fließend; handgreiflich, was dann mit
 S4 bis S7/mitte stilisch in eine rein, wahllose Umbruch_prosa, fast schon langatmig plappernd überwechselt, also den Einstieg quasi komplett alleine zurück lässt.
 ab S7/mitte bis Beginn S11 folgt nun wieder ein interessanter wechsel_Prosa/Lyrik Einschnitt, der in seinen inhaltlichen Schritten wieder Gewichtungen aufzeigt, die gut in das Sujet Langgedicht einfinden, sich inhaltlich bewegen wollen.
 ab S11 bis S19/mitte wird nun wieder durchgängig in eine Umbruch_prosa gewechselt. /  es wird wieder versatzstückensd und rein additiv auf Nebenrandplätzen geplappert.

 ab S19/mitte bis S25(Ende) bekommt nun Brinkmann einen erzähl_Drive dbzgl, was er eigentlich mMn fokussiert in seinem Worte_langen (mMn) zuviel_Werk sagen und wirk_intendieren will. Jetzt wird der quasi Haupt_protagonist ’das Mondlicht’ in jenen greifbaren/nicht greifbaren Mittelpunkt gesetzt, eben das, was gemäß Brinkmann eben ’Mondlicht’ nur sein kann und will.

Resümee sicher ist das ein langes Gedicht. / sicher wird es unter die main_Kategorie ’Langgedicht’ angesiedelt werden ... und dennoch, mMn, eben nur Rand_bezirkend.
    Warum?

eben das,
was hier das Mondlicht [ für Brinkmann ] nur ist, aber genau dadurch zu dem immanent Besonderen wird, wird langgedichtig in weniger als die Hälfte aller Strophen auch tatsächlich thematisiert und erzähl_adäquat unterlegt, sich weiter bewegend rübergebracht – und der überwiegende Worte_klumpen ist mMn nichts weiter, als sich Worte_verliebt mal einfach auszulassen; sich blind vom eigentlichen Thema inhaltlich redundant zu entfernen;

und damit mMn sich gleichfalls vom Funktional des Langgedichts grob fahrlässig zu entfernen.

eRGO:  mal wieder ein Brinkmann, der zwitter_gebrochen die Objekt_Seele feinst im Innern berühren kann, zugleich gerne in Plapper_tiraden hineinfällt und somit sein eigentliches Erzählanliegen wieder unsinnig und kontradiktiv vernebelt und aufweicht.   ist ja nur meine Meinung Grr


----------------------------------------------------------

nun wieder zurück zum WB-thema und dem hier_Gedicht und unserer Spurensuche.

(mMn): ein Langgedicht arbeitet sicher mit jenen stil_Elementen wie: Verdichtungen, vers-libre in seiner Freiheit und Dichte zugleich, mit prosaischer Lyrik, sowie lyrischer Prosa mit Umbrüchen keine Frage ... und, und weiteren Stilfiguren / logo !!

Also: zu der lyrischen Dichte kommt nun das Stil_element ’Prosa’ hinzu; quasi eine Verwebung zweier Genre/Gattungen.   Nun die Frage: geht es hierbei einzig um zusätzlich lang erzählende Passagen in ihrerselbst [additiv zu den verdichteten Bildern ] plus paar künstliche Prosa_Umbrüche [ damit es noch nach einem Gedicht aussieht ],
 oder

haben diese eingearbeiteten Prosa_sequenzen nun auch noch eine lyrische Funktion?

 mMn ist das genau der entscheidende Knackpunkt, oder anders gesagt:

muss die Prosa hier nun zusätzlich/anders funktionieren?
Und wie?

(mMn)   Sie [ die Prosa ] wird nun im Langgedicht quasi zum Handlanger der Lyrik derart, in ihrer eigenen Umsetzung, in ihrer Inhaltlichung die Funktion der Lyrik auch mitgehen zu wollen, funktional zu begleiten und zu unterlegen.

quasi, obwohl Prosa, dennoch im Lyrik_Raum drin zu bleiben.

D.h., sie behält in ihrer Wort_weite eine Wirkebene bei [ ... nicht nur als eine rein prosa’eske, attributive Ergänzung zum anliegenden Lyr_objekt ],

als wollte quasi das Worte_geweitete Sprach_bild innerlich weiterhin lyrisch bleiben und nun irr_witzig sogar weit verdichten.

Und nehme ich  ’das’ mal als eine bedingende Voraussetzumg für den Stil Langgedicht, dann wird mMn deutlich, dass der Stil des Langgedichts sicher nicht einfach mal so aus der breiten Finger_lamenge umsetzbar ist; anders gesagt:  wie schwer ist es aprior, diesem Typus Lyrik [ wenn, dann ... ] auch tatsächlich als ganzes Paket gerecht zu werden;

als eben einfach nur mal weit,
breit
erzähl_gebrochen etwas hinzuschreiben Wink

/ ergo:  ein Lang_gedicht ist erst mal nicht unbedingt prosaisch lang / oder wort_lang per se, und dennoch prosaisch lang geweitet. / Hach, was für eine Kasperei wink)

Klar /  dafür braucht es auch Beispiele, die man konkret anfassen und untersuchen kann ... auf ... /  kommt dann alles noch [ natürlich dann auch bzgl meines Gedichts und eurer dbzglen Markierungen ].

-------------- Teil I   fort setzt sich demnächst wieder hin.


Gruß Stimmgabel


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Stimmgabel
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Beitrag10.06.2015 08:40
Gedanken zu Langgedicht / Teil II
von Stimmgabel
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Gedanken/Kommentare zum hier_Text, zum Thema Langgedicht
 / Teil 2


bisher hatten wir folgende Kerngedanken zum Langgedicht:

(0)   ein Langgedicht ist ein Gedicht

(1)   zu der lyrischen Dichte kommt nun das Stil_element ’Prosa’ hinzu

(2)   sie [ die Prosa ] wird im Langgedicht quasi zum Handlanger der Lyrik;
         bleibt Prosa_weit, bleibt zugleich wirk’esk im Lyrik_raum; als wolle sie
         weit verdichten.

(3)   ein Lang_gedicht ist erst mal nicht unbedingt prosaisch lang / oder
         wort_lang  per se, und dennoch prosaisch lang geweitet

-------------------------------------

Ich möchte nun auf die Attribute “langes Gedicht“  und  Langgedicht eingehen.

In der Themenvorgabe/Einleitung hat Nihil folgendes  feine Bild/Wortspiel  zum Thema Langgedicht wort_gespielt:
Nihil hat Folgendes geschrieben:

    Denkt nicht an Bonsaibäume, sondern an Jacks Bohnenranke.
.

Nicht nur, das dieses Worte_spiel mMn für sich alleine schon ein feinster Gedanke ist smile ; ja, ich lass mich verleiten und bezeichne diese Kreation ebenso als ein gelungenes literarisches Bild   umso mehr besagt es figurativ genau das, was das Langgedicht eigentlich will – für den, der das Langgedicht innen kennt.

Doch, was ist mit demjenigen, der sich mit dem Thema erst ganz neu beschäftigt? ... verführt es mMn sehr leicht dazu, nun das Dicht eines Gedichts einfach mit Prosa aufzufüllen, eben breiter zu erzählen/schreiben [ es endlich zu dürfen ... endlich den Gedanken in der Lyrik auch mal frei fließen zu lassen ] – und das ist, lapidar umgesetzt, damit natürlich nicht gemeint.

Wie wir es schon andachten:  es ist das WIE, auf welche Art/Weise die Prosa in den Grund_raum der Lyrik eingebettet wird; dass sie quasi eine lyrische Wirkung mit_trägt .. ein dichte_Bild aufgeklappt und doch im Leser assoziieren will.  / ... eben lyrisch funktional weiterhin bleibt.

Ich greife nun mal paar konkrete Beispiele heraus [ inklusive Detail_analyse ]

(1.1)   ein Haiku mit den Spuren des Langgedichts [ hatte ich ja schon im Pub_faden vorgestellt ]

setzte sich eine müde libelle auf den felsen. gischt.
weggespült

  /  ©

------------------------------

was passiert hier nun langgedichtig, Prosa’esk?  [im Vergleich zur üblichen attributiven Kargheit eines angenommen deutschen Haikus  <-- hi hi ... ]

Hier wird nun mit der Zeilensequenz:  setzte sich eine müde libelle auf den felsen
  –   eigentlich Haiku_unüblich  
die Befindlichkeit dieser Libelle in Aktio und Grund prosa’esk aufgeklappt [ für sich alleine betrachtet tatsächlich einzig Prosa ] – mit den nun angrenzenden Bild_plakationen [ umpunktet; Nomen und passiv_Verb ]

setzte sich eine müde libelle auf den felsen. gischt.
weggespült.


entsteht nicht nur der Spannungsbogen für den wirk_Moment, umso mehr integriert sich nun nachwirkend die vordere (reine) Prosa_zeile plötzlich komplett lyrisch in einen gesamten lyr_Duktus. /  ... wir haben den angestrebten wirk_Moment; zugleich bleibt die Funktion des Haiku erhalten.

analytisch betrachtet:  hier interagiert Prosa lyrisch;

doch genau das, genau jene Funktion der Prosa im Langgedicht, wie sie wirk_funktionieren, mit ihrer Umgebung lyrisch interagieren will ... es tut.

ein kleiner Vermerk zu diesem geweiteten Haiku-typus:  schon vor 100 Jahren schrieb der Haiku_dichter  Masaoka Shiki  diese Art Haikus [ für die damalige Sichtweise ein höchst gewagter, revolutionärer Schritt, der dann genau zu seinem Markenzeichen wurde – er ja einer der großen Haiku_dichter war/geblieben ist ]

(1.2)   Mal ein (weites, langgedichtets) Haiku von  Masaoka Shiki :

    At our last parting   <---  sehr interessant hier:  das gesetzte, agierende Personal ’our’
    bending between
    boat and shore . . .
    That weeping willow

    Masaoka Shiki (1866-1902)

Beim letzten Abschied   <--  im Deutschen inkludiert Abschied ausreichend dieses ’unser’
beugt sich über                      [ obwohl nicht da, dann doch implizit da ]
Boot und Steg . . .
die Trauerweide

Beim letzten Abschied
beugt sich über Boot und Steg . . .
die Trauerweide

-------------------------------------------------------

Analyse dieses Haikus:

tatsächlich interagiert hier quasi ein einziger prosa_Satz in sich selbst [ lyrisch ]; nun, und genau deswegen, in Setzung der Zeilenumbrüche. /  hier wird es mMn sehr deutlich, dass Zeilenumbrüche eine gewichtige Funktion haben, letztlich zu einer [ nicht leichtfertigen ] Stilfigur werden. Einerseits werden Inhalte im eigentlichen Fließtext ganz neu betont [ gewichtet ], zum anderen können damit innere Satz_objekte nun sogar zueinander neue wirk_Spieler werden – wie in diesem Haiku explizit sichtbar.


so, sei es das für heute mal wieder /  es geht dann folgend mit konkreten Beispielen weiter.

Gruß Stimmgabel


-------------- Teil 2   fort setzt sich demnächst wieder hin.



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Aranka
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Beitrag10.06.2015 12:41

von Aranka
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Hallo Stimmgabel,

weiß gar nicht, ob ich mich hier so einfach reinquetschen darf. Mach es einfach mal. Wollte dich nur wissen lassen, dass ich den Faden aufmerksam verfolge und deine ausführlichen Überlegungen äußerst erhellend finde.
Toll, wie detailliert du dich auseinandergesetzt hast und wie strukturiert du es zu Papier bringen kannst. Ich bin gespannt auf Weiteres. Passt prima zu dem, womit ich mich zur Zeit auch beschäftige.

An deinem Wettbewerbs-Text gefällt mir vor allem, dass du verschiedene Figuren kreiert hast um das Thema in seiner Weite zu beleuchten und damit verschiedene Tonlagen und Sprechakte, so wie verschieden Perspektiven in den Text einbringst und damit das Langgedicht in seiner Funktion zum tragen kommt. Es entsteht ein dichtes Netzwerk in deinem Text und der Wechsel zwischen eher narrativen Elementen und dann wieder verdichteten Stellen empfinde ich als ein gekonntes Spiel.

Aber das nur am Rande und außerhalb jeglicher Gewichtung der anderen Beiträge. War nur grad mal hier.

Wir lesen uns. Aranka


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