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Taschmetu Gänsefüßchen
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Beiträge: 26
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T 18.08.2014 00:06 Historischer Roman (Antike) - was erklären, was voraussetzen? von Taschmetu
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Hallo mal wieder!
Der Titel sagt ja eigentlich schon alles - mich würde eure Meinung darüber interessieren, was man bei einem historischen Roman, der in der Antike spielt, beim Leser als Vorwissen voraussetzen kann und was man erklären müsste.
Bei dem, was ich gerade schreibe, ist es mir allerdings auch ein Anliegen, Menschen, die noch nicht so viel mit der Antike am Hut haben, dafür zu begeistern.
Mal ein paar Beispiele:
Hestia
Agora
Forum Romanum
Thantalos
Cicero
... Begriffe/Personen, die bekannt sind oder sein sollten?
Wie ist das in historischen Romanen "üblich"? Z.B. reicht es, einmal zu schreiben: "Auf der Agora passierte dies und das" ... und dann kann man den Begriff einfach verwenden? Oder muss man das stückweise erklären?
Hoffe, ich hab mich nicht zu kompliziert ausgedrückt!
Danke euch schon mal ...
taschmetu
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Tops Wortedrechsler
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Beiträge: 61 Wohnort: Wien
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T 18.08.2014 03:31
von Tops
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Hallo!
Wie wäre es mit einem Glossar?
lg,
Tops
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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18.08.2014 08:45
von Lapidar
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Vor vielen Jahren hab ich Colleen MC Cullogh gelesen "Cäsars Frauen"
Ich fand damals, dass sie viele Dinge gut rübergebracht hat.
http://www.amazon.de/Caesars-Frauen-Aufbruch-Colleen-McCullough/dp/3442441617
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Alpen-Yeti Leseratte
A Alter: 53 Beiträge: 131
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A 18.08.2014 09:05
von Alpen-Yeti
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Hallo Taschmetu,
den Tipp mit einem Glossar finde ich auch gut.
Bei Lesern, die sich für die Antike begeistern, kannst Du das Wissen voraussetzen.
Bei Lesern, die Du für die Antike erst begeistern musst, kannst Du das Wissen nicht voraussetzen.
Daher denke ich auch, ist die einfachste Lösung: ein Glossar. Der Leser, der es braucht, kann dort Begriffe nachlesen, der kundige Leser kann es überblättern und Du sparst Dir (eventuell aufgesetzt wirkende und für manche Leser langweilige, da schon bekannte) Erklärungen und Beschreibungen (außer natürlich, Du schaffst es, die Erklärungen spannend zu verpacken). Ist aber nur meine persönliche Meinung, es kann durchaus Leser geben, die lange Beschreibungen im Text mögen, ich aber eher weniger.
Liebe Grüße
Bianca
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Mishka Wortedrechsler
Alter: 56 Beiträge: 54 Wohnort: NÖ
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18.08.2014 09:21
von Mishka
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Hallo Taschmetu,
auch mein historischer Roman spielt in Rom, allerdings um einiges später als deiner
Mehr als das übliche Allgemeinwissen habe ich nicht vorausgesetzt. Ich habe alle Begriffe, von denen ich meinte, dass sie eher nicht mehr dazu gehören, direkt im Text erklärt - im Dialog versteckt, in einem Nebensatz ...
Das macht zwar etwas mehr Mühe, sich da eine elegante Möglichkeit zu überlegen, aber wenn der Leser ständig blättern muss, um in einem Glossar nachzuschlagen, reißt ihn das jedes Mal aus dem Lesefluss.
Wenn es halbwegs gut gemacht ist, werden die Erklärungen einen
Leser, der sie nicht bräuchte, nicht stören. Und die Ahnungslosen bekommen ihre Erklärung ganz nebenbei.
Zusätzlich ein Glossar kann natürlich auch nicht schaden.
Liebe Grüße
Mishka
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Godo Gänsefüßchen
Beiträge: 25
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18.08.2014 22:17
von Godo
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Ich würde mich Mishka's Vorschlag anschließen und die Dinge möglichst unauffällig im Text erklären. Bei Romanen mit Glossar habe ich auch oft das Problem, dass ich das Glossar erst finde, wenn es zu spät ist. Meist steht es am Ende des Buchs und da schaue ich normalerweise nicht hin, um nicht vorzeitig den Schluss des Textes zu sehen...
_________________ Bücher, Gallerie, LEGO und mehr: www thilo-schoen de |
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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18.08.2014 22:37
von Flar
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Uff, ich denke, Deine Zielgruppe wird's wissen... Mit zu vielen Erklärungen verwirrst Du diese nur.
Ich kenne mich da nicht aus, würde nachschlagen.
Okay, Du möchtest mehr Leser dafür haben, die müssen aber einen Grund haben, hineinzublättern. Und wenn sie dann die Erklärungen gelesen haben, passt es auch.
Ich stelle mir das so vor, als wenn Du einen Roman aus dieser Zeit von einem anderen Autor nehmen würdest, und der zerlegt Dir alle Begriffe: Bist Du begeistert? Ab wann wird es Dir zu viel?
Ich als Neuling müsste nachschlagen, damit hätte ich aber auch kein Problem.
Viel Erfolg in der Antike!
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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alexx Wortedrechsler
A Alter: 48 Beiträge: 80
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A 19.08.2014 08:04
von alexx
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Hallo,
das ist tatsächlich eine Herausforderung.
Ich finde den Vorschlag mit den nötigsten Erklärungen in Dialog/Nebensatz und erweiterten Glossar sehr gut.
Das Schlimmste, was mir bisher in historischen Romanen untergekommen ist, war, dass die Geschichte "lief", dann kam eine historische Persönlichkeit (ein englischer König) und es folgten zwei Absätze, die direkt aus dem Wikipedia-Beitrag zu ihm stammen könnten - König XX wurde dann und dann dort geboren und bestieg XX den Thron, er kämpfte gegen bla bla und so weiter ... Entsetzlich!
1. musste man das für das Verständnis der Geschichte nicht unbedingt wissen und
2. riss es dermaßen aus dem Lesefluss bzw. war dermaßen unpassend, dass ich das Buch weglegte.
Wissen voraussetzen kann man nicht allzu viel, aber man muss genau abwägen, wie viel Info (Gefahr des Infodumps) der Leser wann braucht und was man geschickt einflechten kann (z.B. wenn der Protagonist einen Auswärtigen durch Rom führt und ihm alles erklärt oder z.B. der Sklave das erste Mal auf den Markt gehen soll zum Einkaufen).
Viel Erfolg,
Alexx
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MartinD Klammeraffe
Beiträge: 524 Wohnort: Zwei Stunden zum Meer
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20.08.2014 21:02 Re: Historischer Roman (Antike) - was erklären, was voraussetzen? von MartinD
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Taschmetu hat Folgendes geschrieben: | ... was man bei einem historischen Roman, der in der Antike spielt, beim Leser als Vorwissen voraussetzen kann und was man erklären müsste. |
Voraussetzen sollte man nicht allzu viel, denn es kann ja auch sein, dass sich mal wer herverirrt, der sonst nichts aus der Zeit liest.
Ich fände eine Kombination ganz gut. Einerseits einbauen, wie es Mishka vorschlug, das sollte man auf jeden Fall, finde ich ein Muss.
Es spricht aber nichts dagegen, trotzdem hinten ein Glossar dranzuhängen. Speziell dann fein, wenn jemand zwischendurch abgelenkt wurde.
Viele Grüße
Martin
_________________ Das Leben ist so schön, wie man es sieht |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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21.08.2014 11:25
von preusse
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Zusätzlich immer zu empfehlen ist ein Personenregister, in dem historisch verbürgte Protagonisten gekennzeichnet sind, eine Zeittafel und - sollte der Roman an mehreren Handlungsorten spielen - ein oder zwei Karten.
Wird von den Lesern sehr geschätzt!
LG, M.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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scopie Leseratte
Beiträge: 152
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21.08.2014 14:25
von scopie
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Hallo Taschmetu,
ständig blättern zu müssen stört mich als Leserin, da ich dadurch immer wieder rausgerissen werde. Auch Fußnoten halte ich (in nicht-wissenschaflichen Werken) für keine optimale Lösung. Ich möchte einen Fließtext lesen, eine runde Geschichte. Daher würde auch ich dir raten, die wichtigsten Infos so geschickt wie möglich einzustreuen und das Glossar nur als Zusatz zu sehen, nicht aber als alleinige Informationsquelle.
Den Hinweis auf die Karte(n) von preusse halte ich für sehr gut. Karten dienen der Veranschaulichung und bieten dem Leser z.B. auch die Möglichkeit, Distanzen besser einschätzen zu können. Und wenn sie gut gestaltet sind, dann hat man auch gleich was Nettes fürs Auge.
Liebe Grüße
scopie
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Stern Reißwolf
S
Beiträge: 1145 Wohnort: Im Wald
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S 27.08.2014 23:35
von Stern
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Interessantes Thema. Die Antike ist eine tolle Zeit und ich habe vor, auch einen Roman zu schreiben, der in der Antike spielt. Ich denke, ich werde vorzugsweise Erklärungen im Text unterbringen, da alles andere den Lesefluss stört. Wenn man es geschickt macht ist das kein Problem.
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Isabelle34 Klammeraffe
I
Beiträge: 567
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I 03.09.2014 09:35
von Isabelle34
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Ich für meinen Teil gehe mit historischen Begriffen in meinen Romanen sparsam um. Das hat mir zwar schon da ein oder andere Mal die Kritik einer zu modernen Sprache eingebracht, aber die allermeisten Leser stört es nicht und ich möchte genau dieses Problem vermeiden, dass meine Leser erstmal in einem Glossar oder im Netz nachschlagen müssen, wovon ich rede. Mir ist in einem Kinderbuch - für etwa Sechsjährige - mal der Begriff 'itzt' untergekommen. Daraufhin habe ich meine Tochter aufgefordert, das Wort bitte noch einmal richtig zu lesen.
Völlig unnötig, diesen Ausdruck in die Geschichte zu bringen.
Aber zu deinem Problem: Abgesehen von 'Thantalus' - da weiß ich auch nicht, was das sei soll - handelt es sich bei deinen Beispielen ja um Orte oder Personen. Die würde ich so einführen und erklären wie alle nicht historischen auch. Ist ja im Grunde egal, ob ein neuer Prota der selbsterdachte Willi ist, der historische Cicero oder die historisch ausgedachte Hestia ist. Irgendwie musst du dem Leser sagen, wer das ist. Ebenso ist es bei deinem Beispiel der Agora. Es dürfte nicht schwer sein, in einem Satz irgendwas wie 'Zwei Kinder rannten in Windgeschwindigkeit einem kläffenden Hund hinterher und zogen für einen kurzen Augenblick XYs Aufmerksam auf sich. Er verlor AB aus den Augen. Die Menschenmenge auf dem Marktplatz verschluckte sie' einzubringen.
Wenn du nicht sicher sein kannst, dass der Leser etwas weiß, dann erkläre es ihm. Er sollte nur nicht merken, dass es eine Erklärung ist.
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Ruby Smith Reißwolf
Alter: 33 Beiträge: 1180 Wohnort: Kenten
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20.05.2015 14:07
von Ruby Smith
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Als Historikerin kann ich dir nur den Tipp geben: Erkläre am besten Alles. Dir mögen zwar manche Begriffe als klar erscheinen (vielleicht meinst du auch, dass man sie als Allgemeinwissen ansieht und sie deswegen von den meisten deiner Leser gewusst werden), aber dem Großteil der Leser sagen so Begriffe wie "Hestia" oder "Iphigenie" nichts oder nur wenig.
Ein Glossar finde ich nur im Ansatz gut, denn er ist für interessierte Leser eine nette Nachschlagmöglichkeit, aber für den einfachen Vergnügungsleser nicht allzu hilfreich, wenn er immer wieder nach hinten oder vorne Blättern muss, um zu verstehen worum es gerade geht.
Ich hoffe mein Kommentar konnte dir irgendwie helfen.
Liebe Grüße
Ruby
_________________ I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.
(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery) |
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